Übungsblatt 2 VWL - Übungsaufgaben, perfekt für die Klausurvorbereitung. PDF

Title Übungsblatt 2 VWL - Übungsaufgaben, perfekt für die Klausurvorbereitung.
Course Einführung in die VWL
Institution Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Pages 6
File Size 156.7 KB
File Type PDF
Total Downloads 94
Total Views 116

Summary

Übungsaufgaben, perfekt für die Klausurvorbereitung. Zwar aus dem Jahr 14/15, aber die Aufgabentypen haben sich seit dem nicht mehr verändert....


Description

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18

Übungsaufgaben (Blatt 2) Aufgabe 7: Zur Arbeitsweise von Ökonomen Warum arbeiten Volkswirte mit Modellen. Wozu dienen Annahmen eines Modells? Zu 7: Volkswirtschaftliche Analysen werden regelmäßig durch sehr komplexe Wirkungszusammenhänge erschwert. Sowohl in der Mikroökonomik als auch in der Makroökonmik versucht man daher die sehr komplexe Realität mithilfe von Modellen auf einfache Zusammenhänge zu reduzieren. Sowohl in der Mikro als auch in der Makro werden dafür Annahmen formuliert. Diese Annahmen beziehen sich z.B. auf folgende Sachverhalte: Welche Akteure sind Gegenstand der Untersuchungen: • Unternehmen? • Haushalte? Eine weitere Annahme könnte sich auf die Marktform beziehen: • Bedient die Unternehmung den Markt alleine oder gibt es viele oder gar nur wenige Konkurrenten? Aufgabe 8: Zur Arbeitsweise von Ökonomen (a) Worin liegt der Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomik? Nennen Sie für jede Disziplin zwei typische Forschungsfragen. Zu 8a: Mikroökonomik: In der Mikroökonomik wird das rationale Verhalten von einzelnen Wirtschaftssubjekten auf unterschiedlich strukturierten Märkten (unterschiedliche Marktformen) Typische Fragestellungen der Mikroökonomik: • Wie sollte ein Haushalt sein Budget optimal für den Konsum verwenden. • Wie sollte eine Unternehmung im Wettbewerb die Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) kombinieren, um einen maximalen Gewinn zu erzielen. Makroökonomik: Die Makroökonomik befasst sich mit der Untersuchung von gesamtwirtschaftlichen Problemen. Diese ergeben sich aus den Wechselwirkungen von drei zentralen makroökonomischen Teilmärkten: • Gütermärkten • Finanzmärkte • Arbeitsmarkt Typische Fragestellungen der Makro: • Worin liegt das Problem der Arbeitslosigkeit? • Sollte die Zentralbank die noch zu geringe Inflation mit niedrigen Zinsen bekämpfen? 1

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18 (b) Wie beurteilen Sie die Möglichkeit allein aus den Erkenntnissen des Rationalverhaltens repräsentativer Wirtschaftssubjekte auf gesamtwirtschaftliche Wirkungen zu schließen? Zu 8b: Die alleinige Rückführung auf das Verhalten repräsentativer Wirtschaftseinheiten im Sinne der Mikroökonomik kann im Zusammenhang der makroökonomischen Teilmärkte zu unerwünschten Folgen führen. Man spricht von einer Rationalitätenfalle. D.h., was aus der Sicht eines einzelnen Wirtschaftssubjektes u.U. sinnvoll sein mag, kann im Zusammenhang der Teilmärkte zu unerwünschten gesamtwirtschaftlichen Folgen führen. Daher ist neben der Mikro auch eine gesonderte Makro erforderlich. (c) Warum sind die wirtschaftspolitischen Ratschläge der Ökonomen oft so widersprüchlich? Zu 8c: Die unterschiedlichen Ratschläge und Prognosen von Makroökonomen lassen sich zumeist auf unterschiedliche Sichtweisen zurückführen. Die eine Sicht bezeichnet man häufig als nachfrageorientierte Sichtweise (Keynesianer). Die andere Sicht ist die angebotsorientierte Sichtweise (Neoklassiker). Aufgabe 9: Funktionsweise von Märkten Nennen Sie typische Eigenschaften der nachfolgend genannten Marktformen und geben Sie zu jeder Marktform ein Beispiel. (a) Vollständiger Wettbewerb • Unendlich viele Anbieter und unendlich viele Nachfrager o Weder Anbieter noch Nachfrager haben die Möglichkeit den Preis oder die Menge zu beeinflussen o Sie sind Mengenanpasser oder Preisnehmer • Preis = Grenzkosten • Homogenität der Güter (keine Unterschiede) • Homogenität der Präferenzen • Vollständige Informationen • Keine bzw. identische Transportkosten • … Beispiele für einen Wettbewerbsmarkt: Streng genommen gibt es diese Marktform in der Realität nicht. Die Begründung liegt in der Vielzahl der zudem sehr restriktiven Annahmen. Weniger streng betrachtet könnte man u.U. (siehe Lehrbuchliteratur) den Markt für Milch, für Weizen als Beispiel akzeptieren. (b) Monopol 2

