Title | Stoffaufnahme und Transportvorgänge |
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Course | Grundlagen der Biologie 2 |
Institution | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
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Transport von Wasser und gelösten Stoffen...
Stoffaufnahme und Transportvorgänge Transport von Wasser und gelösten Stoffen - Apoplastischer Weg: Wasser, gelöste Stoffe bewegen sich durch Raum außerhalb der Protoplasten (Zellwand, Interzellularräume, Innenräume von Tracheiden, Gefäßen) - Symplastischer Weg: Durchquerung einer Plasmamembran ins Cytoplasma einer Zelle, dann bewegen sich Wasser, gelöste Stoffe über Plasmodesmen von Zelle zu Zelle - Transmembraner Weg: Transport von Zelle zu Zelle mit jeweiliger Durchquerung der Zellwände, Plasmamembran benachbarter Zellen
Molekularer Membrantransport - Passiver Transport v. gelösten Stoffen entlang Konzentrationsgefälle o Diffusion direkt durch Membran o Erleichterte Diffusion durch Kanalproteine, Transportproteine - Aktiver Transport v. gelösten Stoffen entgegen Konzentrationsgefälle unter Energieaufwand - Osmose: passiver Transport von Wasser Diffusion: passiver Substanz-Transport - Fließgleichgewicht: gelösten Stoffe passieren weiterhin Membran, aber mit gleicher Häufigkeit in beide Richtungen
Erleichterte Diffusion - Polare Moleküle, Ionen diffundieren entlang Konzentrationsgefälles durch spezielle transmembrane Transportproteine
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Passiver Transport entlang des Konzentrationsgefälles Kanalproteine(z. B. Aquaporine, Ionenkanäle) Transportproteine
Aktiver Transport - Entgegen dem Konzentrationsgradienten - Kostet Energie (ATP) → Aufbau eines Membranpotentials / pH-Gradienten mit Protonenpumpen → Andere Transportproteine nutzen Membranpotenzial für Cotransport von Protonen entlang ihres elektrochem. Gradienten gekoppelt mit Transport von anderen Molekülen (Zucker, Nitrat...) entgegen Konzentrationsgradienten Osmose: passiver Wassertransport - Diffusion von Wasser- Molekülen durch semipermeable Membran aufgrund Konzentrationsunterschieds der gelösten Substanzen beiderseits der Membran
Wasserhaushalt einer Pflanzenzelle →
Wasserpotential - Bestimmt Richtung der Wasserbewegung:Freies Wasser bewegt sich vom Ort des höheren Wasserpotentials zum Ort des niedrigeren Wasserpotentials - Wasserpotential: Summe aus dem Lösungspotential und dem Druckpotential (Einheit: Megapascal): Ψ = ΨS + ΨP o Ψ = Lösungspotential (osmotisches Potential): gelöste Teilchen binden Wassermoleküle, S vermindern die Zahl der freien Wassermoleküle Ψ = Druckpotential: physikalischer Druck, unter dem Lösung steht P Beispiele: o Ψ = 0 MPa: Wasserpotential von reinem Wasser unter Standardbedingungen o Ψ = 0,2 MPa: Innendruck eines vollständig aufgeblasenen Autoreifens o Ψ = 0,5 MPa: Innendruck einer Pflanzenzelle o
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Wasserpotential - A) Wasser fließt v. höherem Wasserpotential Ψ → niedrigerem Wasserpotential Ψ - B) pos. Druckpotential gleicht neg. Lösungspotential aus - C) pos. Druckpotential überwiegt neg. Lösungspotential - D) Saugspannung
Wasserhaushalt einer Pflanzenzelle - Hypotone Lösung (1) o Netto-Wasseraufnahme in die Pflanzenzelle → Turgeszens = Fähigkeit, Wasser u. Nährstoffe
(1)
aufzunehmen
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Hypertone Lösung (2) o Wasser diffundiert aus Pflanzenzelle →Plasmolyse =durch Osmose verursachte Wasserentzug aus einer Pflanzenzelle
Wasser- Ionenaufnahme - Nur Wasseraufnahme in Wurzelhaarzone - Zuerst wird Bodenlösung aufgenommen (mit Sauerstoff, Ionen) - Mineralioen o Frei in Bodenlösung o Gebunden an Bodenpartikel - Kationenaustausch: Kation, die an Bodenteilchen gebunden sind, werden Pflnzen ersetzt (H+ -Ionen werden abgegeben...)
