Title | VWL Grundlagen |
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Author | Nico Murasch |
Course | VWL I |
Institution | Duale Hochschule Baden-Württemberg |
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Grundlagen VWL, 1. Semester...
Grundlagen
VWL
VWL 1. Grundlagen 1.1 Grundbegriffe →Grundtatbestand des Wirtschaftens bildet Existenz von Bedürfnissen Ziel des Wirtschaftens: Bedürfnisbefriedigung Bedürfnis
= Wunsch (entsteht durch subjektive Mangelerscheinung)
Bedarf
konkretisierte Bedürfnisse
Nachfrage
Bedarf ist mit potentieller Kaufkraft ausgestattet
Konsum
Bedürfnisbefriedigung
1.2 Wirtschaftssubjekte =Akteure und deren Beziehungen in einer VW
geschlossene Volkswirtschaft
handeln nach Rationalprinzip (=Kosten-Nutzen-Analyse) Haushalte
stellen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital zur Verfügung →erhalten Faktoreinkommen (Verwendung für Konsum & Sparen) Handlungsmaxime: Nutzenmaximierung
Unternehmen
produzieren Konsum- und/oder Investitionsgüter →bilden Produktivkapital Handlungsmaxime: Gewinnmaximierung/ Kostendeckung/ Verlustminimierung
Staat
umfasst öffentl. Haushalte & Unternehmen (Abgabe der Leistungen erfolgt i.d.R. ohne spezifisches Entgelt; Zur Finanzierung werden Zwangsgelder, Steuern, erhoben) Handlungsmaxime: Budgetausgleich
Ausland (offen)
Export und Import von Gütern, Dienstleistungen, Kapital
1.3 Wirtschaftsobjekte Güter
• Objekte, die zur Befriedigung der Bedürfnisse geeignet sind • stiften Nutzen
Güterarten:
• haben subjektiven Wert Materielle Güter Immaterielle Güter
• Dienstleistungen
private & öffentl.
Unterscheidungsmerkmale / Abgrenzungsmerkmale:
Güter
• Nichtausschließbarkeit
• Sachgüter / Waren
• Nichtrivalität im Konsum 1
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Unterscheidung Güterarten Öffentliche Güter •
Unterscheidung: Nichtausschließbarkeit │ Nichtrivalität im Konsum →eins der Kriterien nur zum Teil erfüllt = Club-Gütern / Allmende-Güter
•
weitere Unterscheidung:
1. geborene oder rein öffentliche 2. erkorene oder meritorische Güter
Geborene (rein öffentliche) Güter
Erkorene (meritorische) Güter
einzelne Wirtschaftssubjekte können nicht ausgeschlossen werden
Staat übernimmt die Aufgabe aus Gründen des Gemeinwohls Leistungsbereitstellung ist grundsätzlich auch privatwirtschaftl. organisiert
innere/äußere Sicherheit
Bildung (Privat UNI)
Gesetzgebung
Kultur Gesundheit
Konsumgüter Investitionsgüter
unmittelbare Befriedigung dienen Herstellung anderer Güter (Produktionsmittel)
Verbrauchsgüter
kurzlebig
Gebrauchsgüter
langlebig
weiter Unterscheidungen im Zusammenhang mit Einkommensentwicklung: Sättigungsgüter
Nachfrage stagniert mit steigendem Einkommen
Nichtsättigungsgüter
Nachfrage steigt mit steigendem Einkommen
Inferiore Güter
Nachfrage geht komplett zurück bei steigendem Einkommen, da
Superiore Güter
auf andere höherwertige Güter umgestiegen wird
Giffengüter
Nachfrage nach inferioren Gütern steigt, obwohl deren Preis gestiegen ist
Presitge- oder Vebleneffekt
Nachfrage umso größer, je höher der Preis ist, den Nichtkäufer dahinter
Snobeffekt
hier liegt inverses Kaufverhalten zur gesamten Nachfragemenge vor
vermuten d.h. G, die alle kaufen kauft er nicht, G die wenig kaufen, kauft er vermehrt
Güterarten nach Knappheit
nach Hersteller
nach Verwendung
wirtschaftliche Güter
private Güter
Konsumgüter
freie Güter
