Title | Tutorialaufgaben mit Lösungen - 4. Leistungs-Kosten-Rechnung I |
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Author | Roman Houlbreque |
Course | Analyse und Planung von Agrarbetrieben |
Institution | Humboldt-Universität zu Berlin |
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mit Lösungen...
Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Allgemeine Betriebslehre des Landbaus Lutz Wildermann [email protected] __________________________________________________________________________________________
AuP – Praktischer Teil: Leistungs-Kosten-Rechnung I Aufgabe 1: a) Geben Sie eine Definition der folgenden Kostenbegriffe, und nennen Sie Beispiele für jeweils zuzuordnende Kostenpositionen: - proportionale Spezialkosten - disproportionale Spezialkosten - fixe Kosten - Gemeinkosten - Opportunitätskosten - versunkene Kosten b) Charakterisieren Sie die Systeme der „Teilkostenrechnung“. Nennen Sie Vorund Nachteile. Definieren Sie den Begriff „Deckungsbeitrag“. c) Berechnen
Sie
für
das
Produktionsverfahren
Schweinemast
den
Deckungsbeitrag in € je Stallplatz und Jahr unter Berücksichtigung folgender Angaben: Zu verwendende Daten:
- Mastdauer (je Tier)
134 Tage
- Kosten für den Tierarzt und Medikamente (je Stallplatz und Jahr) - Erlös (je kg Endgewicht)
20 € 1,60 €
- Ferkelpreis (je Stück)
40 €
- Futterkosten (je Tier)
55 €
- Kosten für Strom und Wasser (je Stallplatz und Jahr)
15 €
- Abschreibung Mastschweinestall (je Stallplatz und Jahr)
50 €
- Mastendgewicht (je Tier)
80 kg
___________________________________________________________________________ 1
Aufgabe 2: Bitte berechnen Sie mit den folgenden Angaben den Deckungsbeitrag und den Deckungsbeitrag pro Arbeitskraftstunde für Winterweizen. Kalkulation pflanzlicher Produktionsverfahren Winterweizen Marktleistung Verkauf Stroh
Summe Leistungen Saatgut - eigen Saatgut - Zukauf Düngemittel Stickstoff Phosphor Kali Magnesium Kalk Düngemittel (insgesamt) Pflanzenschutzmittel Versicherung Sonstige Kosten (Trocknung) eigene Maschinen (Treibstoffe, Reparaturen) fremde Maschinen (Lohnarbeit, Maschinenmiete) zuteilbare Fremdlöhne Zinsansatz Summe variable Kosten
dt/ha 75 0
€/dt 26,00 1,00
€/ha 0 0 0 0
2,5
35,00
€/kg kg/ha 1) 0,95 180 0,80 52 0,35 48
€/ha
0 0 80 25 0,55 €/dt 120 145 0 6%
Deckungsbeitrag Arbeitszeitbedarf DB / AKh 1)
Akh
6,70
kg Reinnährstoff
Hinweis: Zinsansatz=Summe variable Kosten (ohne Zinsansatz) /2 * Zinssatz
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Aufgabe 3: In einem landwirtschaftlichen Ackerbaubetrieb mit einer Anbaufläche von 50 ha Winterweizen fallen unten aufgeführte Kosten und Erlöse im Anbaujahr an. Bitte berechnen Sie die kurzfristige und die langfristige Preisuntergrenze für eine dt Winterweizen! Diskutieren Sie das Ergebnis kritisch! Afa für Mähdrescher (nach Nutzungsdauer)
12.000 €
Zukauf von Futtermittel
27.500 €
Instandhaltung und Reparaturen für Mähdrescher Marktleistung
4.200 € 70 dt/ha zu 24 €/dt
Unternehmerversicherung
480 €
Düngemittel Stickstoff
0,91 €/kg bei 184 kg/ha
Düngemittel Phosphor
0,77 €/kg bei 56 kg/ha
Pacht
167 €/ha
Zuteilbare Fremdlöhne
3.600 €
Afa für Mähdrescherhalle (nach Nutzungsdauer)
24.000 €
Pflanzenschutzmittel Saatgut
80 €/ha 2,5 dt/ha zu 35 €/dt
Hinweis: nicht alle angegebenen Daten werden zur Ermittlung der PuG benötigt!
___________________________________________________________________________ 3
Aufgabe 4: Bitte berechnen Sie mit den folgenden Angaben den Deckungsbeitrag und den Deckungsbeitrag pro Arbeitskraftstunde für die Milchkuhhaltung. Milchkuhhaltung Milchverkauf Kalb Schlachtkuh
kg, dt € / kg, dt oder Stck oder Stck 8.000 0,9 0,3
0,40 115 835
-
-
Bestandsergänzung Aufzucht- / Mineralfutter Kraftfutter Tierarzt, Medikamente, Klauenpflege Besamung Energie, Wasser Maschinenreparaturen sonstige variable Kosten
0,3 50 22
1.450 1 16,00
Zinsansatz Summe variable Kosten Deckungsbeitrag
6
€/Kuh
0 Summe Leistungen
Arbeitszeitbedarf DB/Akh
90 30 60 50 80
40
%
Akh/Kuh
Hinweis: Zinsansatz für Milchkuh = (Anfangswert + Restwert / 2 + Zuschlag) * Zinssatz = ((1450 + 835) / 2 + 200) * 0,06
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Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Allgemeine Betriebslehre des Landbaus [email protected] Lutz Wildermann __________________________________________________________________________________________
AuP – Praktischer Teil: Leistungs-Kosten-Rechnung I Aufgabe 1: a) Spezialkosten: (Einzel-) Kosten für Produktionsfaktoren, die für ein bestimmtes Endprodukt (z.B. Weizen) verbraucht werden. Teile der Spezialkosten verändern sich proportional zur „Beschäftigung“ (z.B. Anbaufläche, Tierzahl usw.). In diesem Fall handelt es sich um proportionale Spezialkosten (z. B. Saatgut), anderenfalls um disproportionale Spezialkosten, wie zum Beispiel die Abschreibungen einer Spezialmaschine unterhalb der Abschreibungsschwelle. Gemeinkosten: -
Echte Gemeinkosten können dem einzelnen Kostenträger nicht direkt zugeordnet werden (z.B. Gehalt des Betriebsleiters, Beitrag zur Berufsgenossenschaft).
