Im Leben eines Taugenichts Joseph Freiherr von Eichendorff PDF

Title Im Leben eines Taugenichts Joseph Freiherr von Eichendorff
Author toni Elizabeth
Course Deutsch
Institution FernUniversität in Hagen
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Summary

Charakterisierung des Taugenichts, Biographie von Joseph Freiherr von Eichendorff...


Description

Im Leben eines Taugenichts Charakterisierung: Der Taugenichts  



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Identität unbekannt (kein Name, Geburtsort, Alter ...) Sohn eines arbeitsamen Müllers (S. 7) und dessen bereits verstorbener Frau (S. 38) - materiell und sozial nicht sonderlich bevorzugt Der Taugenichts ist der Gegenentwurf zum arbeitsamen, fleißigen, disziplinierten und ordnungsliebenden Philister, der u. a. durch seinen Vater, den Gärtner und den Portier repräsentiert wird und der von den Romantikern verachtet wurde. Nur aus dem bürgerlichen Blickwinkel (kleinbürgerliche Haltung) der Philister erscheint die Existenz des Taugenichts als unnütz. naiv intuitive statt verstandesgesteuerten Handelns, Art Gegenentwurf zum zeitgemäßen Vernunftmenschen darstellt trotz seines Nonkonformismus und seines Müßiggangs zu Glück und materiellem Wohlstand kommt sucht seinen Platz in der Gesellschaft (S.10 Z.13), sehnt sich nach sesshaftem Bürgertum, nach Sesshaftigkeit, warmem Essen, Geld (deutlich durch S.16 Z. 2) gleichzeitig aber auch nach Ungebundenheit (Freiheitsaspekt) Sehnsucht nach Freiheit (S.5 Z.30) Hinsichtlich des Äußeren des Taugenichts bleibt Joseph von Eichendorff in seiner literarischen Vorlage auffällig unbestimmt. Man erfährt zunächst nur, daß jener ein hübscher Junge ist, was sich vor allem in den Reaktionen des weiblichen Geschlechts auf ihn zeigt. Vom Alter her dürfte er sich in der Pubertät befinden, was sich einerseits in dem Hinweis auf sein fortdauerndes Wachstum zeigt, wenn Leonhard ihm auf der Reise neue Kleider gibt, weil er die alten ,,ausgewachsen"5 hat, und andererseits in dem Hinweis, daß er abgesehen von ,,ein paar Flaumfedern"6 noch ein rechter Milchbart ist. daß ihm die neuen Kleider zwar schön zu Gesicht ständen, aber stets nicht ganz richtig passen. Die Kleider - das heißt: die Rolle, die er in der Gesellschaft annehmen soll - sind immer zu groß für ihn, er stolpert darüber, geht nicht in ihnen auf, sondern bleibt er selbst nur verkleidet. findet Leben als Bauer selber arm und öde (monotones Leben) hervorragenden Eigenschaften des Taugenichts - musische Begabung, mitreißend auf seiner Geige zu spielen, Repertoire Volksmusik daß in der Musik die einzig mögliche, einzig gemäße Form der Mitteilung für den Taugenichts liegt



Gläubiger Mensch, ursprüngliche, unerschütterliche Gottvertrauen des Protagonisten, daß Gott alles schon zum Besten richten wird wichtige Bezug der Religion zur Poesie

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In seinem ersten Lied spiegelt sich seine Weltsicht voll Gottvertrauen und Optimismus wider: „Den lieben Gott laß ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Das Bürgertum verspottet ihn



Sinn für Kunst, Natur und ihre Umwelt Natur als Spiegel seiner Gefühlszustände, fungiert als Refugium/Zufluchtsort Blumen und Vögel (Lilien, Tulpen, Kranich ...) sind auf sein Wesen bezogen, Ausdruck seiner Gefühle wenn sein Befinden schlecht ist, welken die Blumen (S. 21)



Verehrung des Taugenichts für Aurelie, die Nichte des Portiers, die er zunächst nur als schöne, gnädige Frau kennt und fälschlicherweise bis fast zum Schluss für eine Gräfin hält. -opfert` ihr Blumen auf einer steinernen Parktisch ihrer Handlungen stets mit den Augen eines Liebenden schauend poetisch beschreibt. Es lässt sich sagen, daß er hauptsächlich um ihretwillen das Schloss bei Wien als Heimat annimmt und sich in der Welt der Philister versucht.



die Figur des Taugenichts als eine Allegorie der Poesie selbst zu betrachten.