öffentliche Güter
Investitionsgüter
Güterbeziehungen Homogene /
entscheidend ist jeweilige Konkurrenzbeziehung zueinander
Heterogene Güter
→je homogener, desto stärker Konkurrenz untereinander
Komplementäre Güter /
= sich ergänzende Güter
(Kaffe + Milch)
Substitutive Güter
= sich ersetzende Güter
(Kaffe + Tee) 2
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1.3.2 Produktion & Produktionsfaktoren, Transformationskurve Produktion = Umwandlungsprozess von Gütern aus ihrem ursprünglichen Zustand in sogn. konsumreife Güter „Es werden mit Hilfe von Ressourcen und/oder Produktionsfaktoren Konsumgüter hergestellt“
Produktionsfaktoren: 1. ARBEIT (L) umfasst jede Art geistiger und manueller Tätigkeit; leitende Tätigkeit oft auch als dispositiver Faktor bezeichnet zufließende Einkommen werden in Einkommen aus unselbständiger Arbeit und Einkommen aus Unternehmertätigkeit unterschieden 2. Boden oder besser Umwelt (B) (natürlicher Produktionsfaktor) Funktion als Standort (früher vor allem als An-/Abbauboden) für Unternehmen kein freies Gut mehr, aufgrund zunehmender Verschmutzung (Emissionszertifikate etc.) 3. Sachkapital (künstlicher Produktionsfaktor) umfasst alle bereits produzierten Produktionsmittel, die in Produktion involviert sind 4. Technisches Wissen (T) stellt Qualität der quantitativen Faktoren und damit Höhe der Güterproduktion heraus
Transformationskurve (Produktionsmöglichkeitenkurve): •
Produktionsfunktion: P = f(L,B,C,T)
•
die jeweils produzierte Menge an Gütern ist abhängig vom Arbeitseinsatz L
•
somit gilt für Outputmenge q1 und q2: q1 = f(L) und q2 = f(L)
•
Verlauf ist degressiv, erklärbar aus der Wirkung des Ertragsgesetzes
•
alle Faktoren, die man nicht braucht ->konstant setzen
(Grafiken siehe Skript Seite 9) Ableitbare Zusammenhänge: •
gibt die maximal produzierbaren Gütermengenkombination bei gegebenem Bestand an Produktionsfaktoren an
•
Opportunitätskosten = die zur Erzeugung eines Gutes aufgewendeten Kosten, gemessen am Verzicht des sonst produzierten Gutes
•
dh. um Gut 2 zu produzieren, müssen Arbeitskräfte aus Produktion von Gut 1 abgezogen werden. Gleichzeitig werden Teile der restlichen Produktionsfaktoren auch neu verteilt, dann spricht man von Allokation bzw. Reallokation der Produktionsfaktoren 3
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1.4 Güterknappheit & Wirtschaften Knappheit bedeutet, dass Diskrepanz bzw. Differenz zwischen 1. gewünschter & vorhandener bzw. erreichbarer Gütermenge, 2. Bedürfnissen & Befriedigungsmöglichkeiten 3. Güternachfrage und Güterangebot vorliegt Erklärung anhand der TK: Die 3 Situationen: Punkt unterhalb der TK nicht alle Produktionsfaktoren sind zu 100% zum Einsatz gelangt (Nachfrageerhöhung kann befriedigt werden) Mehrproduktion durch Verwirklichung von Vollbeschäftigung und effizienter Produktion möglich Punkt liegt auf TK alle Produktionsfaktoren sind zu 100% im Einsatz →Max. Produktion bei gegebenem Bestand an Produktionsfaktoren durch unterschiedl. Kombination der Produktionsfaktoren können unterschiedl. Mengen der Güter produziert werden, mengenmäßig aber nicht mehr! (durch Bewegung auf der Kurve, Opportunitätskosten) →Bedürfnisse werden in vollem Umfang befriedigt Punkt außerhalb der Kurve mehr Bedürfnis vorhanden, als durch momentane Produktion gedeckt werden kann →es liegt Knappheit vor Nachfrageerhöhung wird nicht befriedigt (Angebotserhöhung zum Zeitpunkt nicht möglich) Lösungsmöglichkeiten: A) Rationierung: •
