Kunstpädagogik Zusammenfassung (1) PDF PDF

Title Kunstpädagogik Zusammenfassung (1) PDF
Author Mina Ton
Course Kunstpädagogische Basiskompetenzen 1
Institution Universität Augsburg
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Inhaltsverzeichnis: Kunstpädagogik 1. Funktionen von Kunst – allgemein  Warum brauchen wir Kunst 2. Kunstpädagogik  Definition 3. Kunstunterricht 3.1 Geschichte des Kunstunterrichts 3.2 Aufgaben des Kunstunterrichts / Leitlinien des Kunstunterrichts Prinzipien des Kunstunterrichts 3.3 Kunstunterricht organisieren Außenwirkung der Schule Lehrerverhalten im Unterricht Planung: Makroplanung / Mikroplanung Aufbau einer Kunststunde Konzipierung einer Unterrichtsstunde 3.4 Methoden des Kunstunterrichts 3.5 Bewertung / Notengebung 4. Unterrichtsinhalte – Aufgaben des Kunstunterrichts 4.1 Flächiges Gestalten 4.2 Gestalten im Raum 4.3 Spiel / Aktion 4.4 Museum 4.5 Ästhetische Erfahrungen machen 4.6 Was sagt der Lehrplan dazu? 5. Unterrichtsziele 5.1 Kreativität 5.2 Sensibilität 5.3 Kommunikationsfähigkeit 5.4 Genussfähigkeit 5.5 Fähigkeit zur ästhetischen Reflexion 5.6 Fähigkeit zur ästhetischen Organisation 5.7 Förderung der Intelligenzentwicklung 5.8. Bildkompetenz erwerben - Bildrezeption 6. Differenzierung Begriff: Ästhetik 6.1 Ästhetische Verhalten/ Ästhetische Praxis / Ästhetischer Ausdruck 6.2 Phasen ästhetischen Verhaltens von Kinder und Jugendlichen 6.3 Funktionen von Malen/ Plastizieren / Sammeln 6.4 Ästhetische Bildung 7. Tätigkeitsbereiche der Kunstpädagogik fernab der Schule 7.1 Museumspädagogik 7.2 Erwachsenenbildung 7.3 Jugendkunstschule 7.4 Seniorenarbeit 7.5 Kunsttherapie 8. Wichtige Fachbegriffe / Techniken etc.

1. Funktionen von Kunst – allgemein Kunst ist ein Mittel:  Der Vergegenwärtigung des eigenen Ichs = Spuren hinterlassen  Der Ausdrucksform  Legitimationsmittel d.h. Botschaften werden über Bilder vermittelt ( Kunst war über Jahrhunderte hinweg von der Kirche bestimmt)  der Erziehung  das Geschichte konstruieren kann ( dokumentieren + interpretieren)  um Macht zu repräsentieren  um neue Ideologien / Doktrienen zu verbreiten  das Physikalische Gesetze der Wahrnehmung verstehen und anschaulich machen kann Warum brauchen wir Kunst?  Als Ausdrucksmittel  Um sich selbst in der Welt zu verorten  Um Umwelt und Zusammenhänge zu klären  Um zu kompensieren  Zur Diagnose  Um Ängste zu bannen  Um die Welt zu verändern  Etc.

2. Kunstpädagogik Definition:  Pädagogik: griech. Pais = Knabe, Kind / agein = führen : paideia = Erziehung, Bildung  Kunstpädagogik fokussiert das Kind, den Jugendlichen, den jungen Erwachsenen mit seinen bildnerischen Fähigkeiten und seinen Ausdrucksverlangen/wollen und Vermögen

3. Kunstunterricht 3.1 Geschichte des Kunstunterrichts Der Zeichenunterricht bis 1800  Zeichnen = Reißen  Ausbildung an Reißschulen oder Akademien nur für die Ausbildung des Künstlers     

oder Kunsthandwerker Vorlagen zur Schulung ( abzeichnen einer Vorlage, nicht nach der Natur zeichnen und ohne Farbe) Schulung der Beobachtungsgabe, Darstellungsfähigkeit und des guten Geschmacks Privater Zeichenunterricht für den Adel und Großbürgertum 1606: Henry Peacham in London publiziert erste gedruckte Zeichenlehre für Laien 1774 Johann Bernhard Basedow: Zeichen als Teil des allgemein bildenden Unterrichts in Dessau o Vorzeigen von Kupferstichen und Gemälden

