Deutsch Der Verlorene Dossier über das Buchner verlorene PDF

Title Deutsch Der Verlorene Dossier über das Buchner verlorene
Course Deutsch Kurs
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Summary

Das Dossier gibt Informationen über das gesamte Buch „der verlorene“ von Hans Ulrich Treichel an.
Interpretation und Analyse...


Description

„Der Verlorene“ (Hans-Ulrich-Treichel) Teil A

1. Einstieg: Literarisches Gespräch (Mit Leticia)

1: Bewertet die Lektüre von 1- 10 Person 1: - 7 von 10 - interessante Geschichte : teils kann man sich damit identifizieren & gut hineinversetzen (Sorgen, Gedanken und Reaktionen der Familie) - leicht zu lesen (keine alte & schwierige Erzählweise / Sprache) Person 2: - 5 von 10 - an sich eine recht abwechslungsreiche Erzählung, allerdings fehlt mir persönlich ein bisschen der „Pep“ - das Wiederkennen in einigen Passagen und Situation ist gewährleistet - gut und einfach zu lesen , liest sich schnell und unkompliziert

2: Welche Stelle im Buch hat euch am besten gefallen, welche am wenigsten ? Person 1. - besten: die mithilfe & Unterstützung von Herr Rudolph, vor allem nach dem Tod des Vaters & den anstehenden Ergebnissen des Tests - schlechtesten: das offene Ende, einerseits bietet es viel Spielraum für Interpretation, andererseits wäre es sehr interessant zu wissen, ob diese richtig sind Person 2: - besten: mir gefällt die Stelle, bzw ich finde die Stelle der Begegnung von Findelkind 2307 und dem IchErzähler interessant, da dieser, als er durch das Schaufenster blickt, seinen angeblichen Bruder sieht und erschreckend bemerkt, dass dieser wie er, nur einige Jahre älter, aussieht. Er sieht also fast sein Spiegelbild, einen Doppelgänger. Das zeigt mir ein wenig dass es, falls das Findelkind Arnold sein sollte, nicht so ist, dass der Ich- Erzähler schlechter, weniger wert oder „anders- im negativen Sinne“ ist, sondern dass diese (Brüder) beiden Menschen auf einer Höhe stehen und sich dadurch der ich- Erzähler dem Findelkind (evtl Arnold) näher fühlen könnte und in Zukunft die Abneigung die er, berechtigter weise durch das Verhalten der Eltern ihm selbst gegenüber, gegen seinen verschollenen Bruder Arnold hat, verschwinden könnte und sogar vielleicht eine gewisse Verbundenheit entstehen könnte. - schlechtesten: jede Szene mit dem unmögliche Verhalten der Eltern dem ich-Erzähler gegenüber und das offene Ende (Siehe Person1)

3:Beschreibt den Erzählstil von Treichel mit Adjektiven: Person 1&2 : - sachlich, anfangs: kindlicher, später: analysierender

4: Beurteilt den Erzählstil: vereinfacht er den Nachvollzug der Handlung / Charaktere der Figur(en) ? Person 1: - Ja, ich konnte die Entwicklung des ich- Erzählers gut nachvollziehen - durch die simple & sachliche Erzählweise kann man sich gut hineinversetzen Person 2: - Der Erzählstil des Autors ist, finde ich, der Handlung des Buches gut angepasst - ein komplizierterer Stil würde der recht leichten Handlung und dem Verständnis des Romans gegenüberstehen und würde nicht passen

5: Gibt es Handlungsaspekte, die inhaltlich unverstanden oder logisch nicht nachvollziehbar blieben ? Person 1: - nein Person 2: - nicht im Sinne von unverstanden, also nicht „kapiert“, sondern eher gibt es Handlungen einiger Charaktere die mir unverständlich sind, da ich sie persönlich zwar nachvollziehen kann, also ich verstehe wieso sich diese Personen so verhalten, aber ich kann für diese Verhaltensweisen kein Verständnis aufbringen

