Title | Flick 4 - Zusammenfassung Qualitative Sozialforschung |
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Course | Grundlagen der Soziologie |
Institution | Universität Graz |
Pages | 7 |
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Nützliche Zusammenfassung vom Kapitel 4.
Brauchbar für die Fachprüfung in Grundlagen der Soziologie im ersten Semester...
Methodologie qualitativer Forschung Basisdesigns in der qualitativen Forschung
Fallstudie Vergelichsstudien Retrospektive Studien Momentaufnahmen: Zusatnd und Prozessanalysen zum Zeitpunkt der Forschung Längsschnittstudien
Probleme Fallstudie Auswahl von einem für die Fragestellung aussagekräftigen Fall Vergleichsstudie Auswahl der Fälle in den zu vergleichenden Gruppen Grad der Standardisierung oder Konstanthaltung der übrigen Bedingungen Momentaufnahme Beginn und Ende einer Sequenz Was soll verglichen werden? Beantwortet die Gespräche und Prozesse auch für die Fragestellung relevantes Material?
Prozessuale Entscheidungen bei der Realisierung von Designs Zielsetzung der Studie Unterschiedliche Typen für qualitative Studien
Beschreibung Hypothesenprüfung Theoriebildung
Ebenen der Zielsetzung
Persönlich (Abschluss Studium) Praktisch (Funktion herausfinden) Forschungsziele (Allgemeine Erkenntnis)
Formulierung der Fragestellung
Konkret Fokussiert Eingegrenzt Revidiert
Generalisierungsziele und Darstellungsziele
Numerische- (Zahlen) Theoretische Generalisierung (aufschlussreicher) (Unterschiede)
Grad an Standardisierung und Kontrolle
Straffen- (enge Fragestellung, stark festgelegten Auswahlsverfahren, begrenzte Offenheit) Lockeren Forschungsdesigns (weit gefasste Begriffe, weniger festgelegte methodische Vorgehensweisen)
Auswahl: Sampling und Vergleichsgruppen
Person Situation
Institutionen Phänomenen
Ressourcen
Zeit Personen Technik Kompetenz Erfahrung etc.
Abkürzungsstrategien Abweichungen von Maximalforderungen der Genauigkeit und Vollständigkeit
Resümee Forschungsdesigns sind Mittel,die benutzt werden um die Ziele der Forschung erreichen. Sie binden Theorierahmen, Fragestellung, Forschungs-, Generalisierung- und Darstellungsziele mit den verwendeten Methoden und verfügbaren Ressourcen unter dem Fokus der Zielerreichung zusammen.
Hypothesen und Vorwissen in der qualitativen Sozialforschung Hypothesen in der quantitativen und qualitativen Methodologie Quantitative Methodologie
Hypothesen unverzichtbar Systematische Kontrolle von o Vorwissn des Forschers o Anknüpfung an Stand des Wissens und Integration und Kumulation dieses Wissens o Vorgängige Ausarbeitung des theoretischen Rahmens Verzicht auf Ex-ante-Hypothesen (Beurteilung aus früherer Sicht) o Suspendierung des Vorwissens für größtmöglichste Offenheit o Vorwissen hat Einfluss auf Wahrnehmung
Der Hypothesenverzicht bei qualitativen
Forscher sollen o unvoreingenommen forschen o Bereits gelesene Lektüre außer acht lassen o Daten selbst gewinnen Ziel=Theoriegenerierung nicht Test Hypothesenverzicht= Vorraussetzung für einen interpretative Sozialforschung Gegenseite
o o
Erste Konstitution von Daten stellt eine aktive Leistung des Forschers dar Diese baut auf Forschungsinteressen und Vorverständnis auf
Möglichkeiten eine Reflexion des Vorwissens
Alltagsweltliches Vorwissen Allgemein-theoretischer Konzepte Gegenstandsbezogener Konzepte
Abduktion, Deduktion und Induktion in der qualitativen Forschung Die Abduktion
Abduktion ist der Vorgang, in dem eine erklärende Hypothese gebildet wird. Hoffnung auf Findungen von Neuem auf logisch und methodisch geordnetem Weg Schlussfolgert o Aus einer bekannten Größe (=Resultat) o Auf zwei unbekannte (=Regel und Fall) o Mentaler Prozess, ein geistiger Akt, ein gedanklicher Sprung, der das zusammenbringen, von dem man nie dachte, dass es zusammengehört. Abduktionen ist kein Schlussmodus oder exakte Methode Abduktives Folgern ist eine Haltung gegenüber Daten und dem eigenen Wissen Aduktiv gefundene Ordnung ist keine Widerspiegelung der Wirklichkeit Stattdessen gedankliche Konstruktionen Endpunkt ist die Hypothese
