Produktionswirtschaft 3 PDF

Title Produktionswirtschaft 3
Author Lisa Marie Friedrichs
Course Materialwirtschaft
Institution Duale Hochschule Baden-Württemberg
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Summary

Produktion komplett (Industrie)...


Description

1.1

Produktion und Produktionsfaktoren

Produktion

„ Die Leistungserstellung, die außer Arbeitsleistungen und Betriebsmittel auch den Faktor Werkstoffe enthält, ist eine Produktion.“ (Gutenberg) 

alle Aktivitäten, die darauf abzielen, ein Gut in wenigstens einer seiner Eigenschaften zu verändern  Materialfluss(Orts- und Zeitbewegung)  Vorgänge, die dem Zweck der Leistungserstellung dienen  mehrwerterzeugende, wertschöpfende Tätigkeiten  z.B. Transformation(bearbeiten von Material, prüfen), räumliche Veränderung(bewegen, transportieren), zeitliche Abläufe(lagern, warten)  Bewegen, transportieren, lagern, warten sind typische Aktivitäten der Produktionslogistik Basis: Produktionsf aktoren

 Werkstoffe(RHB)  Betriebsmittel  Arbeit  dispositiver Faktor  (Informationstechnologie und Wissen) Die Leistungserstellung entsteht durch die Kombi der Produktionsfaktoren. Ziel der Produktionswirtschaft: Kombination unter optimalen Gegebenheiten.  führt zu minimalen Kosten unter Beachtung vorgegebener Restriktionen wie gesetzliche Bestimmungen in Bezug auf Arbeit, Umwelt u.a.

Ziele der Produktion

Geringe Bestände

 oberste Priorität Kurze Durchlaufzeiten

1.2

Kundenorientierung Flexibilität Qualität Liquidität(opt. Kosten) Kapazitätsauslastung

Materialplanung

Materialdisp osition

Die kurzfristige Planung der Versorgung der Produktion mit  RHB  Halbfabrikaten  ggf. Fertigfabrikaten als „Handelsware“ in quantitativer und terminlicher Hinsicht unter Beachtung der Kostenkriterien(Prinzip der Wirtschaftlichkeit) Materialbedarf so exakt wie möglich planen, mit dem Ziel  einer hohen Lieferbereitschaft gegenüber den internen und den externen Kunden  einer möglichst geringen Kapitalbindung und den damit verbundenen Kosten  geringer Lagerkosten, Raumkosten, Personalkosten, Kosten der Materialpflege  Vermeiden von Fehlmengenkosten

Fehlmengen planung

Zielkonflikt

Bedarfsarten

Beschaffung einer zu geringen Materialmenge  geplante Produktionsmengen können nicht rechtzeitig realisiert werden  Absatzverpflichtungen können nicht fristgerecht erfüllt werden  Maschinenkapazitäten werden vorrübergehend nicht ausgelastet  Arbeitsplätze können gefährdet werden  das Image nimmt Schaden(unzuverlässig ..) Beschaffung einer zu großen Materialmenge  zu hohe Lagerbestände  Lagerkosten  Erhöhung der Kapitalbindung und der Zinskosten  Erhöhung des Verderb-/ Untergangsrisikos für nicht benötigte Mengen Hohe Lieferbereitschaft ↔ Lagerkosten  Die Lösung dieses Konfliktes ist eine der wesentlichen Optimierungsaufgaben im Unternehmen Bedingungen, die zu beachten sind  zuverlässige Bedarfsrechnung und Bedarfsvorhersage  genaue Bestandsführung und Bestandsmeldungen  geeignete Dispositionsverfahren  richtig bemessene Sicherheitsbestände  optimale Bestell- bzw. Abrufmengen  stetige Mengen- und Terminkontrolle  sinnvolle Anwendung der ABC- und XYZ-Analyse  eine aussagefähiges Kennzahlensystem(Controlling) Materialbedarf Nach REFA: die Menge an Material, die zu  einem bestimmten Termin  für eine bestimmte Periode benötigt wird, um ein vorgegebenes Fertigungsprogramm oder vorliegende Aufträge erfüllen zu können. Der Materialbedarf lässt sich aus dem Verbrauch in der Vergangenheit ermitteln.

