P1+Geschichte+13.1-+deutsch-+polnisches+Verhältnis Hier ist das Deutsch polnisches Verhältnis PDF

Title P1+Geschichte+13.1-+deutsch-+polnisches+Verhältnis Hier ist das Deutsch polnisches Verhältnis
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Course Geschichte der Quellen und Literatur des kanonischen Rechts.
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Deutsch Polnisches Verhältnis Geschichte History Deutschland...


Description

Da deutsc-polnisch Verhältni

Wurzeln unserer Identität

1.1 Kernmodul: Nation- Begriff und Mythos

Mythos entsteht: Schlacht bei Tannenberg ●

1410 Schlacht bei Tannenberg( polnisch Grunwald) Schlacht zwischen Ordensrittern und litauisch- polnischer Armee, letztere siegte - Schlacht blieb ca. 500 Jahre lang vergessen, in der zweiten Hälfte des 19. Jh. änderte sich dies - Historiker erwähnten polarisierende Begriffe, auf der einen Seite Deutsche und auf der anderen Polen - Gegensätze: (kultur)geografisches Abendland vs. kulturloser Osten, zivilisatorische Bildung vs. Barbarei, sittliche Ritterlichkeit vs. Frevel und mentale Disziplin vs. Anarchie - Historiker Heinrich von Treitschke popularisierte das Bild der Schlacht - in christlicher Literatur spielte auch christliche Missionierung der Ordensritter im Osten eine Rolle - übersehen, dass Polen seit dem 10. Jh. christianisiert war und Ritter daher nicht gegen Heiden kämpften - Erzeugung von Stereotypen auch in Literatur; polnischer König bescheiden, friedliebend, fromm und gerecht vs. eingebildete und menschenverachtende Ordensritter

Tannenberg im Spiegel von Denkmälern und Gedenkfeiern



1901 Bau eines 2,5 m hohen Granitblocks auf ehemaligen Schlachtfeld, 1902 Fest des Johanniterordens und antipolnische Rede des Kaisers Wilhelm II. - auf polnischer Seite erinnerten Pressekampagnen an Feiern, die den polnischen Sieg feierten - 1910 500- jähriges Jubiläum der Schlacht, polnischer Nationalfeiertag - Reden, Paraden, Theateraufführungen, Ausstellungen und Volksfeste fanden statt

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Bau eines 24 m hohen Denkmals; dieses zeigt König Wladyslaw II. auf einem Pferd, zu seinen Füßen toter deutscher Großmeister

1914 Niederlage russischer Armee bei Ostpreußen, Paul von Hindenburg benannte diese Schlacht nach Tannenberg - 1924-27 Bau eines riesigen Denkmals, Funktion des nationalen Ehrenmals

M1- Funktionen nationaler Mythen nach Herfried Münkler



Nationalmythen werden thematisiert, um Geschichte der Nation zu deuten und Zukunft zu strukturieren, aber auch um diese zu sichern



Herausforderungen, die solche Mythen meistern müssen: - Komplexität der Geschichte wird reduziert und ethischen Vorstellungen angepasst - Hervorhebung der eigenen Geschichte gegenüber anderen



Mythen erzeugen Zuversicht bzgl. bedrohlicher Zukunft und sprechen der Nation Mut zu - Bsp. des schlafenden Barbarossa, der wiederkehren wird, um Reich neu zu errichten - Mythen verbinden Zeiten

M2- Nation als “vorgestellte” Gemeinschaft nach Benedict Anderson



Nationalismustheoretiker begegnen drei Paradoxa - 1. objektive Neuheit von Nationen aus historischem Blickwinkel vs. subjektives Alter aus nationalistischem Blickwinkel - 2. formale Universalität von Nationalität als sozio-kultureller Begriff vs. Besonderheit dieses in ihrer jeweiligen Ausprägung - 3. politische Macht des Nationalismus vs. philosophische Armut



Nation als vorgestellte politische Gemeinschaft, begrenzt und souverän - vorgestellt, weil jede Nation Vorstellungen über sich und andere hat; u.a. keine Kenntnis über andere, aber dennoch Vorstellungen - begrenzt aufgrund existierender, variabler Grenzen - Nation als kameradschaftlicher Verbund von Gleichen, ungeachtet der realen Ungleichheit oder Ausbeutung - Brüderlichkeit als Motiv, in den Krieg zu ziehen und zu sterben

