10. Bildung im Mittelalter PDF

Title 10. Bildung im Mittelalter
Author Nina Wanke
Course Mittelalter Seminar Prof. Dr. Stein-Keks
Institution Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Summary

Wintersemester, Überblicksvorlesung...


Description

𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭 𝕭𝕭 𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭𝕭 1.              

Von der Antike zum Mittelalter: Die Klosterschulen In römischer Zeit war Ausbildung der Kinder Familiensache Wohlhabende Familien konnten einen Privatlehrer engagieren (Sklave von hoher Bildung) Andere Kinder besuchten eine öffentliche Schule (von Gemeinde betrieben und von den Eltern durch kleinen Beitrag finanziert) Keine eigens eingerichtete Gebäude 7-11 Jahre: Elementarschule = ludus litterarius Wenn es sich die Eltern leisten konnten, erhielten darauf die 11-16 Jährigen Unterricht von einem grammaticus (=Lehrer, der Unterricht in höherer Bildung gab) Nur wenigen gelang es daraufhin in den Unterricht eines Rhetor zu kommen (eigentlich Redner, hier: Rhetoriklehrer) Nach dem Ende des Weströmischen Reiches: auch Schulwesen lag in Trümmern Ideal der romanitas = „Römischsein“, römische Identität (v.a. Kultur) Senatsaristokratie legten großen Wert auf Bildung Desiderius von Cahors (580/90-655): studia litterarum, gallicana eloquentia, leges romanae =Literatur, „gallische Beredsamkeit“ und römisches Recht Bonitus von Clermont (623-710) erhielt eine ähnliche Ausbildung: studiert römisches Recht am Codex Theodosianus Das Bildungssystems des frühen Mittelalters fußte auf einer grundsätzlich modifizierten Basis Durch das Christentum veränderten sich die Bildungsinhalte und die Organisation des Unterrichts

Die Klosterschule     

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Abkehr von den profanen Inhalten spätantiker Bildung Eigentlich Abkehr von der weltlichen Welt, aber man brauchte gewisse Kenntnisse, so wie Lesen und Schreiben, um sich z.B. mit der Heiligen Schrift auseinander setzen zu können Insbesondere das Erlernen der lateinischen Sprache Motor für die Klosterschulen: das irofränkische Mönchtum: der heilige Columban (540-615) Irland war nie Teil des Römischen Reiches  es gab auch keine römische Kultur oder eine römisch geprägte Oberschicht die noch im 7. Jahrhundert ihren Kindern eine klassische Erziehung der in der Antike üblichen Inhalte angedeihen ließ  Notwendigkeit der Vermittlung wichtiger Bildungsinhalte an den Klöstern Idee wurde Ende des 6. Jh. durch Columban in das Frankenreich importiert, indem er dort mehrere Konvente gründete Fand zahlreiche Anhänger auch unter den Großen des Merowingerreiches, gründeten Tochterkonvente die mit den Anhängern der Klöster Columbans besetzt wurden und somit auch die Idee der klösterlichen Bildung mitgenommen wurde

Die karolingische Renaissance 

Umstrittener Begriff: keine angestrebte „Wiedergeburt“ der Antike wie im Humanismus