1. Primärbedarf Bedarf des Marktes an Fertigerzeugnissen, verkaufsfähigen Gruppenteilen und Ersatzteilen. Der Bedarf des Handels besteht im Wesentlichen aus Primärbedarf. 2. Sekundärbedarf Bedarf an Baugruppen, Einzelteilen und Rohstoffen für die Fertigung des Primärbedarfs. - kann Sekundärbedarf sein, wenn es für die Herstellung von Maschinen oder Kfz benötigt wird - kann aber auch Primärbedarf sein, wenn es direkt an den Endkunden als Ersatzteil verkauft wird - Unter dem Gesichtspunkt der ABC-Analyse: umfasst die A-Teile und einen großen Teil der B-Teile(Produktionsmaterial) 3. Tertiärbedarf Bedarf an Hilfsmitteln, Betriebsstoffen und Verschleißwerkzeugen. C-Teile und ein Teil der B-Teile. 4. Zusatzbedarf Bedarf der sich zusätzlich zu dem errechneten Sekundärbedarf ergibt, z.B. wenn für ein Bauteil selbst neben dem Sekundärbedarf ein Primärbedarf vorliegt(Teile, die als Ersatzteil an den Kunden geliefert werden). Wegen Ausschuss, Schwund oder Ungenauigkeit ist ein zusätzlicher Bedarf vorhanden.

Bruttobedarf Sekundärbedarf + Zusatzbedarf

2

Nettobedarf Bruttobedarf – Lagerbestände – Bestellbestände + Vormerkbestände/ Reservierungen (Bruttobedarf – verfügbarer Bestand)(Verfügbarer bestand = Lagerbestand + Bestellbestand – Vormerkbestand) Primärbedarf Sekundärbedarf Zusatzbedarf Bruttobedarf - Lagerbestand - Bestellbestand + Reservierungen/ Vormerkbestellungen Nettobedarf Bedarfsverlä ufe

Einteilung der Dispositions verfahren Deterministi sche Verfahren

20 Produkte 20 * 5 = 100 10% = 10 110 30 40 20 60

 das, was ich für die Produktion benötige

 Das, was wirklich beschafft werden muss

-

konstanter Bedarf trendmäßiger Bedarf(steigend/ fallend) saisonaler Bedarf(Sommer/ Winter/ Weihnachten) unregelmäßiger7 unstetiger Bedarf Wesentliches Unterscheidungsmerkmal:  Zeit, auf die sich das zur Verfügung stehende Datenmaterial stützt  Kann auf Zukunft gestützt sein(Planungsunterlagen, einzelne Aufträge oder Produktionsplan) oder aus dem Verbrauch au der Vergangenheit abgeleitet werden, der in die Zukunft projiziert wird 1. Auftragsgesteuerte Disposition - vermeidet jedes Dispositionsrisiko  die Bestellmengen entsprechen den Bedarfsmengen - Anwendung in der Auftragsfertigung - weder Über- noch Fehlbestände (auch Sicherheitsbestände gibt es nicht)



Einzelbedarfsdisposition - Einzelne fallweise Beschaffungsvorgänge werden disponiert - Einzelanfertigungen für Investitionen - retrograde Terminplanung - auch kleinere Gegenstände, die nur einmal gebraucht werden



Sammelbedarfsdisposition - Bedarf für die Fertigung von mehreren Aufträgen in einem Zeitraum zusammengefasst - vor allem bei Fertigung von kleineren und mittleren, manchmal auch größeren Serien(Gerätebau, Spezialmaschinenbau, Textilindustrie) - Lagerbestand kann gegeben sein - frei verfügbare bestände sollten jeweils vom Materialbedarf abgezogen werden - deterministische(programmabhängige) Disposition

