Title | Kriterien der Fiktionalität |
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Course | Deutsch Einführung in das Studiengebiet Literatur |
Institution | Justus-Liebig-Universität Gießen |
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Kriterien der Fiktionalität 1.) Fiktionalität Lat. Fictio -> Bildung, Gestaltung
F. : ein Regelsystem, dass nicht behauptet wahr zu sein, gemessen an der realen Realität, gemessen an der Realität von Dichtung, Literatur trotzdem wahr. In dieser (2.ten) Realität ist bspw. es wahr, dass Tiere sprechen können oder es Zauberer gibt. Also wahr in imaginärer Objektivität Leser geht Fiktionsvertrag mit Autor ein: Leser wird eine ausgedachte Gesch. erzählt, ohne zu meinen, dass Autor lügt. Autor tut so, als ob er die Wahrheit erzähl. FOLGLICH stellt Leser diese Realität einfach nicht in Frage
Erzählte Welt ungleich reale Welt Unterschied Geschichtsschreiber und Dichter: Unterschied beider liegt nicht in der Form (Prosa, Verse,..), sondern darain, dass der eine mitteilt, was wirklich geschehen ist und der andere was geschehen könnte
Woran erkennt man den Unterschied zwischen Fiktionalentext und Sachtext? Paratextuale Hinweise -> manchmal im Buchdeckel Hinweise darauf, dass der Text fiktional ist. Oder wenn etwas so außergewöhnlich/fantastisch ist oder so gegen die reale Realität ist. (Bsp: sprechende Tiere) Texte die aus der realen Welt (Sachtext) kommen, aber in einen fiktionalen Text gebettet sind (ready made?) Textinterne Fiktionalitätssignale: 1. Rede- & Bewusstseinswiedergabe 2. Gedankenbericht (Bsp.:„er dachte“) 3. Episches Präteritum (Bsp.: „morgen war Mittwoch“, „Hatte verlassen müssen“) -> Erzählzeit ist Präteritum aber Geschehen (wie?) im Hier und Jetzt Überlagerung von Aussage von Erzähler &Aussage von Figur (erlebte Rede)
2.) Literarizität /Petizität
Gr. Poietike techne : Kunst des Dichtens
Wertungskriterium
Das auf Texte bezogene Merkmal der Ästhetizität ist so definiert: Im weiteren Sinne: ästehtische Qualität eines Textes Im engeren Sinne: Synonym für die poetische Funktion, nämlich Bezug eines Textes auf die eigenen sprachl. Eigenschaften (Selbstreferenz : Bezug eines Textes auf sich selbst)
Merkmale, die zum Alltagstext (Sachtext) unterscheiden: Reimstruktur Verse (Form & Inhalt) Sprachl. Gestalt und Inhalt in Verbindung
BEISPIEL AN EINEM GEDICHT „Vergänglichkeit der Schönheit“ von Christian Hofmann von Hofmannswalden Ein Wintergedicht; Ein Sonett Merkmale von Poetizität an e.d. Beispiel: Versifizierung Abweichung von Alltagssprache Hebungen und Senkungen regelmäßig nacheinander (6-hebiger Jambus mittels Zensur) Pras Popoto (?) -> Teil steht für das Ganze BEISPIEL AN EINEM TEXT „Episode vom Ende“ von Ursula Krechel Kreislaufstruktur (Ende und Anfang ähnlich) -> Form Metaphorik Klimax (Steigerung)
Poetische Texte haben keinen best. Adressaten
3.) Mehrdeutigkeit BEISPIEL AN EINEM TEXT
„Der Aufbruch“ von Franz Kafka Kriterium, dass es als Literatur gilt: Quellenangabe, Paratext (funktionalität erfüllt) Parabel (Poetizität erfüllt) Mehrdeutigkeit ,besonders im letzten Satz zu sehen: „zum Glück eine wahrhaft ungeheure Reise“
„zum Glück“ -> Örtlich zu sehen oder als Umstandsbeschreibung
„Ungeheure Reise“ -> nicht geheuer/unheimlich oder Mengenangabe
4.) Literatur als Handlungs- & Symbolsystem
Gesell. & kommunikative Funktion von Literatur
Normen für Def. Von Literatur –> Handlungssystemen
Semantische & hermeneutische Dimension -> Dimension Symbolsystem
Aufgabe von Literatur : Lesen literarischer Texte zu verkomplizieren, Menschenverstand zu fordern und in Frage zu stellen
Literaturwissenschaft als Sammelbegriff für wissenschaftlich anerkannte Tätigkeit im Hinblick auf die Erkenntnis von Literatur...