Title | Morphologische Analyse |
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Author | Theresa Neureuter |
Course | Morphologie Schindler |
Institution | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Pages | 21 |
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Morphologische Analyse 1. Morphologische Struktur darstellen (Strukturbaum) 2. Falls es ein flektiertes Wort ist, immer erst Flexion, erst danach Wortbildung Vor der Wortbildungsanalyse die Flexionsaffixe abtrennen (auf Doppelsuffigierung achten und in 2 Schritten abtrennen) Du ergrautest: erst -st 2.Sg., dann -te Prät, dann er+grau ‚grau werden‘ Alle Flektionskategorien angeben Kasus, Numerus, Genus, Tempus, Modus 2.2 Morphologische Mittel (MM) und Morphologische Funktion (MF) 3. Jedes Element kategorisieren und Morphemstatus Nomen, Adjektiv, Verb, Affix (Präfix/Suffix/Interfix), Konfix, Fugen, Präposition, Adverb, unikales Morphem, Kompositum Morphemstatus: grammatisch/ lekikalisch, gebunden/ frei Besonderheiten bei Wortgruppen: drei Mast(en)NP+ -erN-Suf Bei atomaren Konstituenten den Morphemstatus angeben: rot (Adj.), lex, frei (Morph-Status) 4. Bei jedem Wortbildungsschritt den genauen Wortbildungstyp angeben 5. Wortbildungssemantik: Paraphrase bei Komposition/ Idiomatisierung (ggfs. Idiomatisierungsgrad) Derivation, Konversion Semantische Auffälligkeiten beschreiben Konnotationen berücksichtigen Auf Doppelmotivierbarkeiten achten, Kontext gegenchecken Motiviertheit: vollmotiviert = nichtidiomatisiert, teilmotiviert = teilidiomatisiert 6. Auffälligkeiten: Ablaut, Umlaut, Tilgung, Markiertheit, Schwa-Tilgung Wichtige Akzente oder Akzentwechsel Relevante Orthographie: Durchkoppelungsbindestrich (Boden-Luft-Rakete) Komposita mit Initialwort (E-Lok, Schwimm-WM) Verdeutlichender Bindestrich (Tee-Ei) 7. Allomorphien Aufwand > aufwänd+ig (Umlaut), a+tonal /an+organisch, in+solvent/ im+perfekt/ il+legal/ ir+regular, Ente > Ent+lein (Schwa-Tilgung)
Wenn nur Wortbildung gefragt: 3. Jedes Element kategorisieren und Morphemstatus Nomen, Adjektiv, Verb, Affix (Präfix/Suffix/Interfix), Konfix, Fugen, Präposition, Adverb, unikales Morphem, Kompositum Morphemstatus: grammatisch/ lekikalisch, gebunden/ frei Besonderheiten bei Wortgruppen: drei Mast(en)NP+ -erN-Suf Bei atomaren Konstituenten den Morphemstatus angeben: rot (Adj.), lex, frei (Morph-Status) 5. Wortbildungssemantik: Paraphrase bei Komposition/ Idiomatisierung (ggfs. Idiomatisierungsgrad) Derivation, Konversion Semantische Auffälligkeiten beschreiben Konnotationen berücksichtigen Auf Doppelmotivierbarkeiten achten, Kontext gegenchecken Motiviertheit: vollmotiviert = nichtidiomatisiert, teilmotiviert = teilidiomatisiert 2.2 Morphologische Mittel (MM) und Morphologische Funktion (MF) 6. Auffälligkeiten: Ablaut, Umlaut, Tilgung, Markiertheit, Schwa-Tilgung Wichtige Akzente oder Akzentwechsel Relevante Orthographie: Durchkoppelungsbindestrich (Boden-Luft-Rakete) Komposita mit Initialwort (E-Lok, Schwimm-WM) Verdeutlichender Bindestrich (Tee-Ei)
Morphologische Mittel (MM): I. Segmentkombinationen
Komposition: Wurzel/Kompositionsstamm+ Wurzel/Kompositionsstamm Verkettung freier (Gasauto) bzw. gebundener (Elektroauto, Elektrothek) lex. Morp.