6: Welche Themen oder Motive erscheinen aus Leserperspektive besonders interessant ? Person 1: - die ganz verschiedenen Reaktionen und „Sichtweisen“ auf Arnolds Verschwinden und die Suche nach ihm - ebenso die Veränderung innerhalb der Familie Person 2: - siehe Person 1 - zusätzlich das Motiv des Leidens des ich- Erzählers: Übelkeit beim Autofahren, Abneigung gegen Familienausflüge, zuckungs- Anfälle …

- die Zerrissenheit und nicht vorhandenen Beziehung innerhalb der Familie - Die leichte Änderung dieser Zerrissenheit nachdem der Vater stirbt: Herr Rudolph macht die Mutter glücklicher als der Vater es je gemacht hat, und er geht besser mit dem ich- Erzähler um

8: Bewertet, inwieweit die Thematik des Buches zeitgemäß ist. Hat es für euch als Leser*in Relevanz ? Person 1& 2: - sehr zeitgemäß (vor allem die psychologischen Aspekte auf die Familie bezogen) - Wie fühlt man sich im Schatten eines Familienmitglieds (Lieblingskind , krankes Geschwisterkind..) ? - Selbstvorwürfe ? - Depression ? - Selbsthass: „Was ist falsch mit mir ?“ „Wieso nicht Ich ?“ „ Ich bin weniger wert“

- Wie ist es, nicht beachtet zu werden oder keine Identität zu haben / sich selbst zu verlieren ? - vernachlässigt ? - Wie ist es, wenn die Familie so große Familien- Geheimnisse hat / viel verschweigt ? - fehlendes Vertrauen, kein Familienzusammenhalt ..

2. Der „Verlorene“ - ein biblisches Gleichnis ? Vergleich mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn Aufgabe 1: Vergleich des Gleichnisses mit der Erzählung (Gemeinsamkeiten & Unterschiede in Figurenkonstellationen, zb. Rolle - & Reaktion des Vaters, Bruderzwist, Motiv der Rückkehr/ Verschollenheit) Lukas (15,11-32) erzählt, dass ein jüngerer Sohn sich sein Erbe auszahlen lässt und es anschließend verprasst. Als er nichts mehr hat und hungert, kehrt er reumütig zu seinem Vater, dessen Geld er für Unnötiges ausgegeben hat, zurück. Dieser lässt in einem Willkommenste ein Mastkalb schlachten, denn für ihn ist der „verlorenen Sohn“ wiedergefunden worden. Der ältere Bruder, der treu seit Jahren für den Vater hart arbeitet, ist neidisch auf die Anerkennung die der zurückgekommene Sohn von dem Vater bekommt, und bleibt dem Mahl fern. Gemeinsamkeiten zwischen der Bibel- Erzählung und „der Verlorene“ ist zu allererst eine beinahe gleiche Famillienzusammenstellung und die Ungleichbehandlung der Söhne. Die Motive dafür werden nicht wirklich genannt. Die Situation allerdings, die sich daraus für den Zurückgesetzen Sohn ergibt, welcher neidisch auf seinen Bruder ist, hängt dieser dem verloren geglaubte Bruder an. Er allein hat die Schuld, nicht die Eltern. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn ist durch die Rückkehr des Jüngeren die materielle Sicherheit des älteren fragwürdig. in „Der Verlorene“, geht die Gefährdung weit darüber hinaus. Hier ist sie existenziell. Arnold droht dem Zweitgeborenen vorkommen zu verdrängen. Wichtig sind die verschiedenen Bedeutungen in Bezug auf das Festmahl selbst. Während im Gleichnis der ältere Sohn nicht am Essen teil nimmt, wird der