Bestand an Produktionsfaktoren wird bzw. kann nicht erhöht werden
•
gewünschter Punkt außerhalb der TK kommt nicht zum Erflog
•
Bedürfnisse bleiben unerfüllt
• Produktionsfaktoren zu 100% eingesetzt & Erhöhung nicht möglich →Nachfragedrosselung bzw. Nachfrageverzicht Bsp: Essensmarken im Krieg B) Rationalisierung: •
Angebotsausdehnung (Mehrproduktion)
•
sind nicht alle Produkt.faktoren zu 100% eingesetzt →Mehreinsatz als "einfachstes Mittel"
•
Ziel muss immer sein: Verschiebung der TK nach außen durch:
•
Erhöhung Arbeitseinsatz, Mehreinsatz Boden, Mehreinsatz Sachkapital, Steigerung technisches Wissen durch technischen Fortschritt (am wichtigsten)
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(d.h. mit gleichem quantitativem Faktoreinsatz ein Mehr an Produktionsmöglichkeiten erzielen; dauerhafte Verschiebung möglich; →Wirtschaftswachstum) Wichtig in diesem Zusammenhang: A) Güterstruktur •
D.h. Zusammensetzung der Produktion
•
Möglich ist, dass Angebot (Produktion) und Nachfrage nicht optimal aufeinander abgestimmt sind Bsp:
•
Gut 1: knapp, Preis hoch Gut 2: reichlich vorhanden, Preis niedrig
•
Jetzt sinnvoll: „Umschichtung der Produktion“ von Gut 2 hin zu Gut 1
•
Nennt man Reallokation der Produktionsfaktoren
•
D.h. Mehrproduktion des teuren Gutes damit Nachfrage hiernach besser befriedigt werden kann → Anpassung Angebotsstruktur an Nachfragestruktur
•
B) Einkommensverteilung Je nach Verteilung des Einkommens können Bedürfnisse besser oder schlechter befriedigt
•
werden Versuch Herstellung einer „gleicheren“ Situation, damit unterschiedlich hohe Versorgungsmängel ausgeglichen werden können
•
C) Arbeitsteilung •
→ zielt auf Erhöhung der Produktivität ab
•
Produktivität = Erfolg-Einsatz-Relation der Produktionsfaktoren
•
D.h. Produktionsfaktoren so effizient wie möglich einsetzen, um Maximum an Produktionsmöglichkeiten zu erreichen
•
Dazu zählt auch, Dinge einzukaufen, wenn Eigenproduktion teurer
•
Stichwort: Outsourcing, Unternehmenszusammenschlüsse
Vorteile: ▪ Verkürzung Ausbildungszeiten ▪
Nachteile: o Monotonie kann zu psychischen und
Arbeitskräfte entspr. Begabung
physischen Schäden führen
einsetzen
o
Fehlen von Gesamtzusammenhängen
▪
Durch Spezialisierung wird Schnelligkeit erreicht
o
Evtl. Entstehung von Autarkiebestrebungen
▪
Umstellungs- & Umrüstzeiten entfallen
Wirtschaften = „planmäßige Disposition über knappe Güter zur Befriedigung von Bedürfnissen“
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Grundlagen •
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Bedeutet, dass Rangfolge über Bedürfnisse aufgestellt werden bzgl. Der Wichtigkeit ihrer Befriedigung
•
Hieraus ableitbar: rationaler Wirtschaftsplan (Mittel können effizient aufgeteilt werden)
Ökonomisches Prinzip Handeln nach diesem Prinzip ist die logische Konsequenz aus Wirtschaften. Es gibt 2 Möglichkeiten nach dem Ökonomischen Prinzip zu handeln: 1. Maximumprinzip Mit gegebenen Mitteln ein Maximum an Erfolg erzielen 2. Minimumprinzip Mit minimalem Mitteleinsatz einen gegebenen Erfolg erzielen
Quantitative Erfassung kann durch 3 Kennziffern erfolgen: Produktivität
Ertrag
÷
Faktoraufwand
Wirtschaftlichkeit
Ertrag
÷
Aufwand
Rentabilität
Kapitalertrag ÷
Kapitaleinsatz
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