Affigierung: MF: Flexion oder Derivation - Präfigierung: ver-geben, un-schön, er-zieh, ent-kern - Suffigierung: Katze-n, Schön-heit, mensch-lich, erzieh-bar, läch-el, -st/-t/-haft,-isch (Suffigierung mit Mutation/ Suffigierung mit Umlaut) - Zirkumfigierung: ge-streif-t (kann bei Flexion auch Part. 2)
Reduplikation: Wortbildungsbasis wird teilweise oder komplett kopiert misch + misch + i a = Mischmasch, superduper, nigelnagelneu, pickepackevoll
Kontamination bzw. Verschmelzung: Basis + Eingekreuztes = Kontaminat Demokratie+ Diktatur = Demokratur es kommt zu Kürzungsprozessen: Tomatenkartoffel Tomoffel oder zu Überlappungen: Jein< ja,nein wenn nur rein schriftsprachlich, dann ggf. keine Kürzung: alternatief, SchreIBMaschine
II. Substitution von Segmenten/ phonologischen Merkmalen
Mutation: - Ablaut: In Flexion starker Verben: nehm, nahm, nomm In Wortbildung begleitend und Stammbildend: abnehm Abnahm+e (MM: Suffigierung) geben Gab+e bind band Band, bund Bund (MM: Transposition) - Umlaut: historisch betrachtet oft Assimilaton des Stammvokals an i/j in Folgesilbe Kommt in Flexion und Wortbildung vor Huhn Hühner, Vater Väter, Haus Häuschen III. Segmenttilgung
Kürzung: Bei Wortkürzung: Prof, Uni, Kripo, Rückbildung: wechselwirkV, in Verbindung mit Transposition (Kürzung auf Silben: Kita , Kürzung auf Initialen, haplologische Kürzung) MM /MF??
IV. Umstrittene Mittel
Transposition: MF: Konversion (NP wird zum Verbstamm transponiert)? Umkategorisierung: grün-Adj grün-V, (ge)bund(en) Bund, Hamster hamster(n) Schreit-V schritt-V Schritt-N Er wäre gerne groß Gernegroß Univerbierung: nur begleitend
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Phrasenkomposita: Dreizimmerwohnung ‚Wohnung mit 3 Zimmern‘ (MM: Komposition mit begleitender Univerbierung) Phrasenkonversionen: Das Auf-den-Boden-Spucken, Satznamen: Tunichtgut, Kratzdenbart (können spontan produziert werden) (MM: Transposition mit begleitender Univerbierung)
Zusammenrückung: Produkte von Sprachwandel Zu Gunsten zugunsten, ob..wohl obwohl, infolge dessen infolgedessen, Hohe(n)priester, aufgrund
Morphologische Funktion (MF):
Kompositum 2 lexikalische kategorien werden zusammen gefügt: N+N, A+N, V+N, P+N im dt. rechtsköpfig (Bestimmungselement/ Hauptakzent links) Basen vor allem N & Adj., gelegentlich Konfixe Erweiterung: Wortstämme: Holzboot,Tauchboot, Konfixstämme: Elektroboot, Spielothek, tütophil, Chronometer, thermophil, bibliophil , Phrasen wie NP, PP, und VP: Zweischichtbetrieb, Unterseeboot, Minenräumboot und Sätze: Bin-ich-nicht-schönÄuglein -
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Determinativkomp: Bestimmungswort (BW) + Grundwort (GW) Grenzfälle: unikale Morpheme wie Himbeere Echte Komposita: drehbor, schreiwein (V+V, nicht trennbar) Konversion: Sonne+n+Bad. Sonnenbad Rückbildung: Watt+Wanderung Wattwanderung wattwander Partikelverbbildung: Adj+V Bildung: gerade biegen geradebiegen (Idiomatisiert) Possesivkomp: Rotkehlchen bezeichnet eine Subklasse: Vogel, der ein rotes kehlchen hat Exozentrische Komposita: das Bezeichnete liegt außerhalb des Grundwortes (Rotkäppchen, Rothaut, Schlitzohr) Präpositionelles Rektionskomp: Nach-mittag kein spezieller Typ von Mittag Endozentrisches Komposita: Rot-licht bezeichnet bestimmte Licht-Subklasse Präpositionelles Rektionskomp: Nach-beben Beben nach Erdbeben Rektionskomp: Subtyp des Determkomp BW ist als Valenzkomplement von GW Kindererziehung, Romanleser, Terroristenfahndung, Linguistentagung Kopulativkomp: Prototyp Zweigliedakzent Akzent rechts: schwarz-weiß, Österreich-Ungarn, süß-sauer, Müller-Wohlfahrt Grenzfall Akzent links: Spieler-Trainer, neunzehn
