Soziologische Theorie PDF

Title Soziologische Theorie
Course Soziologische Theorie
Institution Universität Siegen
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Soziologische Theorie Zusammenfassung 2017/2018 ...


Description

Erving Goffman ! Interaktionsrituale (On Face-Work) Techniken der Imagepflege • • • •



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Mensch lebt in Welt sozialer Begegnungen bei Kontakt: (un)bewusste Verfolgung von Strategien, Muster (vgl. habitualisierte Handlungen?) Wichtig bei Beurteilung von Reaktion: Bild, was sich von anderen von einem gemacht wird Begriff ,,Image“(umschriebenes Selbstbild; ,,sozialer Wert“ (s.10)): positiver sozialer Wert, den man für eine Verhaltensstrategie erhält, von der die anderen meist annehmen, sie sei absichtlich verfolgt worden; Image wird doch spontane, emotionale Gefühle belohnt (s.11) ! -fällt es erwartet aus, ,,entwickelt man wenig Gefühle dafür“, ist es besser als erwartet fühlt man sich wohl und ist schlechter als erwartet, fühlt man sich schlecht These: Teilnahme an jeder Interaktion wird als Verpflichtung empfunden-da es das Image beeinflusst Eigenes Image und die Images der anderen sind ,,Konstruktionen der selben Ordnung“ Gefühl für das Image und die Verteilung auf die Beteiligten abhängig von Regeln der Gruppe und Definition der Situation Man hat ein Image, wenn man durch eine Verhaltensstrategie konsistent auftritt und dies durch die anderen Teilnehmer auch so wahrgenommen bzw. bestätigt wird-ergo Image ist nicht angeboren oder fest, sondern wird durch Bewertungen manifest, ist also auch änderbar Verhaltensstrategie: legitimiert und institutionalisiert (s.12) Interagierender mit Eigenschaften nimmt an, er würde bestärkt-Verhalten ist moralisch angemessen-was wiederum Zahl der Verhaltensmöglichkeiten einschränkt selbst wenn nur wenige Eigenschaften bekannt sind, wird so lange davon ausgegangen, dass man noch weitere Eigenschaften besitzt, bis man offen so handelt, was dies ausschließt, was zu der Annahme der anderen führt, man erweckte absichtlich den Eindruck, sie zu besitzen ?!

• These: Wenn jemand gegenwärtig sein Handeln wahren kann, hat er sich in der Vergangenheit bestimmter Handlungen enthalten, die man später nur schwer legitimieren kann (oder man hat einfach seine Verhaltensstrategie durchgeführt?) • Imageverlust emotional verbunden: Angst, es zu verlieren, da dann evtl. Gefühle von einem nicht mehr beachtet werden • Interdependenz zwischen augenblicklicher Situation und sozialer Umwelt begrenzt (s.12) • voraussichtlich einmalige Begegnungen geben Spielraum für Abweichung von Verhaltensstrategie • falsches Image: Informationen über den sozialen Wert, die nicht mit Verhaltensstrategie vereinbar sind (s.13) • gar kein Image: Eintreten in Interaktionen, ohne Verhaltensstrategie parat zu haben • Possen: wollen falsches oder nicht vorhandenes Image provozieren ! ! • Image und Gefühle: bei dem Gefühl von stimmigem Image fühlt man sich vertraut und sicher und selbstbewusst (funktioniert auch bei der Annahme der anderen, man besäße ein falsches Image, wenn man es nicht bemerkt) • Bei keinem Image: Scham und Minderwertigkeitsgefühle, da man die Situation stört ! außerdem: Versagen der Annahme, die Begegnung würde das Selbstbild stützen (,,emotional fixiert“) —>Dieser Mangel an Unterstützung kann zum Zusammenbruch des Handlungsmodells, zu Verwirrung und zur Handlungsunfähigkeit führen