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Andere Bezeichnungen wie „karolingische Erneuerung“ oder „Bildungsreform Karls des Großen“ werden heute bevorzugt Dennoch: bei Skulpturen und in Architektur Rückgriff auf antike Formensprache und Bauelemente (Spolien) Suche nach Handschriften antiker Autoren (auch heidnische) Schriftreform: Die karolingische Minuskel als neue Buchschrift (765 Kloster Corbie)  regelmäßiges Textbild, Ordnung Es sollten einheitliche, gesicherte Fassungen wichtiger kirchlicher Texte wie der Bibel oder der Benediktsregel hergestellt werden Comptus (=Berechnung, Kalkulation der Zeit) war nun auch Aufgabe der Klöster (z.B. zur richtigen jährlichen Festlegung des Osterfestes) Grundlage für die Berechnungen und die redaktionelle Arbeit an den Schriften bot der Wille des Herrschers, die Pflege der Bildung und der Wissenschaft (der Litterae) zu fördern Abkehrung vom spätantike Ideal des unwissenden Gläubigen Die docta ignorantia (=gelehrte Unwissenheit) wurde nicht länger als Vorzug für die Ausübung des Glaubens betrachtet Nur die Unterweisung in den korrigierten Texten konnte dafür sorgen das Gebete richtig gesprochen wurden und wirksam blieben Admonitio generalis (789)= Erlass Karls des Großen, unter anderem zur Bildungsreform Stellte den Bischöfen, den Klerikern, weltlichen Würdenträgern und dem Volk des Frankenreiches das Reform- und Bildungsprogramm vor und schärfte dessen Umsetzung ein Ausdrücklich Beitrag der Klöster zur Neuausrichtung der Ausbildung Zunächst innere Erneuerung des Unterrichts in den Konventen Dazu wurden Gelehrte des Hofes zu den Klöstern entsandt um als Lehrer tätig zu sein So kam z.B. Hrabanus Maurus ins Kloster Fulda, Adalhard in das Kloster Corbie und Einhard (späterer Biograph Karls des Großen) in den Konvent von Saint Wandrille Zogen Schüler an die das Wissen weiter verbreiteten Systematisiert wurde in den Klosterschulen auch der Stundenplan (Elementare Ausbildung in Lesen und Schreiben und Rechnen und weitere Fähigkeiten) Orientierung an den Sieben freien Künsten (septem artes liberales) aus der Antike  Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) Redende Künste  Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie) Rechnende Künste Die „unfreien“, mechanischen Künste (artes mechanicae)  Tuchherstellung  Bekleidungshandwerk  Schmiedekunst  Handelsschifffahrt  Landwirtschaft  Medizin Qualität und Breite der Ausbildung zog neben Weltklerikern (Pfarrer) bald auch Nachwuchs von Laien an (auch die, die nicht dauerhaft im Kloster bleiben wollten) Im 9. Jh. verlangte man die Trennung von den Bewohnern des Konvents von den Gästen Trennung in den Unterrichtsfächern  Pueri oblati und puellae oblata: Inhalte die für ein monastisches Leben wichtig waren Es entstanden innere und äußere Schulen (scholae internae und externae)

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Schola= Begriff aus der römischen Verwaltung für einen organisierten Verband, im Mittelalter teilweise auch Schlafsaal der Novizen, seither bis heute: Schule Bis zum 11. Jh. die bedeutendste Bildungsinstitution Änderte sich im Hochmittelalter, wurden bedeutungsloser und beschränkte Ausbildung auf monastische Lehrinhalte

2. Diffusion und Differenzierung der Bildung: Die Domschulen (domus die, Haus Gottes)  

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Schon Augustinus hatte die Einrichtung von Institutionen für die Ausbildung von Weltklerikern verlangt 6. Jh.: Frankenreich und Westgotenreich: Hinweise auf Zentren für die Heranbildung zu Klerikern (hatten häufig schon Unterricht im häuslichen Umfeld genossen oder Unterricht vom Priester ihrer Pfarrei erhalten) Wurden von da aus für die Weiterbildung in der Domschule des Bischofs rekrutiert Bsp.: Gaugerich von Cambrai Absolventen der Domschule wurden nicht in eine Pfarrei auf dem Land zurückgeschickt, sondern in dessen Verwaltungsapparat eingesetzt  blieben in der Stadt Kind musste also schon lesen und schreiben können um überhaupt aufgenommen zu werden Im Karolingerreich kam im 8. Jh. im Zuge der karolingischen Bildungsreform die septem artes liberales hinzu Interesse der Oberschicht an dieser Art von Bildung wuchs, Zahl der Domschulen nahm zu Schon seit dem 9. Jh. versuchte man in diesem Zusammenhang das Bildungsangebot zu systematisieren Jede Diözese sollte über eine Schule verfügen an denen Kindern und dem Klerikernachwuchs Unterricht erteilt wurde In der Karolingerzeit bis zum Ende des 9. Jh. wurde das nicht Flächendeckend durchgesetzt Bestreben, den Klosterschulen (Erwerb von Erkenntnissen in den wissenschaftlichen Bereichen) eine stärker Praxisorientierte, stärker auch auf die mechanischen Künste zielende und doch theologisch fundierte Ausbildungseinrichtung gegenüberzustellen Bedarfsorientierung der Domschulen veränderte sich noch einmal im 10. Jh. als die Bischöfe stärker in politische Belange eingebunden wurden Viele von ihnen wurden vom Herrscher herangezogen um mit den Ressourcen ihrer Bistümer seine Vorhaben zu unterstützen (v.a. die Bestellung von militärischen Kontingenten) Administration mit der diese Vorgänge wie die materiellen Grundlagen dafür organisiert wurden bedurfte spezialisierter Fachleute unter dem lokalen Klerus, die man an den Domschulen selbst ausbildete Besetzung von Bischofsstühlen mit Angehörigen der Königlichen Hofkapelle  Spitze einzelner Bistümer mit Personen besetzt, die über eine hohe Bildung und internationale Kontakte verfügten, auf gute Schulen achteten, offen für geistige Strömungen und wissenschaftlichen Austausch waren Schulen mit enger Verbindung zum Herrscher (Schule von Hildesheim mit Bernward an der Spitze, war Lehrer Ottos des dritten) gelangten zu überregionaler Berühmtheit Hohe Anziehungskraft auf Schüler und Gelehrte  steigerte nochmal Wissensniveau und Attraktivität Führte zu einem Werben um die klügsten Köpfe

