Flick - Zusammenfassung Qualitative Sozialforschung PDF

Title Flick - Zusammenfassung Qualitative Sozialforschung
Author Kathrin Pammer
Course Grundlagen der Soziologie
Institution Universität Graz
Pages 11
File Size 248.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 49
Total Views 141

Summary

Zusammenfassung der prüfungsrelevanten Kapitel auf Qualitative Sozialforschung von Uwe Flick...


Description

Flick

Kapitel 4 – Methodologie qualitativer Forschung 4.1. Design und Prozess qualitativer Forschung In der quantitativen Forschung achtet man beim Forschungsdesign vor allem darauf, so wenig wie möglich Einflüsse zu haben. In der qualitativen ist dies nicht so wichtig. Wichtig bei der Konstruktion eines Forschungsdesigns ist: Zielsetzung der Studie, theoretischer Rahmen, konkrete Fragestellung, methodische Herangehensweise, … Basisdesigns     

Fallstudien Vergleichsstudien Retrospektive Studien Momentaufnahmen: Zustands- und Prozessanalysen zum Zeitpunkt der Forschung Längsschnittstudien

Fallstudien Zielen auf genaue Beschreibung (in seiner Komplexität und Ganzheit) oder Rekonstruktion eines Falls ab, das können Personen, Organisationen oder auch Institutionen sein. Das Entscheidende Problem ist die Klärung was zum Fall noch dazugehört und mit welchen Methoden man zu dem kommt, was erhoben werden soll. Vergleichsstudien Es werden eine Vielzahl an Fällen im Hinblick auf bestimmte Ausschnitte betrachtet. Es stellen sich vor allem Fragen der Auswahl der Fälle, Grad der Standardisierung und Konstanthaltung der übrigen Bedingungen die nicht Gegenstand des Vergleiches sind. Bsp.: Vergleich der Unterschiede von Frauen unterschiedlicher Kultur – es müssen vergleichbare Lebensumstände herrschen Retrospektive Studien Es werden rückblickend bestimmte Ereignisse und Prozesse analysiert. Designfragen beinhalten die Auswahl von aussagekräftigen Informanten (Biographiträger), Eingrenzung des untersuchten Zeitraumes, welche Quellen und Dokumenten werden zusätzlich herangezogen. Momentaufnahme: Zustands- und Prozessanalysen zum Zeitpunkt der Forschung Verschiedene Ausprägungen von Expertenwissen, das in Moment in einem Feld existiert, werden in einem Interview erhoben und miteinander verglichen. (Zustandsbeschreibung) Ablauf von aktuellen Geschehnissen aus einer zeitlich parallelen Perspektive. (Prozessanalyse)

Flick

Fragen: Eingrenzung des empirischen Materials, nach welchen Kriterien wird Vergleichsmaterial ausgewählt und kontrastiert, Beginn/Ende einer z.b.: Beobachtungssequenz Längsschnittstudien Analysieren einen interessierenden Prozess oder Zustand auch zu späteren Erhebungszeitpunkten. Bsp.: längerer Ausschnitt des Lebenslaufs

Entscheidungen bei der Realisierung von Daten Zielsetzung der Studie In der qualitativen Forschung ist vor allem die Offenheit prägend, aber es gibt auch detaillierte Beschreibung oder Evaluationen. Unterschiedliche Typen von Zielsetzungen: Beschreibung, Hypothesenprüfung und Theoriebildung; persönliche Ziele (Diplomarbeiten, Dissertation), praktische Ziele, Forschungsziele Formulierung der Fragestellung Sehr wichtig! Hat starken Einfluss auf Design. Soll einerseits so klar und eindeutig wie möglich sein, andererseits Möglichkeit zur Revision, Konkretisierung und Revidierung zulassen. Wenn sie zu breit sind, bieten sie kaum Orientierung, zu eng und Entdeckung von Neuem wird blockiert. Generalisierungsziele und Darstellungsziele Es ist zwischen numerischer und theoretischer Generalisierung zu unterscheiden?? Grad an Standardisierung und Kontrolle Es gibt straffe und lockere Forschungsdesigns. Straff: eng begrenzte Fragestellungen, stark festgelegtes Auswahlverfahren, erleichtern die Entscheidung welche Daten relevant sind, sinnvoll wenn Erfahrung mit qualitativer Forschung fehlt Locker: wenn neue Felder erforscht werden, man brauch Erfahrung mit quali. Forschung, sind durch Offenheit und Flexibilität gekennzeichnet Auswahl: Sampling und Vergleichsgruppenbildung Theoretisches Sampling gilt als Königsweg für qualitative Studien. Wesentlicher Bestandteil ist aber auch die Vergleichsgruppenbildung Ressourcen v.a. Zeit wird häufig unterschätzt. Kalkulation der anfallenden Tätigkeiten erstellen

