Psychologische Grundlagen PDF

Title Psychologische Grundlagen
Course Einführung in die psychologischen Grundlagen
Institution Universität Duisburg-Essen
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Summary

Zusammenfassung...


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ESL 1.2 Stramann - finale Version 1) Ziel psychologischer Forschung ist es, Verhalten zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Wodurch ist die wissenschaftliche Beschreibung/Beobachtung von Verhalten gekennzeichnet? - Wissenschaftliche Beobachtung strebt nach Objektivität - Geht von einer bestimmten Fragestellung aus - Wird geleitet durch Hypothesen - Ist in eine Theorie eingebunden Die wissenschaftliche Beobachtung ist eine planmäßige, zielgerichtete Wahrnehmung von Vorgängen, Ereignissen oder Verhaltensweisen von Lebewesen in bestimmten Situationen. 2) Nennen Sie die beiden wichtigsten psychologischen Forschungsmethoden (4 Punkte)(!!!) -

Korrelationsstudien Experiment

3) Worin unterscheiden sich die beiden Methoden? (4 Punkte) (!!!) Korrelationsstudie - gibt die Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei (oder mehreren) Variablen an - keine experimentelle Forschungsmethode - korrelative Zusammenhänge können dabei nicht kausal erklärt werden - geben keine Antworten, sie provozieren Fragen • Experiment - absichtlicher, planmäßiger Vorgang, der objektiv beobachtet werden soll - Kausale Beweisführungen sind möglich - Hypothese muss aufgestellt werden ________________________________________________________________________ - Korrelationsstudien beschreiben, ob es einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei Sachverhalten besteht! Der Korrelationsquotient r gibt das Ausmaß des Zusammenhangs an! Keine „weil“ Aussage - Experimente überprüfen Kausalhypothesen bzw. Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen der verursachenden (UV) und der beeinflussbaren Variable (AV) und erklären, warum rein Zusammenhang besteht oder nicht •

4) Geben Sie ein Beispiel für eine Korrelation und interpretieren Sie Ihr Beispiel (4 Punkte) -

gute Noten in Mathe = gute Noten in Physik Korrelationsquotient r= 1 Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen den Mathe und Physik Noten, d.h. es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wenn ein Schüler gute Noten in Mathe/Physik erzielt er auch gute Noten in Physik/Mathe erzielt

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5) Geben Sie ein Beispiel für ein Experiment: Fragestellung, Untersuchungsplan Fragestellung Hypothese: Ständige Computernutzung verbessert die Schulleistung Unabhänige Variable: Computernutzung JA oder NEIN Abhänige Variable: Leistung im Mathetest Untersuchungsplan: - Stichproben bei den Versuchspersonen nehmen. - Operationalisieren der UV und der AV - Baseline erheben - Randomanisieren der Versuchsgruppen (zufällige Verteilung der Versuchspersonen) - Parallelisieren des Versuchsablaufs - Variation der UV 1+2 (eine Gruppe mit täglicher Computernutzung und eine Gruppe ohne Nutzung des Computers) - Beide Gruppen schreiben den Mathetest - Auswertung der Ergebnisse - Wiederholung des Experimentes 6) Der Physikunterricht soll daraufhin überprüft werden, ob Schüler das Prinzip der Fliehkraft unterschiedlich gut lernen, wenn unterschiedliche Methoden eingesetzt werden. 300Schüler nehmen an dem Experiment teil: ein Drittel der Schüler erhält einen Text zum Lesen, ein weiteres Drittel schaut sich einen Lehrfilm an, und das restliche Drittel experimentiert selbst. In einem anschließenden Test wird das Wissen der Schüler überprüft. Welches ist die unabhängige Variable (1 Punkt): Text (UV1), Lehrfilm (UV2), Experiment: selbst experimentieren (UV3) Welches die abhängige Variable (1 Punkt): Wissen über die Fliehkraft (AV) Welche Bedingungen müssen noch beachtet werden, damit die Kriterien eines Experiments erfüllt sind (4 Punkte): - Stichprobe bei den Versuchspersonen nehmen - Baseline erheben und Hypothese formulieren - Randomisieren der Versuchsgruppen (zufällige Gruppen) - Parallelisieren des Ablaufes - Operationalisieren und Variation der UV und der AV - Störvariablen kontrollieren - Mittelwertunterschiede zufallskritisch überprüfen - Experiment muss wiederholbar sein