Zweitgeborene in Treichels Erzählung zum Ritual- Schweinekopf- Essen gezwungen. Gefiert wird dabei nicht die Gegenwart, sondern die Vergangenheit. Im Gleichnis wird als Zeichen der Wertschätzung ein Mastkalb geschlachtet, in der Erzählung gehört das Schlachten dagegen der Alltagsroutine an. Vergleichend ist auch die Verschollenheit des jeweils einen Bruders zu betrachten. In dem Gleichnis geht der Jüngere aus freien Stücken und verlässt seine Familie um in die große weite Welt mit viel Geld zu ziehen. In „Der Verlorene“ entscheiden die Eltern, dass Arnold weggeben wird. Auch wenn sie das nach eigenen Angaben für seine Rettung taten, konnte der damalige noch Baby- Arnold nicht frei über seine Abwesenheit entscheiden. Der Vater übernimmt im Gleichnis die Rolle des verzeihenden, großherzigen, liebevollen Vaters, der glücklich und Dankbar für die Rückkehr seines Sohnes ist, er sieht nicht dessen Fehler. In Treichels Roman dagegen kann es wegen der nicht vorhandenen VAter- Sohn- Beziehung garnicht zu einer Art Versöhnung oder Ähnlichem kommen. Der Vater scheint seinen Sohn nicht wirklich zu lieben und geht nicht in der Rolle als Vater auf. Aufgabe 2: Inwieweit ist die Kenntnis des Bibeltextes für das Verständnis des Romans fruchtbar? Das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn ist meiner Meinung nach nützlich für das Verständnis, bzw. das Nachvollziehen des Romans „Der Verlorene“. Besonders durch die Ungleichbehandlung der Brüder und der Fokus auf jeweils einem der Beiden, sowohl in dem Gleichnis, als auch in dem Roman, verdeutlichen dem Leser die Situation der Ungerechtigkeit des zurückgesetzten Sohnes und bilden eine Vergleichsmöglichkeit und Gegenüberstellen der Handlung in beiden Erzählungen. In dem Gleichnis ist der ältere Bruder der nicht wertgeschätzte und beinah vergessene Sohn. In Treichels Roman nimmt diese Rolle der Jüngere ein. Beide werden von ihren Brüdern verdrängt und bekommen weder die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, noch deren Wertschätzung oder Liebe zu spüren. Besonders in „Der Verlorene“ existiert keine Familienbeziehung zwischen den Eltern des IchErzählers und ihm. Sein Bruder Arnold, der nicht einmal bei ihnen lebt, da die Eltern ihn gezwungnerer Maßen als Kleinkind weggeben mussten, regiert vor allem die Gefühlswelt der Mutter. Nicht nur die Bilder von dem verschollenen Arnold, die überall in dem Wohnbereich der Familie stehen, sondern vor allem das Fehlen der Bilder von dem Jüngerem Sohn, das wohl bemerkt anwesenden Kind, zeigen dessen Unwichtigkeit und in Vergessenheit geratene Bedeutung für die Eltern. In dem Gleichnis sorgt die nicht vorhandenen Wertschätzung des Vaters gegenüber dem Älteren Sohn, welcher ihm immer zur Seite steht und jegliche Arbeit hinnimmt und verrichtet, dafür, dass jener, nachdem sein jüngerer Bruder, nachdem er sein ganzes Geld verprasst hat und dann als letzte Not nach Hause zurückkehren muss, an dem Mahl für die Rückkehr seines Bruder nicht teilnimmt und sich hintergangen fühlt, da sein Vater den Verlorenen Sohn mit offenen Armen, beinahe schon blind empfängt. Dieses absichtliche Wegbleiben und Verdrängen der Rückkehr des Bruders lässt sich auch auf Treichels Roman übertragen. Bei der Suche der Eltern nach Arnold, den haufenweise Tests, Untersuchungen und Gesprächen, hofft der Ich-Erzähler bei jeder Rückmeldung, jedem Ergebnis, dass das Findelkind 2307, welches der angeblich verloren gegangene Arnold sein soll, sich als nicht Verwandter herausstellt, da auch dieser vernachlässigte, nicht beachteter Sohn sich wünscht, dass sein Bruder, der eine Beziehung zu seinen Eltern allein bereits in seiner Abwesenheit garnicht erst zulässt, kein Teil der Familie wird, da die Angst und Abneigung gegen Arnold, die durch dessen Wichtigkeit für die Eltern entstanden, den ich- Erzähler verbieten Arnold zu mögen oder zu akzeptieren. All diese Parallelen verhelfen dem Leser die Gefühle, und vor allem auch die Rolle als unwichtiges Kind, nachzuvollziehen. Aufgabe 3: Erörterung: „Die Geschichte vom verlorenen Arnold“ (S.12) - ein Anti-Gleichnis?

