1 Orientierungsrahmen und Empirismus und Assoziationismus PDF

Title 1 Orientierungsrahmen und Empirismus und Assoziationismus
Author Ricarda Spo
Course Einführung in die Geschichte und Themenfelder der Psychologie
Institution Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Prof. Dr. G. Kebeck...


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Geschichte: VL1 Orientierungsrahmen Mögliche Ansatzpunkte für eine Geschichte der Psychologie: 1. Ideengeschichte (Naturphilosophen, Vorsokratiker, Thales, Platon, Aristoteles) 2. Methodengeschichte (Neuzeitliche Naturwissenschaft, 16./17. Jahrh., Bacon, Descartes) 3. Geschichte der Institutionalisierung (Psychologie als eigenständige Wissenschaft Mitte des 19 Jahrh., Fechner 1801-1887 – Wundt 1832 – 1920) Gründung des ersten Instituts 1879 in Leipzig Entwicklung der Psychologie als eigene Wissenschaft erst später Nach dem NS  sozialwissenschaftliche & naturwissenschaftliche Prägung, an Amerika orientiert, keine gesellschaftswissenschaftliche Tradition zwei Zugänge zu einer Wissenschaft 1. systematisch: differenziertes Wissen, hierarchisch strukturiert 2. chronologische Wissensstruktur - Anfang bei Institutionsgeschichte Übersicht der Fächer und Methoden Grundlagenfächer (Biologische/Allgemeine/Sozialpsych.), Anwendungsfächer (A&O/Klinische/Pädagogischepsych.), Methoden (Beobachtung, Befragung, Experiment, Diagnostik, Statistik) Systematik: Forschungsmethoden (neues), Interventionsmethoden (eingreifend), Evaluationsmethoden (auswertend) Empfehlung: Boring, Wertheimer, Schönpflug Wissensvermittlung und Gedächtnisforschung: Wichtige Forschungsergebnisse Verstehen = Struktur für Wissenssammlung 1. Verstehen = beste Voraussetzung für Erinnern 2. Einheitliche & klare Struktur kann als Erinnerungsplan genutzt werden & entlastet Gedächtnis 3. Anschaulichkeit ermöglicht effizientere Informationsverarbeitung. 4. Elaboration des neuen Wissens festigt Gedächtnisinhalte & schützt sie vor Vergessen. 5. Mittlere bis hohe Schwierigkeiten der Aufgaben = effektiver als zu leichte 6. Wiederholung ist kein Luxus. 7. Vorbereitung ist eigentlich noch wichtiger als Nachbereitung. 8. Neben dem expliziten Wissen erwirbt man auch viel implizites Wissen. 9. Welche Information erinnert werden können, hängen nicht nur von Lernsituation sondern auch Abrufsituation ab. 10. Aufmerksamkeit = Voraussetzung für langfristiges Behalten. 11. Experte = stabile & differenzierte Wissensstruktur, Kenntnis vieler Beispiele Messung von Fortschritt in der Psychologie - Publikationen - Institute & Wissenschaftler - Menschenbild - Paradigmen

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Theoretische Psychologie (Einheitlichkeit d. Modellbildung) Methoden Anwendungen (Klinische, A&O) Verhältnis von Theorie & Praxis Einfluss auf Öffentlichkeit bzw. Politik Selbsteinschätzung

VL 2 Empirismus und Assoziationismus Erkenntnistheorie: Fragestellung:  Wie komme ich zu wahren Aussagen über die Wirklichkeit? Was ist Wirklichkeit?/ Welche Rolle spielen Sinnesempfindungen für den Erkenntnisprozess?/ Welche Bedeutung hat die Erfahrung (Wissen) für die Wahrnehmung?/ Unterschied zwischen pyhsik. Und phänom. Beschreibung?/ Welche Bedeutung haben Sinnestäuschungen?/ Wie aktiv & produktiv ist das Erkenntnissubjekt im Erkenntnisprozess? Verunsicherung des Wirklichkeitsbegriffes Ist Projektion die Wirklichkeit? Kunst = Aufforderung eigene Wahrnehmung in Frage zu stellen, auf eigene Wahrnehmung einlassen Wahrnehmung ist nicht immer Bild der Wirklichkeit (Kontrast: physikalische Messung) Wahrnehmung ist subjektiv: falsch, Wahrnehmung folgt strengen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, z. B. Straßenverkehr Man sieht erst was man weiß: falsch, Wissen spielt eine Rolle, können auch anderen wahrnehmen Phänomenale Beschreibung (Reizvorlage, was wir messen können) Vs. Physikalische Beschreibung Phänomenale Beschreibung Physikalische Beschreibung Neckerwürfel: Räumliche Wahrnehmung Transparenzeindruck

