Title | Nibelungenlied - Notizen zur Pflichtlektüre |
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Author | Gül Korkmaz |
Course | Einführung in die Deutsche Philologie |
Institution | Universität Wien |
Pages | 2 |
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NibelungenliedDas Nibelungenlied ist in mehr als 35 Handschriften überliefert und die Texte sind nicht einheitlich.Problem: Welche der überlieferten Texte verwendet man als Grundlage.Daher erstellt man eine Edition. Man macht stärker die Textform in den Handschriften zur Grundlage der Textarbeit. Ha...
Nibelungenlied
Das Nibelungenlied ist in mehr als 35 Handschriften überliefert und die Texte sind nicht einheitlich. Problem: Welche der überlieferten Texte verwendet man als Grundlage. Daher erstellt man eine Edition. Man macht stärker die Textform in den Handschriften zur Grundlage der Textarbeit. Hat den Vorteil, dass der Text genau so (und nicht wie in einer Edition, in der ein Text von der Forschung, wiederhergestellt wird) gelesen wurde, aber auch den Nachteil, dass von einem Text oft viele Fassungen im Blick gehalten werden müssen und das oft Texte fehlerhaft sein können. Das Nibelungenlied beginnt mit einer sehr berühmten Strophe, die in den 3 wichtigsten wie folgt aussieht… Fall Handschrift B: am einfachsten. Die erste Strophe fehlt hier. Die Frage ist, ob die Strophe zu der ursprünglichen Text dazugehört. Aus vielen Gründen (unter anderem auch metrischen) denkt man, dass die Strophe ein Nachtrag ist, die aber schon früher in die Handschriften aufgenommen wurden. Die Strphe ist in fast allen Ausgaben des Liedes mit aufgenommen.
Fall Handschrift A und C: ist kompliziert Die beiden Texte weichen voneinander ab. Um daraus eine Edition zu machen, muss man ein dreischrittiges Verfahren durchführen. o o o
Recensio: Sichtung der Überlieferung Exeminato: Beurteilung der Überlieferung Emendatio: Versuch Originaltexte wiederherzustellen, oder das auswählen, was anzunehmendem Urzustand am nächsten
Nebenbemerkung zum Orginal: Das MA. hat offensichtlich kein großes Interesse an Originalzuständen. Die Texte variieren in der Handschrift und sah dies nicht als Störung, sondern als Normalzustand. Erst in der Neuzeit wurde das literarische Werk als genuine Schöpfung eines namhaften Einzelnen übernommen.
Vers 1: ist unproblematisch. Zwar variieren in diesem Vers die Groß- und Kleinschreibung, aber orthographisch nominierte Regeln gab es im Mittelalter nicht. Die Handschrift beginnt mit teils farbigen Zierbuchstaben. In den Editionen wird außer Eigennamen alles kleingeschrieben.
Vers2: ist kompliziert: Bei A von helden lobebaern und bei C von heleden lobebaeren das -e- in der Endsilbe ist im Reimschema des Niebelungestrophe nötog. Lexikalische Abweichung ist in A chvnheit (Kühnheit) und in C arebeit (Mühe). Metrisch gesehen geht beides aber die Bedeutungen sind anders.. Kühnheit ist ein positiver Begriff, aber Arbeit ist ein negativer Begriff. Das Wort Arbeit ist nicht im modernen Sinne, die Arbeit, die uns Spaß macht....