Title | Säure-Basen- und Wasserhaushalt |
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Author | Mishel Ishak |
Course | Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie I |
Institution | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
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Die Zusammenfassung für Säure-Basen- und Wasserhaushalt...
Säure-Basen- und Wasserhaushalt pH-Wert: - Negativer dekadischer Logarithmus der Protonenkonzentration - Extrazellulär: 7,40 (7,36-7,44) - pH 7,40: 39,8 nmol/l - Proteine: Enzyme, Kanäle, Stoffwechselprozesse usw. - < 7,00 bzw. > 7,80 nicht mehr mit dem Leben vereinbar - pH-Wert wird durch Training saurer Laktatbildung Säure-Basen-Haushalt: - Aufrechterhaltung eines physiologischen pH-Wertes - Ausscheidung bzw. Resorption von Protonen - Ausscheidung bzw. Bildung und Resorption von Puffersubstanzen Herkunft der Protonen: - Flüchtige Säuren (CO2): komplette Oxidation von Nährstoffen - Fixe Säuren: Schwefelhaltige Aminosäuren, Nukleinsäuren, Phosphatester und inkomplette Oxidation von Nährstoffen - Aufnahme mit der Nahrung, aber: pflanzliche Kost enthält v.a. Salze organischer Säuren, die im Körper protoniert wierden - Hund: 100 mmol H+ ---- 5000 mmol CO2 - Rind: 300 mmol H+ ---- 100000 mmol CO2 Intrazellulärer pH-Wert - Niedriger als der extrazelluläre pH-Wert (6,5-7,2) - Vitalität der Zellen, Enzymfunktionen, metabolische Prozesse - Freisetzung von H+ und CO2 im Rahmen des Stoffwechsels - Transport von anfallenden Protonen nach extrazellulär bzw. von Pufferbasen nach intrazelulär Die Regulation des intrazellulären pH-Wertes belastet den extrazellulären pH-Wert! Extrazellulärer pH-Wert - Veränderungen sind oft Folge intrazellulärer metabolischer Prozesse - Stabiler extrazellulärer pH notwendig, um Regulation des intrazellulärem überhaupt zu ermöglichen Puffersysteme Exkretion bzw. Resorption von Protonen Bildung, Exkretion oder Resorption von Puffersubstanzen Puffersysteme - Schwache Säure und ihre konjugierte Base, „wegfangen“ von Protonen Henderson-Hasselbach-Gleichung: - Dissoziationskonstante K bzw. pK-Wert (pk = -log K) - Pk < 1 = starke Säure - 1 < pK < 5 = mittelstarke Säure - pK > 5 = schwache Säure
Hämoglobin: - intrazellulär, oxygeniert: pK 8,25, desoxygeniert: pK 6,95 - Protonen fallen bei Aufnahme von CO2 in die Erythrozyten an Proteine: - Intra- und extrazellulär, Bedeutung vor allem intrazellulär - Zwitterionen, isoelektrischer Punkt, Histidin Dihydrogenphosphat / Hydrogenphosphat - Pk 6,8 - Intrazellulär: 50 mmol/l – extrazellulär: 1,5 mmol/l - Kann renal ausgeschieden werden, Bedeutung v.a. intrazellulär und im Tubulussystem der Niere
Puffersysteme im Blut
