Heitmeyer (Gewalt) X - zusammenfassung PDF

Title Heitmeyer (Gewalt) X - zusammenfassung
Course Pädagogik der Kindheit, Vertiefung
Institution Fachhochschule Bielefeld
Pages 4
File Size 134.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 2
Total Views 127

Summary

zusammenfassung...


Description

Gewalt (Heitmeyer) Gewalt als eine Form der Verarbeitung von Verunsicherung, die durch gesellschaftliche Individualisierung entsteht Individualisierung: Individuum wird zum Gestalter seines eigenen Lebens und ist somit eigenverantwortlich ➔ Durch Individualisierung entstehen nicht nur Entscheidungsfreiheiten sondern auch entscheidungszwänge (Ambivalenz der gesellschaftlichen Individualisierung) Motoren der Individualisierung: -

Pluralisierung von Lebensstilen soziale und geografische Mobilität Mischung von sozialen Kreisen Verlust traditioneller Orientierung Bildungsexpansion Steigerung des materiellen Lebensstandards)

Gewalt ist eine Reaktion auf Desintegrations- und Verunsicherungspotenziale Desintegration: (Schattenseite der Integration1) ➔

Auflösung oder Gefährdung von sozialen Beziehungen Auflösung gemeinsamer soziale Werte- Normenvorstellungen Abnehmende gesellschaftliche Teilhabe (Rückzug aus öffentlichen Angelegenheiten) Desintegrationspotenziale entstehen durch mangelnde soziale Ressourcen

Verunsicherung: (Unklarheit über den eigenen Status und Diskrepanz zwischen Selbstwertgefühl und den eigenen Erwartungen)

-

➔ entsteht durch fehlgeschlagene Integrationsprozesse ➔ hängt von äußeren Faktoren und inneren Verarbeitungsmuster ab Emotionale Verunsicherung: Zukunftsangst, niedriges Selbstwertgefühl und Unsicherheitsgefühle Handlungsbezogene Verunsicherung: Entscheidungs-, Orientierungs- und Wirksamkeitsprobleme

Arten von Gewalt: -

Institutionelle Gewalt Die legitime Gewalt des Staates (Missbrauch von Macht innerhalb einer Institution zum Schaden oder auf Kosten Anderer)

-

Strukturelle Gewalt Geht nicht von einem handelnden Subjekt aus, sondern ist in das Gesellschaftssystem eingebaut. Sie äußert sich in ungleichen Machtverhältnissen und folglich ungleichen Lebenschancen

1

Integration wird zunehmend über Status, Leistung, und Konsum geregelt

-

Verbale Gewalt

-

Das Erniedrigen einer Person durch Worte.

-

Körperliche Gewalt 3 Motive für Gewalt (Gewalt hat subjektiv betrachtet immer einen Sinn)

Expressive Gewalt (sehr unkalkulierbar) -

Gewalt als Ausdruck von Einzigartigkeit (Täter will auffallen und hervorstechen und handelt deshalb gewalttätig) ➔ Erregung von Aufmerksamkeit - Immer neue Spannungsverhältnisse haben dann eine befriedigende Wirkung auf den Täter - Opfer sind zweitrangig und beliebig, da nur der Täter im Vordergrund stehen soll

Instrumentelle Gewalt -

Mittel zur Problemlösung Radikalisierung und Ausnutzung von Freiräumen Gewalt soll Anschluss, Sicherung von Positionen und Aufstieg unterstützen

Regressive Gewalt -

Ursachen sind oft politische Aspekte (unsicherheitsfördernde soziale, berufliche und politische Desintegrationsprozesse) Richtet sich nach nationalen oder ethischen Kategorien

Drei ursächliche Ebenen: -

Gesellschaftliche Ebene Soziale oder interpersonale Ebene Intrapsychische Ebene

Ziel: • • • •

Mitgliedschaften und soziale Beziehung entwickeln und sichern Statusposition erwerben Identitätsrelevante Handlungskompetenzen und emotionale Sicherheit erlangen Lebensplanungskonzepte entwickeln (in Bezug auf Familie, Gleichaltrige Gruppen, Politik, Beruf, …)

Soziologischer Erklärungsansatz für Gewalt Ursache: Individualisierung durch gesellschaftliche Entwicklung Mehr Entscheidungsfreiräume Größerer Entscheidungszwang ➔ (erhöhte Anforderungen insbesondere an die Fähigkeit zur Identitätsbildung und die Fähigkeit zur Ausbalancierung von Ambiguitäten)

Folge: Desintegrationspotenziale ➔ Auflösung sozialer Beziehungen ➔ Auflösung gesicherter Werte und Normen ➔ Abnehmende Teilnahme an gesellschaftlichen Institutionen

Verunsicherung

Gewalt

Konsequenzen: Forderung an die Familie: Schaffen eines Familienklimas das geprägt ist von Verlässlichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfeleistung und Zugneigung Eigene Erfahrungen sammeln lassen (Grundlage der eigenen Entwicklung und Entscheidungshilfe) Zu fördernde Eigenschaften: Selbstwertgefühl, Unabhängigkeit, Selbstvertrauen und Fähigkeit zur Entscheidungsfindung...


Similar Free PDFs