2. Plangesteuerte Disposition - fixiert den Bedarf für eine mittel- oder langfristige Verbrauchsperiode in die 3

-

-

Zukunft(Planperiode) orientiert sich an o dem Verbrauch der Vergangenheit o Aufträgen der Gegenwart o prognostiziertem Bedarf der Zukunft Prinzip der rollierenden Planung: Integration von Absatz-,Produktions- und Beschaffungsplanung

 die gewonnenen „Bruttozahlen“ sind noch durch einen Zusatzbedarf zu ergänzen. kann entstehen durch - Ausschuss bedingtem Mehrbedarf - Mehrbedarf für Wartung und Reparaturen(Ersatzteilbedarf) - Nebenbedarf für Sonderzwecke(ungeplante Einnahmen für Versuche, Ausstellungen u.Ä.) Der Periodenbezogene Bruttobedarf ist dann in einer Nettobedarfsrechnung zu korrigieren: Sekundärbedarf + Zusatzbedarf = Bruttobedarf - Lagerbestand + Vormerkbestand/Reservierungen - Bestellbestand (- Werkstattbestand) = Nettobedarf

Stochastisch e Verfahren

Methoden der Bedarfsermi ttlung

 Bestellungen werden nötig, wenn der bruttobedarf durch den verfügbaren Bestand nicht gedeckt ist, d.h. wenn eine Unterdeckung auftritt Verbrauchsgesteuerte(bestandsgesteuerte) Disposition - ohne Bezug zu einem festen Produktionsplan - Basis: Lagerbestandsführung(auch als Sichtprüfung) - oft im Handel anzutreffen(als Bestandsfortschreibung oder Sichtprüfung) Ziel: - zur Wiederauffüllung des Lagers eine Bestellung so termingerecht zu erteilen, dass bis zur Verfügbarkeit des neuen Materials jede Verkaufsanforderung abgedeckt ist  zeigt zunächst, bei welchem Lagerbestand nachbestellt werden muss - welche Methode gewählt wird, ist abhängig von den Ergebnissen der ABC- bzw. XYZ-Analyse  hängt ab von der Wertigkeit der Produkte, Kosten der Beschaffung und Lagerhaltung und Häufigkeit des Bedarfs

4

Verfahren der stochastischen/ verbrauchsgesteuerten Disposition Basis der stochastischen Disposition Verbrauchsentwicklung in der Vergangenheit  Bedarf für die Zukunft vorhersagen  gebraucht, wenn eine genaue Planung den erforderlichen Aufwand nicht rechtfertigt(HB und C-Teile) Voraussetzungen - Vergangenheitswerte müssen ausreichend und zuverlässig sein - die verbrauchswerte eines jeden Artikels müssen auf ihre Gesetzmäßigkeit untersucht werden, bevor ein Prognosemodell zugeordnet wird - der zukünftige Wert muss mit den Verbrauchswerten der Vergangenheit vergleichbar sein Abhängigkeit von der Lebensphase eines Produktes  Markteinführung(steigender Bedarf)  Festigung der Marktposition(steigender Bedarf, am Ende stagnierend)  Marktsättigung(stagnierender bis abnehmender Bedarf  Umsatzrückgang(bis 0)(abnehmender Bedarf)  bei der Ermittlung von zahlen, die aus der Vergangenheit in die Zukunft gerechnet werden, ist die jeweilige Lebensphase zu beachten Arithmetischer (Jahres-)Mittelwert - führt nur bei konstantem Verbrauchsverlauf zu brauchbaren Prognoseergebnissen M=

V 1+V 2+V 3+…+VN N

V=Bedarf in vergangenen Perioden M=Bedarf

 problematisch, da alle Vergangenheitsdaten das gleiche Gewicht erhalten und damit die Anpassung an jüngste Bedarfsentwicklungen nur sehr zögernd erfolgt Beispiel:

Vorhersagen:

Folgender Verbrauch liegt vor: Januar

6520 Stück

Februar

6250 Stück

März

6830 Stück

April

7270 Stück

Mai

7120 Stück

Juni

7340 Stück

April: M = 6520 + 6250 + 6830 = 19600 = 6534 Stück 3 (Jan.-März)

3

Mai: M = 19600 + 7270 = 26870 = 6718 Stück 4 (Jan.-April)

4

Juni: M = 26870 + 7120 = 33990 = 6798 Stück 5 (Jan.-Mai)

5

Juli: M = 33990 + 7340 = 41330 = 6889 Stück

(Diese Zahlen werden auch für die weiteren Beispiele genommen)