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Vergleichen von Natur und Bild Übung des Augenmaßes und der Hand

Der Zeichenunterricht im 19. Jahrhundert   



Zeichenunterricht ist an allgemein bildenden Schulen noch nicht obligatorisch Stigmograpfisches Zeichnen = Zeichnen nach vorgegebenen Punkten 1872 wird Zeichnen Pflichtfach in den Volkschulen in Preußen o elementare Bildung mindestens drei Jahre lang o Mindestqualifikationen o Adolf Stuhlmann entwickelt das Lehrwerk Fröbel nimmt Gedanken der Kunsterziehungsbewegung (Kunst als Zeichen des kindlichen, individuellen Ausdrucks) voraus

Tendenzen zur Kunsterziehungsbewegung ab 1870

 Fedor Finzer fordert Selbstständigkeit und die Bildung des Schönheitsideals Kondrad Lang fordert Ausbildung zum ästhetischen Genuss

Kunsterziehungsbewegung Anfang 20. Jahrhundert  Entdeckung der Kinderzeichnung Die Kunsterziehungsbewegung ist Teil der Epoche der Reformpädagogik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihr Grundziel war die Bildung der Gesellschaft durch Kunst, Musik, Literatur und Leibeserziehung. Erst durch diese ästhetische Vervollkommnung könne der durch die Industrialisierung entfremdete Mensch wieder ganzheitlich gebildet werden. Die Bewegung fand, ebenso wie die Reformpädagogik, internationalen Anklang. Ideen und Methoden wurden länderübergreifend diskutiert. Ausgangspunkt Gesellschaftliche Kulturkritik Die Kulturkritik gilt als eigentlicher Auslöser und Basis der Reformpädagogik und somit auch der Kunsterziehungsbewegung. * Julius Langbehn,  Kritisiert die verwissenschaftliche Bildung  Fordert die Rückkehr zu einer schlichten, volkstümlichen Bildung die den Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit und Individualität erfasst und entwickelt  Erziehung zur Kunst durch die Kunst * Friedrich Nietzsche  Kritisiert historisch orientierte Bildung (Kritik am Historismus)  Fordert Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit als Bildungsziel  Paul de Lagarde  Kritisiert fehlenden Individualismus und Orientierung an historischen Idealen Alfred Lichtwark und die Kunsterziehung  Alfred Lichtwark war zunächst Lehrer, bevor er die Hamburger Kunsthalle übernahm.  Gerade er ließ sich stark von Langbehn beeinflussen und griff seine Forderung der Erziehung zur Kunst durch die Kunst auf.  Die Kunsthalle verstand er somit nicht als reinen Ort der künstlerischen Sammlung, sondern vor allem als Volksbildungsstätte.  Somit lud er junge, künstlerisch interessierte Lehrer in sein Museum ein, um die ästhetische Genussfähigkeit der Kinder auszubauen.  Museumspädagogik nahm dadurch ihren Lauf (1886) Lichtwark prägte die Kunsterziehungsbewegung maßgeblich durch die Organisation der Kunsterziehungstage. Diese fanden statt: * 1901 in Dresden mit Schwerpunkt Kunst, * 1903 in Weimar mit Schwerpunkt Literatur und * 1905 in Hamburg mit den Schwerpunkten Musik und Leibeserziehung.

Ziele und Forderungen der Reformbewegung:  angstrebte Reform des Schul – und Bildungswesen  Entwicklung der künstlerischen Individualität  Förderung der persönlichen Begabung jedes Kindes  Ganzheitliche Förderung  Eine Umgebung zu schaffen, die das Kind in seiner Entfaltung nicht stört  Zeichenunterricht wird zu Kunsterziehung  Nach Götze geht es darum die Natur nach Form und Farbe zu beobachten und dies bildnerisch umzusetzen  In der Praxis veränderte die Kunsterziehungsbewegung den Zeichenunterricht noch wenig Ideen wurden vor allem in der Weimarer Republik umgesetzt

