Vorlesung 10 KJL im Medienverbund PDF

Title Vorlesung 10 KJL im Medienverbund
Author susi gut
Course Deutschdidaktik
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Vorlesung 10 Kinder und Jugendliteratur im Medienverbund KuJ im Medienverbund Beispiel: Emil und die Detektive1929 buch-2000 Film: Rolle (neuer Ton, Themen der Kinder, realistische Darstellung, crossmedialer Verbund)

Medienverbung (Lümmerling-Meilbauer 2007) Ein Leitmedium wird in anderen Medien umgesetzt oder mit zeitlicher Verschiebung auf dem Markt gebracht. Ausgangsemedium: Buch, Comic, Hörspiel, Spielzeug Merkmale: Ansprechen aller Sinne Konsequenz: Aufgreifen von Strukturmerkmalen aus anderen Medium Beispiele: Lilly Fee., Captain Jacke

Medienverbund nach Kruse 2014 Medienverbund ist nicht nur Kommerziell, sondern es verändert den Hörer, Leser in seinen Vorstellungen und Sichtweisen, Schemata und Literatur auswählen die sein eigene Schemata interessieren. Andere Personen haben andere Wahrnehmungen, Schemata. Der Medienverbund nimmt andere Sichtweise auf und verändert somit auch mein Schema.

Autoren, deren Erfolge eng mit dem Medienverbund verknüpft sind: Harry Potter JK Rowling, Wilden Hühner Cornelia Funke, Momo, Jim Knopf und die unendliche Geschichte Michael Ende

These 1 Der Erfolg von KuJL hängt im 20-21.Jhd maßgeblich von der Präsenz der Werke im Medienverbund ab.

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KJL in der Schule These 2 In der Schule wird KJL gerne eingesetzt, allerdings verfolgen L vor allem die pädagogoischen Interessen und vergessen die Vorlieben der K und J.

Lektürenpräferenzen von Grundschülern (Richter und Plath 2007)

Problematik: Freizeitverhalten lesen die SuS wenig. Grund ist auch der Lehrer der falsche Lektüren in der Klasse liest. Macht der Deutschunterricht Spaß? Während in der 2.Klasse 66 % Mädchen und 52 % Jungen am Deutschunterricht Spaß haben nimmt dies bis zur vierten Klasse kontinuierlich ab. (41%w, 29%m) Die L müssen ihr eigenes Medienverhalten reflektieren (Ballis, Bukard 2014)         

Welche Kenntnisse habe ich über die Medienvorlieben meiner SuS? Welche Medienvorliebe habe ich? Welche Medien habe ich den letzte vier Wochen berücksichtigt? Welche Medien habe ich in den letzten vier Wochen vernachlässigt? Welche Ziele kann ich mit mehreren medialen Zugängen erreichen? Wann haben SuS die freie Wahl des medialen Zugangs? Wann habe ich mich im Unterricht von meinen medialen Vorlieben leiten lassen? Welche Infoquellen zur Erweiterung meines Repertoires sind mir bekannt? Welchen Beitrag leiste ich zur Reflexion von Mediennutzung?

Ziel: Sensibilisierung der L; Das eigene Medienverhalten reflektieren

Verlaufsformen der literarischen Sozialisation Ein heuristisches Modell (Garbe)

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Lesemodi nach Graf(2007)

WICHTIG

Entwickelt am Beispiel von Lesebiographien Verfassen von Erinnerungen an Lesen und Situationen durch Erwachsene 1. Pflichtlektüre Texte in Institutionen, extrinsisch motiviert 2. Instrumentelles Lesen Texte als Mittel der Informationsbeschaffung, Freiwilligkeit, Literaturhinweis 3. Konzeptlesen Texte als Mittel der Informationsbeschaffung, Betonung des Konzeptes, intrinsisch motiviert 4. Lesen zur diskursiven Erkenntnis Lesen aus der Freude an Argumentationsstrukturen und um Erkenntnisgewinne zu erzielen, trägt Motivation in sich (v.a. Sachtexte) 5. Partizipatorisches Lesen Lesen von Texten, um an kommunikativer Praxis teilzuhaben 6. Ästhetisches Lesen Fokus auf literar- ästhetische Texte, Lesefreude 7. Intimes Lesen Einsam, privat, unterhaltend, empathisch

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Meilensteine der KJL Jahr

Werk

Vertreter Kinder und Jugendliteratur realistische

1929

Erich Kästner: Emil

1945

Astrid Lidgren: Pippi Langstrumpf

Autonomie des Kindes

1971

Ursula Wölfel: die grausamen und grünen Felder

Wahre Geschichte

1979

Michael Ende: unendliche Geschichte

Phantastische Literatur Seite 3 von 6

Kennzeichen Wahres Leben, Darstellung der Welt mit künstlichen Mitteln Macht der Kinder, Selbstbestimmung und Lösung von den Erwachsenen Bewältigung von Leben in einer komplexen Welt, Themenausweitung 2 Welten (Phantasie und Realität), Rolle als Kinder als