6 (Jan.-Juni)

6

Gleitender Mittelwert - der älteste Verbauchswert wird jeweils durch den jüngsten ersetzt - die Anzahl der zu betrachtenden Perioden bleibt gleich

M7 =

V 1+ V 2+V 3+ V 4+ V 5+ V 6 6

V 2+V 2+V 3+ V 4+ V 5+ V 7 6

M8 = 5

 dient zur Ausschaltung kurzfristiger Schwankungen. Die

Vorhersagen (auf Basis der jeweils letzten drei Monate)

Vorhersage reagiert umso schneller auf Verbrauchsschwankungen, je

April: M = 6520 + 6250 + 6830 = 19600 = 6534 Stück

3

kleiner die Periodenzahl gewählt wird

3

Mai: M = 6250 + 6830 + 7270 = 20350 = 6784 Stück 3

3

Juni: M = 6830 + 7270 + 7120 = 21220 = 7074 Stück

3

3

Juli: M = 7270 + 7120 + 7340 = 21730 = 7244 Stück

3

3

Gleitender gewogener Mittelwert - Verbrauchswerte werden gewichtet(die jüngeren Werte werden stärker gewichtet G = Gewichtung einer Periode M=

V 1 G 1+ V 2G 2+ V 3 G3+…+VnGn G 1+ G 2+ G 3+…+ Gn

 die Gewichtungsfaktoren addieren sich jeweils zu 1 bzw. 100%,

subjektiv gewählt Gewichtungsbeispiel:

Vorhersagen:

Monat 1 = 40 % = 0,4 (Monat vor Berechnungsmonat) Monat 2 = 30 % = 0,3

Mai: M = 6520 x 0,1 + 6250 x 0,2 + 6830 x 0,3 + 7270 x 0,4

Monat 3 = 20 % = 0,2

0,1 + 0,2 + 0,3 + 0,4

Monat 4 = 10 % = 0,1(weitest zurückliegender Monat)

= 652 + 1250 + 2049 + 2908 = 6859 Stück

Juni: M = 6250 x 0,1 + 6830 x 0,2 + 7270 x 0,3 + 7120 x 0,4 0,1 + 0,2 + 0,3 + 0,4 = 625 + 1366 + 2181 + 2848 = 7020 Stück Juli: M = 6830 x 0,1 + 7270 x 0,2 + 7120 x 0,3 + 7340 x 0,4 O,1 + 0,2 + 0,3 + 0,4 = 683 + 1454 + 2136 + 2936 = 7209 Stück

6

Exponentielle Glättung 1. Ordnung - Vergangenheitswerte werden exponentiell abnehmend gewichtet - anzuwenden, wenn die Vergangenheitswerte um einen Mittelwert schwanken Vhs neu = Vhs alt + Alpha x (tats. Verbrauch alt – Vorhersage alt) Alpha - liegt zwischen 0 und 1. - bestimmt, mit welchem Gewicht der Vorhersagefehler berücksichtigt wird Für die Festlegung des Wertes Alpha ist zu berücksichtigen:  Erscheinen die tatsächlichen Verbrauchswerte annähernd normal verteilt, sollten Alpha – Werte zwischen 0,1 und 0,2 liegen.  Höhere Alpha – Werte (0,3 bis 0,5) sind nur zu nehmen, wenn Veränderungen der Verbrauchsstruktur erwartet werden (saisonale Einflüsse, Konjunkturentwicklung, Auswirkung von Werbekampagnen, Einführung neuer Artikel.)  Alpha-Werte größer als 0,5 sollten in keinem Fall gewählt werden, da dann auch „statistische Vorbehalte“ geltend gemach werden müssen, d.h. es werden zu wenige Perioden in die Rechnung einbezogen, um abgesicherte statistische Aussagen zu gewinnen. Beispiel: Vorhersage (Vhs) für den Monat März (Zahlen entsprechend Teil „Arithmetischer Mittelwert“) für Alpha 0,1 und 0,5