Farbunterschiede alles opake Oberflächen (eine Ebene), unterscheiden sich in grau Werten

Durchgehende Figur ergibt sich (Interpolation – nicht vorhandene Dinge werden ergänzt)

 Täuschung: Unterschied zwischen physikalisch und phänomen Bilderbeispiele: Nur ein Abbild einer Pfeife Täuschung: Unterschied zwischen physikalischer und phänomenaler Beschreibung Phänomenal: Transparenzeindruck, jeder hat ihn (Wahrnehmungserlebnis, Einlassen auf Wahrnehmung) Physikalisch: alles opake Oberflächen (eine Ebene), unterscheiden sich in grau Werten Amodale Figur: keine durchgehende Linie, aber wir sehen durchgehenden Kreis Wahrnehmung schafft Eindeutigkeit global gesehen = Prinzip der Einfachheit Gestaltgesetze = Präferenz für Gesamtheit Herstellen von Eindeutigkeit/Separation von Figur und Grund --> automatisch ablaufende Prozesse

! Wahrnehmung bildet aus inhomogenen Figuren eine Grundlage Interpolation = (nicht vorhandene) Dinge werden ergänzt Kunst: Aufforderung eigene Wahrnehmung in Frage zu stellen Wahrnehmung ist immer Interpretation Eindeutigkeitssuche: Wir suchen eine Lösung, die wir präferieren, brauchen Wortschatz um sie zu benennen nicht subjektive Wahrnehmung, denn wir haben nicht 180 verschiedene Meinungen Wahrnehmung benötigt Ergänzung (z. B. Logik) ! "Täuschungen" existieren nur in der Bildwahrnehmung White Illusions: Wahrnehmung reagiert auf relative Größen, Kontraste (Umgebungsfarbe beeinflusst Farbe) Wahrnehmung: Relativ zur Umgebung! Sukzessivkontrast: Nachbild wird erzeugt, selbe Stellen auf Retina gereizt, Farbe wird auf Rezeptoren gesättigt, Komplementärfarben werden erzeugt Täuschende Schachtel: Perspektive abhängig, in realer Betrachtung kann man Belichtung variieren oder Perspektive ändern --> exploratives Verhalten um Täuschung aufzudecken Francis Bacon: Konzept der neuzeitlichen Naturwissenschaft (1561-1626) Grundannahmen & Weltbild 1. Objektivität in der Erkenntnis erhält man durch Befreiung des Geistes von Vorurteilen  Ausschluss der Religion notwendig. Religion gab damals vor, was untersucht werden durfte, Religion bestimmte was wahr ist 2. Jeder Gegenstand muss empirischer Untersuchung zugänglich sein. 3. Ausgangspunkt ist Untersuchung von Einzelfällen & Protokollierung nach systematischen Gesichtspunkten. von Einzelfällen ausgehen --> Protokolle systematisieren --> Gemeinsamkeiten feststellen 4. Wesentliche Methode der Erkenntnisgewinnung = Induktion. durch Gemeinsamkeiten auf Gesetzmäßigkeiten schließen, Induktion: Schlussfolgerung aus Systematisierung 5. Aufgabe der Wissenschaft: Natur beherrschen. Das bedeutet Erklärung und Vorhersage. Wie kommt es zu Stande? Wann tritt es (nicht) auf? z. B. Depression: Phänomen, erklärungsbedürftig, nach Bacons Methode 1-5, Gemeinsamkeiten feststellen Systematik zur Vermeidung von Vorurteilen: keine Vorurteile (wie bei optischen Täuschungen) bestätigen, sondern auf Wahrnehmung (und Phänomene) einlassen 1. Fälle in denen interessierende Erscheinung zutage tritt. Wann sehen wir Konturen, wenn es keine Reizsprünge gibt? 2. Fälle in denen interessierende Erscheinung fehlt. Bedingungen--> 1 und 2 sind qualitativ = wann tritt es auf/ wann nicht 3. Fälle in denen Erscheinung in verschiedenen Graden auftritt. quantitativ = wann ist es stärker/ wann schwächer