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18 • Ein Anbieter bedient den Markt. • Der Monopolist kann den Preis oder die Menge festlegen. • Im Vergleich zum Wettbewerb wird der Preis höher und die Menge geringer sein. • Preis wird oberhalb der Grenzkosten liegen. Daher wird ein Monopolist einen Gewinn erwirtschaften. Beispiele: • Früher: Deutsche Bahn, Deutsche Post • Heute: Monopolsituation häufig über Patente gesichert. (c) Oligopol • Relativ wenige Anbieter stehen relativ vielen Nachfragern gegenüber. • Spezialfall: Nur zwei Anbieter bedienen den Markt: Duopol • Die wenigen Anbieter stehen in einer strategischen Interaktion zueinander. • Verhalten mathematisch modellierbar über die Spieltheorie. • Häufig die Folge: Absprachen der wenigen Anbieter über Preise, Mengen, Abssatzorte, Absatzzeiten, Qualität … o Zugleich führen die Absprachen zu hoher Instabilität. Für jeden Teilnehmer der Absprachen ist es aus individueller Gewinnmaximierungsabsicht sehr reizvoll, gegen die Absprachen zu verstoßen. Beispiel: • Erdölexportierende Länder (Zusammenschluss zu „OPEC“) • Ausgewählte Produkte der Technikbranche • Luftfahrtindustrie • Computer-Chip-Industrie • … (d) Monopolistische Konkurrenz • Viele Anbieter stehen vielen Nachfragern gegenüber. Dennoch bieten die zahlreichen Anbieter keine identischen Güter an. Vielmehr sind die Güter der Anbieter differenziert. • Anders ausgedrückt: Viele Anbieter bieten ähnliche, jedoch nicht identische Güter an. • Jeder Anbieter verfügt mit Blick auf sein Angebot (Marke) über einen gewissen monopolistischen Preissetzungsspielraum • Typische Eigenschaften: o Freier Marktein-/austritt o Produkt-/Preisdifferenzierung o Viele Anbieter Beispiele: • Der Markt für Smartphones • Der Markt für Mode • Der Markt für Automobile, Sportartikel usw. … Aufgabe 10: Funktionsweise von Märkten 3

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18 Betrachten Sie noch einmal die Marktform des vollständigen Wettbewerbs. Welcher Preis wird sich langfristig am Markt bilden? Zu 10: Im Wettbewerb führt das Angebot und die Nachfrage zu einem Gleichgewichtspreis. Dieser Gleichgewichtspreis muss in der Marktform der vollständigen Konkurrenz den Grenzkosten entsprechen. Aufgabe 11: Funktionsweise von Märkten Angenommen, die schöne Insel Wakaluba wird lediglich von den zwei Fluglinien ‚Ossi-Air’ und ‚Wessi-Air’ angeflogen. Die beiden Anbieter entscheiden simultan, ob sie zahlreiche Flüge (Max) oder nur einige wenige Flüge (Min) nach Wakaluba anbieten. Wenngleich dem Management der beiden Fluglinien die möglichen Umsätze des jeweiligen Konkurrenten bekannt sind, so kennen sie dennoch nicht seine Entscheidung. Bekannt sind die folgenden Alternativen: • Entscheidet sich Ossi-Air für Min, so kann Wessi-Air mit zahlreichen Flügen reagieren (Max) und eine Auszahlung in Höhe von € 2 Mio. erwirtschaften. OssiAir kann dann nur € 1,5 Mio. realisieren. • Wählen hingegen beide Fluggesellschaften Min , so könnten beide jeweils Auszahlungen in Höhe von € 1,8 Mio. realisieren. • Entscheiden sich sowohl Ossi-Air als auch Wessi-Air für zahlreiche Flüge (Max), so erwirtschaften beide jeweils € 1,6. • Wählt Ossi-Air Max, Wessi-Air jedoch Min, erzielt Ossi-Air € 2 Mio. und Wessi-Air € 1,5.