Deduktion, quantitative und qualitative Induktion, Abduktion Drei Verfahren der Datenauswertung 1. Subsumtion geht von bereits bekannten Merkmalszusammenhang (Regeln) aus,(Alle Einbrecher die den Medizienschrank plündern, sind Drogenabhängige) und versucht diesen allgemeinen Zusammenhang in Daten wieder zu finden,(der Einrecher hat den Medizinschrank geplündert) um dann über den Einzelfall Kenntniss zu erlangen (der Einrecher ist drogenabhängig). Deduktionen sind tautologisch und wahrheitsübertragend= sie besagen nicht Neues 2. a. Im Datenmaterial vorgefundene Merkmalskombinationen zu einer Ordnung oder Regel generalisieren. i. Beobachtung Bei Einrüchen ist der Medizienschrank geplanter worden ii. Fallkenntnis Herr Müller beging die Einrüche iii. Schlussfolgerungen Herr Müller plündert bei Einbrüchen immer den Medizienschrank Die logische Form = quantitative Induktion Überträgt quantitative Eigenschaften einer Stichprobe auf Gesamtheit Quantitative Induktion=tautologisch aber nich wahrheitsübertragend Resulate sind wahrscheinlich b. Besondere Variante der induktiven Bearbeitung der Daten i. Qualitative Merkmale so zusammenstellen dass diese Merkmalskompinationen einer anderen in wesentlichen Punkten gleicht ii. Schließt von der Existenz bestimmter qualitativer Merkmale auf Vorhandensein anderer Merkmale
iii. zBsp. Am Tatort ist der Medizinschrank geplündert (Spur). Herr Müller plündert immer den Medizinschrank. 3. Aufgrund der Ausdeutung der erhobenen Daten solche Merkmalskombinationen zusammenzustellen bzw. zu entdecken, für die sich im bereits existierenden Wissensvorratslager keine entsprechende Erklärung oder Regel findet.
Zwei Strategien zur Herbeiführung von Abduktionen 1. Man kann Situationen herbeiführen, in denen sich Abduktionen eher ereignen. 2. Man sollte seinen Geist ohne Ziel wandern lassen (Spiel ohne Regeln=musement)
Forschungsergebnisse- Rekonstruktion oder Konstruktion? Die abduktiv gefundenen Ordnungen sind weder Konstruktionen noch Rekonstruktionen, sonder brauchbare (Re-) Konstruktionen.
Auswahlverfahren, Sampling, Fallkonstruktion Auswahlentscheidung
Bei Erhebungs von Daten (Fallauswahl, Fallgruppenauswahl) Bei Interpretation (Auswahl des und im Meterial) Bei Darstellung von Ergebnissen (Präsentation des Materials)
Fallauswahl
Auswahlverfahren Zugänglichkeit Fallgruppen
Sampling
Stichprobentechnik o Menschen benötigen
Wissen und Erfahrungen deren die Forscher bedürfen Haben die Fähigkeiten zu reflektieren Können sich artikulieren Sie haben Zeit, interviewt zu werden Sie sind bereit an Untersuchung Teilzunehmen
Einzelfall Theoretical sampling o Vorstellung vom Fall sind am Beginn vage es kristallisiert sich erst im Verlauf heraus o Daten sammeln o Codieren o Formulieren von theoretischen Memos
Fallkonstruktion Ein Fall= o o o o
Objekte Besondere empirische Einheit Theoretische Konstruktionen (werden auf Basis von Fällen erstellt) Konventionen (allgemeine Annahme über Fälle werden auf diese Weise konstruiert)
Qualitative und quantitative Methoden: kein Gegensatz In der Regel werden quantitative und qualitative Erhebungs- und Auswertungsschritte parallel in einem Forschungsprojekt mit jeweils eigenen Datensätzen durchgeführt und anschließend die resultierende Forschungsergebnisse aufeinander bezogen
Modelle der Methodenintegration Phasenmodell Ein Phasenmodell für Investitionsprojekte dient zur Orientierung bei der Planung und Durchführung eines Investitionsprojektes. Die Triangulationsmetapher Triangulation ist eine Forschungsstrategie in der empirischen Sozialforschung, bei der verschiedene Methoden oder Sichtweisen auf das gleiche Phänomen angewendet werden oder verschiedenartige Daten zur Erforschung eines Phänomens herangezogen werden, um mit den Stärken der jeweils einen Vorgehensweise die Schwächen der jeweils anderen auszugleichen. Ziel ist es zumeist, eine höhere Validität der Forschungsergebnisse zu erreichen und systematische Fehler zu verringern.
Die Intergartion von quantitative und qualitative Forschungsergebnissen Bei dem parallelen Einsatz von quantitative und qualitative Verfahren in einem gemeinsamen Untersuchungsdesign sind drei Ausgänge möglich. Quantitative und qualitative Forschungsergebnisse können 1. Konvergieren (übereinstimmend) 2. Kömplementär (ergänzend) 3. Divergent (widersprechend) sein.