 Aus Zusammenstellung aller dieser Fälle geht Erkenntnis hervor! Methode der Induktion nach Bacon Idolenfreie, unsystematische Beobachtung  „unscharfes Objekt“  Arbeitshypothese  systematische Datensammlung  Ableitung allgemeiner Sätze (Korrelationen & Gesetzmäßigkeiten)  Überprüfung im Experiment bzw. Einzelfall  Veränderung der Gesetzmäßigkeit, genauere Formulierung der Gesetzmäßigkeit Fragestellung: wie komme ich zu wahren Aussagen über die Wirklichkeit? 1) zunächst seine Trugbilder bewusst machen unsystematische Beobachtung "unscharfes" Objekt (gewisse Vorstellung was Gegenstand ausmacht) daraus leitet man Arbeitshypothese ab --> allgemeinere Sätze Beispiel: wir haben nicht alle dasselbe gesehen, aber es gab Gruppen. Erleben ist nicht subjektiv! Idolenlehre nach Bacon: objektive Betrachtung der Welt setzt Befreiung von Trugbildern voraus. 1. Idola tribus: Trugbilder d. Menschl. Stammes, Fehler der menschl. Rasse, Mensch als Mensch (Sinnestäuschungen, Begrenzung der Wahrnehmung durch Eigenschaften der Sinnesorgane) 2. Idola specus: Trugbilder der Höhle, subjektive Vorurteile entstanden durch individuelle Eigenarten (Anlage, Erziehung, Einstellungen) 3. Idola fori: Trugbilder des Marktes, Vorurteile der öffentliche Meinung (bei Forschern common sense der Forschergemeinschaft) 4. Idola theatri: Trugilbder des Theaters, Vorurteile durch überlieferte Autoritäten (für Bacon Überlieferung d. Aristotelischen Denkens und religiöse Dogmen) Wie entsteht aggressives Verhalten? (nach Bacons Induktion) 1) Vorurteile denen wir uns klar werden müssen, Was gibt es bereits für Forschungsansätze in der Wissenschaft, Was ist aggressives Verhalten? nur Verhaltensweisen sind beobachtbar 2) 3) z. B. Aggression tritt nur auf, wenn vorher Frustration auftritt. 4) Wann tritt aggressives Verhalten (nicht) auf ? 5) Korrelationen --> Ableitung von Gesetzmäßigkeiten, es gibt meist weitere Variablen (moderator Variablen), Identifikation dieser, wie wirken die einzelnen Faktoren? 6) Variablen werden systematisch variiert um Zusammenhang zu messen, mehrere Indikatoren für Aggressivität (z. B. physiologische Messung, Selbst- und Fremdbeobachtung) 7) Frage in Psychologie selten komplett abgeschlossen, neue präzisere Fragestellung möglich Weltbild nach Bacon Mensch = Teil der Natur, Natur hat eigene Gesetzmäßigkeiten, existieren unabhängig vom Menschen (existieren auch ohne Mensch), Mensch kann als einziges vernünftiges Wesen diese Gesetzmäßigkeiten aufdecken & gesicherte Erkenntnis gewinnen, Erkenntnis ist

zweckgerichtet, Mensch soll Natur beherrschen, für sich dienlich machen, so dass Wohlstand sich mehre Erkenntnis: Aufdeckung von Gesetzmäßigkeiten, die es in der Natur gibt Induktion (Internet) Schlussfolgern von Einzelfällen auf das Allgemeine und Gesetzmäßige Bacon Skepsis an der menschlichen Fähigkeit zur vorurteilsfreien Interpretation vorgefundener empirischer vier Idole in ihrer typischen Wirkungsweise als Erkenntnishindernisse und Vermittler von Scheinwissen warnte vor einer naiven Kenntnisnahme der Natur "Idolenlehre" = Prinzipien, die Menschen intuitiv anwenden, um Ereignisse kognitiv zu ordnen, Regeln zu entwickeln, um die Welt zu verstehen  Regeln naiver Logik (haben sich evolutionär bewährt, machen uns entscheidungsfähig durch Problemverkürzung), können nur vermieden werden wenn wir sie kennen - mit geeigneten erkenntnistheoretischen Methoden und Prinzipien gegen sie wappnen. richtige Methode der Naturerkenntnis ist nicht die deduktive (die erst an zweiter Stelle kommt), sondern die auf Beobachtung und Erfahrung beruhende Induktion verweist auf das Studium der Natur Grundlage des Erkennens ist die Erfahrung und Induktion