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Gerbert von Aurilliac musste Ende des 10. Jh. seine Ambitionen auf den Erzbischofsstuhl von Reins begraben Otto III., begeister von seinem Intellekt, zog ihn an seinen Hof Später sorgte der Kaiser dafür das Gerbert zum Papst erhoben wurde (Silvester II.) 11. Jh.: Impulse des Papsttums die das Bildungssystem weiter veränderten Päpste forderten mind. eine Schule pro Diözese für deren Ausstattung die Bistümer aufkommen sollten Konkretisiert wurde dies auf Kirchenversammlungen im 12./13. Jh. Vorschreiben von Präbende (kirchliches Einkommen) für den scholasticus (Lehrer) Man wollte die Schule damit auch für mittellose Schüler öffnen (davor mussten sie den Lehrer selbst bezahlen) Soziale Differenzierung der Schüler: Kleriker und Arbeiter im Umfeld der Kirche oder abseits von kirchlichen Institutionen 12. Jh.: Domschulen verloren ihre Stellung als herausragende Bildungsinstitutionen, nur noch Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, die der Klerus allein zur Ausfüllung seiner liturgischen und pastoralen Tätigkeit benötigte Zunehmende Konkurrenz durch städtische Schulen (für das entstehende Bürgertum ab dem 13. Jh.) in diesen dominierten die mechanischen Künste Höhere Bildung wurde an eine andere Institution ausgelagert, Domschule verliert als auch für Lehrende an Interesse

3. Höhere Bildung in dialektischer Form: Die Universität im Mittelalter  Produkt der Vermehrung des Wissens und die Spezialisierung seiner Träger in einzelnen Bereichen  Die genaue Entstehung ist umstritten  Gemengelage von Motiven  Ein Grund: Die Scholastik          

Neue Denkweise, Argumentationsstrategie und Lehrmethode Prinzip: These, Antithese, Synthese Deduktive Methode, der Logik verpflichtet (von Aristoteles) – „der logische Schluss“ = Syllogismus Werke Aristoteles waren im Mittelalter nicht sehr verbreitet 2 Schriften zur Logik erhalten: die Kategorien die Interpretatione – Grundlage zur Hinwendung zur Dialektik im Hochmittelalter Dialog als Medium Wiedersprechende Aussagen von Autoritäten werden nicht mehr harmonisiert um jede für sich genommen als gültig und wahr betrachten zu können Es kamen verschiedene Deutungsebenen ins Spiel, es konnten verschiedene Positionen eingenommen werden Es gab noch die Lectio = Vorlesung In das Zentrum des Unterrichts trat die Disputatio = Diskussion zwischen Schülern oder Studenten (Scholaren) und Lehrern (Magistern)

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Es verlangte nach einer räumlichen Absonderung nach dem Rückzug aus dem üblichen Schulbetrieb Aus der neuen Art Wissenschaft zu betreiben erwuchs eine neue Form des Zusammenarbeitens und Forschens  besonderes Charakteristikum der Universität Räumliche Separierung, auch soziale Revolution Magister und Scholaren befanden sich in einer Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden die voneinander profitierten, sich selbst verwaltete und eine Gesamtheit (universitas) bildete Begünstigt wurde dies durch das Vorhandensein ähnlicher Kooperationen wie Schwureinungen, städtische Gemeinden, Gilden und Zünfte Organisatorischer Zusammenschluss von Lehrern und Schülern (universitas magistrorum et scholarium) konstituieren Wollten sich den kirchlichen Autoritäten zu entziehen (auch lokal)

Die Universität in Paris (12. Jh.)       