Flick

Abkürzungsstrategien Viele qualitative Methoden sind mit hohem Zeitaufwand verbunden. z.B.: nur Teile von Interviews zu transkribieren die für die Fragestellungen wichtig sind

Forschungsdesign = Mittel die Ziele der Forschung zu erreichen

4.2. Hypothesen und Vorwissen in der qualitativen Forschung Quantitativ vs. Qualitative Hypothesen Quantitativ: Formulierung zu Beginn, dadurch wird Vorwissen bewusst gemacht und kontrolliert, man kann an den Stand des vorhandenen Wissens anknüpfen Qualitativ: überwiegend wird Hypothesen zu Beginn abgelehnt, damit Forscher nicht auf bestimmte Aspekte fixiert sind, Raum für Spontanität …

4.3 Abduktion, Deduktion und Induktion in der qualitativen Forschung Abduktion „Abduktion“ bezeichnet einen neuen Schlussmodus, welcher Sozialforscherinnen und Sozialforschern helfen soll, Neues auf logisch und methodisch regelgeleitetem Weg zu finden. Er gilt deshalb als so besonders, da er über einen logischen (  vernünftig u. wissenschaftlich) Charakter verfügt und zusätzlich neue Erkenntnisse generiert. Deduktion, quantitative und qualitative Induktion, Abduktion Das menschliche Handeln ist meist an einer gesellschaftlichen Ordnung orientiert. Diese Ordnung wandelt sich permanent und ist immer nur lokal gültig. Sozialwissenschaftler versuchen diese, mit bestimmten Handlungserklärungen, zu (re-)konstruieren. Um diese neue Ordnung bestmöglich beschreiben zu können müssen Forscherinnen und Forscher, erhobene Daten auswerten. Dabei werden Merkmale und Merkmalsausprägungen typisiert und die Daten mit - entweder vorhanden oder noch zu findenden - Theorien in Verbindung gebracht. Drei Verfahren eignen sich dafür besonders:

Flick

Zwei Strategien zur Herbeiführung von Abduktion a) In Situationen, in denen echte Angst, Zweifel, Unsicherheit oder großer Handlungsdruck verspürt werden, da hier der Verstand keine Zeit zu reagieren hat. b) Im Zustand von Tagträumereien, in dem aktueller Handlungsdruck bewusst „ausgeschalten“ und somit auch der Verstand wird ausgeblendet wird. Forschungsergebnisse – Rekonstruktion oder Konstruktion? Abduktive Prozesse = Vorgänge, in denen eine neue Ordnung gesucht wird Diese ist stets an zukünftigem Handeln orientiert und ist nie vollkommen abgeschlossen. Die neue Ordnung wird solange eingesetzt, bis nicht mehr bei der Bewältigung von Aufgaben weiterhilft. Abduktiv gefundene Ordnungen sind demnach brauchbare (Re-)Konstruktionen. Sobald eine Hypothese gefunden wird, beginnt ein mehrstufiger Überprüfungsprozess. 1. Ebene: Findung einer Hypothese mittels einer Abduktion, 2. jetzt kommt Deduktion zum Einsatz, welche Voraussagen aus der Hypothese ableitet. 3. Induktion, welche Fakten sucht und die Vorannahmen verifiziert. Diesen Überprüfungsprozess beschreibt Peirce eine 3-stufige Erkenntnislogik. Laut Peirce kann jedoch selbst nach einer extensiven Prüfung der Hypothese, nicht sicher gesagt werden, ob der abduktive Schluss als valide gilt, da der Prozess der Überprüfung nie als abgeschlossen gesehen werden kann.

4.4. Auswahlverfahren, Sampling und Fallkonstruktion Auswahlentscheidungen können im Forschungsprozess auf drei Ebenen stattfinden: Bei der Erhebung von Daten, bei der Interpretation und bei der Darstellung von Ergebnissen. Eine Forschung sollte stets nach Intersubjektivität streben. Das bedeutet, dass verschiedene Forscher bei gleicher Vorgehensweise zu ähnlichen Resultaten gelangen. Dafür dienen spezielle Kriterien, die die Entscheidungen leiten und welche im Anschluss behandelt werden. Fallauswahl Kann mit verschiedenen Problemen verbunden sein. Eine Schwierigkeit kann darin bestehen, festzustellen, welche Merkmale des Falls für die Fragestellung relevant sind. Weiters erweist sich die Erreichbarkeit von Personen häufig als problematisch. Verweigert zum Beispiel eine Gruppe, die untersucht werden soll oder einzelne Gruppenmitglieder die Mitarbeit, kann dieses Nichteinbeziehen die Ergebnisse in eine bestimmte Richtung in Relation zum Gesamtfall beeinflussen. Zudem ist das Validitätsproblem bei qualitativen Forschungen ein häufig auftretendes. Sampling