3. Die emotionale Grundbestimmung des Ich- Erzählers und der Stellenwert von Fotografie(n) A: Der Ich- Erzähler und die Fotografie: Aufgabe 1: Es gibt jeweils zwei Erzähl Perspektiven. Einmal die Dominanz des kindlichen IchErzählers, der unmittelbar aus der Sicht des Betroffenen erzählt, ein begrenztes Verständnis der Ereignisse hat und von Naivität und Parteilichkeit geprägt ist. auffallend ist die einfache Synthax, häufige Wortwiederholungen und das begrenzte Vokabular. Das Erwachsene Erzähler- Ich ist reflektierend zurückgeblieben und hat zwar noch kindliche Gedanken, diese werden allerdings bewertet, interpretiert und umformuliert, zb Schuld- und Scham vergiftete Atmosphäre. Auch ist eine art „Bildhintergrund“erkennbar, zb. mythologische und biblische Anspielungen : als der Erzähler in der Bibel nach dem Tod des Vaters sich nicht von dem Wort „Totes Meer“ lösen konnte. Die Verwendung indirekter Rede und des Konjunktivs ist ebenfalls vorhanden. Aufgabe 2:

Aufgabe 3: Manchmal Farbe ich mich, wieso dieser Arnold alle Aufmerksamkeit bekommt.. ich meine, ich bin doch hier und er nicht aber trotzdem spiele ich für die Eltern keine Rolle. Sogar das erste Bild im Fotoalbum ist eins von ihm. Ich wünschte fast schon ich wäre verschwunden, vielleicht würden die Eltern mich dann auch mal beachten, nach mir suchen, mich lieben. Ich kann

Arnold nicht in meinem Leben haben, es ist schon schlimm genug das er das Leben der Eltern bestimmt, meins soll er nicht auch noch Kontrollieren können…

Aufgabe 4: (Tabelle) Textstelle

Erarbeitung / Deutung

M1

- Ich Erzähler fühlt sich verdrängt, weniger wert - er hat den unbedeutenden Platz bekommen, während Arnold den wichtigsten Platz bekommt

- der Ich Erzähler fühlt sich ungeliebt, unsichtbar und unwichtig M2

- die Fotos des Erzählers sind so schlecht zu erkennen und so klein, dass es fast gewollt scheint, das er so gut wie nicht abgebildet ist - er könnte das Gefühl haben, das dies absichtlich der Fall ist und er in der Familie nicht erwünscht ist

M3

- die von ihm existierenden Fotos zerlegen ihn, wie die Erbbiologische Untersuchungen, in Einzelteile

- er ist nicht als Sohn, als vollständiger Sohn

abgebildet, sondern nur Ausschnitte seines Körpers sind ab und zu zu sehen - diese Fotos von ihm haben für die Mutter keine Bedeutung - Arnolds Foto dagegen ist für sie von größter Bedeutung und wird lange Zeit angeschaut - der Ich-Erzähler fühlt sich daraufhin mißlaunig, unbedeutend und fehl am platz M4

- der Ich Erzähler fühlt sich bloßgestellt und in seiner Intimität angegriffen

- er wird während den Aufnahmen zurück in seine stückelhafte Vergangenheit geholt, die sich zeigt, da er auch auf den Fotos seiner Kindheit nur stückweise zu sehen ist - er fühlt sich unwohl und erträgt diese Tortur nur sehr schwer M5

- er verbindet den Foto- Schaukasten mit Arnold, da Arnolds Bilder in den Familienfotoalbum fast schon ausgestellt werden und der Erzähler, wenn Fotos von ihm ausgestellt werden würden, er den vermeidlich toten, bzw verloren gegangenen Arnold und dessen Schicksal auf sich übeträgt - ihm ist es bei den Fotos für den Bildervergleich unangenehm und peinlich, im Rampenlicht zu stehen und Aufmerksamkeit zu bekommen, da ihm sein gesamtes Leben beigebracht wurde und er zu spüren bekommen hat, unwichtig zu sein und nicht aufzufallen da er nicht einmal in der Position wäre, sich diese Stellung, „Aufzufallen“ zuzuweisen