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7) Sie haben die Hypothese, dass mehrfaches Üben über einen längeren Zeitraum hinweg effektiver ist als geballtes Üben kurz vor einer (der) Klausur, auch wenn die Übungszeit dabei jeweils gleich ist. Was können Sie tun, um dies zu überprüfen? --> Experiment durchführen - Operationalisieren der UV und Operationalisieren der AV - Baseline erheben nach vorheriger Stichprobe - Randomisieren der Versuchsgruppen - Parallelisieren Variation der UV: - 1 Gruppe lernt eine Woche jeden Tag je 1 Stunde = 7 Stunden - 1 Gruppe lernt 7 Sunden am Tag der Klausur = 7 Stunden - Störfaktoren kontrollieren - Klausur liefert Ergebnisse über die Auswirkungen der UV - Auswertung der Ergebnisse - Experiment muss wiederholbar sein um, aber mit einer kleinen Veränderung um Hypothese zu bestätigen 8) Nennen Sie Gründe, warum der Wahrnehmungsvorgang als Konstruktionsprozess verstanden werden muss. Sie dürfen auch Skizzen anfertigen. (8 Punkte): subjektive Interpretation der objektiven Reizgrundlage Interpretation unter Einbezug der Sinnesorgane und derer kortikaler Verarbeitungszentren - Interpretation in Abhängigkeit der Motivation, Interessen, Überzeugungen, räumlichzeitlichen Kontext, unserer Aufmerksamkeit und unseren Erfahrungen - Zwei zusammenhängende konstruktive Prozesse: Bottom-up-Prozess (datengesteuerte Reizverarbeitung) und Top-down-Prozess (konzeptgesteuerte Reizverarbeitung) z.B. Punkt-Hundebild: Punkte werden nur dann gesehen, wenn keine interne Repräsentation vorhanden ist. Def.: Unter Wahrnehmung versteht man die Konstruktion der internen Repräsentation der physikalischen Umwelt unter Einbeziehung der Sinnesorgane und deren kortikalen Verarbeitungszentren in Abhängigkeit von Motivation, Kontext und Erfahrung. -

9) Geben Sie ein Beispiel dafür, wie der Wahrnehmungsvorgang beeinflusst wird durch: - Kontextinformationen Räumlicher und zeitlicher Kontext: 3Jahre Pony, 13 Jahre Jungs, 33 Jahre Heirat - Motivationale Prozesses Modell des Autos was man gerne kaufen möchte: plötzlich fährt dieses Modell überall herum, obwohl man es zuvor kaum wahrgenommen hatte - Emotionale Prozesse Frau erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann und überall fallen Frauen mit Kinderwagen auf. 3

10) Beschreiben Sie den Wahrnehmungsvorgang bezogen auf die beteiligten Gedächtnisstrukturen (4 Punkte): Umwelt-Sinnesorgane-sensorisches Register-Langzeitgedächtnis-Arbeitsgedächtnis -

physikalische Reize gelangen über die Sinnesorgane ins sensorische Register dort bleiben sie unbewusst ultrakurz gespeichert zur Identifikation und Benennung der Information werden sie ins Langzeitgedächnis geleitet und dort werden sie mit unseren Erfahrungen und Wissen abgeglichen Aufmerksamkeit wird auf bestimmte Informationen gerichtet und dieses wird ins Arbeitsgedächnis gebracht Dort wird mit den aktuellen Informationen gearbeitet Arbeits-und Langzeitgedächnis sind in permanenter Wechselwirkung

