Skript VWL für Sozialwissenschaftler (Groh) PDF

Title Skript VWL für Sozialwissenschaftler (Groh)
Course Wirtschaftswissenschaften
Institution Universität Bielefeld
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Summary

Die gesamte Zusammenfassung der Vorlesung bei Herrn Dr. Groh. Die selben Inhalte wurden in darauffolgenden Semestern ebenfalls gelehrt....


Description

Einführung in die VWL für Sozialwissenschaftler - Mitschrift zur Vorlesung – Herr Dr. Gangolf Groh Di 12-14 – H13/H1

I.

Einführung: Grundfragen der Volkswirtschaftslehre

18.10.2011

WISSENSCHAFTEN FormalWissenschaften   

Mathe Logik Theoretische Informatik

RealWissenschaften Sozialwissenschaften  Soziologie  VWL 

(bewusst handelndem)

NaturGeistes wissenschaften wissenschaften  Physik  Sprach Chemie wissenschaft  Biologie usw.

Ausgangspunkt der VWL ist das Knappheitsproblem Handeln zur Reduzierung der Knappheit: Wirtschaften Allokation der Ressourcen: Was/Wie/Für wen soll produziert werden? Was?: Welche Ressource soll in welchen Mengen zur Produktion von Gütern verwendet werden? Wie?: Wahl der anzuwendenden Technik Für Wen?: Verteilung: Wer bekommt wie viel vom Produziertem? Positiver Ansatz  Was ist? Beispiel: „Wenn es zur Abwertung kommt, dann steigt der Außenbeitrag.“  Wenn-Dann-Aussage  Ohne Wertung  Kann mit Richtig/Falsch-Kriterium bewertet werden

Normativer Ansatz  Was soll sein? Beispiel: „Wer arbeitet soll mehr Geld bekommen, als jemand, der nicht arbeitet.“  Wertende Aussage  Nicht logisch richtig/falsch, allenfalls: „Stimmt mit meinem Wertesystem überein“

2. Methodenstreit: Welchen Ansatz behandelt die VWL? Positionen:  Max Weber: Trennung von Wertung und Wissenschaft (positivistisch)  Ziel der VWL ist es, Erkenntnisse über Probleme zu gewinnen, um fundierte Empfehlungen zu geben (normativ) Frage: „Wie sollen 20€ auf Person A und Person B verteilt werden?“  Diese Frage kann nicht wertfrei beantwortet werden. Häufig kann man nicht genau sagen, ob es sich um einen positivistischen oder normativen Ansatz handelt. 1

Beispiel: „Man sollte Sozialleistungen runter => Steuern runter => Wachstum hoch“ Wertfreie Aussagen:  „Sozialleistungen runter => Steuern runter“ : Macht idealerweise Sinn  „Steuern runter => Wachstum steigt“: Richtig/Falsch-Kriterium anwendbar (Kausalkette/Tatsachenbehauptung muss nicht unbedingt stimmen) Wertung:  Sobald man „man sollte“ sagt, wird gewertet  Verschlechterung für Sozialhilfeempfänger ist nicht so wichtig wie Wachstum => Wertung Grundsätzlich sollte sich die Wissenschaft mit positiven Ansätzen beschäftigen. Aber wie gelangen wir zu ökonomischen Gesetzmäßigkeiten? 1. Methodenstreit Frage: „Wie gelangt man zu ökonomischen Gesetzmäßigkeiten?“ Deduktive Methode (René Descartes, 1637) Aus bestimmten allgemeinen Annahmen & Vernunftseinsichten werden neue Gesetzmäßigkeiten abgeleitet  Rationalismus (Karl Menger, Wiener Schule)

Induktive Methode (Francis Bacon, 1620) Anhand der Daten wird versucht die dahinterstehenden Gesetzmäßigkeiten abzuleiten  Empirismus (Gustav v. Schmoller, historische Schule)  Lehnt deduktiven Ansatz fast komplett ab Problem: Scheinkausalität Beispiel: 25.10.2011 1. Brand Größe des Brandes

Problem: Menschen verhalten sich manchmal anders als angenommen/ erwartet. Beispiel: 1. „Ultimatumsspiel“ A teilt 10€ auf, entweder B nimmt Vorschlag an, oder Geld ist weg Rationalistisch: 9,99€/0,01€ In der Realität oft: 5€/5€ 2. „Diktatorenspiel“ A legt Aufteilung von 10€ fest. Rationalistisch: 9,99€/0,01€ In der Realität oft: 5€/5€ (!)  Durch reines Nachdenken kommt man häufig nicht zu realistischen Ergebnissen.

