Skript VWL PDF

Title Skript VWL
Author Mi Lena
Course Grundzüge der VWL: Einführung in die Makroökonomik
Institution Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Skript Mikro...


Description

Skript VWL Grundzüge der VWL Mikro (Sebastian Schaube) Syllabus • Einführung & Modelle in der VWL • Markt & -Nachfrage & -Angebot & -GG • • • • • •

Elastizitäten Wohlfahrt: Konsumenten-, Produzentenrente, Effizienz Wirtschaftspolitische Maßnahmen / Steuern / Zölle Produktions-Kosten & Gewinnmaximierung unter Wettbewerb Unvollständiger Wettbewerb: Monopol / Oligopol Externe Effekte

vollständigem

Sitzung I „Economics is what Economists do“ VWL Was ist das? „Economics is a study of mankind in the ordinary business of life“ Alfred Marshall, 1890, Principles of Economics D.h., es geht um die Gesellschaft und die Menschen in dieser - Wie entscheiden Menschen über ihre Lebensführung? - Wie interagieren sie? (Ausbildung, Job, Konsum, Sparen, Preise) Ökonomie leitet sich aus dem griechischen Wort für Haushaltsführung ab. (oíkos "Haus" und nomos - "Gesetz") Haushalt? ≈ Volkswirtschaft - Welche Aufgaben gibt es, und welche Haushaltsmitglieder erledigen diese? - Was wird von wem wie produziert? (Welche Ressourcen werden eingesetzt?) - Was bekommen die Haushaltsmitglieder dafür? - Für wen wird produziert (Verteilung)? Warum muss man solche Entscheidungen überhaupt treffen? - Das Problem ist, dass Ressourcen üblicherweise knapp sind! Knappheit: Die begrenzte Natur gesellschaftlicher Ressourcen. -

Ökonomische Entscheidungen ergeben sich aus der Knappheit der Güter Haushalt muss seine knappen Mittel auf die Mitglieder verteilen

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Gesellschaft muss entscheiden, wie sie ihren knappen Ressourcen bewirtschaftet: Zentraler Planer Kombinierte Aktionen von Haushalten und Unternehmungen o Arbeit o Sparen o Konsum o Märkte o Handel o ... --> VWL

Unterschied Makro- und Mikroökonomik Makroökonomik betrachtet die Volkswirtschaft als Ganzes: Beispiele gesamtwirtschaftlicher Phänomene sind Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum Mikroökonomik befasst sich mit den einzelnen Elementen der Wirtschaft: z.B. Entscheidungen der Haushalte und Unternehmen sowie die Auswirkung dieser Handlungen auf Märkte Beiden Teilgebieten gemein ist die wissenschaftliche Methode = "leidenschaftslose Entwicklung und Überprüfung von Theorien darüber, wie die Welt funktioniert" Besteht aus: Beobachtung à Theorie à Beobachtung à ... - Ökonomen verwenden abstrakte Modelle, die die Komplexität der Realität erklären helfen - Sie entwickeln Theorien, sammeln Daten und evaluieren diese Theorien - Bsp. Inflationstheorie: Korrelation zwischen Inflation (Preisniveau) und Geldmengenwachstum - Problem: Wie überprüfen und kausale Schlüsse ziehen? à Daten! Welche Daten gibt es für Ökonomen?

Worüber sind sich Wissenschaftler uneins? -

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Wissenschaftler können über die empirische Gültigkeit positiver, beschreibender Theorien uneins sein o Wissenschaft als 'Suchprozess'; Bsp. Globale Erwärmung Im Falle von Wirtschaftswissenschaftlern: Entscheidungsfindungsprozesse und das generelle Funktionieren der Wirtschaftswelt o Bsp. Einkommens (EK)-Steuer vs. Konsumsteuer (KS) o Bei KS bleibt nicht-konsumiertes EK steuerfrei o Falls dann mehr gespart wird →mehr Investitionen →mehr Produktivität →mehr Wirtschaftswachstum →höherer Lebensstandard Wissenschaftler können zudem auch uneins sein über normative Wertvorstellungen → damit über Ziele von (wirtschafts-)politischen Maßnahmen →damit darüber, was Politik durchführen sollte Bsp. Gebührenordnung o A: 100.000€ EK, 10.000€ Gebühren (10%) o B: 20.000€ EK, 4.000€ Gebühren (20%) o Fair? Welches Kriterium nimmt man? Bsp. Mindestlohn-Debatte