11) Was sind top-down und bottom-up-Prozesse beim Wahrnehmungsvorgang? (4 Top-Down: Wahrnehmung wird von den Erwartungen, Bedürfnissen und Vorstellungen des Menschen geleitet Bottom-Up: Analyse der Reize führt zur Erkennung der Objekte 12) Skizzieren Sie ein möglichst differenziertes Gedächtnismodell mit den wichtigsten Speichersystemen und Prozessen. Zeichnen Sie Pfeile, wie die Speichersysteme miteinander in Verbindung stehen (10 Punkte).

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13) Die meisten Gedächtnismodelle unterscheiden 3 Speichersysteme (sensorisches Register – Kurzzeitgedächtnis - Langzeitgedächtnis). Geben Sie an, wie die Speichersysteme aufgebaut sind und welche Funktionen den einzelnen Systemen zukommen. (8 Punkte) -

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sensorisches Register für jedes Sinnesorgan; Ikonisches Gedächtnis im visuellen Bereich: große Informationsmengen Speicherung, aber keine Reproduktion , aber durch Aufmerksamkeit auf einige Reize diese werden ins Kurzzeitgedächtnis geleitet KZG = Arbeitsgedächtnis: Memorierungsregister 7 +-2 Informationsspeicherung, temporäre Speicherung; koordiniert Abruf von Infos aus dem LZG mit der aktuell zu bearbeitenden Anforderung Subkomponenten des KZG: phonologische Schleife und räumlich-visueller Notizblock werden über die zentrale Exekutive gesteuert. LZG: Infos werden zeitlich unbegrenzt gespeichert; aufgeteilt in Prozeduales Gedächtnis= Fertigkeiten, Implizit vorhanden aber schwer explizit abrufbar; Deklaratives Gedächtnis: aufgeteilt in episodisches Gedächtnis und semantisches Gedächnis Episodisches: Schema von Erfahrungen oder Episoden im Leben Semantisches: Kategorische Erinnerung, Bedeutung von Worten und Begriffen Infos im LZG sind unbewusst, erst durch den Transfer ins Arbeitsgedächtnis entstehen bewusste Inhalte Abrufen von Gedächtnisinhalten nennt man auch Dekodieren

14) Wie unterscheidet sich das Konzept des Kurzzeitgedächtnisses von Atkinson & Shiffrin vom Konzept des Arbeitsgedächtnisses nach Baddeley -

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At: KZG als Speicherort mit Registerstruktur (begrenzte Behaltensdauer und Behaltensumfang), Informationen werden durch wiederholen (Rehearsal) aufrechterhalten, dadurch wird die Wahrscheinlichkeit für Informationsspeicherung im LZG erhöht Baddeley: AG als komplexer Prozess der Verarbeitung von Informationen, bei dem akustische Informationen von einer phonologischen Schleife und visuelle Informationen durch einen räumlich-visuellen Notizblock aufrechtgehalten werden. Außerdem werden Episodeninfos aus dem LZG in dem episodischer Puffer des AGs geholt um diese Infos mit in die Verarbeitung einfließen zu lassen. Zwischen diesen beiden Hilfssystemen liegt die zentrale Executive, diese sorgt dafür, dass Informationen aus den drei Systemen kontrolliert verarbeitet werden. Verbindet die Informationen mit denen des LZG > der Hauptunterschied liegt hier also im Kurzzeitspeicher = Arbeitsgedächtnis und seiner Funktion bzw. Beziehungen zum LZG

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15) Wie hat man sich das Zusammenwirken der Systeme des Arbeitsgedächtnisses nach Baddeley vorzustellen? (4 Punkte) -