M6

- der Ich- Erzähler will keine Übereinstimmungen mit Arnold wahr haben

- er sträubt sich dagegen Arnold in sein Leben zu lassen oder sogar nur in Erwägung zu ziehen, dass der Verlorene Sohn sein potenzieller Bruder wäre - er kann nicht mit der Vorstellung leben, dass es Übereinstimmungen mit Arnold und der Mutter, bzw noch viel weniger mit Arnold und ihm gibt - er wünscht sich, dass der Verlorene Arnold Tod geblieben wäre

B: Fotografieren in Zeiten von Instagram Aufgabe 1: Vervollständigung der Satzanfänge : a) Wenn ich ein Foto von mir sehe… denke ich an den Moment zurück, in dem es aufgenommen wurde. Je nachdem ob ich glücklich bei dieser Momentaufnahme war oder nicht, versetzt mich dieses Foto dann in die jeweilige Gefühlslage zurück. Mein Aussehen auf dem Bild interessiert mich relativ wenig. b)Fotografieren/ Fotografien bedeutet/ en für mich… einen schönen Moment, an den ich mich gerne zukünftig erinnern will festzuhalten. Allerdings auch einen traurigen Moment, den ich nicht vergessen will, in Form eines Fotos zu behalten, entweder um dann zukünftig stolz und dankbar darauf zurück blicken zu können, weil ich diesen traurigen Moment (evtl. ein nicht so guter Lebensabschnitt) überwunden habe und es mir jetzt besser geht, oder um „zurück auf den Boden“ zu kommen. c)Ein Foto von mir… steht auf unserem Kaminsims. d)Ich fotografiere vor allem… meine Hunde, schöne Landschaften/ Natur, Städte oder ab und zu auch Menschen die mir nahe stehen und glücklich sind, damit man sich später an diesen Moment, und vor allem an die Emotionen bei diesem Moment, zurück erinnern kann. e)Mit den Fotos… hoffe ich eine Verbindung zu den vergangenen Momenten, Emotionen, Situationen und Erlebnissen herzustellen.

Aufgabe 2: Beweggründe von Jugendlichen für Fotografie 2.1: Wesentlichen Aussagen des Artikels Die wesentlichen Aussagen des Artikels beginnen mit der These, dass Jugendliche Zuflucht auf der „perfekten, heilen und wunderschönen“ Instagram-Welt suchen, um dadurch ihre Unsicherheit zu kaschieren. Sei das entweder in Form dieser selbst erschaffenen, kontrollierbaren „Traumwelt“, in der sie unantastbar sind, oder als Follower einer dieser scheinbar unangreifbaren „Influencer“. Die Kontrolle, die Instagram jungen Menschen gibt, baut auf den Kontrollverlust der Jugendlichen. Dieser kann mit Veränderungen der eigenen Person, Lebenskrisen oder gesellschaftlichen

Umbrüchen zusammenhängen. Befragte meinten, dass die Parallelwelt Instagram ein sicherer, beinahe paradiesischer Zufluchtsort sei und zusätzlich von dem eigenen Leben und den damit verbunden Problemen ablenken würde. Das Motto „Sehen und Gesehen werden“ drückt aus, dass die Follower- Anzahl, bzw die Reichweite des eigenen Accounts, beinahe eine überlebenswichtige Rolle spielt. Der eigenen Status, das Selbstwertgefühl und Selbstakzeptanz hängen von Likes, Herzchen, positiven Kommentaren und Follower ab. Von der Gesellschaft akzeptierte Posts, Styles, Posen und Attitüde werden perfekt nachgebildet. Unperfektes, als auch Verletzlichkeit, hat auf Instagram keinen Platz. Bearbeitungsprogramme, Filter, Make- up und „Bucheinziehen“ ist auf der Plattform Gang und Gebe und lässt die Chancen für Akzeptanz und Bewunderung auf dem sozialen Medium steigen. Die Studie ist der Meinung, dass nicht die Oberflächlichkeit, sondern viel mehr die Kontrolle über die Wahrung der eigene Person von Anderen, der Grund für solch ein, fast schon trauriges verhalten ist.