Kunstunterricht im 20. Jahrhundert Kunstunterricht von 1918 – 1933  Durchbruch der Reformideen in den 1920er Jahren  Hauptanliegen waren: schöpferischen Kräfte des Kindes durch freies Zeichnen und Malen zu aktivieren  Forderung des Philosophen E. Spranger = Menschenbildung wird nach dem 1.Weltkrieg im Unterricht umgesetzt  Durch Einfluss des Expressionismus interessierte man sich vor allem um die Ausdruckskraft der Kinderzeichnung  1926 Konzept für Kunstunterricht von Gustav Kolb o Darstellungsfähigkeit o Gestaltungsfähigkeit o Schülerorientierung   Gegen 1930 ist die Kunst von kunsterzieherischen Intentionen neu geprägt  freies Gestalten steht im Vordergrund Kunstunterricht von 1933 -1945  Kunstbetrachtung der nordischen Rasse  Kunst die der „deutschen Art“ nicht entsprach wurde eliminiert  Kunsterziehung wurde in den ideologischen Kampf mit einbezogen  Trotzdem: freies Gestalten in der Primar und Sekundarstufe erlaubt  Thematische Vorgaben durch Politik und Propaganda Kunstunterricht von 1945 – Ende der 1950er Jahre  = Musische Erziehung  Kunst, Musik, Poesie, Laienspiel und Tanz  Freies Zeichnen und Malen  Aktivierung der freien und schöpferischen Kräfte  Kompensationsfunktion (Ausgleichsfunktion)  Vertreter: Kolb, Haase  Kritik: realitätsfern, Erziehung zu unpolitisch, führt zu unmündige Bürger Kunstunterricht von Ende 1950er und 1960er Jahre  = Formale Kunstunterricht  Ziele: o Qualitätsvolle Erziehung zur Kunst über das bildnerische Mittel und technische Verfahren o Objektivierbar (messbar) und operationalisierbar o Ausrichtung an zeitgenössischer Kunst (Informel und abstrakt) und and der Bauhauslehre

Medien werden in Zusammenhang mit Lehr- und Lernzielen und Inhalten des Kunstunterrichts gesehen Vertreter: Reinhard Pfennig, Heiman Paul, Gunter Otto Kritik: fehlender Themenbezug für die Kinder, Konzentration auf die Technik und bildnerische Mittel o

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Kunstunterricht in den 1970er Jahren  = Visuelle Kommunikation  neue Medien  Fokus auf die Umwelt  Inhalte: Design, Werbung, Architektur, Kitsch, Spiel, Aktion  Ziel: Kritische Umgang mit der Umwelt und den Medien  Vertreter: Hein R. Möller, Hermann E. Ehmer  Kritik: ungenügende Möglichkeiten praktisch – produktiver Tätigkeiten Kunstunterricht in den 1980er Jahren  = Ästhetische Erziehung  Leitidee: Vermittlung zwischen individuelle- subjektiven Vorraussetzungen und den Interessen der Schüler sowie den fachwissenschaftlichen Ansprüchen und generelle Anforderung der Gesellschaft  Ästhetischer Zustand durch Material- und Kunstnähe, subjektorientiert = autodidaktischer Ansatz  Vermittlung ist Kunstfeindlich  Unterrichtszeit = Projektzeit  Lustbetonter, alle Sinne ansprechender Unterricht  Subjektivierung, Emotionalität, Expressivität Kunstunterricht ab 1990er (HEUTE)  = Pluralität der Ansätze  Mischform von Kunstunterricht, Kunsterziehung, visueller Kommunikation und Spielaktion  = Ästhetische Bildung  Ästhetische Forschung: Helga Kämpf- Jansen (2001) o „ Alles“ kann im bildnerischen Sinn untersucht und bearbeitet werden o Beachtung biografischer Prozesse im Kunstunterricht o Verknüpfung vorwissenschaftlicher, an Altagserfahrungen orientierter Verfahren, künstlerische Strategien und wissenschaftlicher Methoden

3.2 Aufgaben des Kunstunterrichts 

Förderung und Differenzierung im Unterricht o Des Ausdrucksvermögens o Der gestalterischen und feinmotorischen Fähigkeit o Der Wahrnehmung der Bildkompetenz