(a) Ergänzen Sie die nachfolgende Matrix um die jeweiligen Auszahlungswerte der zwei Fluggesellschaften. Wessi-Air

Auszahlungen in Mio. € Ossi-Air

Min Max

Min 1,8/1,8 2,0/1,5

Max 1,5/2,0 1,6/1,6

(b) Angenommen, die Fluglinie Ossi-Air beauftragt Sie mit der Beurteilung der zur Auswahl stehenden Möglichkeiten. Sollte sich Ossi-Air für zahlreiche (Max) oder lieber für nur wenige (Min) Flüge nach Wakaluba entscheiden? Die Auszahlung für Ossi-Air hängt von der Entscheidung der Unternehmung WessiAir ab. 4

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18 Entscheidet sich Ossi-Air für Min., so könnte sich Wessi-Air für Max. entscheiden. In diesem Fall könnte Ossi-air nur noch 1,5 Mio. realisieren. Entscheidet sich Ossi demgegenüber für Max., so fällt die Auszahlung in jedem Fall höher aus. Sie beträgt 2,0 Mio. sofern sich Wessi für Min. entscheidet und immer noch 1,6 Mio. sofern sich Wessi für Max. entscheidet. Fazit: Ossi Air sollte sich auf jeden Fall für Max. entscheiden. (c) Würden Sie zu einer anderen Beurteilung kommen, wenn Sie die Situation aus Sicht der Wessi-Air beurteilen müssten? Nein, auch für Wessi-Air gelten die gleichen Zusammenhänge. Es handelt sich um eine symmetrische Matrix. (d) Welche Strategie stellt die dominante Strategie dar? Begründen Sie Ihre Antwort mit wenigen Worten. Die Alternative Max./Max. ist die strikt dominante Strategie in diesem Spiel. Hier erwirtschaften beide Unternehmen einen Auszahlung in Höhe von 1,6 Mio. Würde eine Unternehmung von dieser Strategie abweichen, so wäre die Auszahlung in jedem Fall geringer. Obwohl die Unternehmen durch die Wahl von Min./Min. eine höhere Auszahlung realsieren würden, wäre diese Entscheidung nicht stabil. Durch die Wahl von Max. könnte jedes Unternehmen dann seine eigene Auszahlung erhöhen.

Aufgabe 12: Funktionsweise von Märkten Betrachten Sie im Folgenden den Markt für Bratwürste auf dem Oldenburger Kramermarkt. Gehen Sie dabei von der Annahme aus, dass die Bratwurstbuden den Marktpreis für eine Bratwurst als gegeben hinnehmen. Das Angebot und die Nachfrage nach Bratwurst sei durch die folgenden Funktionen gegeben:

X S = 38000 p − 17600

und

X D = 113350 − 10500 p

(a) Berechnen Sie den markträumenden Preis und die zugehörige Menge. Wie hoch ist der Gesamtumsatz? Zu 12a: Siehe Tafel (b) Angenommen, die Oldenburger Bratwürste erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass große Besuchermassen aus dem Umland anreisen um Bratwürste zu konsumieren. Skizzieren Sie wie sich dieser Umstand auf den Verlauf des Angebotes, der Nachfrage und des Marktgleichgewichtes auswirkt. 5

Übung zu Einführung in die VWL WiSe 2017/18 Zu 12b: Siehe Tafel (c) Aufgrund der hohen Nachfrage ergänzen alle Bratwurstbuden ihre ‚reguläre Wurst’ durch günstig erworbene Würste aus Restbeständen des verregneten vorletzten Kramermarktes. Der scharfe Senf trägt dazu bei, dass die Kunden keinen Unterschied zwischen der frischen und der schon etwas in die Jahre gekommenen Wurst bemerken. Skizzieren Sie, wie sich diese Maßnahme auf den Verlauf der Angebots- und Nachfragekurven auswirkt. Zu 12c: Siehe Tafel (d) Im Zuge des anstehenden Wahlkampfes fordert die Partei der Oldenburger Wurstfreunde (POW) einen gesetzlichen Höchstpreis für Bratwurst in Höhe von € 2,00 einzuführen. Welche Zielsetzung könnte hinter diesem Vorschlag stehen? Wie wird sich die verkaufte Menge, der Preis und der Umsatz entwickeln? Zu 12d: Siehe Tafel (e) Angenommen, die POW scheitert an der 5%-Hürde. Zugleich gelingt es den Gastronomen ein gesetzlichen Mindestpreis i.H.v. € 3,00 durchzusetzen. Berechnen Sie wiederum die Auswirkungen auf die abgesetzte Menge, den Preis und den Umsatz. Zu 12e: Siehe Tafel (f) Am Lehrstuhl für angewandte Konsumforschung der Fachhochschule ist man mit den Ergebnissen infolge der Einführung von Höchst- und Mindestpreisen unzufrieden. Man sucht daher nach Rationierungsmethoden, die nicht am Preis ansetzten. Können Sie helfen? Welche Lösung ist unter Effizienzgesichtspunkten zu favorisieren? Zu 12f:

6...


Similar Free PDFs