Traingulation in der qualitativen Forschung Traingualtion=Betrachtung eines Forschungsgegestandes von (mindestens) zwei Punkten aus. Früher verstanden als Strategie der Validierung in der qualitativen Forschung. Wird heute verstanden als Strategie, Erkenntnisse durch Gewinnung weiterer Erkenntnisse zu begründen und absichern.
Traingulation als Validierungsstrategie Es gibt vier Formen wo Traingulation zunächst als eine Strategie der Validierung verstanden wird: 1. Daten Traingulation (Daten die aus verschiedenen Quellen zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orden oder bei verschiedenen Personen entstammen)
2. Investigation Traingulation (Einsatz verschiedener Beobachter um subjektive Einflüsse des Einzelnen auszugleichen) 3. Theorien Traingulation (Annähern an Forschungsgegenstand von verschiedenen Perspektiven und Hypothesen 4. Methodologische Traingulation (Verwendung verschiedener Subskalen in einem Fragebogen)
Probleme der Traingulation Traingulation am Fall Häufige Belastung für Teilnehmer Erhöhung der Gefahr von Ausfällen Traingulation an Datensätzen Keine Beobachtung auf offenen Plätzen möglich Vergleichbarkeit von Samples Durchführbarkeit zu gleichen Zeitpunkten
GÜTEKRITERIEN QUALITATIVER FORSCHUNG Es gibt 3 Grundpositionen zur Bewertung qualitativer Forschung: Qualitative Kriterien für qualitative Forschung: o Objektivität (Bestätigbarkeit qualitativer Untersuchungen) o Reliabilität (Verlässlichkeit, auditability) o Interne Validität (Glaubwürdigkeit, Authenzität) o Externe Validität (Transferierbarkeit, Passung) o Nutzen, Anwendung, Handlungsorientierung Eigene Kriterien qualitativer Forschung: o Kommunikative Validierung: Daten werden Untersuchten mit Ziel vorgelegt, dass sie von ihnen hinsichtlich Gültigkeit bewertet werden (member check) o Triangulation o Validierung der Interviewsituation: Interviews werden analysiert, ob Partner„wahrheitsgemäß“/aufrichtig erzählen kann o Authentizität: Wurde sorgfältig mit allem umgegangen? Postmoderne Ablehnung von Kriterien o Unmöglich, Kriterien auf festes Bezugssystem zu beziehen
KERNKRITERIEN QUALITATIVER FORSCHUNG LAUT FLICK
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit: o Dokumentation des Forschungsprozesses: Untersuchung kann auch von Externen Forschern Schritt für Schritt verfolgt werden; Ergebnisse können nachvollzogen werden o Interpretationen in Gruppen: Nachvollziehbarkeit durch expliziten Umgang mitDaten und deren Interpretation o Anwendung kodifizierter Verfahren: Vereinheitlichung methodischen Vorgehens(kaum standardisierbar) • Narratives Interview • Objektive Hermeneutik • Methode der Grounded Theory sind kodifizierte Verfahren Indikation des Forschungsprozesses: o Indikation des qualitativen Vorgehens angesichts der Fragestellung o Methodenauswahl: Methoden dem Untersuchungsgegenstand angemessen o Transkriptionsregeln: wie genau sollten Transkriptionen sein? o Samplingstrategie: inwiefern ist die Auswahl indiziert? o Methodische Einzelentscheidungen im Kontext der gesamten Untersuchung:Passen die Methoden der Erhebung und der Auswertung zueinander?
o Bewertungskriterien: angemessen? Empirische Verankerung: Bildung/Überprüfung von Hypothesen/Theorien sollteempirisch begründet sein (Theoriebildung/Theorieprüfung) o Verwendung kodifizierter Methoden o Gibt es hinreichende Textbelege für die entwickelte Theorie? o Analytische Induktion o Aus der generierten Theorie können Prognosen abgeleitet und geprüft werden o Kommunikative Validierung ermöglicht Rückbindung der im Forschungsprozess entwickelte Theorie des Untersuchten Limitation: Grenzen des Geltungsbereichs herausfinden und überprüfen o Fallkontrastierung: minimal und maximal verschiedene Fälle aussuchen undanalysieren o Explizite Suche und Analyse abweichender, negativer, extremer Fälle Kohärenz meint, die Theorie sollte in sich konsistent sein Relevanz fragt danach, welchen Beitrag die entwickelte Theorie leistet Reflektierte Subjektivität o Forschungsobjekt durch Selbstbeobachtung begleitet? o Persönliche Voraussetzungen für die Erforschung reflektiert? o Vertrauensbeziehung zwischen Forscher und Informant? o Erfolgten Reflexionen während des Feldeinstiegs?...