-
unechte Gemeinkosten werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht einzeln als Kostenstelle (z.B. Wasser, Energie, Reparaturen, Treibstoffe) für die Kostenträger erfasst, obwohl dies prinzipiell möglich wäre.
Fixe Kosten: Festkosten, die auch bei Einstellung der Produktion anfallen (Bsp: Familien-Arbeitskräfte, feste Mitarbeiter) . Opportunitätskosten: entgangener Nutzen einer alternativen Entscheidung. (Bsp: In anderen Bereichen als der Landwirtschaft kann Lohn von 10 € pro Akh erzielt werden 10 € pro Akh = OP-Kosten der eigenen Arbeit) Versunkene Kosten: sind durch vorangegangene betriebliche Entscheidungen entstanden. Ihre Höhe ist für die Gegenwart und Zukunft nicht mehr zu beeinflussen, daher sind sie für Planungsentscheidungen irrelevant. ___________________________________________________________________________ 1
b) Systeme der Teilkostenrechnung: -
Direct Costing (Vorgehensweise s. Skript)
-
Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung (Vorgehensweise s. Skript)
Definition Deckungsbeitrag 1: (DB I) = Erlös – variable Kosten Vor- und Nachteile der Systeme der Teilkostenrechnung: Vorteile: -
Kontrolle von variablen Kosten durch weitgehend verursachungsgerechte Kostenzuweisung
-
auch fixe Kosten, insbesondere kurzfristig abbaubaren fixe Kosten können sinnvoll überwacht, da zugeordnet werden
-
Erfolgsplanung und –kontrolle sind erfolgreich durchführbar, da durch die Kostenaufspaltung in fixe und variable Teile die Nutzenschwelle für die Teilbereiche des Unternehmens errechnet werden kann
Nachteile: -
Einschränkungen für Kalkulation
-
Einschränkungen bei Bestandsbewertung
c)
= 348,16 − 343,4 = 4,76
€ Stallplatz und Jahr
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Aufgabe 2: Kalkulation pflanzlicher Produktionsverfahren Winterweizen
dt/ha
€/dt
€/ha
Marktleistung Verkauf Stroh
75 0
26,00 1,00
Summe Leistungen Saatgut - eigen Saatgut - Zukauf
2,5
35,00
1950 0 0 0 1950 0 87,5
Düngemittel Stickstoff Phosphor Kali Magnesium Kalk Düngemittel (insgesamt) Pflanzenschutzmittel Versicherung Sonstige Kosten (Trocknung) eigene Maschinen (Treibstoffe, Reparaturen) fremde Maschinen (Lohnarbeit, Maschinenmiete) zuteilbare Fremdlöhne
€/kg kg/ha 1) 0,95 180 0,80 52 0,35 48
Zinsansatz Summe variable Kosten Deckungsbeitrag
6%
Arbeitszeitbedarf DB / AKh 1)
0,55 €/dt
€/ha 171 41,6 16,8 0 0 229,4 80 25 41,25 120 145 0 21,84 750 1200
Akh
6,70 179
kg Reinnährstoff
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Aufgabe 3:
langfristige PuG =
var iable Kosten + fixe Kosten Stück
Berechnung der kurzfristigen PuG:
€ € € € € 4200€ dt kg kg 3600€ + 80 + 0,91 i184 + 0,77 i56 + + 2,5 i35 = 534 ha ha dt ha kg ha kg ha 50ha 50ha 534 € ha = 7,63 € kurzfristige PuG = dt 70 dt ha
variable Kosten =
Berechnung der langfristigen PuG:
fixe Kosten =
€ € 12000€ + 24000€ + 480€ = 896,6 + 167 ha ha 50ha 534 €
langfristige PuG =
+ 896,6 € ha = 20,44 € ha dt 70 dt ha
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Aufgabe 4: Milchkuhhaltung Milchverkauf Kalb Schlachtkuh
kg, dt € / kg, dt oder Stck oder Stck 8.000 0,9 0,3
0,40 115 835
Summe Leistungen Bestandsergänzung Aufzucht- / Mineralfutter Kraftfutter Tierarzt, Medikamente, Klauenpflege Besamung Energie, Wasser Maschinenreparaturen sonstige variable Kosten
0,3 50 22
1.450 1 16,00
Zinsansatz Summe variable Kosten Deckungsbeitrag
6
Arbeitszeitbedarf DB/Akh
€/Kuh 3200 103,5 250,5 0 3554 435 50 352 90 30 60 50 80
40
%
80,55 1227,55 2326,45
Akh/Kuh 58,16
Die Höhe des Zuschlags für eine Milchkuh (hier: 200 €) ist rassen- und nutzungsspezifisch. Sie basiert auf Kosten für Medikamente, Tierarzt, etc. Die absolute Höhe dieser Erfahrungswerte kann in Handbüchern, wie z.B. „Betriebsplanung Landwirtschaft“ nachgelesen werden.
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