Der Kunstunterricht beruht: Produktion – Rezeption – Reflexion

Leitlinien des Kunstunterrichts – Was Kunst unterrichten alles heißen kann    

Ästhetische Mittel kennenlernen: Materialien und Verfahren anbieten Ästhetische Prozesse initiieren: Anregungen bieten d.h. einen Anstoß geben und Prozess der Schüler in Gang halten Ausdrucksrepertoire entwickeln: Begegnungen mit Kunstwerken inszenieren d.h. anschauen, nachstellen, sprechen, darstellen, inszenieren, betrachten und dadurch Gestaltungskompetenz erwerben Verstehen lernen: Deutungen erproben

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Ästhetische Urteile bilden: Unterrichtsergebnisse bewerten und präsentieren Ästhetische Erfahrungssituationen schaffen: erfahrungsoffen lernen d.h. selbstverantwortliches, erfahrungsoffenes Lernen, das Spielräume und Erprobungsmöglichkeiten in Material und Technik für die Umsetzung eine spezifischen Themas eröffnet. Offene Unterrichtsmethoden

Prinzipien des Kunstunterrichts Es stellen sich die Fragen: Wie viel Kunst? Wie viel Pädagogik? Was für Kunst? Vermittlung oder Selbsterfahrung? Antworten darauf aus dem Kontext des kunstdidaktischen Handelns  Schülerorientierung (Alter, Herkunft, Klassendynamik)  Gegenstandsanalyse (Thema + Technik)  Lehr- und Lernzieldefinition: Welche Kompetenzen können gefördert und erlangt werden?  Methoden – und Medienanalyse: Sinnfälligkeit – Anschaulichkeit: Anpassung der Arbeits- und Sozialformen

3.3 Kunstunterricht organisieren Außenwirkung der Schule (vgl. Lehrplan)    

Gestalten des Klassenraums, der Schule Gestaltung von Festen Gestalten von Einladungskarten Organisation von Wettbewerbe, AG- Kunst

Entwickeln einer Ausstellungskultur und Wertschätzung der Schülerarbeiten auch im außerschulischen Bereich  Wecken des Interesses für Kunst ( Museum, Ausstellungen etc.) Erkunden des Lebensraums: Stadterkundung, Naturerkundung

Lehrerverhalten im Unterricht  Nicht in die Bilder von Schüler zeichnen  Positiv Motivieren durch Verbesserungsvorschläge  Beim Entwickeln Innerer Bilder helfen (Intensive Vorbesprechung, qualitatives   

spannendes Anschauungsmaterial) Gemeinsame Wertschätzung kultivieren Gemeinsamer Gesprächskreis Raum lassen für Experimente und Fehlversuche

Planung: Makroplanung  Jahresplanung in Abstimmung mit dem Lehrplan, den Schulfesten, Jahreszeiten (z.B. Wandertag, Sportfest) Mikroplanung  Planung der Unterrichtssequenz  Planung der Unterrichtsstunde

Aufbau einer Kunststunde    

Was: Gegenstand = Sachanalyse und Lehr- Lernzielformulierungen Wozu: Relevanz Für Wen: Schülerorientierung an Lebenswelt und Interessen Wie: Methodik: In Bezug auf den Gegenstand / In Bezug auf das Lernziel ganzheitliche Erfahrung

Aufbau einer Kunststunde am Beispiel Sachzeichnung eines Apfels    

Gegenstand: Sachzeichnung / Farbmodulation / Plastizität Relevanz: Wahrnehmung differenzieren, Alltagsgegenstand unter neuem Aspekt kennen lernen, Verknüpfung z.B. mit der Biologie Schülerorientierung: Apfel in der Brotbox, Apfelbaum im Garten, im Supermarkt etc. Methodik: o In Bezug auf den Gegenstand: Technikwahl Buntstiftzeichnung, Farbmodulation, Plastizität o In Bezug auf das Lernziel ganzheitliche Erfahrung: Wie riecht, fühlt sich ein Apfel an? Riechen, Tasten, Schmecken, Fühlen nach der Beobachtung zeichnen