Bei präpositionalen Erstgliedern Kontext beachten! Kompositum Unter-gewicht vs. Derivat Unterschreiben Kompositum Beiblatt Vs. Konvertat Beitrag Kompositum Präp+N Untergewicht vs. Adj. +N Unterarm Komposita können links Einzelbuchstaben aufweisen: - B-Produkt, C-Jugend (bezeichnen Nummerierung oder Abfolge) - S-Kurve, V-Ausschnitt (werden ikonisch eingesetzt) ! nicht mit partiellen Kurzwörtern wie U-Bahn (Untergrund) verwechseln ! Werden als Buchstabennamen und nicht phonologisch realisiert, da also ein Codewechsel (Buchstabenaussprache-PKG) stattfindet, muss ein DIVIS her -
Phrasenkompositum: Wortgruppen als Bestimmungselemente
Frühwarnsystem ‚System, das jmd. früh warnt‘ Achtstundentag ‚Tag, an dem man acht Stunden arbeitet‘ (NP+N) Unterwassermassage ‚Massage unter dem Wasser‘ (PP+N) Gute-Laune-Duft, Trimm-dich-Pfad, Sieg-ist-möglich-Strategie, Bin-ich-nicht-schön-Äuglein Determinantien fungieren als Wortkoordination: Inhalt-Form-Verhältnis, Kraftstoff-LuftGemisch, Rhein-Main-Donau-Kanal -
Kompositionsakzent: in determinativen Komposita: Akzent in zweigliedrigen Bildungen auf der linken Konstituente (BW) bei Kopulativkomposita: rechte Konstituente akzentuiert: Österreich-Ungarn, süßsauer bei umstrittenen Steigerungsbildungen: brunz’dumm, sau’heiß, scheiß’freundlich in der Tendenz auch bei mehrgliedrigen Determinativkomposita: Akzentvergabe durch Compound stress Rule: In einem Kompositum (AB) ist B dann akzentuiert , wenn B verzweigt.
Derivation: Ableitung (Morphem + Affix = neues Wort ver+geb= vergeb) bestimmt Gramm. -
Explizite Derivation: MM Affigierung: Trink+bar, er+trink Implizite Derivation: zählt heute meist zu Konversion: trink trankTrank
In Derivation als Basen = Nomen: golden,vergold, Adjektiv: verkürz, Kürzung, Verb: machbar, lächel, Adverb: dortig, Konfixe: elektrisch, elektrifizier, thermisch, Fanatiker, fanatisch, Fanatismus bei Derivation durch Suffix= Suffix Kopf der Konstruktion bei Arbeiter führt -er zu mask. N, bei Kindheit führt -heit zu fem. N, bei asphaltier führt -ier zu einem Verb, bei stagnier+ end leitet -end aus dem Verb ein Adjektiv ab (vgl. tu+end, sei+end) Der Kern der Konstruktion ist das lexikalische Element (N,V,Adj, Adv) native Suffixe Suffixe sind mit Ausnahme von -ei akzentneutral, Fremdsuffixe ziehen oft Akzent auf sich: MU.si.k+er, Mu.si.K+ANT, Ab.SURD.+heit, Ab.sur.d.+i-TÄT
Deonymische Adjektive mit -er: Mecklenburger Seen ‚Seen in Mecklenburg‘, das Münchner Bier ähneln pränominalen Genitivattributen. Unterschied zeigt: [der Münchner] Bier = das Bier [der Münchner] mit NP-interner Kongruenz bei Artikel und Nomen Suffigierungen können morphologischen & phonologischen Bedingungen/Restriktionen unterliegen: Bei Nomina Qualitatis: `Dummheit, Ge`sundheit, Sa`loppheit, ´Eitelkeit, ´Übelkeit, `Heiserkeit, Re`spektlosigkeit Tendenz, dass endbetonte bzw. einsilbige Basen mit -heit, vorendbetonte Basen mit -keit kombinieren Variante -igkeit kombiniert oft mit Suffixen -los und -haft: Zwangslosigkeit, Zwanghaftigkeit Suffixe als morphologischer Kopf: bestimmt