These: Selbstwertgefühl abhängig von ,,adäquater Reaktionsweise“ und davon, ob andere einen in ,,erregter Verfassung“ gesehen haben ->Ergo Selbstwertgefühl desto höher, desto rationaler (bzw. regelkonformer) man handelt? —>Diese Beschämtheit bringt weitere Unordnung in die Situation (s.14) Gelassenheit: Fähigkeit, Beschämung zu unterdrücken • Vergleich mit den Ausdrücken ,,sein Gesicht verlieren“ vs. ,,sein Gesicht wahren“ vs. ,,sein • Gesicht leihen“! ! • Regelsystem: Ein Aspekt ist der Konsens darüber, wie weit man für die Imagebewahrung gehen sollte • Erwartungshaltung der anderen: bei Annahme der Vorstellung seiner selbst wird erwartet, dass man dann auch danach handelt • Unterschiedliche Gesellschaften fordern unterschiedliche Verhaltensweisen (Enthalten/ Ausführen bestimmter Handlungen etc) (s.14) • Einordnung expressiver Ordnung • Stolz: Bedenken aus Eigeninteresse • Ehrgefühl: Bedenken aus Pflichtgefühl gegenüber großer Gruppe • expressive Ereignisse-> Würde ->expressive Kontrolle • soziale Image immer noch ,,Anleihe von der Gesellschaft“ (s.15), was einem entzogen wird, wenn man sich nicht dessen würdig verhält • negativer Beigeschmack des Images: Gefängnis, sozialer Zwang (auch wenn man ihn gerne mag) • Zeuge zu sein, wie jemand sein Image verliert auch negativ bewertet • man bemüht sich während einer Interaktion stets, sowohl das eigene als auch das des anderen zu bewahren (s.17) • für die ,,perfekte“ Interaktion, wo jeder sein und das des anderen Image bewährt sind oft sogenannte Lippenbekenntnisse nötig, diese Unterhalten sind meist nicht so ,,tief“ • gegenseitige Anerkennung von Verhaltensstrategien wichtige stabilisierende Wirkung von Begegnungen • Aufrechterhaltung des Image meist Bedingung und nicht Ziel der Interaktion • Vergleich mit Verkehrsregeln (sozialer Interaktion) • Bei diesen Interaktionen erfährt man allerdings wenig über die Person selbst, über die Gründe des Handelns, sondern vielmehr eigentlich bloß über die Spielregeln, das Gerüst! • Techniken der Imagepflege: Handlungen, ,,die vorgenommen werden, um all das, was man tut, in Übereinstimmung mit seinem Image zu bringen. Techniken der Imagepflege dienen dazu, ,,Zwischenfälle“ entgegenzuarbeiten“ (s.18) • wichtiger Punkt: Gelassenheit, da man damit die eigene Verwirrung kontrolliert sowie die Verwirrung, die man oder anderen über die Verwirrung hat • oft sind Techniken der Imagepflege habitualisiert und somit manchmal nicht bewusst • soziale Gruppen setzen Techniken der Imagepflege voraus • in ,,Gesellschaftssprache“: soziale Geschicklichkeit • Wahrnehmungsfähigkeit Voraussetzung für gute Interaktion • zwei Einstellungen: ! 1. defensive Orientierung im Hinblick auf die Wahrung des eigenen Images und ! 2. protektive Orientierung im Bezug auf die Wahrung des Images der anderen • die beiden Einstellungen sind in gewissen Maße voneinander abhängig, da man bei der einen die andere nicht in Gefahr bringen sollte (s.20) ! • Ebenen der Verantwortlichkeit: (nicht alleine durch die verletzende Person konstruiert, sondern innerhalb der Gruppe)! 1.auf ungewollt tun (faux pas)! 2. offen beleidigen ! 3- zufällige Beleidigungen

Der Vermeidungsprozess • sicherste Weg, Bedrohungen des Images aus dem Weg zu gehen: Kontakt vermeiden (aber: wie soll sich ein Image ohne oder mit nur wenig Kontakten überhaupt gebildet haben?) (s.21) • Vergleich Image von Goffman mit körperlicher Kontrolle von Douglas • Vermeidungsprozess: Vorbeugung von Zwischenfällen (defensive vs. protektive Manöver) ! 1.Nichtbeachtung von Zwischenfällen! 2.Verheimlichung von Zwischenfällen Der korrektive Prozess -wenn unvermeindbar, dann Korrektur -Ritual: um Achtung auszudrücken -Image: heilig -Prozess der Heilung: Ausgleichungshandlung -diese macht es möglich, alle Formen d. Interaktion zu untersuchen -Vier ,,klassische, ausgleichende Handlungsschritte: (s.26) 1. auf Fehlverhalten hinweisen, 2. Angebot der Wiedergutmachung 3. Annahme des Angebots (Akzeptanz) 4. Dankbarkeit -Abweichung vom Modell möglich Pluspunkte sammeln: -Komplimente sammeln -Ziel des Spiels: die Strategie eines jeden vor einem unentschuldbaren Widerspruch zu bewahren, während man viele Pluspunkte für sich und viele Minuspunkte für die anderen sammelt -Herunterputzen: Pluspunkte sammeln durch Anspielung auf soz. Status -sarkastische Bemerkung: Pl.Punkte sammeln durch Anspielung auf moralische Respektabilität —>Beides: Spitzzüngigkeit -diese Strategie: aggressiv

Notizen: —-Hakt, da der Ansatz gar nicht einbezieht, dass es verschiedene ,,Stufen“ der Interaktionen im Bezug auf die Gruppe giibt; Man muss sich desto weniger ,,anstrengen“, sein Image zu bewahren desto besser man die Personen kennt, somit vermischt sich in Interaktionen mit engen Freunden/ Menschen das Image mit der Identität, sein eigenes Image ist so weit anerkannt und legitimiert, als dass man kaum noch bewusst darüber nachdenken muss. Einzige Stelle, wo dies zum Ausdruck kommt: s. 21: ,,Der sicherste Weg, Bedrohungen des Images zu vermeiden, ist Kontakten aus dem Weg zu gehen, in denen solche Bedrohungen leicht geschehen können“....


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