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o Working poors vs. unemployment TRADE-OFFS!! „one-handed economist“

Positive vs. Normative Aussagen Wirtschaftswissenschaftler: Welt erklären Wirtschaftspolitiker: Welt ändern Positive Aussagen sind beschreibend und richten sich darauf, wie die Welt ist (deskriptiv) Normative Aussagen sagen etwas darüber, wie die Welt sein sollte (präskriptiv) Hauptunterschied ist die empirische Gültigkeit: überprüfbar oder nicht? Zusammenfassung - Ökonomen versuchen, wirtschaftliche Vorgänge mit wissenschaftlicher Objektivität zu erklären indem sie mit geeigneten Annahmen Modelle konstruieren und empirisch überprüfen. - Dabei bedienen sie sich verschiedener Datenquellen und Datenarten. - Eine positive Aussage ist eine These darüber, wie die Welt ist. - Eine normative Aussage stellt fest, wie die Welt sein sollte. - Wenn Ökonomen normative Aussagen machen, handeln sie mehr als Politiker denn als Wissenschaftler. Beispiel/ Ausblick: Produktionsmöglichkeitenkurve: zeigt die Kombination des Outputs, die eine VW bei Einsatz der verfügbaren Produktionsfaktoren und Produktionsmethoden produzieren kann. Sehr einfaches Modell, aber es illustriert - Trade-offs - Opportunitätskosten: o A à C: 100 PKW/ 200 PC = 1 PKW: 2PC

o Nicht konstant (linear), sondern üblicherweise nach außen gewölbt! Warum?

In einem nächsten Schritt lässt sich dieses einfache Modell nutzen, um andere Zusammenhänge zu illustrieren:

Bsp. Technischer Fortschritt (i.d. Produktivität und Wirtschaftswachstum)

Sitzung II Eine Auswahl aus Mankiws zehn Volkswirtschaftlichen „Regeln“ Modelle: Die Rolle der Annahmen - Bsp.: Fall einer Marmor-Kugel, Vakuum - Annahmen erlauben o Vereinfachungen o Einen Blick aufs Wesentliche - Ökonomen verwenden Annahmen, um die Erklärung der Realität einfacher zu gestalten. o Bsp.: Zwei-Länder Modelle und internationaler Handel mit zwei Gütern - Die Kunst dabei ist, zu entscheiden, welche Annahmen gemacht werden sollen. o Bsp.: Fußball statt Marmor-Kugel o Vakuums-Annahme? - Ökonomen verwenden unterschiedliche Annahmen, um unterschiedliche Fragen zu beantworten. o Bsp.: Geldmengenwachstum. Preise? o kurzfristig Preise fixieren, langfristig Preise flexibel Aufbauend auf Annahmen werden 8zumeist mathematische) Modelle entwickelt In diesen Modellen - konzentriert man sich (per Annahmen) auf das Wesentliche - wählt man die Annahmen sinnvollerweise so, dass das resultierende Modell für die zu betrachtende Frage/ den jeweiligen Zweck verwendet werden kann o Bsp.: Anatomie, Landkarten, Kollusion,... Mögliche Probleme bei der Modellierung ökonomischer Sachverhalte? - Die aus einem Modell resultierenden Ergebnisse können (teilweise) auf den Annahmen basieren! o Ausgelassene Variablen o Bsp. Lungenkrebs & Feuerzeuge o Umgekehrte Kausalität o Bsp. Kriminalität & Polizei o Scheinkorrelation