Kohlensäure, CO2, Hydrogencarbonat - Pk 6,1 - HCO3- -Konzentration: intrazellulär 10 mmol/l; extrazellulär 24 mmol/l - H2CO3 ↔ H2O + CO2, katalysiert durch die CA - CO2 also proportional zu H2CO3 (Kohlensäure) - CO2-Partialdurck im Plasma: 5,4 kPa bzw. 40 mmHg - Löslichkeitskoeffizient: 0,228 mmol/ (kPA x l) bzw. 0,0304 mmol/ (mmHg x l) Beteiligung der Lunge Kohlensäure/CO2/HCO3- als offenes Puffersystem - P(CO2) erhöht sich Durckgefälle vom Blut zur Alveole erhöht sich gesteigerte Diffusion von CO2 in die Ausatmungsluft - Erhöhung des P(CO2) führt über die Chemorezeptoren im Glomus caroticum und der Medulla oblongata zu einer Aktivierung des Atemzentrums –> gesteigerte Ventilation Die Konzentration von CO2 steigt nicht auf 5,22 mmol/l, sondern wird auf dem physiologischen Niveau gehalten Beteiligung der Niere - Tubuläre Resorption von filtriertem HCO3-, Bildung von HCO3- aus CO2 - Ausscheidung von HCO3- oder H+ (HCO3- Symport mit Na oder Austausch mit Chlorid, H+/K+-ATPase) - Vermehrte Ausscheidung von H2PO4- (Niere und Knochen) Beteiligung des Knochens - Vermerhte Freisetzung von HPO4 2-, HCO3- und Calcium: pH-Wert beeinflusst die Mineralisierung - Kalium und Citrat ehöhren Knochenmasse Beteiligung von Niere und Leber - Vermehrte Ausscheidung von Ammonium - In Niere wird Glutamin zu Glutamat NH4+ entsteht und wird in NH3 umgewandelt und so transportiert wieder zu Ammonium umgewandelt
und dann ausgeschieden
Höchstens 1% der sauren Valenzen werden als freie Protonen ausgeschieden
Störungen des SBH Acidose < pH 7,36 – 7,44 > Alkalose Standardbicarbonatkonzentration: 37 °C, 40 mmHg CO2, Hb O2-gesättigt Basenabweichung: Abweichung von 48 mmol/l BB Pufferbasen: Phosphat, Hämoglobingehalt, Hypo-/Hyperproteinämie Respiratorische Acidose - Pneumonie, Asphyxie, COPD,.. - Abgabe von CO2 eingeschränkt - pCO2 steigt - Blut-pH sinkt - Standardbicarbonat zunächst unverändert - Kompensation durch Niere - Im Zuge der Kompensation steigen Standard- Bicarbonat und BE, Blut-pH normalisiert sich
Respiratorische Alkalose - Hyperventilation - Abgabe von CO2 erhöht - PCO2 sinkt - Blut-pH steigt - Standardbicarbonat zunächst unverändert - Kompensation durch die Niere - Im Zuge der Kompensation sinken Standardbicarbonat und BE, Blut-pH normalisiert sich
Metabolische Acidosen Substraktionsacidose Additionsacidose - Durchfall, Hemmung der HCO3- -Resorption - Vermehrte Aufnahme oder Bildung von Säuren (Laktatacidose bei vermehrter Arbeit, in der Niere, Pankreasfistel Ketoacidose) - Verlust von HCO3- Eröhter Berbrauch von BB - Standardbicarbonat und BE sinken - Standardbicarbonat und BE sinken - Blut-pH sinkt - Blut-pH sinkt - pCO2 zunächst unverändert - pCO2 zunächst unverändert - Kompensation durch Lunge - Kompensation durch die Lunge - In Folge sinkt pCO2, Blut-pH normalisiert - In Folge sinkt pCO2, Blut-pH normalisiert sich sich Retentionsacidose - Niereninsuffiziens - Ausscheidung von Säuren vermindert - Standardbicarbonat und BE sinken - Blut-pH sinkt - pCO2 zunächst unverändert - Kompensation durch Lunge - In Folge sinkt pCO2, Blut-pH normalisiert sich
Metabolische Alkalose - Erbrechen, Labmagenverlagerung - Verlust bzw. gestörte Resorption von Protonen - Blut-pH steigt - pCO2 zunächst unverändert - Kompensation durch Lunge nur begrenzt möglich
Störungen durch Kalium: Hypo-/Hyperkaliämie - 98% des Kaliums intrazellulär - Ausscheidung erfolgt zu 90% über die Niere - Acidose verringert, Alkalose erhöht die K-Ausscheidung -
Veränderung der Plasmakonzentration: Zufuhr, Ausscheidung, aber auch Verteilung zw. IZF und EZF Acidose erhöht, Alkalose verringert die extrazelluläre K-Konzentration