Gemeinsamer Ausgangspunkt Rationalismus und Empirismus Beide Denkrichtungen = Ablehnung scholastischen Denkens (theologische Abhängigkeit, Text-, Autoritäts-, Schulgebundenheit) Rationalisten & Empiristen wollen Überlegungen & Schlussfolgerungen nicht durch Konventionen vorbestimmt wissen, nur eigenem Verstand verpflichtet, Mensch entscheidet selbst über Untersuchungsgegenstand, Untersuchung soll möglichst vorurteilsfrei sein, nicht vor Dogmen halt machen, Rationalisten & Empiristen entwickeln allgemeine Methodologie um Ziele zu erreichen (unterscheiden sich in Methoden nicht in Zielen) Rationalismus Deduktion (Methode der Erkenntnis-Gewinnung) nach Descartes (1596-1650) Bacon schafft gemeinsame Grundlage von Rationalismus und Empirismus, unterscheiden sich in den Methoden nicht in dem Ziel Ausgangspunkt: radikaler Zweifel an Möglichkeit zur Erkenntnis, Zweifel selbst hält sich & Denken das für diesen Zweifel verantwortlich ist, Selbstgewissheit des denkenden ich = Ausgangspunkt Cogito ergo sum  Akt des Denkens gibt Gewissheit, dass ich existiere = Grundlage Induktive Methode: Sammlung von Einzelfällen --> Generalisierung von Gesetzmäßigkeiten Deduktion/Deduktives Denken: allgemeinste Gesetzmäßigkeiten --> Ableitung immer speziellerer Verhaltensweisen (gegenteilige Richtung), leitet aus allgemeinsten Aussagen die Aussagen speziellerer Natur nach logischen Schlussregeln ab, allgemeinste Aussagen beruhen auf Evidenz

Problem: ich benötige Ausgangspunkte  allgemeinste Aussagen beruhen auf Evidenz Angeborene Ideen (Wahrheiten, Allgemeinbegriffe, Axiome) - cogito ergo sum - Gott - Gesetze der Logik - Mathematische Sätze - Räumlichkeit & Materie Konstruktion der Außenwelt: Als wahr soll nur gelten = gleiche Klarheit & Deutlichkeit wie 3 apodiktische Ideen (Existenz Gottes, Vollkommenheit Gottes, Existenz v. Körpern deren Wesen räumliche Ausdehnung ist --> Ideen sind evident, klar für Descartes) Vorbild für Konstruktion: analytische Geometrie, baut aus Grundelementen (Definitionen) vernünftig (logisch) ihre komplexen Gegenstände (z.B. Pyramide) auf. In Analogie zu Geometrie kann Welt konstruiert werden. Welt wird an der Konstruktion des Forschers gemessen. wir formulieren die Gesetze als Beschreibung der Natur, unsere Konstruktion der Natur, Theorie & Konstruktion --> Überprüfung Wissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung  Deduktion 1. Forscher versucht entscheidenden & evidenten Grundformen des Erkenntnisgegenstandes aufzuspüren – durch radikale und rationale Kritik 2. Gefundene Grundelemente werden vernunftgesteuert kombiniert, werden nach rationalen Regeln kombiniert, Regeln sind kritisierbar, Erkenntnisgegenstand wird so vom Forscher konstruiert, macht sich Gegenstand zu eigen 3. Forscher vergleicht seine Konstruktion mit natürlichem „Objekt“ 4. Wenn Konstruktionsregeln kritisiert und für angemessen erachtet wurden & Grundelemente gleichen Wahrheitsgehalt wie apodiktische Ideen aufweisen, Konstruktion aber nicht mit Beobachtung der Natur übereinstimmt, ist Beobachtung der Natur fehlerhaft, Konstruktion wahr Was ist der richtige Indikator für aggressives Verhalten? Deduktiv: Theorie im Kopf --> Mathematisch formulieren --> Gesetzmäßigkeiten versuchen zu finden Beobachtung bestätigt Theorie nicht: Beobachtungen kritisieren oder neue Theorie Induktiv: Datensammlung --> Theorie bilden Mischung zwischen deduktiven und induktiven Verfahren Hierarchie der Erkenntnisstufen 1) Empfindungen (dunkle & verworrene Vorstellungen) unterste Stufe sind Sinnesempfindungen, Verlassen auf Sinnesempfindungen --> z. B. von Lichtverhältnissen abhängig --> man kommt zu keiner wahren Aussagen 2) Denken mit Vorstellungen (klare und deutliche Begriffe) Reflexion der Empfindungen, Sinnesempfindung mit Reflexion verbinden und kritisieren 3) Empfindungsfreie Erkenntnis (Ideen & Axiome der Logik, Mathe, Theologie) höchste