Trotz aller Unterschiedlichkeit zwischen den verschiedenen ökonomischen Ansätzen gibt es einige Leitvorstellungen/Annahmen, welche einer breiten Klasse von ökonomischen Modellen innewohnen. Illustration anhand von Mankiws Ten Principles 1 Menschen stehen vor Alternativen Tradeoffs: Um etwas zu erhalten, müssen wir üblicherweise etwas anderes aufgeben (Studium vs. Früheres Arbeiten, Kanonen vs. Butter, Effizienz vs. Gerechtigkeit,...) - Entscheiden heißt, zwischen Alternativen, Handlungsmöglichkeiten oder Zielen zu wählen - Entscheidungen erfordern, dass Kosten und Nutzen von Alternativen verglichen und gegeneinander aufgewogen werden 2 Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb des Gutes aufgibt Bsp. Studium: Studiengebühren, Bücher, Nahrung, Miete - Aber auch Zeit: Lohnverzicht (=Opportunitätskosten: Was muss aufgegeben werden, um etwas zu erlangen?) "There is no such thing as a free lunch" 3 Rationale Menschen denken in Grenzbegriffen Annahme: Menschen handeln rational Rationalität: systematisch und zielstrebig alle Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal einsetzen, um Ziele zu erreichen Marginale Veränderungen: Kleine, inkrementelle Anpassungen existierender Aktionspläne Menschen fällen Entscheidungen, indem sie Kosten und Nutzen marginaler Veränderungen abwägen - Bsp. Last-Minute Flüge - 200 Plätze, 100.000€ Kosten je Flug à 500€/Platz - Durchschnittskosten vs. Marginale Kosten Alternative wird dann bevorzugt, wenn marginaler Nutzen > marginale Kosten 4 Menschen reagieren auf Anreize Marginale Änderungen von Kosten und Nutzen motivieren Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern

Anreiz: Etwas, das eine Person zum Handeln bewegt -

Bsp. o Aussicht auf Belohnung/ Bestrafung o Studiengebühren o Versicherungen (Wechsel/ Eigenbeteiligung) o Mineralölsteuer (ÖPNV/ Elektroautos) o Sicherheitsgurte Incentives matter! Aber nicht unbedingt immer mit Geld gleichzusetzen 5 Durch Handel kann es jedem besser gehen -

Menschen ziehen einen Nutzen aus den Möglichkeiten, die der Handel bietet Handel erlaubt es den Handelspartnern, sich auf Tätigkeiten zu spezialisieren, die sie jeweils am besten können (à niedrigere Preise, größere Auswahl)

6 Märkte sind oft eine effiziente Methode der ökonomischen Organisation -

In einer Marktwirtschaft werden Ressourcen durch die dezentralen Entscheidungen zahlreicher Unternehmen und Haushalte zugeteilt Unternehmen und Haushalte interagieren auf den Märkten für Güter und Dienstleistungen Haushalte entscheiden über ihren Konsum und über ihre Arbeitsleistung Unternehmen entscheiden über Arbeitskräfteeinsatz, Produktionsweise und Output

Adam Smith, The Wealth of Nations, 1776 The invisible hand: "Every individual intends only his own gain, and he is in this, as in many other cases, led by an invisible hand to promote an end which was no part of his intention. By pursuing his own interest he frequently promotes that of the society more effectually than when he really intends to promote it." Adam Smith beobachtete, dass Unternehmen und Haushalte in Märkten zusammenwirken, als ob sie durch eine „unsichtbare Hand“ gelenkt würden. – Smith erkannte, dass soziale Interaktion auf Märkten nicht, wie man glauben könnte, in Chaos ausartet. – Im Gegenteil: Wettbewerb, Preismechanismen und gut funktionierende Märkte führen zu einer effizienten Allokation der knappen Ressourcen.