  --------------------------------------------



Zahl der Löschfahrzeuge



 Scheinkausalität

Höhe des Schadens

2. Zusammenhang: Löhne/Beschäftigung

in klares Bild

 Beide Theorien gelten deswegen heute als überholt.

2



Kritischer Rationalismus 1) Errichtung eines logisch widerspruchsfreien Hypothesengebäudes 2) Ständige Überprüfung des Modells an der Realität o Modelle müssen falsifizierbar, d.h. an der Realität scheiterbar sein. o Modelle sind kann man niemals empirisch beweisen  Falsifizierbarkeit Beispiel: „p verhält sich prozyklisch“ Auch, wenn alle Beobachtungen die gleichen Gesetzmäßigkeiten hervorbringen, ist das kein Beweis für das Modell (beim nächsten Mal kann es falsch sein…).  Kein Manifestations-, sondern ein Approximationsverständnis Modell ist falsch!

Grenze der Falsifizierbarkeit: Ceteris-Paribus-Klausel  („unter sonst gleichen Bedingungen“) Bei Betrachtung unter Ceteris-Paribus-Klausel werden alle anderen Faktoren ausgeblendet: „Steigt der Preis für Äpfel, dann sinkt die Nachfrage“ p↑ ⟹ N ↓ Aber unter Einbezug anderer Faktoren gilt beispielsweise: „Steigt der Preis dann steigt die Nachfrage“ + steigt das Einkommen stark,

p↑ ⟹ N ↑ Y ↑↑

 Wenn ein Modell an der Realität scheitert, kann es oft daran liegen, dass die Theorie nur unter der Ceteris-Paribus-Klausel richtig ist.

 Dies ist zwar unbefriedigend, aber nicht vermeidbar. Knappheit =>



Ökonomisches Prinzip

Minimalprinzip: Gegebener Output bei minimalem Ressourceneinsatz

 Maximalprinzip: Maximaler Output bei gegebenem Ressourceneinsatz

Arbeitsteilung  Koordination der Einzelaktivitäten  Alle Landwirte strengen sich an => hohe Ernte => Preis sinkt => Landwirte verdienen weniger

3

II.

Mikroökonomik

Konsumentscheidung privater Haushalte Erstes Gossen‘sche Gesetz Konsum in Haushalten hängt ab von  Preis & Einkommen (leicht ermittelbar)  Individuellen Wertschätzungen (z.B. Kaffeeliebhaber trinken mehr Kaffee) Man betrachtet den Nutzen für den Konsumenten (abhängig von der Menge) Beispiel: Nutzen des Bierkonsums Zwecknutzen/Grenznutzen (maginal utility) MU =

U ∆X

Welchen Nutzen bringt eine zusätzliche Einheit? Welchen Verlust habe ich bei Nicht-Konsum einer Einheit? (=>Steigung der Funktion) → Gesetz des abnehmenden Grenznutzens: Zweck-/Grenznutzen wird mit zunehmender Konsummenge immer kleiner (gilt für die meisten Güter)

Zweites Gossen’sches Gesetz Budget: 10€ Limonade (Flaschen), U=7, Preis: 1€ Schokoriegel (Stück), U=9, Preis: 1€