Stufe  kritische Einstellung i. d. Psychologie gegenüber Sinneswahrnehmungen, z. B. Begriff Täuschung (Misstrauen gegenüber Sinneswahrnehmung)

Empirismus: = Klasse von erkenntnistheoretischen Lehren, die methodisch in Beobachtung, Messung und Experiment gegründete Erfahrung mit Erkenntnis überhaupt gleichsetzen vernachlässigen die rationale Stufe Voraussetzung für den Assoziationismus (und somit Behaviorismus) Große Bedeutung der Sinneseindrücke Rationalismus: erkenntnistheoretische Richtung, rationale Stufe der Erkenntnis nur das Denken (die Vernunft) kann Wahrheit finden Descartes: cogito ergo sum Gegensatz zum Empirismus Trennung von Körper und Geist Denkmodell nach Locke (Hume, 1711 – 1776) 1632-1704 Was ist Bewusstsein? Setzt sich aus einzelnen, nicht weiter zerlegbaren Elementen, den einfachen Ideen zusammen, die sich durch Empfindungen (Eindrücke von außen) oder Reflexionen (Eindrücke von innen) einem zunächst vorstellungsfreien Geist (tabula rasa) einprägen: Äußere, materielle Dinge als Gegenstände der Empfindung & innerhalb unseres Geistes unsere eigenen Tätigkeiten als Gegenstände der Reflexion = einzige Quellen, von denen alle unsere Ideen ihren Ursprung nehmen Tätigkeit des menschlichen Geistes (Denken) besteht darin aus einfachen Ideen mittels Kombination & Abstraktion komplexe Ideen zu bilden – Gedächtnis speichert als mechanischen Abdruck sensorische Kopien der Außenwelt zunächst "tabula rasa" (nichts angeborenes) --> prägt sich im Laufe des Lebens --> Eindrücke von Außen (Sinneswahrnehmungen) + Eindrücke von Innen (Gedanken über Sinneswahrnehmungen von Außen) unser Geist existiert dadurch, dass wir laufend Kopien des Außenwelt bilden je mehr Sinneseindrücke & Reflexionen --> je komplexer Probleme: manche Dinge behalten wir besser als andere (Kopien müssten gleichmäßig verblassen) Assoziationsmus ist eine bestimmte Form des Empirismus (!) Zentrale Fragen:

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Einzelne, nicht weiter zerlegbare Elemente des Bewusstseins? Empfindungen, Vorstellungen Gefühle Welches sind die Gesetzmäßigkeiten nach denen diese Elemente kombiniert werden? Assoziationsgesetze (z.B. aristotelische Gesetze)