= 6534 + 0,1 x ( 7270 – 6534) = 6534 + 0,1 x 736 = 6534 + 74 = 6608 Stück

Vhs Mai = Vhs April + Alpha x (Verbrauch April – Vhs April) Vhs Mai = 6534 + 0,5 x (7270 – 6534) = 6534 + 0,5 x 736 = 6534 + 368 = 6902 Stück  bei Alpha 0,5 werden die kurzfristigen Schwankungen stärker berechnet Bestellzeitermittl ung

- wesentlicher Bestandteil der verbrauchsgesteuerten Disposition ist der Sicherheitsbestand(bis zur Verfügbarkeit des neuen Materials jede Bedarfsanforderung abdecken)  wann soll eine Bestellung ausgelöst werden??? Sicht-/Ermessensdisposition - Sichtprüfung mit anschließender Entscheidung über Nachbestellung - bei kleinen überschaubaren Lagern - einfach und geringer Aufwand, nicht genau Bestellpunktverfahren Bestellpunkt(BP) = (BM * TBZ) + BSI BM = durchschnittlicher Bedarf je Zeiteinheit während der Beschaffungszeit. Dieser wird durch die Fortschreibung von Vergangenheitswerten, durch Prognose oder durch Schätzung ermittelt. TBZ = Beschaffungszeit BSI = Sicherheitsbestand

7

Beispiel: Durchschnittlicher Tagesbedarf: 80 Beschaffungszeit: 30 Tage Zeit für Sicherheitsbestand: 20 Tage BP = 80 x 30 + 80 x 20 BP = 2400 + 1600 = 4000 Stück - grafisch durch die „Sägezahnkurve“ dargestellt( Wannenwetsch)  konstante Bedingungen für die Lagerzugänge(die gesamte bestellte Menge ist immer gleich und wird auf einmal geliefert) und Lagerabgänge(gleichmäßiger Verbrauch) und gleiche Beschaffungszeiten  Idealzustand  Praxis: keine Idealzustand  Notwendigkeit eines „gleitenden Bestellpunkt-Verfahren“(Wannenwetsch S.50) Bestellrhythmusverfahren - Lagerbestand wird in bestimmten konstanten Zeitintervallen überprüft  wird Bestellpunkt unterschritten, erfolgt Auslösung des Beschaffungsvorganges - Abstand zwischen zwei Überprüfungen: Kontrollzyklus - angewandt, wenn mehrere Lagerartikel vom gleichen Lieferanten bezogen werden, da es eine koordinierte Bestellung ermöglicht BP = BM x (TBZ + TPL) + BSI BM = Durchschnittlicher Tagesbedarf (80) TBZ = Beschaffungszeit (30 Tage) TPL = Überprüfungszeit (10 Tage) BSI = Sicherheitsbestand (1600) BP = 80 x (30 + 10) + 1600 BP = 2400 + 800 + 1600 = 4800 Stück

8

Deterministische/ Auftrags- oder Plangesteuerte Disposition Basis

Ausgangsdat en

Stücklisten

Mengenstüc kliste

- vorliegende fest umrissene Kundenaufträge, Produktionspläne und Stücklisten oder rezepturen - nach REFA: „exakte Bestimmung des Materialbedarfs nach Menge und Termin. Sie dient in erster Linie der Ermittlung des Sekundärbedarfs bei bekanntem Primärbedarf“  Der Primärbedarf an Erzeugnissen oder Baugruppen für bestimmte Perioden (Absatz- und Produktionsplan) oder für einen Kundenauftrag.  Der Bedarf je Mengeneinheit, der aus Stücklisten, Rezepturen, Fertigungs- oder Bauvorschriften u.a. zu entnehmen ist. Basis kann auch ein Arbeits- oder Fertigungsplan sein, der die zu verwendenden Teile, Rohstoffe und Baugruppen enthält.  Die zeitliche Verteilung des Bedarfs ist auf Grund einer bis ins einzelne gehende Ablaufplanung zu ermitteln (Fristenplan, Netzplan u.a.)  relativ hoher Rechenaufwand im Vergleich zur reinen Bedarfsvorhersage, es kann aber mit niedrigen Sicherheitsbeständen, genauen Bestellterminen und Bestellmengen gearbeitet werden - nach REFA: die Stückliste enthält „die Mengen aller Gruppen, Teile und Rohstoffe, die für die Fertigung einer Einheit des Erzeugnisses oder einer Gruppe erforderlich sind“ - drei grundlegende Formen  Mengenübersichtsstückliste(auch Übersichtsstückliste oder Megenstückliste)  Strukturstückliste  Baukastenstückliste - zeigt die Mengen an Rohstoffen, Einzelteilen und Baugruppen, die für die Fertigung eines Erzeugnisses benötigt werden - der bedarf wird über die Fertigungsstufen zusammengefasst - alle Bestandteile eines Produktes werden ohne Hinweis auf ihre Stellung innerhalb der Erzeugnisstruktur erfasst  insbesondere für die Materialplanung verwendet.