Konzipierung einer Unterrichtsstunde 1. Schritt: Gegenstands bzw. Sachanalyse  Unterrichtsgegenstand?  Was können die Kinder daran lernen?  Ist es relevant für die Schüler? 2. Schritt: didaktische und pädagogische Vorüberlegungen#  Klassenzusammensetzung  Was will man fördern?  Interesse der Schüler vorhanden? 3. Schritt: Formulierung der Lehr- und Lernziele 4. Schritt: Methodenanalyse  Welche Methode?  Arbeits – und Sozialform?  Methodenwechsel: produktiv – rezeptiv – reflexiv  Anschaulichkeit / Klarheit/ Exemplarität 5. Schritt: Medienanalyse  Welche Medien?  Schriftgröße?  Qualität? 6. Schritt: Kontrolle  Logik: Übergänge schlüssig?  Zeit?  Raumsituation?

3.3 Methoden des Kunstunterrichts Methodisches Handeln Thema- Technik- Bezug

Lehrplanbezug/Lernziele

Gegenstandanalyse

Schülerorientierung: Relevanz, Motivation, Disposition der Schüler Methode = Methodisches Handeln d.h. nur realisierbar in unterrichtlichen Handeln und Lernen (In der Unterrichtsinteraktion) Methoden begründen sich aus: Sachanalyse, Lehrplan, Lernzielen, Entwicklungspsychologische Disposition der Schüler 3 Ebenen der Methodik (H.Meyer)  Ebene der Makromethodik = Groß- und Grundform des Unterrichts d.h. Freiarbeit / Werkstatt/ Projekt/ Frontalunterricht  Ebene der Mesomethodik = Methodisches Handeln (Zeitplanung – Raumkonzeptsoziale Dimension= Schüler /Lehrer)  Ebene der Mikromethodik = kleinste Einheit methodischen Handelns = Inszenierungstechnik (Gestik, Sprache etc.) Methodenübersicht  Frontalunterricht (Sozialform)  Lehrgespräch (Sozialform)  Gemeinschaftsarbeit (Sozialform)  Exemplarisches Lernen (Arbeitsform – Gegenstand)  Genetisches Lernen (Arbeitsform – Gegenstand)  Stationenlernen (Arbeitsform – Gegenstand)  Entdeckendes Lernen (Arbeitsform – Lerner)  Handlungsorientiertes Lernen (Arbeitsform- Lerner)  Projektlernen (Arbeitsform – Lerner)  Wochenplanarbeit (Arbeitsform – Lerner)

3.5 Bewertung im Kunstunterricht Bewertung = Wertschätzung  Voraussetzung: Gesprächs- und Ausstellungskultur, Mappe anlegen zum Sammeln, Fotografieren zur Dokumentation  Benotungskriterien festlegen: Wurden die Lerninhalte umgesetzt, Ideen und Konzept (Originalität) Ausführung etc. (nicht nur ein Kriterium festlegen)  Nicht alle Aufgabenstellungen können und müssen bewertet werden! Individueller Fortschritt!

Funktionen von Beurteilungen im Bildprozess  Schüler: o sich einschätzen lernen (zu vorrangigen oder Leistungen Anderer), o Sozialisationsfunktion: Leistungsvorbereitend (für weitere Schule, Berufsleben), o Motivationsfunktion: gute Leistungen spornen an  Lehrer: o Diagnostische Funktion (Vergleich der Leistung mit gestellter Anforderung, Entwicklung, Vergleich Anderer),

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Prognostische Funktion (Einschätzung der künftigen Entwicklung – Förderbedarf), Selektionierende Funktion (Wiederholung Klasse, Empfehlen weitere Schule (musisch)), Evaluations- und Planungsfunktion (Kontrolle Angemessenheit eig. Unterricht, Verständigungs- und Kommunikationsprobleme, Rückwirkung auf Unterrichtsplanung), Berichtsfunktion (Information von Eltern)

Problematischer Subtext der Notengebung  Störung L-S-Verhältnis  Bewertung für sozial Benachteiligte evtl. ungerecht (Nachhilfe)  Orientierung an fiktivem Durchschnitt/ Klasse  Unerwünschte gruppendynamische Nebeneffekte – Streber, Leistungsverweigerer  Subjektive Fehlerquellen Alternativen zur Notengebung  nur Eingangs- und Abschlussnoten  Ausführliches Gutachten  Beurteilungsheft  Eigenevaluation der Ss, Was kann ich was nicht?  Problematisierung  Vor allem in der GS gut, Hinweis für Eltern, sieht Stärke der Ss  Der Lehrer sollte sich die Kompetenz des Bewertens nicht gänzlich abnehmen lassen!