Zudem entspricht der Adel nicht der bezeichnend aristokratischen Vorstellung des Dichters von einer Kulturelite, welche die wirkliche Bedeutung des Taugenichts erkennt und sich allein deshalb seiner annimmt

sein Ausbrechen aus Konventionen und seine Naturverbundenheit machen ihn zu einer klassischen Figur der Romantik. Gegenübergestellt werden dem Taugenichts pflichtbewusste und in der Realität verankerte Charaktere wie der Portier. Damit wird der Konflikt einer ganzen Epoche thematisiert und »Aus dem Leben eines Taugenichts« steht wie kaum ein anderes Werk für die romantische Literatur

JOSEPH VON EICHENDORF-bedeutender Dichter und Schriftsteller Art der Werke: Lyrik und Prosa

Neben Brentano der bedeutendste Vertreter der deutschen Spätromantik. Hauptthemen der Lyrik: Natur, Sehnsucht, Lebensfreude; viele seiner Gedichte sind zu Volksliedern geworden; Volkstümlichkeit vor allem auch durch die Vertonungen (Schumann, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Wolf, R. Strauß). Als Erzähler bevorzugt E. die offene Form (lose Szenenfolge, eingestreute Gedichte). Prononcierter Katholizismus in den späteren Arbeiten und literarhistorischen Studien. seine Welt alles andere als naiv und harmlos; Romantik ist mit sozialen und politischen Kategorien verschränkt; er entwirft dichterische Gegenbilder zur Wirklichkeit einer Zeit der politischen und industriellen Revolutionen, die er als Teilnehmer an den Befreiungskriegen und preußischer Beamter in verschiedenen Diensten kritisch miterlebt hat. Thomas Mann über den "Taugenichts": Es ist nichts als Traum, Musik, Gehenlassen, ziehender Posthornklang, Fernweh, Heimweh, Leuchtkugelfall auf nächtlichem Park, törichte Seligkeit, so daß einem die Ohren klingen und der Kopf summt vor poetischer Verzauberung und Verwirrung. Werner Bergengruen (1955): Eichendorffs Welt ist stilisiert. Es hat sie nirgends und nie gegeben, aber es gibt sie überall und zu jeder Zeit. Sie hat die Unwirklichkeit und die Wirklichkeit dessen, was sich innerhalb der menschlichen Seele begibt und von dort aus dem Leben verwandelt. Überall rauscht in Eichendorffs Werk der Wald der deutschen Mittelgebirgslandschaft, auch in Spanien, Italien oder in der Provence... Joseph Freiherr von Eichendorff, wurde am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor im polnisch-mährischen Grenzgebiet Oberschlesien als Sohn eines preußischen Offiziers auf die Welt geboren. Die Eichendorffs gehörten zum kleinen Landadel. Die Lebensweise dieser recht bodenständigen Gesellschaftsschicht.

In solcher Umgebung wächst Eichendorff zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm und der sechzehn Jahre jüngeren Schwester Luise Antonie (die spätere Freundin Adalbert Stifters) in relativer Freizügigkeit auf. Der Vater, der Güter bis nach Mähren hinein besitzt, ist allerdings, ganz im Gegensatz zum Idealbild, alles andere als ein 'guter Ökonom'; bereits 1801 gerät das Gut in wirtschaftliche Schwierigkeiten, die von Jahr zu Jahr, trotz aller Anstrengungen, zunehmen. Der Tod der Mutter 1822 – der Vater ist bereits 1818 gestorben – markiert schließlich den endgültigen Verlust aller Güter in Schlesien. Bis er 13 Jahre alt war, wurde er Privat unterrichtet Ab 1801 besucht das Brüderpaar insgesamt drei Jahre lang das katholische Gymnasium in Breslau, anschließend verbringen beide ein weiteres Jahr als Hospitanten an der Universität. Das Jurastudium nehmen sie im Frühjahr 1805 in Halle auf, 1807 wechseln sie dann nach Heidelberg. Hier besucht Eichendorff das Kolleg von Joseph Görres, er lernt Loeben kennen und den Umkreis der beiden wichtigsten Vertreter der Heidelberger Romantik, Clemens Brentano und Achim von Arnim. Es ist ein entscheidendes Jahr. Die Dinge beginnen für Eichendorff zu 'singen'. Nicht nur Görres, sondern vor allem die Schriften von Novalis und Goethe haben ihn beeinflusst, und nun spürt er selbst die Offenbarung der Dinge und ihres Wesens, die Offenbarung der Natur. Erst dadurch, dass der Dichter die Dinge zum Leben erweckt und zum Sprechen bringt, wird die Welt lebendig – wie es in einem berühmten Vierzeiler Eichendorffs zum Ausdruck kommt Im Rahmen seines Studiums sowie einiger Bildungsreisen machte er Bekanntschaft mit einigen bedeutenden Schriftstellern und Lyrikern seiner Zeit, wie Achim von Arnim und Heinrich von Kleist Eichendorff besuchte unter anderem im Winter des Jahres Vorlesungen von Kleist und konnte so Kontakte zu anderen Schriftstellern bzw. Dichtern knüpfen. 1808 beenden die Brüder das Studium, ohne Abschluss, wie es für Adelige zu dieser Zeit üblich ist. Nach einer kurzen Bildungsreise nach Paris und Wien treffen sie bereits im Sommer wieder in Lubowitz ein, wo sie den Vater unterstützen. Doch bald wird klar, dass das Gut die Brüder nicht ernähren kann – sie müssen sich nach einem Brotberuf umsehen. 1810 reisen sie daher nach Wien, um sich auf das Referendarexamen vorzubereiten, das sie 1812 ablegen. In diese Zeit fällt die enge Freundschaft mit Friedrich und Dorothea Schlegel und die Konzeption des Romans Ahnung und Gegenwart, der von Dorothea durchgesehen und redigiert wird. Wie groß ihr Einfluß auf die endgültige Textgestalt ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen, da die Handschriften verloren gegangen sind. Kurz darauf trennen sich die Lebenswege der Brüder: Wilhelm beschreitet die Verwaltungslaufbahn in Österreich, Joseph nimmt von 1813 bis Anfang 1816 an den Befreiungskriegen teil. Dazwischen liegt, 1815, seine Heirat mit Luise von Larisch, sehr zum Unwillen der Mutter übrigens, die sich eine bessere Partie für den Sohn und für das Gut erhofft hat.