– Egoismus des Einzelnen wird in wachsenden Wohlstand für die Allgemeinheit transformiert - Preise spielen eine zentrale Rolle! Information! - (gesellschaftlicher) Wert eines Guts - (soziale) Kosten der Produktion - Da Entscheidungsträger bei Ihren Entscheidungen auf die Preise achten, berücksichtigen sie unbewusst soziale Kosten und Nutzen ihrer Aktivitäten. Was, wenn Politik/Staat/Regierung/... Preisbildung „behindert“? - Signale verzerrt? Allokationen ändern sich? - Wieso brauchen wir trotzdem "den Staat"? Eigentumsrechte durchsetzen! Eigentumsrecht: Das Recht eines Individuums, Eigentum an knappen Ressourcen zu besitzen und darüber zu verfügen -

Gerechtigkeit erhöhen (Umverteilung) Effizienz erhöhen à wieso? Ist das nicht Eigenschaft und Aufgabe des Marktes?

7 Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern Problem: Marktversagen Marktversagen: liegt vor, wenn ein Markt die Ressourcen nicht optimal zuteilt/ zuteilen kann Mögliche Gründe? 1. Externalität: Auswirkungen der Handlungen der Marktteilnehmer auf die Wohlfahrt von unbeteiligten Personen 2. Marktmacht: Die Fähigkeit einer Person/ eines Unternehmens, Preise signifikant zu beeinflussen Bei Marktversagen kann es sinnvoll sein, wenn die Regierung in diesem Markt interveniert - Ob eine solche Intervention sinnvoll ist, hängt wiederum von den Kosten und Nutzen der Intervention ab bzw. anderen Faktoren (z.B. Interesse der Politiker) Zusammenfassung - Modelle werden von ihren Annahmen bestimmt - Annahmen machen Modelle einfacher nutzbar - Falsche oder zu einfache Annahmen können Modelle unbrauchbar machen

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Statistische Zusammenhänge bedeuten nicht automatisch kausale Zusammenhänge Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen (Trade-offs) Die Kosten eines Guts bestehen aus dem, was man für den Erwerb eines Guts aufgibt (Opportunitätskosten) Rational entscheidende Personen denken in Grenzbegriffen und vergleichen marginale Kosten und marginalen Nutzen. Menschen reagieren auf Anreize. Handel kann den Nutzen der Handelspartner erhöhen. Märkte sind gewöhnlich ein effizienter Weg, um Handel und Produktion zu koordinieren. Im Falle von Marktversagen können Regierungen manchmal Marktergebnisse verbessern.

Sitzung III & IV Theorie von Markt-Angebot und Markt-Nachfrage - Was ist ein Markt? - Verschiedene Formen von Märkten/Wettbewerb - Nachfrage & Preise - Nachfrage & Einkommen - Nachfrage & Wechselwirkungen zwischen Gütern - Angebot & Preise - Gleichgewichte: Angebot = Nachfrage - Analyse von Gleichgewichtsänderungen - Bestimmung von Marktpreisen

Angebot und Nachfrage sind zwei der von Ökonomen am meisten verwendeten Begriffe - Die moderne Mikroökonomik befasst sich im Wesentlichen mit Märkten, d.h., mit - Angebot (Supply) - Nachfrage (Demand) - und Marktgleichgewichten (equilibrium, equilibria) Man klassifiziert Märkte häufig anhand des Grads an Wettbewerb auf der Angebotsseite

Monopol (Genau ein Verkäufer, der den Marktpreis beeinflussen kann: fehlender Wettbewerb)

Oligopol: wenige Anbieter und viele Nachfrager: oft geringer Wettbewerb unter den Firmen; strategische Interaktionen / spieltheoretische Modellierung)

Homogenes Polypol (vollständiger, perfekter Wettbewerb)

Der Grad des Wettbewerbs auf einem Markt hängt somit ab von - der Anzahl der Anbieter/ Nachfrager (viele vs. wenige) - der Beschaffenheit der Güter (Raum, Zeit, Produktdifferenzierung) Weitere Marktformen: Monopolistischer Wettbewerb - viele Anbieter - differenzierte Produkte - Jeder Anbieter kann den Preis seines Produktes innerhalb gewisser Grenzen beeinflussen ("monopolistische Bereiche") Monopson/ Oligopson - Ein/ sehr wenige Nachfrager Alternative Kriterien zur Marktklassifizierung - Gütermarkt vs. Faktormarkt - Beschränkter vs. Unbeschränkter Zugang - Organisierte vs. Nicht-organisierte Märkte - Lokal, regional, national, weltweit Zunächst: Betrachtung von vollständigen (perfekten) Wettbewerbsmärkten [Polypol auf vollkommenden Markt]