2.2: Erörtern: Inwieweit entsprechen die Ausführungen der Autorin(nen) Ihrer eigenen Erfahrung und Verständnis von Instagram (und Fotografieren) ? „Ihr Post hat ein Herz erhalten“ … „XYZ hat Ihnen eine Follower Anfrage geschickt“ … diese Mitteilungen bekommen die 9 Millionen Instagram Nutzer allein in Deutschland fast täglich auf ihrem Display zu sehen. Das Teilen des Lebensinhaltes, das Finden und Bereitstellen von Informationen und vieles mehr bietet Instagram seinen Usern. Der simple Anmeldevorgang und die zahlreichen Funktionen verhalf Instagram zu seiner immensen Beliebtheit. Allerdings stellen sich nicht nur immer häufiger die Nutzer der Plattform die Frage, ob dies Art von Sozialen Netzwerk denn wirklich bereichernd und Mehrwert bietend ist, oder ob die heile, irreale Instagram- Welt in ihrer zurecht geschminkten, gefotoshoppten, perfekten Schönheit, die eigene Lebensqualität negativ beeinflusst. Genau dieser Frage widmet sich Verena Gründel, die in ihrem Artikel „Insta ungeschminkt“ an Hand einer Studie erläutert, warum besonders Jugendliche Instagram wirklich nutzen, und welche Auswirkungen dies auf sie und ihre Entwicklung hat. Die wesentlichen Aussagen des Artikels beginnen mit der These, dass Jugendliche Zuflucht auf der „perfekten, heilen und wunderschönen“ Instagram-Welt suchen, um dadurch ihre Unsicherheit zu kaschieren. Sei das entweder in Form dieser selbst erschaffenen, kontrollierbaren „Traumwelt“, in der sie unantastbar sind, oder als Follower einer dieser scheinbar unangreifbaren „Influencer“. Die Kontrolle, die Instagram jungen Menschen gibt, baut auf den Kontrollverlust der Jugendlichen. Dieser kann mit Veränderungen der eigenen Person, Lebenskrisen oder gesellschaftlichen Umbrüchen zusammenhängen. Befragte meinten, dass die Parallelwelt Instagram ein sicherer, beinahe paradiesischer Zufluchtsort sei und zusätzlich von dem eigenen Leben und den damit verbunden Problemen ablenken würde. Das Motto „Sehen und Gesehen werden“ drückt aus, dass die Follower- Anzahl, bzw die Reichweite des eigenen Accounts, beinahe eine überlebenswichtige Rolle spielt. Der eigenen Status, das Selbstwertgefühl und Selbstakzeptanz hängen von Likes, Herzchen, positiven Kommentaren und Follower ab. Von der Gesellschaft akzeptierte Posts, Styles, Posen und Attitüde werden perfekt nachgebildet. Unperfektes, als auch Verletzlichkeit, hat auf Instagram keinen Platz. Bearbeitungsprogramme, Filter, Make- up und „Bucheinziehen“ ist auf der Plattform Gang und Gebe und lässt die Chancen für Akzeptanz und Bewunderung auf dem sozialen Medium steigen.

Die Studie ist der Meinung, dass nicht die Oberflächlichkeit, sondern viel mehr die Kontrolle über die Wahrung der eigene Person von Anderen, der Grund für solch ein, fast schon trauriges verhalten ist. Die, vermeidlich positiv gesehen Vorteile des sozialen Netzwerks, beispielsweise der Spaßfaktor beim Planen und Designen von Beiträgen, erwähnt Frau Gründel nicht in Ihrem Artikel. Ein weiterer Grund, weshalb besondern Heranwachsende, ...


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