9

Strukturstüc kliste

- enthält alle Baugruppen und Teile eines Produktes in strukturierter Anordnung(Fertigungsstufen) - zeigt die Zusammensetzung eines Produktes auf, wobei allerdings mehrfach verwendete Baugruppen mit allen Einzelteilen wiederholt in der Stückliste erschein

Baukastenst ückliste

- nur die teile bzw. Baugruppen, die direkt in eine übergeordnete Baugruppe eingehen  bei Endprodukten mit komplizierter Struktur werden mehrere Listen erstellt

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Teileverwen dungsnachw eis

- Stücklisten in anderer Sortierfolge - geht nicht von einer übergeordneten Baugruppe aus  gibt Auskunft darüber, in welchen Baugruppen und Enderzeugnissen ein Einzelteil vorkommt  für die Bedarfsermittlung bei Lagerfertigung und für den Änderungsdienst bei Wiederholteilen besonders aussagefähig Beziehung zwischen Stücklisten und Teileverwendungsnachweis

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Deterministische Methoden der Bedarfsauflösung - Materialbedarf nach Art, Menge und Zeit bestimmen Analytische Bedarfsauflösung

Verwendung der Mengenübersichtsstückliste, Baukastenstückliste und der Strukturstückliste

1) Fertigungsstufen-Verfahren(Baustufenverahren) S. 45 Auf Basis der Strukturstückliste werden die Teile der Erzeugnisse in der Reihenfolge der Fertigungsstufen aufgelöst  nur anwendbar, wenn keine Teile enthalten sind, die auf mehreren Stufen vorkommen

2) Dispositionsstufen-Verfahren - jedes Teil wird nur einmal aufgelöst  alle gleichen Teile werden deshalb nur auf die unterste Verwendungsstufe, die Dispositionsstufe, heruntergezogen  Teile werden insgesamt ermittelt Bedeutung der Vorlaufverschiebung(Wannenwetsch S. 46)

3) Gozinto-Verfahren

- Knoten geben die Teile und Baugruppen sowie das Erzeugnis an - Pfeile geben Bedarf an - enthält jedes Teil nur einmal - der Bedarf an Vorprodukten wird durch Multiplikation entlang der in die entsprechenden Knoten eingehenden Pfeile ermittelt Synthetische Bedarfsauflösung Sekundärbedarf

- basiert auf Verwendungsnachweisen - Ausgangspunkt sind die einzelnen Teile(nicht das Produkt) + Zusatzbedarf (z.B. Schwund, Ausschuss) Bruttobedarf - Lagerbestand + Vormerkbestand (Reservierungen/Bestand der noch nicht abgerufen ist) - Bestellbestand (Interne/externe Bestell., die noch nicht eingelagert sind. (+ Sicherheitsbestand) = Nettobedarf

12

Ergänzende Verfahren zur Bestellzeitermittlu ng

 wenn Nettobedarf positiv, muss entsprechend des Bedarfszeitpunktes der errechnete Bedarf bestellt werden  wenn negativ, werden Bedarfe bereits gedeckt - Vorhersagezeitraum und die ihn bestimmenden Vorlaufzeiten müssen bekannt sein - Zeitraum zwischen Bekanntgabe des Primärbedarfs(Auftrageingang) bis zur Fertigstellung muss bestimmt werden Beschaffungsrelevante Zeiten  Beschaffung...


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