Nachfrage - Die nachgefragte Menge ist die Menge eines Gutes, welche die Käufer erwerben wollen - Man unterscheidet zwischen o Individueller Nachfrage o Marktnachfrage (=Summe der individuellen Nachfragen) Individuelle Nachfragekurve (Bsp. Eiskugeln)

Bsp. Wohnungsmarkt

Zusammenfassung Nachfragekurve -

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zeigt die Beziehung zwischen Preis und Nachfragemenge an D(pD), aber pD(q) aufgetragen Sättigungsmenge Reservationspreis oder max. Zahlungsbereitschaft („individueller Prohibitivpreis“) o Bsp. Wohnungsmiete haben zumeist negative Steigung

Individuelle- und Markt-Nachfrage Bsp. Tassen

Gesetz der Nachfrage - Das Gesetz der Nachfrage besagt, dass - wenn die anderen Faktoren unverändert bleiben (d.h., ceteris paribus) - die nachgefragte Menge sinkt, wenn der Preis steigt. ceteris paribus (c.p.): unter sonst gleichen Bedingungen; zentral, um Einfluss einer einzelnen Variable zu identifizieren (sowohl im theoretischen Modell, als auch im Experiment) Güterarten -

Gewöhnliche Güter: Nachfrage nach diesem Gut nimmt mit steigendem Preis ab Giffen-Güter: Nachfrage nach diesem Gut nimmt mit steigendem Preis zu o Giffen-Güter tauchen sehr selten auf, aber es gibt sie. o Bekanntestes Beispiel: Nachfrage nach Kartoffeln in Irland Mitte des 19. Jahrhundert.

Was bestimmt die Nachfrage? - Preis des Guts - Anzahl der Käufer - Präferenzen (Geschmack, Vorlieben) - Einkommen der Konsumenten - Preise von verwandten Gütern - [Erwartungen - intertemporales Modell]

Bis auf den Preis des Guts (=Bewegung auf bestehender Nachfragekurve) führen alle anderen Determinanten zu einer Verschiebung der Nachfragekurve (Veränderung der Lage):

Wie reagiert die Nachfragekurve auf.... Einkommenseffekte? - Bei einem normalen Gutsteigt die Nachfrage mit dem Einkommen. - Bei einem inferioren Gut fällt die Nachfrage mit steigendem Einkommen Bsp. Haferschleim, ÖPNV, Margarine

Wie reagiert die Nachfragekurve auf... Preise verwandter Güter? - Wenn das Sinken des Preises eines Gutes die Nachfrage eines anderen Gutes verringert, dann bezeichnet man diese Güter als Substitute. (Bsp. Marihuana und Alkohol (z.T.)) - Wenn das Sinken des Preises eines Gutes die Nachfrage eines anderen Gutes erhöht, dann bezeichnet man diese Güter als Komplemente oder als komplementäre Güter. Angebot Die Angebotsmenge ist die Gütermenge, welche Verkäufer veräußern wollen und können. - Auch hier unterscheiden wir wieder zwischen Individuellem und GesamtAngebot (=Summe des individuellen Angebots) - Bsp.: Tätigkeit im Hörsaal Die Angebotsmenge ist die Gütermenge, welche Verkäufer veräußern wollen und können. - Auch hier unterscheiden wir wieder zwischen Individuellem und GesamtAngebot (=Summe des individuellen Angebots) - Bsp.: Tätigkeit im Hörsaal

Marktangebot und individuelles Angebot -

Das Marktangebot besteht aus der Summe aller individueller Angebote für ein bestimmtes Gut (in einer gewissen Periode). Das Marktangebot ergibt sich graphisch aus einer horizontalen Addition der individuellen Angebotskurven

Angebotsfunktionen sind zumeist steigend. Gesetz des Angebots - Nach dem Gesetz des Angebots steigt die angebotene Menge mit dem Preis (ceteris paribus).

