Schwache Verben 2 - Vorlesungsnotizen Einführung in das Mittelhochdeutsche PDF

Title Schwache Verben 2 - Vorlesungsnotizen Einführung in das Mittelhochdeutsche
Author Milli Pudel
Course Einführung in das Mittelhochdeutsche
Institution Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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Summary

Einführung in das Mittelhochdeutsche...


Description

Flexion der schwachen Verben • •

Schwache Verben bilden ihr Präteritum durch ein Dentalsuffix (z. B. –te) und ihr Partizip Präteritum durch –et– ◦ „Stammformen“: lieben, liebe, liebete, liebeten, geliebet Die Flexionsendungen im Präsens stimmen mit denen der starken Verben im Präsens überein. Prät. Ähnlich.

Ausnahmen •

Es gibt 6 Lautwandelerscheinungen, die bei schwachen Verben zu beachten sind ◦ „sogenannter“ Rückumlaut bzw. umlautloses Präteritum ◦ Primärberührungseffekt (PBE) ◦ Auslautverhärtung (AV) ◦ Lenisierung ◦ Verschmelzung ◦ Kontraktionen

Ursprüngliche Verbstämme •

Im Althochdeutschen gab es für SCHWACHE VERBEN drei verschiedene stammbildende Suffixe: ◦ jan-Verben ◦ ôn-Verben ◦ ên-Verben

Die jan-Verben • • • •

Im Mittelhochdeutschen sind die Klassen durch die Endsilbenabschwächung kaum mehr zu unterscheiden. Die Verben der ehemaligen ên-, ônund (kurzwurzligen) jan-Stämme flektieren alle regelmäßig nach dem oben genannten Paradigma. Ist der Vokal umgelautet, dann ist er sowohl in den Präsensformen (+ Infinitiv) und in den Präteritumsformenumgelautet Einige jan-Verben (die ursprünglich im Germanischen einen Langvokal als Wurzelvokal aufwiesen) flektieren anders. Die entsprechende Regel nennt man den (sogenannten) Rückumlaut oder das umlautlose Präteritum

Das umlautlose Präteritum (sogenannter Rückumlaut) •

• •

Durch das j der jan-Verben, kam es im Infinitiv und in den Präsensformen zur Umlautung. Im Präteritum verschwand das jallerdings schon im Germanischen: es erfolgte kein Umlaut. ◦ got. Branjanà → früh ahd. Brennianà → ahd./mhd. Brennen ◦ Im Präteritum fällt das j jedoch bereits im Germanischen aus: ◦ ahd. Branntaà → mhd./nhd. brannte Im Nhd. haben nur noch Verben auf /nn/ und /nd/ den Rückumlaut ◦ kennen, brennen, rennen, senden, wenden ◦ z. B. brennen (Inf.) → brannte (Prät.) Vokalalternanz geht NICHT auf Ablaut (starke Verben) zurück

Primärberührungseffekt •

Zusätzlich zum umlautlosen Präteritum kann bei einer kleinen Gruppe der schwachen Verben zwischen Präsens und Präteritum auch ein Wechsel in den auf den Wurzelvokal





folgenden Konsonanten auftreten Die betrifft jan-Verben mit den Verschlusslauten /g/ oder /k/ bzw. /ck/ im Infinitiv und im Präsens. Folgt diesen Verschlusslauten ein /t/, wie es in den Präteritalformen durch das Dentalsuffix ist, so wandelt sich - aufgrund des ›Primärberührungseffekts‹ – der Verschlusszum Reibelaut /h/ ([x]). Steht vor diesem Verschlusslaut zusätzlichder Nasal /n/, so fällt dieser in den Präteritalformen aus (Nasalschwund) und hinterlässt eine sog. Ersatzdehnung, d.h. der Nasal schwindet vor /h/ und bewirkt die Dehnung des vorhergehenden Kurzvokals:

Weitere Lautwandelerscheinungen • •

• •

Auslautverhärtung ◦ hier insbesondere im Silbenauslaut vor -t Mhd. Lenisierung ◦ Nasal oder Liquid vor Dentalsuffix –t... →/t/ lenisiertzu /d/ ◦ nicht regelmäßig wie die Auslautverhärtung ◦ im Auslaut unterbleibt die Lenisierung, da Auslautverhärtung greift Verschmelzung ◦ Stamm auf Dental (-/d/ oder -/t/) vor Dentalsuffix →Verschmelzung von Dentalffixund Verbwurzel zu einfachem -/te/ Kontraktionen ◦ bezeichnet den Ausfall bestimmter Konsonanten zwischen zwei Vokalen, bei gleichzeitiger Verschmelzung der beiden Vokale zu einem neuen...


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