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3Komponenten (Mehrkomponentenmodell) 1. phonologische Schleife: nimmt akustische Informationen auf, verarbeitet Symbole und hält Informationen durch Rehearsal aufrecht. 2. räumlich-visueller Notizblock: verarbeitet visuelle Informationen (Farbe,Formen) und speichert sie im visuellen-cache und räumliche Informationen (Bewegung + Raum) werden durch Rehearsal-Mechanismus im inneren scribe aufrechtgehalten. 3. Zentrale Exekutive: Schnittstelle zwischen den beiden Systemen, sorgt dafür dass die Informationen überwacht, gesteuert, koordiniert und kontrolliert verarbeitet werden, es stellt Verbindung zum LZG her und stimmt die aktuellen Informationen auf die Anforderrungen ab.

16) Lern- und Leistungsstörungen gehen häufig mit Defiziten im Arbeitsgedächtnis einher. Begründen Sie den Zusammenhang (6 Punkte): -

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ist die phonologische Schleife defizitär so kann der Lernende eine viel geringere Anzahl an akustischen Informationen aufnehmen und durch den Rehearsal Prozess aufrechterhalten gleiches gilt für den visuellen-räumlichen Notizblock; wo die visuellen Informationen (Form, Farbe) im visuellen Speicher gespeichert werden und die Informationen zu Raum und Bewegung durch den Rehearsal-Mechanismus aufrecht erhalten werden Sind die zuvor genannten Subsysteme gestört, kann keine weitere Verarbeitung erfolgen, da die Infos verloren gehen => Folge: Lern- und Leistungsstörungen Effektivität der Informationsverarbeitung ist nicht nur durch den Umfang der Verarbeitungskapazität bestimmt, sondern auch durch die Art der Nutzung, Schnelligkeit des Informationsabrufs und in Beziehung setzen der Informationen, effektive Bündelung und die genutzten Strategien der Verarbeitung Mit Übung werden diese Prozesse automatisiert, sodass sie ohne Beanspruchung des AG vollzogen werden Dadurch werden zuvor gebundene Kapazitäten freigesetzt und es kommt zur Leistungsverbesserung

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17) Sie haben die Aufgabe: 48 + 16 x 7= ? zu lösen. Beschreiben Sie, welche Gedächtnisstrukturen und -prozesse an der Bearbeitung beteiligt sind. An der Bearbeitung der Aufgabe sind 3 Prozesse beteiligt:  Enkodieren ist die erstmalige Verarbeitung von Informationen, die zu einer Repräsentation im Gedächtnis führt. (Arbeitsgedächtnis)  Speicherung: Aufbewahrung des Materials, dies kann kurz- oder langfristig sein (KZG oder LZG)  Abrufen ermöglicht den Zugang zu den gespeicherten Informationen in Sekundenbruchteilen (Arbeitsgedächtnis) - 2 Formen des Abrufs: 1)Reproduktion und 2) Wiedererkennen Gedächtnisstrukturen: Die verbale Aufgabenstellung muss verstanden werden und gelangt dann in den phonologischen Schleife Die visuelle Aufgabe geht in den visuellen Notizblock und wird rekodiert gelangt somit ebenfalls in die phonologische Schleife Die visuelle Aufgabe wird auch im räumlich-visuellen Notizblock aufrecht erhalten ( visueller Rehearsal-Mechanismus) Nun ist der Austausch mit dem LZG durch die zentrale Exikutive gefordert, während die Aufgabe bildlich und verbal präsent bleibt Es muss ein geeigneter Lösungsalgorithmus abgerufen bzw. geplant werden, um die Aufgabe dann zu bearbeiten Gegebenenfalls müssen Zwischenschritte (Punkt-vor-Strich-Rechnung) gespeichert werden, um die Aufgabenbearbeitung präsent zu halten.