Angebot & Nachfrage - Ein Gleichgewicht(GG) beschreibt einen Zustand, bei dem Angebot und Nachfrage gleich sind. [D(p)=S(p), resp. D(pD)=S(pS)] - Gleichgewichtspreis (p*, pc, pe) - Der Preis, der Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung bringt. - Gleichgewichtsmenge (q*, qc, qe) - Angebotene und nachgefragte Menge beim Gleichgewichtspreis.

Angebotsüberschuss - Wenn der aktuelle Preis > Gleichgewichtspreis, dann liegt die angebotene Menge über der nachgefragten Menge - Es entsteht ein Angebotsüberschuss → Anbieter werden ihre Preise verringern, um den Absatz zu stimulieren (bzw. die Menge reduzieren). Damit ergibt sich eine Bewegung in Richtung des Gleichgewichts

Nachfrageüberschuss - Wenn Preis < Gleichgewichtspreis, dann liegt die nachgefragte Menge über der angebotenen Menge. - Es entsteht ein Nachfrageüberschuss oder eine Güterknappheit. → Die Anbieter werden ihre Preise erhöhen (bzw. die Menge erhöhen) und es entsteht eine Bewegung Richtung Marktgleichgewicht. Gesetz von Angebot und Nachfrage - Preisanpassungen führen zur Angleichung angebotener und nachgefragter Gütermengen. →Analyse von Ereignissen (z.B., Steuer, Rahmenbedingungen, Kampagnen, etc.) auf Gleichgewichtsmenge und GG-Preise[komparativ-statische Analyse] Drei Schritte der Analyse von Gleichgewichtsänderungen 1. Entscheide, ob ein Ereignis die Angebots-oder die Nachfragekurve beeinflusst (oder beide). 2. Entscheide über die Richtung der Kurvenverschiebungen. 3. Verwende das Angebots-Nachfrage-Diagramm, um die resultierende Änderung des Marktgleichgewichts festzustellen.

Fallbeispiel: Weizen 2010 - Russland 2009 Rekordernte von 97 Mill. Tonnen (zum Vergleich: weltweite Produktion in 2009 ca. 682 Mio. Tonnen; ≈14%) - Juli 2010: Extreme Hitzewelle + verheerende Waldbrände →Ernteprognose gesenkt auf 85 Mio. Tonnen - Später dann weiter gesenkt auf 70-75 Mio. Tonnen. - →Angebot sinkt! Konsequenzen?

Fallbeispiel 2: Photovoltaikanlagen - Solarsilizium: wichtigster Rohstoff für Photovoltaikanlagen - Engpass (Nachfrageübersch.) an Solarsilizium in 2007/2008 o Preis 2008: ca. 500 Dollar/Kilo o Anreiz, in die Produktion zu investieren o Anlaufphase bei Siliziumproduktionca. 2-3 Jahre o Weltweite Produktionskapazität steigt von ca. 116.000 Tonnen auf ca. 200.000 Tonnen →Preis 2010: ca. 50 Dollar/Kilo dies hier ist also der umgekehrte Fall vom Weizenmarkt-Beispiel - Was bedeutet das für das Angebot an Photovoltaikanlagen? →Inputpreis sinkt, Angebot sollte steigen (umgekehrter Fall von Bsp. 2 von oben)

Fallbeispiel ctd.: Photovoltaikanlagen - Angebotsseite: Oben hatten wir gesehen, dass Inputpreise sinken, was tendenziell zu einer Ausweitung des Angebots an Photovoltaikanlagenführen sollte.

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Betrachten wir die Nachfrageseite: Einspeisevergütungwichtige Determinante der Nachfrage: o Bsp.: Spanien: o 44 Cent/kWhvor 2008→2008: 2,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in Spanien installiert. o 2008 Senkung auf 32 Cent/kWh→2009: nur noch 69 Megawat...


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