Heinrich Heine - Analyse - %22Wo%22 PDF

Title Heinrich Heine - Analyse - %22Wo%22
Course Deutsch
Institution Fachhochschule Bielefeld
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Deutsch GK

09/09/2020

Analyse - Heinrich Heine „Wo?“! Das Gedicht „Wo?“, welches von Heinrich Heine verfasst und aus dem Nachlass veröffentlicht wurde, handelt von der Wanderschaft des lyrischen Ichs durch sein vollbrachtes Leben mit dem vorausschauenden Blick auf den Tod.! Die fundamentale Epoche des Gedichts ist die Romantik, welche jedoch von der Epoche des Realismus beeinflusst wird, da die Wanderung sowie die Veranschaulichung der Realität in dem vorliegenden Gedicht thematisiert wird.! Das Gedicht besteht formal aus drei Strophen á jeweils vier Versen. Das Metrum ist ein durchgängiger vierhebiger Trochäus. Das Reimschema weist einen durchgängigen sowie reinen Kreuzreim (abab) auf. Zudem liegen jeweils sechs unbetonte und sechs betonte Kadenzen vor, welche sich von Vers zu Vers abwechseln. ! Das sich selbst fragende lyrische Ich befasst sich in der ersten Strophe mit der Frage, an welchem Ort es irgendwann begraben wird. Woraufhin es sich in der zweiten Strophe damit beschäftigt, von wem und wie es beigesetzt wird. Schließlich lässt das lyrische Ich in der dritten Strophe alle Sorgen fallen, fasst neuen Mut und ist sich sicher, dass was auch immer passieren mag, es von vertrautem Umgeben sein wird. ! Der erste Vers „Wo wird einst des Wandermüden“ (V.1) lässt die Deutung zu, dass es sich bei dem „Wandermüden“ (V.1) um eine Metapher für das Leben des lyrischen Ichs handelt, welches sich sein ganzes Leben auf Wanderungen beziehungsweise Reisen begeben hat und nun rückblickend auf diese Reisen und sein Leben müde geworden ist. ! Ebenso spricht auch das Wort „einst“ (V.1) in „einst des Wandermüden“ (V.1) dafür, dass das lyrische Ich gegenwärtig seinen Frieden und seine innere Ruhe gefunden hat.! In Bezug auf die „Letzte Ruhestätte sein“ (V.2) lässt sich schließen, dass das lyrische Ich seinen baldigen Tod erwartet. ! Die Anapher in Vers 3 und 4 „Unter Palmen in dem Süden?/Unter Linden an dem Rhein?“ unterstreicht seine Ungewissheit und seinen Wunsch nach Gewissheit über seine „Ruhestätte“ (V.2). Zudem impliziert diese Frage auch, ob das lyrische Ich im Fremden „Süden“ (V.3) oder in der Heimat am „Rhein“ (V.4) beigesetzt wird.! Seine Sorge, im Fremden und von „fremder Hand“ (V.6) begraben zu werden, wird hier in der zweiten Strophe besonders deutlich. Das negativ konnotiert Wort „Eingescharrt“ (V.6) verdeutlicht die Angst des lyrischen Ichs unwürdig und lieblos von Fremden Leuten irgendwo beigesetzt zu werden, ohne ein angemessenes Begräbnis in Anwesenheit seiner Geliebten zu erhalten. ! Der siebte und achte Vers „Oder ruh ich an der Küste/Eines Meeres in dem Sand?“ illustriert den Beginn der Hoffnung des lyrischen Ichs seine ewige Ruhe an einem Ort zu finden, an dem es sich wohlfühlt. ! Diese neu errungene positive Einstellung dem Ungewissen gegenüber wird in der dritten und letzten Strophe nochmals intensiviert. In Vers 9 wird durch die Exklamation „Immerhin!“ (V.9) ein ermutigender Ausruf an das lyrische Ich selbst getätigt, welches seinen neu geschöpften Optimismus somit expliziert. ! Darüber hinaus dienen die Verse 9 bis 12 „Mich wird umgeben/Gotteshimmel, dort wie hier,/Und als Totenlampen schweben/Nachts die Sterne über mir.“ als Trost, dass das lyrische Ich überall vom „Gotteshimmel“ (V.10) erwartet wird sowie, dass die „Sterne“ (V.12) am Nachthimmel auch allerseits dieselben sind. Mit diesen Worten ermutigt sich das lyrische Ich selbst, sich keine Sorgen machen zu müssen.! Abschließend lässt sich sagen, dass sich das lyrische Ich während des gesamten Gedichtes! danach sehnt in einem familiären Umfeld zu sterben beziehungsweise begraben zu werden.! In Bezug auf den Titel des Gedichtes „Wo“ kann jetzt gesagt werden, dass dieses Wort für all die Fragen steht, welche sich das lyrische Ich in Bezug auf den Ort seines Begräbnis stellt. ! Auch über das lyrische Ich kann vermutet werden, dass sich Heinrich Heine hier selbst als lyrisches Ich dargestellt hat. Dies lässt sich damit begründen, dass er beispielsweise den „Rhein“ (V.4) angeführt hat, welches auf seine ehemalige Heimat und Geburtsstadt Düsseldorf zurückzuführen ist. ! Q2

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Ebenfalls lässt die erwähnte „Küste“ (V.7), das „Meer“ (V.8) und der „Sand“ (V.8) auf das Helgoland in Schleswig-Holstein schließen, wo Heinrich Heine viel Zeit verbracht hat. ! Gleichermaßen wird seine starke Sehnsucht und das Vermissen nach seiner Heimat Deutschland verdeutlicht. Dies lässt sich anhand seines 1831 freiwilligen vollzogenen Exils in Paris substanziieren.! In Hinblick auf die Epoche, in welcher sich das Gedicht einordnen lässt, kann gesagt werden, dass zum einen Merkmale typisch für die Epoche der Romantik, wie die Wanderung, Natur und Sehnsucht vorzufinden sind. Jedoch fließt auch der Realismus mit seinem Merkmal des Anspruches auf die Realität, welches in diesem Gedicht durch die Lebensfragen und dem Tod repräsentiert wird, mit in das Gedicht hinein. !

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