Flick

Stichprobentechniken Während bei quantitativen Methoden die Grundgesamtheit bekannt ist, lässt sich bei qualitativen Methoden meist die Grundgesamtheit, für den untersuchten Fall/Fallgruppe steht, erst anschließend an der Untersuchung beschreiben. Ziel qualitativer Untersuchungen, ist daher in der Regel eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Stichprobenziehungen erweisen sich hier als inhaltlich-interpretierendes Problem. Für die Stichprobenziehung gelten daher folgende Kriterien: facettenreiches Erfassen des Falls; das Einbeziehen von nicht nur günstigen, sondern auch ungünstigen bzw. kritischen Fällen und das Streben nach maximaler Variation. Für die Ziehung von Stichproben gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Zum einen kann die Stichprobe vor dem Beginn der Untersuchung festgelegt sein, sodass jedes Element auf Basis eines Kriterienrasters gezogen wird. Eine weitere Methode ist jene, in der die Stichprobe während der Untersuchung erweitert und ergänzt wird (theoretisches Sampling). Merkmale sowie spezielle Kriterien und Vorgehensweisen können eine Stichprobenziehung leiten und inhaltlich beschreiben (Bsp. Schneeballverfahren  Man fragt jene Person, welche man interviewt hat, wen sie noch zu einem Interview empfehlen kann). Auch die Qualität der Informanten beeinflusst die Ziehung von Stichproben. Einzelfall In Einzelfallstudien wird eine Person, eine Gruppe oder eine Organisation intensiv beobachtet. Die Datenerhebung wird über ein Kriterienraster geleitet. Einzelfallstudien kennzeichnen sich weiters dadurch, dass hier, über Vorwissen des Falls verfügt wird. Theoretical Sampling Sampling ist eine Methode die sich an einer explorativen Vorgehensweise orientiert. Es wird auf der Basis der bisherigen Analyse entschieden welche Gruppen, Subgruppen, etc. in die Untersuchung aufgenommen werden. Die Vorstellung vom Fall am Beginn der Untersuchung ist noch vage, deshalb kann auch am Beginn noch kein Fall konstruiert werden Fallkonstruktion Am Ende einer Studie müssen Fälle konstruiert werden. Hier wird nach allgemeinen Regeln schrittweise vorgegangen, um das Besondere und das Allgemeine eines Falls herausarbeiten zu können. Dies ist wichtig, um die Intersubjektivität (d.h. nicht nur vom jeweiligen Forscher abhängig) und die Generalisierbarkeit, mittels einer Nachprüfung sicherstellen zu können.

4.5. qualitative und quantitative Methoden: kein Gegensatz Verbindung nicht unmöglich: in der Regel werden qualitative und quantitative Erhebungsund Auswertungsschritte mit jeweils eigenen Datensätzen durchgeführt und anschließend aufeinander bezogen. Modelle der Methodenintegration

Flick

Es lassen sich 2 Konzepte unterscheiden  Phasenmodell  Triangulation Ersteres schreibt der qualitativen Forschung eine wichtige Rolle bei der Hypothesenfindung zu. Häufig wird dieses Konzept von Forschern des quantitativen Spektrums vertreten. Im gesamten Forschungsprozess werden die qualitativen Methoden allerdings nicht als gleichwertig betrachtet. Bei der Triangulation werden beide Methoden als gleichranging angesehen. Sie beschreibt die Erforschung eines Phänomens unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten und dient der Erweiterung von Perspektiven. Integration von qualitativen und quantitativen Forschungsergebnissen Es gibt drei Möglichkeiten wie Forschungsergebnisse aussehen können: Konvergenz =Annäherung Komplementarität

Divergenz

u.a. gegenseitige Validierung quantitativer und qualtitativer Instrumente. Bezug auf denselben Sachverhalt zwingend. Tendenzielle Übereinstimmung. qualitative Erschließung von Informationen die auf rein quantitativer Basis nicht sichtbar sind, können helfen Lücken zu schließen. Quantitative Erhebungen zeigen hingegen überindividuelle Strukturzusammenhänge auf. Gegenseitige Ergänzung Widersprüche in den gewonnenen Ergebnissen. Anregung für neue Theorien und Herangehensweisen.