1.2 Kernmodul: Deutungen des deutschen Selbstverständnisses

deutsches Selbstverständnis im Laufe der Zeit ●

in den letzten 200 Jahren erhebliche Wandlungen, bis zur Mitte des 19. Jh. enge Verknüpfungen einer Nation mit dem Liberalismus - aggressive Vorstellungen im Kaiserreich, Entwicklung zum Reichsnationalismus - im Nationalsozialismus mörderischer Rassismus - nach 1945 neue Wege, da Nationalismus bisher immer nur zu Krieg führte; Gefahr eines atomaren Krieges - Notwendigkeit eines “wir”- Gefühls, neuartiges und demokratisches Selbstverständnis muss entwickelt und mit Nationsvorstellungen verwoben werden

BRD und DDR ●

beide dt. Staaten entstanden nach 1945 und gingen unterschiedlich mit dieser Problematik um

DDR

BRD

- Führung betonte Internationalismus der Arbeiterbewegung und Tradition des Widerstandes gg. deutschen Faschismus; begrenzte Erfolge dieser Propaganda - mobilisierend bei Parteiveranstaltungen und Aufmärschen, aber für breite Masse zu abstrakt( aufgrund fehlender Verknüpfungen mit Alltag)

- CDU/CSU unter Konrad Adenauer bezog sich stark auf Europa, u.a. Aussöhnung mit Frankreich - schwache Nationsvorstellungen kamen eher bei Sozialdemokraten auf

- Versuch in den ´50-er Jahren, sich von BRD abzugrenzen; Darstellung dieser als militaristisches und halbfaschistisches System

- diese Vorstellungen verschwanden in den 1960er- und ´70er- Jahren, da man nicht an Wiedervereinigung glaubte; dt. Spaltung

- anfangs Erfolg der Propaganda, da in der BRD ehemalige NS- Funktionäre öffentliche Funktionen ausübten; auf Dauer nicht erfolgreich, da später westlicher Rundfunk in der DDR empfangen wurde und anderes Bild von der BRD entstand

- trotz einzelner Wirtschaftskrisen entstand ökonomisch erfolgreiche BRD, stetig steigender Wohlstand bot neue Perspektiven in Massenkonsumgesellschaft

nach 1990 ●

nach Wiedervereinigung vereinzelt nationalistische Vorstellungen, allerdings keine Mehrheit in dt. Bevölkerung - Debatte über dt. Identität wurde angeregt; unterschiedliche Ideen - schwer definierbare dt. Leitkultur, Zuwanderer könnten sich an diese anpassen - Vorstellungen einer multikulturellen Gesellschaft, Gefahr von parallelen Gesellschaften - Schaffung neuer Identität, die sich an Europa orientiert - Idee des Verfassungspatriotismus; Stolz auf demokratische Entwicklung DE´s

M3 Identität der DDR nach Heinrich August Winkler



DDR löste sich in ´70er- Jahren von deutschen Nation und schuf Vorstellung der zwei dt. Nationen - alte kapitalistische vs. neue sozialistische



Deutsche Demokratische Republik war Ideologiestaat, Mitgliedsland des Warschauers Paktes und ohne nationale Identität - Abweichung zum proletarischen Internationalismus als Ersatzidentität - beide dt. Staaten bestritten Sonderwege; DDR einen internationalistischen und BRD einen postnationalen - ersterer bloße Parteidoktrin, zweiterer Lebensgefühl



DDR sah sich als Erbin des antifaschistischen Widerstands, Antifaschismus als Ursprungsmythos - in den 80´er Jahren Ergänzung durch preußische Traditionen, da Doktrin sozialistischer, dt. Nation in Bevölkerung nicht verankert wurde

M4- Verhältnis der BRD zum Nationalismus vor 1989 nach Hans- Ulrich Wehler



Leitbild gesamtdt. Nation verblasst, Nationalismus rückte in den Hintergrund - weltpolitische Konstellation beeinflusste dies, Teilung in DE wurde sanktioniert - niemand glaubte an Wiedervereinigung - Annahme einer postnationalen Gesellschaft, die auf dem Funktionieren des Verfassungs-, Rechts- und Sozialstaates basierte - Wachstum in Wirtschaft ebenfalls wichtig



Souveränitätsverzicht zugunsten der EU

1.3 Kernmodul: Deutscher Sonderweg und transnationale Geschichtsschreibung

Deutschlands Weg bis 1945 ●

Staat und Gesellschaft entwickelten sich im 19.Jh. nicht so, wie in den europ. Nachbarländern - dt. Nationalstaat von 1871 entstand nicht durch bürgerliche Freiheitsbewegung, sondern als Ergebnis dreier Kriege und einer Revolution “von oben” - bis zum 1. WK Wahrnehmung dieser Geschichte als Besonderheit