18) Welche Formen der Wissensrepräsentation werden im Langzeitgedächtnis unterschieden? (4 Punkte) Prozedurale: Fertigkeiten für Handlungen (Prozeduren) implizit vorhanden, aber schwer explizit abrufbar (schwer zu beschreiben) - Deklarative: Fakten-Wissen, es bezieht sich auf alle Ereignisse bezüglich Fakten und Ergebnisse, wird unterteilt in - Episodische : zeitlich detaillierte Episoden oder Ereignisse und räumlich zeitliche Relationen zwischen diesen Ereignissen - Semantische: Gedächtnis für Sprachbenutzung, ist sozusagen das organisierte Wissen über Wörter und andere Symbole 19) Zur Struktur des Langzeitgedächtnisses (8 Punkte) - definieren Sie das deklarative und das prozedurale Gedächtnis deklaratives G.: ist die Instanz für die Speicherung des bereits verfügbaren Faktenwissens prozedurales G.: ist die Instanz für kognitive Operationen bzw. über das Umgehen mit dem Wissen (Lösungsstrategien, motorische Programme) und liegt häufig in Form von automatisierten und insofern unbewussten Verarbeitungsroutinen vor - welche Merkmale hat das episodische Gedächtnis? - bildhaftes, zeitlich und räumliches, bestimmtes internes Abbild einer Information - es speichert die Lebensgeschichte einer Person - dort werden die wichtigsten und prägendsten Erfahrungen, die man während des Lebens sammelt gespeichert -

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20) Was sind die Vorteile der dualen Kodierung? (6 Punkte) -

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duale Kodierung erhöht die Behaltenswahrscheinlichkeit , da doppelt abrufbar erhöht die Behaltenswahrscheinlichkeit, Infos werden besser gelernt, wenn sie bildhaft und akustisch verarbeitet werden wird durch neurophysiologische Erkenntnis geschützt hierbei werden beide unabhängigen kognitiven Speichersysteme verbal und bildhaft genutzt und durch deren Verknüpfung das Wissen dauerhafter und entlastender gespeichert. Verbal am uneffektivsten, visuell effektiver als verbal, dual am besten

21) Wie ist unser Wissen nach den Annahmen kognitiver Theorien organisiert? Nennen Sie einige Konzepte (6 Punkte). •





Netzwerkmodelle: (komplexes semantisches Netz ist ökonomisch beste Form) Der Mensch verfügt über einfache Infos und setzt diese in Beziehung. So ergibt sich ein semantisches Netz und es erlaubt uns auf weitere Fakten/Zusammenhänge zu schließen. (z.B. Kanarienvogel) Schematheorie: = thematisch zusammenhängende Wissenseinheiten Relevanten Mengen für ein Schema festlegen Standartschema, es werden prototypische Eigenschaften werden definiert Begriffliche Rahmen von Wissen über Gegenstände, Menschen, Situationen, uws. Konzepte und Begriffe: - Begriffe als Bausteine des Wissens - Struktur von Begriffen - Kategorisierung und Begriffsname: in welcher Kategorie kommt der neue Reiz - Modell der Verteilung der Assoziation

22) Schemata sind grundlegende Wissenseinheiten. Definieren Sie Sinn und Bedeutung der Speicherung von Wissen in Schemata. (6 Punkte) - Schemata repräsentieren das aufgrund vielfältiger Einzelerfahrungen mit Objekten, Personen, Situationen und Handlungen erworbene verallgemeinerbare und abstrakte Wissen einer Person - Sinn ist es die neuen Informationen mit bereits erlerntem und verinnerlichtem Wissen zu verknüpfen - dadurch entsteht eine tiefere, besser organisiertes Netzwerk um Informationen im LZG zu speichern und schneller wieder abzurufen zu können Schemata entstehen durch Übung, Elaboration und Organisation. Sie werden aus thematisch zusammengehörenden Wissenseinheiten gebildet, in denen zunächst relevante Merkmale für eine bestimmte Menge festgelegt werden. Als nächstes werden Standardschemata festegelegt, in dem die prototypischen Eigenschaften definiert sind, – kompakte Anordnung von Wissen über Gegenstände, Menschen und Situationen. Alle Informationen, alte und neue, werden zu Einheiten bzw. Schemata zusammengeführt, diese haben eine doppelte Funktion: Sie enthalten Struktur- und Prozessanteile.

