VWL EIngriffe des Staates in die Preisbildung PDF

Title VWL EIngriffe des Staates in die Preisbildung
Course VWL
Institution Hochschule Düsseldorf
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Eingriffe des Staates in die Preisbildung...


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1.3 Eingriffe des Staates in die Preisbildung

 In der sozialen Marktwirtschaft übernimmt der Staat eine Reihe regulierender Aufgaben, um Benachteiligungen bestimmter Gruppen am Markt auszugleichen. Dazu benötigt er Einnahmen (vor allem Steuereinnahmen), um gezielt Marktteilnehmer zu unterstützen (z. B. durch Subventionen). Gleichzeitig greift er in Ausnahmefällen direkt in die Preisbildung ein (marktkonträre Staatseingriffe).  Steuern: Durch die Höhe und Ausgestaltung der Verbrauchssteuern beeinflusst der Staat die Marktpreise. Er nimmt damit auch Einfluss auf die Verbrauchsgewohnheiten der Bürger. Durch höhere Verbrauchssteuern für ein bestimmtes Gut verteuert sich das betreffende Gut. Dies bewirkt einen höheren Gleichgewichtspreis und eine geringere Gleichgewichtsmenge. Aus Umwelt- und gesundheitspolitischen Gründen kann so z. B. das Verbraucherverhalten in eine erwünschte Richtung gelenkt werden. Verbrauchssteuersenkungen wirken umgekehrt. Dies hat zur Folge, dass der Gleichgewichtspreis niedriger wird und die Gleichgewichtsmenge zunimmt.  Subventionen: Staatliche Subventionen ermöglichen es den Anbietern, eine produzierte Menge am Markt zu einem Preis zu verkaufen, der unterhalb der Produktionskosten liegt. Dies kann erwünscht sein, um beispielsweise die Markteinführung neuer Produkte zu fördern. Problematisch sind Subventionen, wenn sie dauerhaft erfolgen, weil sie sämtliche Preisfunktionen behindern. Der künstlich niedrige Marktpreis führt zu falschen Signalen und nicht marktgerechter Koordination. Das Ausscheiden von Anbietern mit relativ hohen Produktionskosten wird verhindert und Produktionsfaktoren bleiben in der Herstellung nicht (mehr) gefragter Produkte gebunden. Die Finanzierung muss von den Steuerzahlern insgesamt getragen werden und erhöht damit deren Steuerlast. Eine Subvention der Nachfrager liegt dann vor, wenn diese durch den Staat zusätzliche Mittel erhalten, damit sie ein bestimmtes Gut erwerben können. Beispiele hierfür sind das Wohngeld oder die Förderung des Erwerbs von Wohneigentum.

 Ein Mindestpreis ist eine staatliche verordnete niedrigste Preisgrenze für ein bestimmtes Gut, die nicht unterschritten werden darf.  Der festgesetzte Preis liegt dabei über dem Gleichgewichtspreis.  Ziel der Mindestpreisverordnung ist der Schutz der Anbieter.  Mindestpreise gibt es im EU-Agrarmarkt. Den Landwirten soll durch eine Mindestpreisverordnung, verbunden mit begrenzten Abnahmegarantien für die produzierten Mengen, eine Einkommensstabilisierung bzw. eine Verbesserung ihrer Einkommenssituation zugestanden werden.  Die Folgen der Mindestpreise sind erhebliche Ausweitungen des Angebots. Überproduktion und Angebotsüberschüsse entstehen, verbunden mit hohen Lagerkosten. So ist es oftmals erforderlich, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die das Angebot wieder eindämmen sollen, z.

B. durch die Verordnung bestimmter Produktionsmengen (Kontingente) oder durch Prämien für die freiwillige Reduzierung des Angebots (etwa durch Flächenstilllegung).  Ein aktuelles Beispiel für einen Mindestpreis ist die Einführung von staatlich festgelegten Mindestlöhnen. Diese hebeln die Marktpreisbildung (Findung des Gleichgewichtslohns) aus. Das könnte zu einem dauerhaften Angebotsüberhang an Arbeit (Arbeitslosigkeit) führen, da mit steigenden Lohnkosten der Grenzertrag der Arbeitgeber sinkt.

 Ein Höchstpreis ist die staatliche Verordnung eines Preises für ein bestimmtes Gut, wobei der festgesetzte Preis unterhalb des Gleichgewichtspreises liegt. Ziel der Höchstpreisverordnung ist der Schutz der Nachfrager (z. B. sozialer Wohnungsbau).  Zu bedenken ist aber, dass eine Höchstpreisverordnung eine Reihe anderer Maßnahmen zur Folge hat, damit sie diese Wirkung erzielt. Einerseits sind Subventionen notwendig, damit das Angebot in einem gewissen Umfang überhaupt vorhanden ist, andererseits ist auch eine Kontingentierung und Rationierung erforderlich, um die Nachfrage auf diesen Umfang des Angebots zu begrenzen.

 Folgende Punkte wurden behandelt:  welche Funktionen der Wettbewerb hat,  welche Instrumente der Wettbewerbspolitik es gibt,  wie der Staat in die Wettbewerbspolitik eingreifen kann,  wie der Staat in die Preisbildung eingreifen kann,  wo Mindestpreise in der Volkswirtschaft eingesetzt werden,  wo Höchstpreise in der Volkswirtschaft eingesetzt werden....


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