Nicht berücksichtigt: Hypo-/Hyperproteinämie, Verschiebungen der Elektrolytkonzentrationen/ Elektroneutralität, komplexe Veränderungen weiterer Anionen bei metabolischen Störungen, es können Mischformen vorliegen
Anionenlücke Metabolische Acidosen mit vergrößerter AL: - Lactatacidose - Niereninsuffiziens mit verminderter Ausscheidung fixer Säuren - Bildung von Ketonkörpern Ketoacidose Metabolische Alkalose mit verkleinerter AL: - Bei Hypoproteinämie zu beobachten - Aus Gründen der Elektroneutralität kommt es zu einer Erhöhung von Chlorid und HCO3Metabolische Acidosen mit unveränderter AL: - Erhöhte Aufnahme von Chlorid, Fütterung oder Infusion von NaCl - Durchfall mit Verlust von HCO3- Erhöhung von Chlorid aus Gründen der Elektroneutralität Strong Ion Difference - „starke Ionen“ liegen in biologischen Flüssigkeiten nahezu vollständig dissoziiert vor - Na, Cl, K, Mg, Ca, Sulfat, Laktat und andere organische Säuren - „schwache Ionen“ dissoziieren bis zu einem bestimmten Grad - Proteine, Kohlensäure/Bicarbonat, Phosphate - Wasser dissoziiert kaum - Elektroneutralität muss gegeben sein Die unabhängigen Variablen sind: PCO2, die Gesamtheit der schwachen Säuren, vor allem Albumin und Phosphat, die Strong Ion Difference (SID) Sie bestimmen die abhängigen Variablen: pH, H+ und HCO3Vereinfachung der Formel von Stewart
Wasserhaushalt 40 % Wasser EZF und 60% IZF Regulation des Zellvolumens IZF hyperton Schwellung K+/Cl—Cotransporter Ionen- Ausstrom Volumenabnahme normales Zellvolumen IZF isoton Einsickern von Na Na-/K-Pumpe Na-Ausstrom normales Zellvolumen IZF hypoton Schrumpfung Na-/K-/2Cl-Cotransport, Na-/H-Austauscher, Cl-/HCO3-Austausch IonenEinstrom Volumenzunahme Normales Zellvolumen Bei IFZ hyperton oder hypoton ist die Regulation auch über Osmolyte (organische Substrate) möglich Langfristige Regulation
Wasserbilanz einer Kuh: Aufnahme 29l (trocken) und 56l (laktierend) Trinkwasser, Futter, Oxidation Abgabe 29l (trocken) und 56l (laktierend) Verdunstung (14l), Urin (11l), Kot (19l), Milch (12l) Oxidationswasser geht bei Atmungskette aus 4. Komplex hervor (0,5 O2 + NADH+H+ H20 + NAD+) Wasserbilanz eines jungen, hungernden See-Ele Wasser-Aufnahme über Oxidation aus dem Fettgewebe (430g) und dem Muskelgewebe (160g) Kein Wasser über Futter oder Trinkwasser Flüssigkeitsbewegungen im GIT Rind: 50-80 l/d Wasser-Aufnahme 169-192 l/d WasserResorption/Absorption Passageraten (l/d) im Duodenum am größten, gefolgt von Ileum und Faeces Nur im Dünndarm und Dickdarm wird Wasser entzogen Dünndarm
Dickdarm
Volumenregulation - Isotoner Flüssigkeitsverlust – verringert intravasales Volumen 1. Vorhofdehnung nimmt ab ADH und ANP renale Resorption von Wasser und Na steigen Erhöht intravasales Volumen 2. Blutdruck sinkt RAAS Durst, renale Resorption von Wasser und Na, ADH-Ausschüttung steigt Erhöht intravasales Volumen Osmoregulation - Verlust von Wasser –erhöht Osmolarität der EZF Osmorezeptoren (Hypothalamus, Pfortader) 1. ADH- Ausschüttung renale Resorption von Wasser erhöhrt verringert Osmolarität der EZF
2. Durst –> Wasseraufnahme verringert Osmolarität der EZF...