4.6. Triangulation Triangulation als Validierungsstrategie In der Sozialforschung beschreibt die Triangulation die Betrachtung eines Forschungsgegenstandes von mindestens zwei Punkten aus. Dabei unterscheidet man vier Formen:  Daten-Triangulation ist die Kombination verschiedener Quellen unterschiedlicher Orte, Zeitpunkte und Personen. Ermöglicht neue Datensorten und Methoden. Dabei können z.B. Videoaufzeichnungen mit Interviews kombiniert werden 

Investigator-Triangulation kennzeichnet sich durch den Einsatz verschiedener Beobachter oder Interviewer. Dient der Überprüfung und evtl. Korrektur einzelner Forscher.



Theorien-Triangulation meint die Annäherung an den Forschungsstand durch bereits bestehende Theorien und Hypothesen, deren Hintergründe zu beachten sind



Methodologische Triangulation gliedert sich in die:

Flick

o Within-Method-Triangulation ist z.B. die Kombination von konkreten Lebenserfahrungen eines Befragten mit einem (teilweise) standardisierten Fragebogen. Es handelt sich dabei jedoch um ein und dieselbe Methode. o Between-Method-Triangulation verbindet quantitative und qualitative Methoden, um tiefere Einblicke zu erhalten. Eine Kombination aus reaktiven und nicht-reaktiven Verfahren ist ebenso denkbar. Dabei können z.B. halbstandardisierte Interviews mit Konversationsanalysen ergänzt werden

Praktische Probleme Da die Triangulation bei mindestens zwei Punkten einsetzt, ist sie ein sehr aufwendiges Verfahren. Teilnehmer setzen sich bei einer solchen Untersuchung hoher Belastung aus und können ihre Teilnahme abbrechen oder gar ganz verweigern. Außerdem gestaltet sich die Kombination von Beobachtung und Interview an offenen Plätzen als problematisch. Die Daten können dabei nicht zeitgleich erfasst werden, was zu Verfälschungen führen kann.

4.7 Gütekriterien qualitativer Forschung Grundpositionen zur Bewertung qualitativer Forschung Eine Möglichkeit Gütekriterien für die qualitative Forschung festzulegen ist sie aus der quantitativen Forschung zu übertragen. D.h. die Begriffe Objektivität, Reliabilität und Validität werden übertragen und entsprechend angepasst. Da diese Kriterien jedoch anderen Hintergründen entstanden, sucht die qualitative Forschung nach ihren eigenen Gütekriterien. Kommunikative Validierung, Triangulation und die Validierung der Interviewsituation sind dafür Beispiele. Die Position der Postmoderne vertritt gar eine völlige Ablehnung solcher Kriterien für die qualitative Sozialforschung. Kernkriterien qualitativer Forschung

Da in der qualitativen Sozialforschung eine intersubjektive Überprüfbarkeit aufgrund begrenzter Standardisierung nicht erzielt werden kann, strebt man nach der Intersubjektiven Nachvollziehbarkeit. Dafür muss der gesamte Forschungsprozess genaustens dokumentiert und jedes Detail erfasst werden. Des Weiteren soll die Interpretation in Gruppen erfolgen, um verschiedene Blickwinkel zu gewinnen. Dabei können sogar nicht in die Forschung involvierte Kollegen miteinbezogen werden. Eine verlässlichere Vereinheitlichung kann durch die Anwendung kodifizierter Verfahren begünstigt werden. Diese sollten möglichst logisch und analytisch sein. Die Limitation dient dazu die Grenzen der Verallgemeinerbarkeit herauszufinden, indem man prüft, ob sich die Theorie auch auf andere Sachverhalte übertragen lässt. Zusammenhänge und Widersprüche werden bei dem Gütekriterium der Kohärenz offengelegt. Abschließend sind die Relevanz und der tatsächliche Nutzen der aufgestellten Theorie zu erklären.

Kapitel 5 – Qualitative Methoden und Forschungspraxis 5.2 Qualitative Interviews

Flick

   

Teilstandardisiert Offen Sehr verbreitet Anwendung in ethnographischen, auf teilnehmender Beobachtung basierenden Forschungsprojekten, Biographieforschung, geschlechterbezogene Fragestellungen, politische Orientierung