Für Eichendorff beginnen nun die Jahre der schlecht bezahlten Beamtentätigkeit im preußischen Staat, die kaum ausreicht, die schnell wachsende Familie zu ernähren: bis 1820 lebt der Referendar in Breslau, dann bis 1823 als Regierungsrat in Danzig, von 1824 bis 1830 als Regierungsrat und Oberpräsidialrat in Königsberg und schließlich, bis 1844, als er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt wird, ist er am Kultusministerium in Berlin tätig. In dieser Zeit entstehen die meisten der Erzählungen: 1819 Das Marmorbild, 1826 Aus dem Leben eines Taugenichts, 1832 Viel Lärmen um nichts, 1834 Auch ich war in Arkadien sowie Dichter und ihre Gesellen, 1835/36 Eine Meerfahrt, 1837 Das Schloß Dürande und im selben Jahr auch die erste Gesamtausgabe der Gedichte, 1841 Die Glücksritter und 1849 schließlich Libertas und ihre Freier. Eichendorff lebt in all den Jahrzehnten seiner Beamtentätigkeit bis zu seinem Tod zurückgezogen im Kreis der Familie, und von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, beschrieben als ein gütiger, bescheidener und warmherziger Mensch. Zwar ist er mit Arnim und Brentano, den Schlegels, Tieck, Kleist, E. T. A. Hoffmann bekannt, begegnet 1846/47 während eines langen Aufenthalts in Wien Robert und Clara Schumann, Meyerbeer, Grillparzer und Stifter und lernt später in Berlin, wohin er 1849 zurückkehrt, auch Fontane kennen. Doch schon 1851 schreibt Bismarck verwundert an seine Braut: "Weißt Du, daß der Mensch noch lebt? Wohnt hier im Kadettenkorps ..." In der Zeit nach der Pensionierung arbeitete er vorwiegend publizistisch; ein Dichter, so schrieb er, müsse wissen, wann er aufzuhören habe. 1855 zog er zu seiner Tochter nach Neiße in Oberschlesien, bald darauf starb seine Frau – für ihn ein erster Wink des Schicksals. Am 26. November 1857 starb Joseph von Eichendorff im Alter von 69 Jahren, hinweggerafft von einer kleinen Erkältung in Neiße. Jahresübersicht 1788 - Joseph von Eichendorff wird in Ratibor (Oberschlesien) geboren. 1805 - Jura- und Geisteswissenschaftenstudium an der Universität Halle. 1812 - Abschluss des Studiums in Wien. 1813 - Oberstleutnant bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon. 1815 - Heirat mit Luise von Larisch, Tochter aus einer Adelsfamilie. 1824 - Ernennung zum Oberpräsidialrat zu Königsberg. 1826 - Die Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" erscheint. 1831 - Berlin wird der neue Wohnort von Eichendorff. 1841 - Ernennung zum Geheimen Regierungsrat. 1844 - Eine Lungenentzündung zwingt Eichendorff zum Ruhestand.

1855 - Seine Frau Luise von Larisch stirbt. 1857 - Eichendorff stirbt in Neisse infolge einer Lungenentzündung.

"Nach Ruh' sehnt sich die Menschenbrust vergeblich"...


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