Grammatik des Derivats: tier-isch Problem: Neuheit, Neuigkeit (semantische Differenzierung) oder `Lockerheit vs. `Tapferkeit *Reichheit, *Warmheit sind wegen „Reichtum“ und „Wärme“ lexikalisch blockiert Andere Restriktionen können semantisch: *Bäumlein ‚weibl. Baum‘, oder pragmatisch: ?Fischin, ?Käferin begründet sein Präfigierung wird nur teils zur Derivation gerechnet, teils eigener Wortbildungstyp, weil Präfigierungen oft nicht die Wortart (Grammatik) festlegen kategorieneutrale Präfixe: unschön, Unmensch (Manche sehen es trotzdem als Derivation an!!) Problem: [[ent] kernN]V : ‚Kern(e) entfernen‘, erdolch: ‚mittels Dolch töten‘, verdumm: ‚dumm machen/werden‘ , ver-tier, bedach (N>V, ‚mit Dach versehen), er-röt (Adj>V, ‚rot werden‘), er-grau, ent-ziffer, ver-gold Transposition erklären? Umstritten! MM: Präfigierung zählt auch zu MF: Derivation (Präfix bekommt Kopfstatus) Derivation durch Zirkumfigierung
Zusammenbildung: eine Phrase (NP,PP,VP) involviert bei A-B-C kommen A-B & B-C nicht frei vor (hand-greif-lich, Rechts-händ-er) Dephrasale Derivate: drei Lag(en)NP-ig, Lieder machVP-er
Analog: Fliesen legVP+er, zwei Sitz(e)NP+ er
Zusammenrückung (Jenseits der Morphologie) Allmähliches sich-Auflösen von syntaktischen Grenzen: Univerbierung Präpositionen, die aus PP-Syntagmen entstehen:
Anders als bei Komposition: Kategorie des Zusammengerückten nicht die des rechten Elements: mithilfe kein Nomen, kopfüber keine Präposition, trotzdem kein Pronomen Spontanbildungen nicht möglich: *zuvorteil, *mitüber, *wegendem, *fußüber, *dortzulande, *kopfvor Außerhalb der Wortbildung Grammatikalisierungs/ Lexikalisierungsprozesse Keine Zusammenrückungen: -
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Konversionen syntaktischer Fügungen (MM: Transposition, begleitend: Univerbierung) So-tun-als-ob, Tunichtgut, Dreikäsehoch, Immergrün, Rechtsaußen, Vaterunser Komposition (MM: Komposition Phrase + Grundwort mit Univerbierung) Saure-Gurken-Zeit / Sauregurkenzeit (NP saure Gurken + GW Zeit)
Konversion: Wortklassenwechsel affixlose Ableitung, MM: Transposition
Konvertate von Verben: Beleg < beleg, von Nomen: pfeffer(n) < Pfeffer, von Adjektiven: kürz(en) < kurz abgeleitet Phrasen/ Teile von Sätzen können auch Ableitungsbasen sein: Linksaußen (< der, der [links außen]AdvP spielt, Gernegroß, (das) Vaterunser (hier wurde die erste NP des Gebets zu N konvertiert: Vater unser, der du bist im Himmel…) Besonderer Konversionstyp: Imperativischen Satznamen: ein junger Springinsfeld, Habenichts
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Syntaktische Konversion Wortformen werden in neue Kategorie versetzt, Flexionsverhalten der Ausgangskategorie bleibt erhalten
Im Fall C flektieren die Nomen wie die Basisadjektive (z.b. sw. Oder gem. Flexion/Superlativ)
Weitere Dephrasale Konvertate: Nimmersatt, Rechtsaußen, Springinsfeld, Vaterunser
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Lexikalische Konversion Wurzeln/Stämme werden kategorial verändert (manchmal Umlaut)
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Ablautbildung bei starken Verben und Bildung mit e/i-Wechsel Band bzw. Bund sind Konvertate (MM:Transposition) des abgelauteten PräteritalPartizipialstammes des starken Verbes binden Bisweilen: obsolete mhd. (Plural)-Ablaute wie in Wurf