1997

JK Rowling: Harry Potter

Cross writing

2015

Cornelia Funke Tintenherz…

Gründung eigener Verlag: Breathing Books

Weltretter Mischung der Adressaten: Erwachsene und K und J Auflösung der Mediengrenzen, Aktivitäten der Schriftsteller als Verleger

Bildung von Textkorpora für K u J Literarisches Gesamtangebot beinhaltet: Pflichtlektüren (von der Schule vorgegeben) geeignete Freizeitlektüre (ausgewählt von Instanzen, Intendierte) und faktische Freizeitlektüre (Auswahl der KuJ, nicht Intendierte). Hier kommt es zur Spannungsverhältnisse zwischen Auswahl der Literatur, Qualität und Pflicht bzw Freizeitlektüre.

Zieldimensionen(Rosebrock1997)   

Lesesozialisation der SuS Themenlieferant für den Unterricht Literarästhetische Bildung

Ziele Spinner   

Mit KJL positive Einstellung zum Lesen vermitteln Lesen motivieren Breites Lektürenangebot

KJL auf neuen Wegen These 3 Es kommt zu einer Dynamik auf dem globalen Buchmarkt, die neue Formen der Darstellung von Autorenschaft und von Leserschaft nach sich

Literatur für alle    



All Age Literatur Von Lesern aller Alterstufen gekauft gegen die Intention des Autors Crosswriting An Leser aller Alterstufen addresiert Crossover Marketing Texte werden für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet Buchreport (Fachzeitschrift) Bsp: Das Schicksal… erlangt im Belletstristik (einfache Freizeitliteratur) im Erwachsenen Bereich erfolge Gründe für die Ausweitung der Rezipientenschichten Interesse an Büchern, die viele lesen Suche nach Ablenkung und Entspannung Mehrdeutigkeit, die zum nachdenken anregen

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Beispiel John Green Das Schicksal ist ein mieser Veräter 2012 Autor und Leserschaft in der globalen Welt Vielfach Ausgezeichnet, in 12 Sprachen übersetzt, Bestseller, Twitter, Youtube Kanäle Buch und Filmvorstellung Vermarktung, Fanfiction (weiterschreiben der Fans) Produktive Verarbeitung von Vorlagen (Intertextualität) Nutzen von virtuellen Vernetzungen Suche nach Austausch Intertextualität: Beziehung zwischen Texten: ist die spezifische Eigenschaft eines Textes, der auf einen oder mehreren früheren Texte bezogen ist, wobei frühere Prätexte (Text der früher da war) zusammen den Intertext des späteren Postext(Text der später darüber angefertigt wird, In seinem Buch Zitate von anderen Autoren verwenden) bilden.

Frage Welche Kennzeichen von Autor und Leserschaft in einer globalisierten Welt wird mit der Anspielung auf Emil und die Detektive zum Ausdruck gebracht? A: Medienverbund (Buch, Film, Theater)

1. Welche Meilensteine der Kinder- und Jugendliteratur kennen Sie? 2. Warum werden gern problemorientierte Texte im Deutschunterricht gelesen? 3. Inwiefern benötigt man eine eigene Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur?

1. Meilensteine waren Erich Kästner mit "Emil" als Werk der realistischen KJL, Astrid Lindgren mit "Pippi Langstrumpf" und der Betonung der Autonomie der Kinder, Cornelia Funke als erste Schriftstellerin und zugleich Verlegerin, Michael Ende mit "der unendlichen Geschichte" als Werk der phantastischen Literatur, Ursula Wölfel mit "die grauen und den grünen Felder: Wahre Geschichten" und J.K.Rowling mit ihrer Crosswriting-KJL "Harry Potter"

2. Kinder werden mit Problemen, die sie eventuell auch bei sich selbst wiederfinden, und Lösungsmöglichkeiten dieser Probleme konfrontiert. Sie lernen Empathie, da sie auch mit ihnen unbekannten Problemen (evtl. Armut) in Kontakt kommen. Sie lernen Rechts-und Unrechtsbewusstsein und stärken zudem ihre Lese- und Schreibkompetenz. Im Vordergrund steht hierbei die pädagogische Absicht der Lehrkräfte. Es werden gerne problemorientierte Texte im Deutschunterricht gelesen, weil die Lehrkraft meint, dass die SuS mit der Lektüre etwas für ihren Alltag lernen. Außerdem lernen sie sich in die fiktive Figur hineinzuversetzen und mit Problemen umzugehen bzw. wie man eben nicht damit umgeht.

3. Es ist wichtig, dass es geeignete Werke der KJL für die Kinder gibt und diese von den Lehrern ausgewählt werden. Die Literatur soll außerdem an den Interessen und dem Verhalten Seite 5 von 6

der Kinder orientiert sein. Die Art des Mediums muss situationsbezogen und gezielt gewählt werden. Eine eigene Didaktik ist nicht nötig, sofern Lehrer oben genanntes einhalten und vergangene Unterrichtsstunden und den medialen Einsatz reflektieren.

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