08.11.2011

Situation: besser wäre z.B. denn bei gleichem Budget ist die 6x Limo => 5x Limo Nutzeneinbuße (7) geringer als der 4x Schoko => 5x Schoko Nutzengewinn (9) => mehr Schokoriegel!  Budget auf mehrere Güter verteilen, um einen möglichst höchsten Gesamtnutzen zu erzielen Man muss den Gesamtnutzen zu beiden Seiten betrachten:  Welchen zusätzlichen Nutzen bringt eine zusätzliche Einheit?  Auf welchen Nutzen müsste ich bei einer Einheit weniger verzichten?  In der Mitte gibt es eine Situation, in der der GesamtNutzen sich entspricht. Hier ist eine weitere Umverteilung mit Gesamtnutzenerhöhung nicht möglich. (=> Optimale Aufteilung) Das Konsumoptimum ist also erreicht, wenn der Grenznutzen der letzten ausgegebenen Geldeinheit bei beiden Gütern gleich groß ist. Bei PLimo = PSchoko gilt also:

∆U ∆U = ∆ L ∆ Sch

4

Variation:

PLimo = 2€ PSchoko = 1€

Das Optimum liegt jetzt bei

∆U ∆U ∆ Limo ∆ Scho = PLimo PScho

,

denn gibt man z.B. 1€ weniger für Schokoriegel aus, dann man für diesen 1€ 0,5 Flaschen Limonade kaufen, was einem Grenznutzenzuwachs von 0,5 entspricht. Aus diesem „Ausgleich des gewogenen Grenznutzens“ ergibt sich als allgemeines 2. Gossen’sche Gesetz:

∆U ∆U ∆ x 1 ∆ x2 = … = = p1 p2

∆U ∆ xn pn

Indifferenzkurven Befragung eines Konsumenten: „Welche Kombination würden Sie wählen?“ (Annahme: Keine Sättigung, fixer Zeitraum) Sicher ist: A  B, denn A bringt 20 Riegel, B nur 5 C  A, denn C bringt 15 Limo, A nur 10 C  B, denn C bringt mehr Limo und mehr Riegel Indifferenzkurve: Ale Werte auf einer Indifferenzkurve haben den gleichen Nutzen. Der Konsument ist indifferent/unentschieden zwischen diesen Punkten. (z.B. D  A und C  A, da C und D oberhalb der Kurve von A liegen. E ~ A, da E und A auf einer Kurve liegen.)  Indifferenzkurven haben immer einen fallenden Verlauf, da Mehrkonsum eines Guts durch Minderkonsum eines anderen Gutes ausgeglichen wird.  Je weiter die Indifferenzkuve vom Ursprung entfernt ist, desto höher ist ihr Nutzen. Links/oben: Bereit viele L aufzugeben, um einen weiteren S zu erhalten, da viele L und wenige S. Rechts/unten: Bereit viel S aufzugeben, um eine weitere erhalten, da viele S und wenige L.  Indifferenzkurven müssen konvex sein. (wären sie linear, würde die Bereitschaft L oder abzugeben gleich sein) Gesetz der abnehmenden Grenzrate der Substitution (GRS) Die Grenzrate der Substitution ist die Anzahl der Flaschen Limo, die man bereit ist für einen zusätzlichen Schokoriegel aufzugeben (= Steigung der Kurve)

5

L zu

S

GRS =

∆ Limo ∆ Schoko

∆U − ∆x ∆y = ∆x ∆U ∆y

=

Ein Haushalt muss aber auch beachten, welche finanziellen Möglichkeiten für ihn bestehen. Budget: 10€ PLimo (Py)= 2€ PSchoko (Px) = 1€ Budgetgerade: Alle Kombinationen, die man mit seinem Budget erreichen kann

B= p x∗x+ p y∗ y ( 10=1*x + 2*y ) y=-

Px ∗x Py

+

B Py

Die Steigung der Budgetgeraden beträgt also:

Px . Py Alle Werte unterhalb der Gerade kann man sich leisten. Alle Werte oberhalb der Gerade kann man sich nicht leisten. Indifferenzkurve und Budgetgerade in einem Koordinatensystem: I2 ist die beste Indifferenzkurve, die der Konsument mit seinem Budget gerade noch erreichen kann. Im Tangentialpunkt von I2 und Budgetgerade liegt also das optimale Kombination von X und Y. Ein besseres Nutzenniveau ist mit seinen finanziellen Mitteln nicht erreichbar.