(2)
Transport von Wasser, Mineralionen vom Wurzelhaar ins Xylem - Symplastischer oder apoplastischer Transport vom Wurzelhaar zur Endodermis - Symplastischer Transport zum Zentralzylinder (spätestens hier Durchquerung einer selektiv permeablen Membran, Aufnahme der Ionen durch Transportproteine) - Apoplastischer Transport ins Xylem Massenströmung beim Langstreckentransport - Massentransp. durch Druckunterschiede
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Durch Druck angetriebene Bewegung einer Flüssigkeit als Ganzes o Wasser und Mineralionen im Xylem o Phloemsaftim Phloem Verläuft von Orten mit hohem Druck zu Orten mit geringem Druck Von der Teilchenkonzentration unabhängig
Wassertransport im Xylem - Wasserleitung - Abgestorbene Zellen - übereinander lagernde Zellen formen durch Öffnungen an Verbindungen eine Leitbahn - Verdickte, stark verholzte Sekundärwände (Lignin) - Zwei Zelltypen o Tracheiden: kleiner Durchmesser, langgestreckt, schräg gestellte Querwände, Verbindung durch Tüpfel o Tracheenglieder: großer Durchmesser, kurz, Querwände waagerecht u. stark perforiert - Wasserströmung v. Wurzel bis in Blätter - Wasseraustieg abhängig o Vom Wurzeldruck - von unten o Vom Transpirationssog – von oben (Wasser verdampft an Spitze ... o Von Adhäsion, Kohäsion - Ohne Energieaufwand Wurzeldruck - Ionen werden aus Bodenlösung absorbiert, ins Xylem transportiert - Wasser folgt osmotisch nach →pos. Hydrostatischer Druck von unten auf Xylemsaft - Guttation: o Xylemflüssigkeit wird durch Wurzeldruck ausgepresst (mehr Wasser gelangt in Blätter als durch Transpiration verloren geht) → Ausscheidung von Wassertropfen o Hydatoden: modifizierte Stomata mit blind endenden Leitbündeln Transpiration (wie Wasser nach oben kommt) - Über Stomata in Blättern - Verlust von Wasserdampf aus Blättern - Funktionen: o Kühlung d. Blätter o Pumpe, d. Wasser, Mineralionen aus Wurzeln nach oben zieht (Transpirationssog- Wasser geht nach draußen → muss ersetzt werden) → Luft außerhalb des Wassers viel trockenern; Luft innerhalb des Wassers wassergesättigt, feucht → deshalb verdampft Wasser nach außen → Transpirationssog sorgt dafür, dass Wasser von unten nach oben nachkommt - Erzeugt neg. Druckpotential (Saugspannung) an Zellwandoberfläche (Luft-Wasser-Grenzfläche) d. Mesophyllzellen im Blatt
o
An Mikrofibrillen haftet Wasser
Transpirationssog, Kohäsion, Adhäsion - Kohäsion: Anziehung d. (Wasser-)Moleküle der gleichen Art (gegenseitig) → bleiben aneinander gebunden; können Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden (binden rel. fest aneinander) - Adhäsion: Anziehung d. (Wasser-)Moleküle versch. Arten: Wassermoleküle haften an Zellwänden d. engen Xylemzellen, kompensieren Schwerkraft → Wasserbindung reißt nicht ab - Transpirationssog: o Transpiration durch die Stomata verursacht Unterdruck o Übertragung auf den Xylemsaft von den Blättern bis zu den Wurzelspitzen → zieht Wassersäule aufwärts Stomata - An Blattunterseite (bis zu 10.000 Stomate pro cm2) - Hier kann Pflanze gezielt Wasser verdunsten werden - Funktionen: o Gasaustausch: Co2-Aufnahme, O2-Abgabe o Kontrolle der Transpiration - Öffnen, Schließen der Stomata durch Schließzellen - Je mehr Stomata geöffnet → desto mehr Co2 kann rein → desto mehr Photosynt.; desto mehr kann aber auch verdunsten Spaltöffnungsbewegungen - Öffnung der