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23) Wie wird das Vergessen von Erlerntem und von Wissen erklärt? (6 Punkte) Vergessen gibt es nicht sobald sich eine Info im LZG befindet. Lediglich die Abrufbarkeit von Wissen kann unterschiedlich sein: schwer, leicht, nicht möglich. Unterschiede in der Abrufbarkeit von Infos: Gründe: -Infos sind unterschiedlich alt -Infos werden unterschiedlich / verschieden häufig genutzt -Infos sind verschieden stark ans Selbstbild angebunden Nur wenn folgende Punkte erfüllt sind kann Wissen dauerhaft gespeichert werden: Hohe Motivation möglichst gut geordnetes Lernmaterial tiefe Elaboration ausreichende Zeit Die anerkanntest Vergessenstheorie ist die Interferenztheorie. Annahme: man vergisst indem neue oder aktuelle Eindrücke die alten Gedächtnisstrukturen überlagern und so den Zugriff auf die alten Erinnerungen erschweren. Die Überlagerung von Gedächtnisinhalten – das abrufinduzierte Vergessen – ist ein normaler Mechanismus, der dabei hilft, das Gedächtnis von einem „Zuviel an Informationen“ zu befreien. retroaktive Hemmung – rückwärts gerichtet, „später Erlerntes“ stört früher erlerntes, je größer die Ähnlichkeit, umso größer die Interferenz. proaktive Hemmung: vorwärts gerichtetes, früher Gelerntes stört später zu Lernendes Vergessen von Ereignissen, weil sie von interessanteren und wichtigeren Dingen überlagert werden, somit ein Verlernen durch „Neues“. Versuchspersonen vergessen sinnlose Wissenseinheiten schnelle als Inhaltsvolle. 24) Erklären Sie den primacy- und den recency-Effekt.(4 Punkte) Der Primacy-Recency-Effekt ist ein psychologisches Gedächtnisphänomen, welches dazu führt, dass früher (primacy) und später (recency) erfasste Information gegenüber anderer (mittlerer) eingehender Information bevorteilt wird. z.B.: Die Infos zum Beginn und zum Ende der Vorlesung werden besser behalten als die Infos in der Mitte.

⇡Was bedeutet das für das eigene Lernen für die Klausur? (4 Punkte) das bedeutet, dass das zuerst gelernt und zuletzt gelernte immer besser abrufbar ist, d.h. ich sollte damit alles gut verarbeitet wird, immer in einer anderen Reihenfolge der Themen lernen und ein besonderes Augenmerk auf die Infos der mittleren Teile legen.

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26) Begründen Sie die Effektivität der Lernstrategien gedächtnispsychologisch Memorieren (nicht effektiv / schnelles Vergessen) Oberflächenverarbeitung = es wird keine Verknüpfung hergestellt Durch wiederholtes Aufzählen der Fakten wird versucht eine Verankerung in LZG zu erreichen. Im KZG nur beschränkte Behaltensdauer und Speicherkapazität. Nur mit zusätzlichen Maßnahmen Chance zur tieferer Verarbeitung und längeren Speicherung im LZG: z.B. durch Wiederholungsstrategien: wiederholte Durcharbeitung, mehrmaliges Lesen, Schlüsselbegriffe auswendig lernen, Text lesen und auswendig aufsagen Organisieren (effektiv) unbekannter Stoff wird kategorisiert, damit die neuen Infos in einen leichter zu verstehenden Kontext gebracht werden, unter Rückgriff auf Vorwissen des LZG Wissen wird dadurch besser abrufbar Strategien: Herausarbeiten wichtiger Gedanken, Fakten und Zusammenhängen ...


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