Aristotelische Gesetze: - Kontiguität, Ereignisse oder Objekte die räumliche oder zeitliche Verbindungen aufweisen werden miteinander assoziiert - Ähnlichkeit, Ereignisse/Objekte die einander ähnlich sind, werden assoziiert - Gegensätzlichkeit, Ereignisse/Objekte, welche Gegensätze bilden, werden assoziiert früher strenge Unterscheidung zwischen Empfindung & Wahrnehmung Empfindung: passiert automatisch, nur das rein sensorische Wahrnehmung: Verbindung zu Gedächtnisinhalten (komplexe Ideen) Unterscheidung Gefühle & Affekte Gefühle: spontan Affekt: Beziehung zu Gedächtnisinhalten 1. Frage: Was sind die grundlegenden Elemente? (Erinnerungen und Gedanken sind komplexe Inhalte und noch weiter zerlegbar) 2. Frage: Gesetze Assoziationslehre, David Hartley (1705-1757) Beobachtung, dass Empfindungen auch andauern können wenn Reiz bereits entfernt ist (z.B. Schmerzempfindungen), nahm Hartley an dass Nerven weiter schwingen und diese Schwingungen Empfindungen erzeugen. (geschieht in Analogie zur Schwingungslehre von Newton) Neben Empfindungen gibt es zweite Klasse von Elementen, die Vorstellungen  beide zusammen können Aufbau der geistigen Strukturen erklären James Mill (1773-1836) Reiz  Empfindungen  Vorstellungen  Vorstellungen von früheren Empfindungen Unterscheidung: Empfindung & Wahrnehmung (sensation & perception) (Vorstellung von früheren Empfindungen --> Wahrnehmungen) Stärke der Assoziationen: 1- permanence: Dauerhaftigkeit wie lange 2- certainty: subjektive Gewissheit 3- facility: Leichtigkeit, Spontaneität (Spontaneität mit der Assoziation auftritt) --> empirische Prüfung, man braucht Maße Maße: (Messung der Unterschiede zwischen Assoziationen) 1- Gedächtnistest 2- verbale Selbsteinschätzung 3- Reaktionszeit Verbinden von Elementen (einfachen Ideen zu komplexen Ideen) Additionsverfahren, Mill: 1) komplexe Ideen entstehen aus Kombination einfacher Ideen, einzelne Elemente lassen sich immer wieder herstellen

Fusionsverfahren, Hartley 2) Elemente werden miteinander kombiniert --> es entsteht eine neue Komplexität, alte Dinge können nicht mehr rekonstruiert werden (z. B. Klavierstück) atomistisch: besteht aus einzelnen Elementen mechanistisch: Abdruck/Kopie Atomistisch & mechanistisch, gesucht wird eine „Physik des Bewusstseins“. Das attraktivste Modell ist im 18. Und z.T. 19. Jahrh. Mechanik von Newton.

Grundlegendes Denkmodell des Empirismus 1) Seele ist in einzelne Elemente – Ideen – zerlegbar. Ideen bilden Grundelemente & sind Objekt des Denkens. 2) Alle Erkenntnis stammt aus Erfahrung, weder Prinzipien noch Ideen sind angeboren, nichts ist im Verstand was nicht vorher Empfindung war, Seele ist ursprünglich vollständig leer (white paper) tabula-rasa Modell 3) Nur Fähigkeit zur Erkenntnis ist angeboren. keine bestimmten Inhalte sind angeboren, Assoziationsmechanismen angeboren 4) Alle Ideen & Begriffe entspringen 2 Arten der Erfahrung: sensation oder reflexion. 5) Substanz der Dinge ist nicht erfahrbar, nur ihre Eigenschaften (Größe, Gewicht) 6) Komplexe Ideen entstehen nur mit Hilfe des Gedächtnisses. Behaviorismus: Assoziationslehre Assoziationismus: Nimmt die Assoziation als grundlegendes Prinzip für alle geistigen Leistungen an. Idealismus: Bestimmung des objektiv Wirklichen als Idee, Geist, Vernunft. Die Materie ist lediglich Erscheinungsform des Geistes. Materialismus: Materie ist Grund und Substanz aller Wirklichkeit (auch der seelischen und geistigen). Nativismus: Annahme der Angeborenheit bestimmter Ideen und Vorstellungen. Positivismus: Ausgang vom Gegebenen, Tatsächlichen, Zweifellosen. Metaphysische Erörterungen sind theoretisch unmöglich und praktisch nutzlos. Rationalismus: Letzte Erkenntnis kann allein durch Mittel der formalen Analyse bzw. der angeborenen ...


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