Schließzellen: o Transport von K+ , anderen Ionen in Schließzelle → Wasser folgt osmotisch nach o Schließzellen werden turgeszent, nehmen in Länge zu, krümmen sich nach außen - Verschluss der Schließzellen: o Ausströmen von K+ , anderen Ionen aus Schließzelle → Wasserabgabe durch Osmose o Schließzellen erschlaffen, Krümmung nimmt ab Reize für Spaltöffnungsbewegung - Öffnung der Schließzellen o Bei Licht o Bei abnehmende Co2-Konzentration in Intrazellulärräumen durch Photosynthese - Verschluss der Schließzellen o Bei Dunkelheit → keine Photosyn. mehr möglich
o o o o o
Bei zunehmender Co2- Konzentration Bei hohen Temp. Bei Wind Bei geringer Luftfeuchte Bei Trockenheit des Bodens → Phytohormon Abcisinsäure (ABA) wird produziert:
Leitgewebe: Phloem - Leitung von Zucker und Nährstoffen (Phloemsaft) - Lebende Zellen - Typen von Phloemzellen: o Farne und Gymnospermen: schmale, lange Siebzellen o Angiospermen: übereinander liegende Siebröhrenglieder verbunden durch durchlöcherte Siebplatten zu Siebröhren, Stoffwechsel in Geleitzellen Zuckertransport von Quelle zur Senke (im Phloem) - Zuckerquelle (source): Blätter o Ort der Zuckerproduktion (Photosynthese im Blatt oder Stärkeabbau) - Zuckersenke (sink) o Ort des Verbrauchs oder Speicherung (Wurzeln, Sprossachsen, Knospen, Früchte) o zunächst Senken; bei Aktivierung werden sie zur Quelle Beladung des Phloems mit Zucker - Transport von den Mesophyllzellen (dort entsteht Zucker) der Blätter zu den Siebröhrengliedern des Phloems - Apoplastischer und/oder symplastischer Transport - Beladung des Symplasten der Siebröhrenglieder (von dort nach oben/unten transportiert) mit Zucker entgegen Konzentrationsgradienten mit Hilfe eines Protonen-Saccharose-Cotransporters -
Phloem ist voll mit Zucker → daher wird apopl. Weg gewählt (da Transp. Nach Konzentrationsgradienten schwierig ist) Innen: pos. Ladung; außen neg. → Zucker wird aufgenommen v. außen Zucker wird aktiv in Zellen befördert → kostet E Chemiosmotischer Mechanismus Wasser folgt osmotisch nach
Zuckertransport von Quelle zur Senke - Aufgenommener Zucker in Siebröhrengliedern führt durch niedriges Wasserpotential zur Wasseraufnahme - Aktive Beladung d. Siebröhrenglieder im oberen Teil d. Sprosses → werden aktiv beladen, Wasser folgt osm. Nach → pos. Druck → Wasser wird Richtung Senke weggedrückt → dort wird Zucker in Speicherorgan eingelagert → Wasser folgt nach - Der durch Wasseraufnahme erzeugte hydrostatische Druck treibt Bewegung des Phloemsafts an - Wenn Zucker in Senke entladen wird, fällt Druck in Siebröhre ab → Druckstrom - Kann auch von unten nach oben o. quer - Geschw. 1m/h - Wasserpotentialunterschiede durch Druck (im Phloem)
Zusammenfassung -
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Molekularer Membrantransport Diffusion o Erleichterte Diffusion (Kanalproteine, Transportproteine) o Aktiver Transport (Protonenpumpen, Cotransporter) o Osmose WasserhaushalteinerPflanzenzelle o Turgeszenz o Plasmolyse Wasserpotential(Lösungspotential,Druckpotential) Wasser- u. Ionenaufnahme in Wurzel (Aufnahme der Bodenlösung, Kationenaustausch) o Massenströmung Wassertransport im Xylem o Wurzeldruck (Guttation) o Transpirationssog o Adhäsion und Kohäsion Gasaustausch u. Transpiration durch Stomata (Spaltöffnungsbewegung) Zuckertransport durch Phloem (Zuckerquelle, Zuckersenke, Druckstrom) ...