Kurzwortbildung Durch MM: Kürzung wird eine Kurzform gebildet, die in der Regel ein Synonym zur Langform ist denotative Bedeutung bleibt meist erhalten
Veränderte Eigenschaften wie Pluralbildung: Professor-en, Prof-s und veränderte Wortverwendungsaspekte bzw. durch die Kürzung entstandene Konnotationen wie ‚ugs.‘ zeigen, dass man von Wortbildung sprechen kann -
Unisegmentale Kurzwörter
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Multisegmentale Kurzwörter
Bei 2.2.3.: Uneinheitlicher Kürzungsprozess (z.b. teils Initialkürzung, teils Silbenanfangsrand + -nukleus) zielt darauf ab, wie ein anderes Wort zu klingen (Mausi als Kosewort) reine Initialkürzung ergäbe MUS! Bei Bafög wäre es mit strikter Initialbildung *Bafg, aber bessere Aussprache wird angestrebt -
Partielle Kurzwörter
Besonderes: Btx (Bildschirmtext) zu 2.2.2?, DAX (DAI*) zu. 2.2.3?, funzen < funktionieren Reine Schreibabkürzungen: Dr. (Doktor), bzw. (beziehungsweise), die voll ausgesprochen werden in der Regel keine Wortbildung!! Bei Wortausgängen auf -i und -o sind reine Wortkürzungen: Abi, Chauvi, Demo, Disco und Suffixderivate mit gleichzeitiger Kürzung: Fundi, Profi, Realo, Prolo zu unterscheiden
Rückbildung MM: Kürzung Begleiterscheinung: Wortartenwechsel: Notland-ungN minus -ung = notland(en)V Von Derivat wird Suffix getilgt und die vom Suffix bestimmte Wortart rückgängig gemacht: am häufigsten entstehen Verben aus nominalen Suffixderivaten Paraphrasen zeigen, dass kürzende Ableitungsrichtung plausibel ist Rückgebildete Verben weisen oft defektives Paradigma auf und kommen nur in Infinitivform vor, finite Formen wie: als sie in einer sumpfigen Gegend notlandeten = selten
Wortkreuzung bzw. Kontamination Kontaminationsbildungen: Überlappungs- und Überlagerungserscheinungen Bildungsregel im Hintergrund, Verhältnis der Lexeme im Vordergrund Kontaminate sind selten lexikalisiert, oft nur Ergebnisse von Sprachspielen: creHAARtiv, revolvolution, VerHELLtnis -
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Gelenk- bzw. Teleskopkreuzungen mit Überlappungsteil Ehrgeizhals, Formularifari, Kamelefant Konturkreuzungen 1 Element dient als Matrixstruktur, z.B. Silbenzahl. Und Haupttonvokal zur Verfügung stellt: Tomate + Kartoffel = Tomoffel / *Karmate (Form mit besserer Wiedererkennung gewinnt) Einschlusskreuzungen alternatief, SchreIBMaschine, Highfisch
Wortkreuzungen: öfters koordinativ interpretiert: jein ‚ja und nein, weder ja noch nein‘, Schiege ‚Lebewesen, das Schaf und Ziege ist‘, teilweise auch determinativ: highfisch ‚Fisch, der high ist‘
Reduplikation MM: Reduplikation Wirrwarr: Reduplkation (wirr wird komplett kopiert) und Konkatenation von Basis und Reduplikat: *wirrwirr. Dann Mutation ia Wirr(Basis)warr(Post-Reduplikat) und Transposition Nomen Problem: im dt. umstritten, weil: a) keine neuen Bedeutungen entstehen: Pinke = Pinkepinke b)kaum systematische Bildungsmodelle vorliegen und Analoga inakzeptabel sind Pinkepinke: *Zasterzaster, *Mäusemäuse, Wischiwaschi: *Pitziputzi, Mischmasch: *Mixmax c) keine Wortbildungsbasis existiert: Wauwau < *Wau d) manche Bildungen verkappte Komposita: Kuddelmuddel aus norddt. Kudeln ‚sudeln‘ und Modder ‚Schlamm‘ e) entlehnt sind: Hokuspokus, Pingpong aus engl., Picknick aus frz. Andererseits: klimpimpern oder (das) Klein-Klein