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während der Weimarer Republik und dem Dritten Reich wurde daraus “Ideologie des dt. Weges”, Ablehnung der Frz. Revolution und der westlichen Demokratie als “undeutsch” 2. WK, Holocaust und dt. Teilung führten zu einem Umdenken bisherige dt. Entwicklung wurde als Irrweg verstanden

seit 1945: künftige Vermeidung eines “Sonderwegs”



während Aufarbeitung der NS- Vergangenheit entstand Vorstellung vom “dt. Sonderweg” - Versuch, bisherige Entwicklung( Diktatur des NS- Regimes) zu erklären - Grund: langfristig gegebene Bedingungen - staatliche Zersplitterung seit dem Mittelalter, Glaubensspaltung im 16. Jh. und gescheiterte Revolution 1848/9 - aufgrund dessen keine mögliche Entwicklung zur Freiheit oder Selbstbestimmung - preußisch dominiertes dt. Kaiserreich 1871- 1918 war politisch rückständig und entfremdete DE von Demokratie



“Sonderweg”- These wurde in den 1960er- und ´70er- Jahren entwickelt, bezog sich auf dt. Geschichte im 19. und frühen 20. Jh. - sowohl Kritik als auch Zuspruch - einerseits mahnende Funktion gegen Unterdrückung, Militarismus, Rassismus und nationalen Größenwahn - andererseits einseitige Darstellung dt. Geschichte, da sie nur als Vorgeschichte des Nationalsozialismus verstanden wurde - allerdings Übereinstimmung, dass dt. Fehlentwicklung beendet war



BRD und DDR verstanden sich als Gegenentwurf zur NS- Diktatur - 1990 dt. Einheit in Frieden und Freiheit, Schritt in Richtung westl. Demokratie

M1- Diagnosen über DE nach Plessner und Bracher

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Darwinismus: Übertragung der Überlegungen Charles Darwins auf Menschen, nur die Stärksten können sich behaupten Materialismus: Streben nach materiellen Gütern wichtig für Gesellschaft

M2- Fehlentwicklung DE´s nach Hans- Ulrich Wehler



Kaiserreich von 1871 als Ursache der dt. Fehlentwicklung, Fusion traditionaler und moderner Elemente - Gewicht dieser Kräfte wird historisch beurteilt, nicht wirklich entwicklungsfähig - Fragen: - Ist seit Reichsgründung “dt. Sonderweg” als Abweichung von westl. Demokratie eingeschlagen worden? - Oder bestand dieser länger und wurde fortgesetzt? - Hat es vor oder nach 1871 je einen solchen “Sonderweg” gegeben?



von 1871 bis 1945 positive Vorstellungen des “Sonderweges” - seit 1933/ bzw. 1945 negative Vorstellungen, da man sich fragte, wie Weimarer Republik zerfallen und NS- Diktatur sich durchsetzen konnte - bisheriges Industrie-und Kulturland DE praktizierte Radikalfaschismus - “Sonderweg” mündete in Katastrophe, diese eröffnete Chance einer liberaldemokratischen Republik - Entwicklung westlicher Kultur



im Kaiserreich herrschte großer Bedarf an Reformen, da Kluft zwischen beschleunigtem sozioökonomischem Entwicklungsstand, erstarrten politischen Ordnungsgefüge und benötigten Modernisierungen zunahm - Reformen scheiterten am verfassungsrechtlich sanktionierten Herrschaftssystem - eigennützige Interessen des Adels begünstigten Zweitrangigkeit des Bürgertums, Isolierung der marx. Arbeiterbewegung und Härte der Klassenunterschiede - mehrere Faktoren hemmten dt. Modernisierung



politisches Herrschaftssystem und soziale Konstellation verantwortlich für Deformation der dt. Geschichte bis 1945; Kaiserreich führte zum “dt. Sonderweg” - politisches und soziales Herrschaftssystem ermöglichten “Obrigkeitsstaat und Scheinparlamentarismus sowie Unterdrückung der Bürger” nach Max Weber

Transnationale Geschichtsschreibung nach Sebastian Conrad und Jürgen Osterhammel ●