Varianten Fragen, die man vor der Wahl einer Interviewart sich stellen sollte 1. Sehr ausformulierte Fragen mit strengerer Reihenfolge oder Interview sehr offen halten?  In der Forschung häufig eingesetzte Varianten verbinden beide Extreme  flexible teilstandardisierte Interview 2. Möchte man sich auf Texte, Filme oder Ähnliches konzentrieren und diese genau erörtern oder ein breites Spektrum von Themen, Situationen und Fragestellungen in den Mittelpunkt rücken? 3. Möchte man so wenig Fragen wie möglich stellen und den Interviewten zum narrativen Beantworten auffordern oder möchte man aktiv Fragen und nachfragen? Gebräuchliche Varianten des qualitativen Interviews:  Struktur- und Dilemma-Interviews sind in den Fragevorgaben und der Abfolge dieser relativ stark festgelegt. Dienen für die Erfassung unterschiedlicher Stufen moralischen Urteilens. Aufgrund von Erzählvorgaben wird der Interviewte eine Stellungnahme abgeben, die dann für die Erfassung von Urteilsstrukturen analysiert wird. Klinische Interviews Für PsychologInnen wird Begriff vielfach als Sammelbegriff für teilstandardisierte bzw. nicht-standardisierte Interviews verwendet.  Biographische Interviews Verwendung für Zugang zur Erschließung von Lebensgeschichten.  Fokussierte Interviews Fokussierung auf einen vorab bestimmten Gesprächsgegenstand bzw. Gesprächsanreiz. Film, Artikel, soziale Situation wo involviert. Darauf folgen Reaktionen und Interpretationen, die in relativ offener Form erhoben werden. Ähnlich wie Struktur-Dilemma Interviews, doch Themenreichweite ist viel größer und der Interpretationsspielraum ist ebenfalls viel größer. So können die Befragten viel mehr einbringen.  Narrative Interviews Diese Form wird häufig im Zusammenhang mit lebensgeschichtlich bezogenen Fragestellungen eingesetzt. Grundelement dieser Interviewform ist es, durch eine Eingangsfrage eine „Stegreiferzählung“ zu erfahren.

5.3 Interviewen als Tätigkeit Die Gestaltung des Interview-Dramas: Aufgaben, Ängste, Fallen Aufgaben:

Flick

    

Geeignete GesprächspartnerInnen gewinnen Interview räumlich, zeitlich und thematisch vereinbaren Fruchtbare Gesprächsatmosphäre schaffen Einverständnis für die Verwendung eines Recorders erzielen Methodische Durchführung Interview

Unsicherheiten/Fallen: Dilemma der Vagheit: Wesentlichen Beitrag zur Forschungsfrage leisten, trotz meist vager Vorgaben zur Interviewdurchführung Fairness - Dilemma Hoher Anspruch nach respektvollem Umgang mit den GesprächsparterInnen Dilemma der Selbstpräsentation Angemessene Beschränkungen des Interviewers, bezüglich seiner Fachkenntnisse, im Interview. Das Drama wird vorbereitet Angemessene Rahmenbedingungen für das Interview vorbereiten.  Im Vorfeld gemeinsame Zeitabsprachen mit InterviewpartnerInnen festlegen  Sensible Einführung des Aufnahmegeräts  Gefühlsmanagement für ein angenehmes Gesprächsklima übernehmen

Das Drama erschafft seine Personen Vorbereitung des „Dramas“ 1. Öffnung der Bühne GesprächspartnerInnen respektvoll in das Interview einbauen 2. Rollen verstehen InterviewerInnen müssen die Eigenschaft und Funktion der Rolle der GesprächspartnerInnen verstehen 3. Übernahme anderer Rollen ermöglichen GesprächspartnerInnen die Möglichkeit bieten alle Aspekte ihrer Person zu zeigen 4. Doppelrolle des Interviewers Aufgabe sich absichtlich naiv zu stellen, um alle Blickwinkel des Gegenübers erfahren zu können 5. Aufgabe der empathischen Interpretation, um die Darstellung des Gegenübers zu verstehen Hindernisse Schonverhalten  Angst vor Peinlichkeiten  Angst vor Intimitätsverletzungen  Angst vor Herbeiführung von Persönlichkeitskrisen

5.4 Gruppendiskussion

Flick

Verschiedene Methoden der Gruppendiskussion Das Modell des Individuums in öffentlicher Auseinandersetzung: -für Erörterung politischer Fragen - Nachbildung von öffentliche Gesprächssituation (z.B. im Eisenbahnabteil) - sich gezwungen sehen, seinen Standpunkt zu bezeichnen und zu behaupten Das Modell der informellen Gruppenmeinung - keine Summe von Einzelmeinungen, sondern das Produkt kollektiver Interaktionen - Gruppenmeinungen werden in der Diskussionssituation nicht erst produziert, sondern lediglich aktualisiert. Die Realität sich unter den Mitgliedern des Kollektivs bereits gebildet. - zwanglose Integration des Einzelnen in einer wechselseitigen Bezugnahme einer steigernden Diskussion. Das ...


Similar Free PDFs