4. Unterrichtsinhalte – Aufgaben des Kunstunterrichts  Zentralen Tätigkeitsformen: Betrachten und Gestalten Thema  Unterrichtsinhalt  Thema = Hinführung der Schüler zu einem Unterrichtsvorhaben  Thema kann variiert und ausgetauscht werden (Situation / Altersstufe)  Sollte aus dem Erlebnisbereich des Lernenden sein und motivieren  In einem sinnvollen Bezug zu Inhalt, Ziel und Verfahren stehen

4.1 Flächiges Gestalten Zeichnen (Lehrplan: Grafisches Gestalten)  Gestalterische Grundelemente = Punkt und Linie  Striche wirken unterschiedlich z.B. Tusch = hart, klar, präzise  Malwerkzeug: Bleistift, Farbstift, Feder, Tusche, Pinsel, Kohle, Kreide, Nägel zum Ritzen Malen (Lehrplan: Farbiges Gestalten)  Freies Gestalten mit Farbe, Form und Linie  Unterschiedliche Bildträger  Bindemittel: o Aquarellfarbe: Gummiarabikum o Temperafarbe: Ei oder Kasein o Ölfarbe: Leinöl o Acryl / Dispersionsfarbe: Kunststoffverbindung  Malgrund: o Aufgerauht o Entfettet o Imprägniert o Saugfähig  Werkzeug: Finger, Pinsel, Spachtel, Stifte, Öl- Lackfarbe, Deckfarbe, Fingerfarbe etc. Collagieren ( Lehrplan: Farbiges Gestalten)  D.h. vorgefertigtes Bildmaterial wird zu neuen Bildeinheiten zusammengefügt  Für den Unterricht geeignet: Papiercollage, Grafikcollage, Materialbild = dreidimensional  Werkzeug: Schere, Kleber, etc.

Drucken (Lehrplan: Grafisches Gestalten)  Vervielfältigung  Vorübung: Fingerabdruck, Fahrradreifen – Spur, Materialdruck Hochdruck  Älteste Druckverfahren der Welt  Aus der Oberfläche des Druckstocks werden Teile herausgeschnitten die im Bild weiß bleiben, was gedruckt werden soll bleibt stehen.  Aufgrund des Materials des Druckstocks: o Holzstich und Holzschnitt ( nicht geeignet für den U) Tiefdruck  Einritzen in eine Platte (z.B. Metall, Kunststoff etc.)  Rillen nehmen die Farbe auf und Farbe wird von dort auf das Papier gedruckt  In der Schule z.B. Kaltnadelradierung geeignet  Radierung, Ätzdruck Flachdruck  In Analogienbildung zu Hoch- und Tiefdruck entstanden  Lithographie, Schablonendruck, Siebdruck, Monotypie  Auf den Druckstock wird mit einem Fettstift gezeichnet. Bildfreien Flächen werden fettabstoßend gemacht. Beim Einwalzen mit Farbe weist der mit Wasser angefeuchtete Druckstock die fetthaltige Farbe ab und die bemalte Seite nimmt sie an

Fotographieren/Film/Video (Lehrplan Gestalten mit technisch visuellen Medien)  Medienanalyse  Mediengebrauch  Bilder manipulieren, arrangieren, verfremden etc.  Über Medien nachdenken  Sachkundige Handhabung der Geräte  Erprobung massenmedialer Bildverwendung  Experimente, Erforschen etc.

4.2. Gestalten im Raum    





Dreidimensionalen Charakter Materialbilder, Skulpturen, Reliefs, Objekte, Installation Materialbeschaffenheit / Materialbearbeitung Bildhauer, Plastiker interessiert sich für Körper, Kanten, Fläche...


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