Art der Geschichtsschreibung bzw. der Geschichtsbetrachtung in der Geschichtswissenschaft, bei der die Perspektive über die nationalstaatlich fixierte und begrenzte Geschichtsdeutung einer Nationalgeschichte hinausgeht und die Ausrichtung der Disziplin somit global und weltgeschichtlich wird - Vielzahl der Themen- und Forschungsfelder



Popularität der transnationalen und weltgeschichtlichen Perspektive geht mit den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Phänomenen der Gegenwart einher - v.a. seit den 1990er Jahren, mit dem Ende des Kalten Krieges, lässt sich ein weiträumiges, globales Interesse an historischen Themen beobachten



Forderung nach einer Abgrenzung der transnationalen Geschichte zu anderen Bereichen - Versuch einer Geschichtsschreibung, die eine privilegierte Nationalgeschichte zugrunde legt, zu vermeiden - auch von einer eurozentristische Perspektive möchte man sich mithilfe globaler Fragestellungen lösen der Gedanke des europäischen Fortschritt und der Linearität in der Geschichtswissenschaft sei, so Sebastian Conrad, bisher in Abgrenzung zu Kulturen bzw. Gesellschaften in anderen Teilen der Welt konstruiert worden auch die seit den letzten Jahrzehnten voranschreitende Ausweitung internationaler Netzwerke, z. B. von Forschern und Wissenschaftsorganisationen, und neue Formen der Kommunikation, kommen dem transnationalen Ansatz zugute, tragen sie doch dazu bei, dass länderübergreifende Phänomene effizienter analysiert und interpretiert werden können



Aus diesem Forschungsanspruch heraus und einer zunehmenden Verflechtung von ökonomischen Zusammenhängen, medientechnischen Errungenschaften und industriellen Innovationen ergibt sich die Möglichkeit einer neuen Sichtweise auf die Welt. Laut Jürgen Osterhammel, seines Zeichens Pionier der deutschen Weltgeschichtsschreibung, wird aus »normaler« Geschichte Weltgeschichte, wenn sich der analytisch ausgeleuchtete Raum über die kulturellen Grenzen erweitert

https://de.wikipedia.org/wiki/Transnationale_Geschichte

1.4 Pflichtmodul: Das deutsch-polnische Verhältnis ●

seit dem 19. Jh. formierten sich in EU Nationalbewegungen, die eigenen Nationalstaat umsetzen wollten - Staaten wie das Deutsche Reich entstanden bereits in der Mitte des 19.Jh.´s - z.T. entstanden Polen, Tschechoslowakei und weitere osteurop. Staaten nach dem 1. WK - Nationalstaatsgründungen von Krieg geprägt - erschwerte Festlegung der Grenzen aufgrund mehrerer Ethnien und der sprachlichen Heterogenität



Zwischenkriegszeit war von Krisen geprägt - 1918/1919 vermehrtes Auftreten von Demokratien - bis zum 2. WK Entwicklung zu Diktaturen



gewalttätiges NS- Regime in DE und 2. WK als Höhepunkt, mörderischer Rassismus - Völkermord an Juden und Besatzungspolitik in Polen, aber auch anderen östl. Staaten - nach dem 2. WK siedelten und vertrieben Siegermächte viele Völker, Rückgang des Nationalismus - im Westen entstanden überstaatliche Organisationen( u.a. Montanunion, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und EU)

ZEIT DER

UMBRUECHE

1772- 1795

Teilung Polens

1789- 1815

Französische Revolution und Napoleons Herrschaft

RESTAURATION UND

VORMAERZ

1814/5

Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress

1830/1

polnischer Aufstand im russischen Teilungsgebiet

27. Mai 1832

Hambacher Fest

KRISEN IN

EUROPA

1848/9

Aufstände und Revolutionen

1863/4

weiterer Aufstand im russischen Polen scheitert

WEG ZUR

DEUTSCHEN REICHSEINIGUNG

1864

Erster Einigungskrieg: Deutscher Bund gg. Dänemark

1866

Zweiter Einigungskrieg: Preußen und Italien gg. Österreich und dt. Mittelstaaten

1870/1

Dritter Einigungskrieg: Deutsche Staaten gg. Frankreich

1871

Gründung des Deutschen Kaiserreiches

ZEIT DER 1914- 1918

WELTKRIEGE Erster Weltkrieg

28. Juni 1919

Versailler Friedensvertrag

1918-1938

europ. Demokratien geraten in Zwischenkriegszeit in Krise

1939-1945

Zweiter Weltkrieg

ZEIT

NACH 1945

nach 1945

polnische Westverschiebung

1949

Gründung der Bundesrepublik( 23. Mai) und DDR( 07.10); Gründung der NATO( 04.04)