Einteilungskriterien: - Totale vs. partielle Reduplikation: Pinkepinke vs. klimpimpern - mit einer ablautanalogen Variation von und : Wirrwarr, Mischmasch, Singsang, Tingeltangel, Wischiwaschi - mit Variation am Anfangsrand: Heckmeck, Kuddelmuddel, Larifari ‚Geschwätz‘, Rambazamba, Techtelmechtel - mit i-Suffigierung: Wischiwaschi - mit Interfix: holter-di-polter
Wortbildung des Verbs
Linkserweiterungen: -
Echte Präfixe: be-, ent-, er-, ge- (ge-loben), miß- (miß-billigen), ver-, zer- sind untrennbar, unbetont, erlauben bei Partizip-II-Bildung kein ge-: bedient/*gebedient, entzündet/ geentzündet und der Infinitivpartikel ist vorangestellt: zu bedienen / *bezudienen
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Partikelpräfixe: nicht trenn- oder akzentuierbar: durch’wandern, hinter’geh, über’hol, um’fahr (um etw. herum fahren), wider’leg Unterschied zu Präfixen: es gibt eine parallele Partikel(Präposition)
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Partikelverben: syntaktisch trennbar: Wortbildungsart: Partikelverbbildung `an+kleben, `ab+holen, `durch+schneiden, `unter+bringen können homonym sein: a) mit Präposition: `ab+geb, `um+fahr, `nachsend b) zu Nomen: `teilnehm, `preisgeb c) Adjektiven: `blankbohner, sich `totlach d) Verben: `kennenlern, `spazierengeh e) Adverb: `zusammenfall, `gegenüberlieg, `fortfall eine Menge, deren Elemente einerseits gemeinsame Eigenschaften hat (Akzent auf trennbarem Erstelement, ggf. Bildung der Satzklammer in V1- und. V-2 Sätzen, vgl. Kuno fuhr gestern den Hydranten um), die aber andererseits in sich heterogen sind Manche betrachten Verbpartikeln & die vergleichbaren Präp,Adv, Adj oder N als Homonyme, also fährt um (Verbpartikel) um (Präp) den Hals, stellte fest (Verbpartikel), ein fester (Adj) Schuh trennbare Verben integrieren: -ge : angeklebt, abgeholt (vgl. hat `umgefahren vs. (*ge)um fahren) und die Infinitivpartikel: anzukleben, unterzubringen Zuordnung: kann man Derivation zuordnen (Eisenberg) linksakzent & mutmaßlicher Lexemstatus des Erstglieds kann auch für Kompositum sprechen, wogegen aber die trennbarkeit spricht möglich ist auch Partikelverben als syntaktisches Gebilde: wenn sie lexikalisiert sind, handelte es sich um Phraseologismen…zumindest mache zeigen ein Verhalten, dass für morphologische Gebilde untypisch ist:
Für ein Wort spricht, dass das unfeste Verb Rektion ausübt: Pia betet zu dem Gott Vitzli (PO) vs. Pia betet den Vitzli (AkkO, V trans.) an.
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Doppelpartikelverben: Bestehen aus Erstbestandteilen: da-/dar-, hin-, her-, hinter-, ein-, um-, über- und Zweitbestandteilen: aus, ein, unter, hinter: da`hinter+lieg (da+hinter = Zusammenrückung), da`runterfall, hi`nauslehn, he`reinkomm Abgrenzung zu Satzgliedern (Adv) nicht unproblematisch, vgl. Sie ging hinaus/in den Garten und Wohin ging Sie? Hinaus
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Andere Linserweiterungen: Analyseproblem
Scheinen Nomen-Verb- Komposita zu sein, werden aber anders gebildet: Eis+lauf(en), Bauch+tanz(en)
V.a. Konversionen: sonnenbad(en) ‚Sonnenbad nehmen‘ oder Rückbildungen: uraufführ(en) < Uraufführ-ung, videoüberwach(en) ‚eine Videoüberwachung durchführen‘ < Videoüberwach-ung Solche Verben fallen durch Defektivität auf, denn sie bilden meist nur den INF Finite Formen sind selten und gewöhnungsbedürftig (vor allem V-2 ist selten)
Diese sekundär geb...