Das Optimum C ist gekennzeichnet durch: Steigung der Indifferenzkurve I2 = Steigung der Budgetgeraden Steigung der Indifferenzkurve = GRS  Bei Bewegung auf einer Indifferenzkurve muss gelten:

ΔU Δx Δy Δx

* Δx

+ ΔU Δx ΔU Δy

= -

ΔU Δy =0 Δy



ΔU Δy =Δy

ΔU Δx

* Δx⟺

= GRS

Gleichsetzen mit der Steigung der Budgetgeraden

⟺ -

ΔU Δx ΔU Δy

= -

Px Py



∆ U ∆U ∆y ∆x = Px Py

6

⟹ 2. Gossensche Gesetz

1)Was geschieht, falls B ↑ ?

15.11.2011

Falls der Konsum von x, y bei einer Zunahme des Budgets B zunimmt, sind x, y normale Güter

Vergleich: Anzahl der Besuche Pommesbude  gehobenes Restaurant bei steigendem Einkommen x: Besuche in der Pommesbude  Inferiores Gut: Konsum geht mit steigendem Budget zurück y: Besuche in einem gehobenen Restaurant  Superiores Gut: Konsum nimmt bei einem steigenden Budget überproportional zu

Einkommenselastizität Die Einkommenselastizität gibt an, um wie viel Prozent sich der Konsum eines Gutes verändert, wenn das Budget um 1% steigt.

η

x,B

=

Δx ∗100 % x ΔB ∗100 % B 7

Bei superioren Gütern gilt: η x,B >1 (steigt Einkommen um 1%, steigt Konsum um mehr als 1%) Bei (absolut) inferioren Gütern gilt: η x,B (Preisniveau von x)

Substitutionseffekt: Bei Px↓ wird das im Preis konstant gebliebene Gut y teilweise durch das billiger gewordene Gut ersetzt. Einkommenseffekt: Durch Px↓ (und Py konstant) steigt die Kaufkraft des nominalen Budgets B. Slutsky-Zerlegung:

P x↓ in Rot: Budgetgerade nach (gedanklicher) Eliminierung des Einkommenseffekts (Vorstellung: Man tut so, als ob es eine Steuer gibt, die so hoch ist, dass ein Haushalt genau so viel Geld wie vorher zur Verfügung hat) Gesamtveränderung = 8

Substitutionseffekt + Einkommenseffekt

Angenommen: PCola > PMineralwasser & das Budget ist so klein, dass Wasserbedarf nicht allein durch Cola gedeckt werden kann. PMineralwasser  => Man muss weniger Cola kaufen, um noch genug Wasser kaufen zu können. Für inferiores Gut x gilt: SE > 0, aber jetzt: EE Anzahl Tische 0-3 Arbeitskräfte: steigende Grenzerträge - Arbeitsteilung - Synergieeffekte (gegenseitiges Unterstützen) >3 Arbeitskräfte: fallende Grenzerträge - wegen konstanter Größe der Werkstatt

auscht man die Achsen, ergibt sich die Verbrauchsfunktion => Kostenfunktion Annahme: Lohn (w) pro Arbeitskraft: 90 [€/Tag] Variable Kosten: hängen von der Ausbringungsmenge ab Fixkosten: unabhängig von der Ausbringungsmenge z.B. 600 €/Monat Miete für Werkstatt

=> 20 €/Tag Materialkosten werden nicht berücksichtigt, verändern die Kostenfunktion nicht qualitativ

zusätzliche Kosten (=> Steigung der VK) 1 zusätzlicheOutputeinheit variable Kosten Durchschnittliche variable Kosten (DVK) = Outputmenge Grenzkosten (GK) =

Durchschnittliche totale Kosten (DTK) = variable Kosten+Fixkosten Outputmenge DVK =

180 € 3 Tische

= 60€

DTK =

180 € +20 € 3 Tische

= 66,666€

Trägt man alle Kurven in ein Koordinatensystem gibt sich: Die GK-Kurve schneidet die DTK-, sowie die DVK-Kurve in ihrem Minimum. Veränderung der DVK, falls 1 zusätzlicher Tisch produziert wird:

VK ( 3 )+GK (3) ~ DVK = 4 +1

(=> für 4 Tische) 29.11.2011

Warum schneidet die GK-Kurve die DTK-, sowie die DVK-Kurve in Ihrem Minimum? (nur zur Veranschaulichung)

DVK = 

 

VK (Y ) Y

Im Tiefpunkt der DVK-Kurve gilt also: DVK‘(Y) =

V K ' ( Y )∗Y =VK ( Y )



V K ' (Y )=

VK (Y ) Y



' V K (Y )∗Y −VK ( Y )∗1 2 Y

=0

GK ( Y )= DVK (Y )

GK-Kurve schneidet DVK-Kurve im Minimum. Beweis verläuft für DTK-Kurve analog.

Zielsetzung eines Unternehmens: Gewinnmaximierung Gewinn = Erlös - Kosten ⟹ max! y (Ausdruck soll maximal werden bzgl. y (Outputmenge)) ´p∗Y −[VK (Y )+ F ] ⟹max! y = In vollkommener Konkurrenz ist ein Unternehmen Preisnehmer und Mengenanpasser.  ∆ G bei ∆ Y (man verändert die Outputmenge und guckt, wie sich der Gewinn ändert)

{

¿ ∆ G= p´ ∗∆ Y −∆ VK − ∆ F ¿ 0 ¿

10



¿ ´p∗∆ Y ¿ ∆ VK ¿

{



¿ ∆ VK ´p ¿ ¿ ∆Y

{



Y↑ ¿ ´p ¿ GK ⇒ Gewinnmax .erreicht ,Y konst . ¿ Y↓

{ {

Preis-Grenzkosten-Regel: Gmax bei ´p (dieses Y wird dann mit Y* bezeichnet)

= GK(Y)

Gmax bei ´p = GK(Y) Steigung Erlösfunktion: ´p Steigung Kostenfunktion: GK(Y) Also Gmax bei Steig. Erlösfunktion=Steig. Kostenfunktion  Tangente zur Kostenfunktion mit der Steigung der Erlösfunktion

Produktionsempfehlungen A: Falls ´p < DVK(Y*) < DTK(Y*)  Produktion sofort einstellen B: Falls DVK(Y*) < ´p < DTK(Y*)  Kurzfristig: Y* produzieren  Langfristig: Betrieb schließen C: Falls DVK(Y*) < DTK(Y*) < ´p  Y* langfristig produzieren

zu A: DVK & DTK werden nicht gedeckt, obwohl y* die beste Menge ist, die man zu diesem ´p produziert werden kann (da auf Grenzkostenfunktion)  Produktion einstellen, da weder Miete (DTK) noch Arbeiter & Material (DVK) bezahlt werden können. zu B:

Bei diesem Preis ´p ist es also sinnvoll, diese Outputmenge Y* langfristig zu produzieren.

Opportunitätskosten (Alternativkosten)  Entgangener Erlös der bestmöglichen Alternative Werkstatt selber betreiben  Abschreibung für Anlagen (AfA)  F = 300€ + AfA (Fixkosten)

Gebäude vermieten  300€/Monat

Gebäude verkaufen & Erlös bei Bank anlegen  250€/Monat Zinsen

Erweiterung der Situation 2 Inputfaktoren: Arbeit (L) und Kapital (K) Beispiel: Die Getreideernte kann „per Hand“ (Arbeit L) oder „per Mähdrescher“ (Kapital K) betrieben werden. Um einen bestimmten Output von z.B. 1 Tonne einzutreiben, könnte man Arbeit und Kapital verschieden gewichten. Arbeitsstunden L

Maschinenstunden K

A

40

50

B C D

30 20 10

70 100 150

ISOQUANTE: Die Isoquantenkurve ist die Menge aller Inputkombinationen, welche dieselbe Ausbringungsmenge liefert.

Die Grenzrate der technischen Substitution (GRTS) gibt an, um welchen Betrag die Einsatzmenge eines Faktors zurückgenommen werden muss, wenn die Einsatzmenge des anderen Faktors um eine Einheit zunimmt. (vgl. GRS, Ableitung) Also: 12

1 = |−10 | 20 2 1 GRTS= = |−10 50 | 5

Zu A:

GRTS=

∆K ∆L

| | 1 GRTS= = |−10 | 30 3

GRTS= Zu B:

Zu C:

 Abnehmende GRTS (vgl. Gesetz der abnehmenden GRS) Auswahl der kostengünstigsten Inputkombination Lohn:

06.12.2011

€ w=20 ,− Std .