6. Juli 1950

Görlitzer Abkommen zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen

18. April 1951

Gründung der Montanunion

25. März 1957

Römische Verträge

07. Dezember 1970

Bundeskanzler Willy Brandt unterzeichnet dt.-poln. Vertrag, Anerkennung der poln. Westgrenze

1973- 1975

Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa( KSZE)

1989/90

Mauerfall, friedliche Revolution in Osteuropa

03. Oktober 1990

dt. Wiedervereinigung

17. Juni 1991

dt.- poln. Nachbarschaftsvertrag

Nationen und Nationalstaatsbildung

Nationsbildung ●

Historiker gehen davon aus, dass “Nationen” nichts Natürliches sind, sondern dass sie in einer langen Geschichte entstanden sind - folgende Chronologie lässt sich auf Nationsbildungen in Europa anwenden - schwierig, Phasen voneinander abzugrenzen

Phase 1

- gegen Ende des 18. Jh.´s oder zu Beginn des 19. Jh.´s suchten Intellektuelle Gemeinsamkeiten; u.a. sammelten in DE Gebrüder Grimm Märchen - romantische Phase, da v.a. kulturelle, literarische und volkskundliche Prägung - geringe politische Folgen

Phase 2

- Bildung von Gruppen von Vorkämpfern und militanten Wortführern, Proklamation der “nationalen Idee” - in DE von 1813/5 bis 1848/9, in Polen von 1830/2 bis 1863 - historische Bezüge zur Vergangenheit; Behauptung, dass Nation “wiedergeboren” oder “erweckt” werden müsste - allerdings unklar, was diese Nation ausmacht oder wie die territorialen Grenzen verlaufen

Phase 3

- Massenphänomen des Nationalismus´, umfasste alle sozialen Gruppen; d.h. auch Randgruppen wie Arbeiter oder Bauern sahen sich als Bestandteil einer “Nation” - in DE von 1848/9 bis 1866/71, in Polen von 1863 bis 1890 - Übergang von Phase 2 zu 3 oft gewalttätig, Kriege und Bürgerkriege aufgrund als unpassend empfundener Staatsgrenzen

Phase 4

- Periode verlief zwischen dem Ausbruch des 1.WK und dem Ende des 2. WK - extremer, oft rassistischer Nationalismus als Kennzeichen, in DE führte dies zum Völkermord und Vernichtungskrieg

Phase 5

- umstritten, ob man noch eine fünfte Phase annehmen kann, setzte nach dem Ende des 2. WK ein - Nationalismus auf dem Rückweg, Grund: übernationale Institutionen( z.B. EU) - Souveränitätsverzicht, um Konflikten vorzubeugen

Nationale Identitäten ● ●

Identitäten als vielschichtige Gebilde, kein Mensch richtet sich alleine an einem Bezugssystem aus Nationalstaatsbildungen komplex, mehrere Faktoren - Gruppe von Menschen muss überzeugt sein, einer Gemeinschaft anzugehören - mehrere Faktoren bei Nationalstaatsbildung wichtig

Sprache

- gemeinsame Muttersprache, Unterscheidung zum Imperium( unterschiedliche Völker, mehrere Sprachen)

Kultur

- Nationen beziehen sich auf eine Kultur, allerdings schwer definierbar

Herkunft( Ethnie)

- wichtig in der dritten und vierten Phase bei Nationsbildung - Nationalisten behaupteten, dass “Deutsche” eine gemeinsame Abstammung hätten; Unterscheidung zu anderen Völkern

Bürgerschaft

- nachdem Nationalstaat entstanden ist, muss definiert werden, wer dazugehört und wer nicht - 1913 wurde im Deutschen Reich festgelegt, dass nur jemand “deutsch” ist, wenn der Vater deutsch ist/war; “Blutrecht” wurde in den späten 1990er- Jahren reformiert

gemeinsame Geschichte

- Geschichte wichtig für Nationsbildung - Konstruierung eines Gründungsmythos, basierend auf mehreren Ereignissen - in dt. Nationalbewegung wurde Germanenfürst Arminius, bzw. Hermann der Cherusker, der im Jahre 9 n.Chr. Römer im Teutoburger Wald schlug, zum “Gründungsvater” ernannt

Religion

- in DE lebten Protestanten und Katholiken konfliktreich miteinander, Rel...


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