Kosten pro Mähdrescher: r=50 ,−

€ Std .

Man kann den Einsatz von Arbeit L und Kapital K verschieden gewichten, ohne die Gesamtkosten zu verändern. ´ =w∗L+r∗ K =20∗L+50∗K Gesamtkosten: C

´ Bei gegebenen C=200 € gibt es z.B. folgende Kombinationsmöglichkeiten, die auf einer Gerade liegen:

Isokostengerade: K=

Arbeitsstunden L 10 7,5 5 2,5 0

´

( −wr )∗L+ Cr

Maschinenstunden K 0 1 2 3 4

Die Isokostengerade ist die Menge aller Inputkombinationen, die gleich viel kosten (das selbe Kostenniveau besitzen). Zur Ermittlung der optimalen Verteilung, trägt man die Isoquante und die Isokostengerade in ein Koordinatensystem. L

K

A

50

40

B

70

30

C

100

20

D

150

10

´ C=w∗L+r∗K 20∗50+ 50∗40=3000 20∗70+50∗30 =2900 20∗100+ 50∗20 =3000 20∗150+ 50∗10 =3500

Die

Verteilung B ist diejenige, die zu den geringsten Gesamtkosten erreicht werden kann. ´ Im Diagramm ist die Isokostengerade C=2900 diejenige unter den parallelen Isokostengeraden, die die Isoquantenkurve gerade noch tangiert. Das Optimum ist also die Kombination, bei der der geforderte Output zu einem möglichst geringen Preis erreicht werden kann (A ist zumindest besser als B, da die Kosten geringer sind). 13

Was passiert bei w↑?

Stellt man die Optima für verschiedene Outputmengen, so ergibt sich der Expansionspfad

Um den Gewinn zum maximieren, muss ´p∗Y −C(Y ) maxmiert werden



∆C = ´p ∆Y

p*, so gibt es ein Überschussangebot und der Preis sinkt. Ist pN =¿ p ↓ A < N =¿ p ↑

Was passiert bei w↑, bzw. Umsatzsteuer ↑?

Was passiert bei N↑ ?

Elastizitäten Nachfrage: (Eigen-)Preiselastizität: Um wieviel Prozent geht die Nachfrage von x (Nx)zurück, wenn der Preis von x (p x) um 1% zunimmt?

ΔNx Nx η x, p = Δ px px x

¿ proz . Änderung vonN x ¿=proz . Änderung von p x

Alternative:

∆ Nx ∗p (Vorderer Faktor: Ableitung der Nachfragegleichung nach p x) ∆ px η x, p = Nx x

15

Kreuzpreiselastizität: Um wieviel Prozent geht die Nachfrage von x (Nx) hoch/zurück, wenn der Preis von y (p y) um 1% zunimmt?

ΔNx N η x, p = x Δ py py y

∆Nx ∗p y ∆ py η x, p = Nx

+ , falls x , y SUBSTITUTG Ü TER (Cola , Wasser ) −, falls x , y KOMPLEMENT Ä RG Ü TER (Kaffee , Dosenmich)

(Vorderer Faktor: Ableitung der Nachfragegleichung nach py)

y

Angebot: Angebotselastizität: Um wieviel Prozent nimmt das Angebot von x (Ax) zu, wenn der Preis von x (px) um 1% zunimmt?

Δ Ax Ax εx,p = >0 Δ px px ∆Ax ∗ Ax ∆ px (Vorderer Faktor: Ableitung der Angebotsgleichung nach p x) η x, p = px x

x

Elastizitäten geben an, wie stark ein Markt auf Preiserhöhungen reagiert. 0 ≤ ε unelastischer Bereich ε >1 => elastischer Bereich

Anpassungsprozesse und Markteintritte bei Gewinnerzielung Ein individuelles Unternehmen ...


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