Das Schulwesen zentrierte sich in der Île de la Cité, der Binneninsel in der Seine, und wurde vom örtlichen Bischof kontrolliert und reglementiert Libertas academica = Freiheit in Forschung und Lehre Diese Idee der Scholastiker war damit nicht in Einklang zu bringen Wich deshalb in das Quartier latin aus Entstehung der Universität in Paris lässt sich nicht genau datieren Anfänge Verbunden mit Petrus Abaelardus (großer Gelehrter, gibt der Vernunft auch den Vorrang in Glaubensfragen) Sorgte wie einst bei den Domschulen für den Zulauf, der die Entstehung einer Institution für höhere Bildung begünstigte  Pariser Universität

Die Universität in Bologna (Ende 11. Jh.)       

Aus einer Städtischen Schule die vornehmlich Notare ausbildete bildet sich eine Instituion heraus, die sich vornehmlich juristischen Studien widmete Kommunale Gründung Hintergrund: Bedeutung der Notare(waren ein Merkmal der Kultur die für das Gemeindewesen prägend war) Imbreviaturbücher = Verzeichnis notarieller Akte Spielten bei der Regelung von Streitigkeiten eine große Rolle Institution diente der Ausbildung von Notaren und Richtern, war eine Juristen Universität Starke überregional wirkende Anziehungskraft

Unterschiede der Selbstorganisation der beiden Universitäten:





Bologna: Studenten waren der bestimmende Faktor  Kontrollierten die Professoren in Lehre und Bezahlung Paris: Lehrkörper hatte das Übergewicht

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Entstehung der Professorenuniversität mit Einteilung in Fakultäten Beherrschendes Modell der klassischen Universität in Europa

Beide Universitäten versuchten ihre Selbstverwaltung durch die Wahl eines Rektors, eines Senats und die Etablierung einer Vollversammlung durchzusetzen Recht, sich eigene Statuten geben zu dürfen Promotionsrecht Gerichtshoheit über die Mitglieder Versuch Steuerfreiheit und Verschonung vom Militärdienst  Stellung der Universität wie der Klerus Umsetzung der Pläne zur Selbstverwaltung ging die Anerkennung und Privilegierung der beiden neuen Institutionen durch die Universalgewalten (Kaisertum und Papsttum) voraus 1155/1158: Friedrich I. Barbarossa erlässt eine Konstitution, das Scholarenprivileg Authentica „Habita“  Recht der Scholaren aus Bologna auf Bewegungsfreiheit zu Studienzwecken und Privilegien die denen des Klerus glichen  Recht von ihren Magistern oder dem bischöflichen Gericht abgeurteilt zu werden, städtische Gerichte sollten keinen Zugriff auf die Scholaren bekommen Pariser Universität bekam ihre Statuten vom Papst bestätigt (1208/1209) 1215 erkannte Innocenz III. den Lehrbetrieb als höhere Bildungsinstitution an 1231 nahm Papst Gregor IX. die Universität in seinen Schutz Ziel: insbesondere die Scholaren dem Zugriff der städtischen Behörden zu entziehen um die universitäre Unabhängigkeit zu garantieren Idee der Universität begann in Europa immer weitere Kreise zu ziehen Neue Zentren der Bildung, großer Zulauf  Ausbildung der Fakultäten  Philosophische  Theologische  Juristische  Medizinische Dem vorgeschaltet: „Grundstudium“: septem artes liberales Wurden den Domschulen nun gewissermaßen entzogen Konzentrierten sich nun auf die Ausbildung des Weltklerus

Neue Universitäten in Europa  

Oxford (Ende 11. Oder 12. Jh.) Cambridge (Anfang 13. Jh.)



Neben diesen Universitäten entstanden auch Staats- bzw. Gründungsuniversitäten unter herrschaftlicher, kirchlicher oder kommunaler Ägide Prag (1348) Wien (1365)

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4.          

Heidelberg (1385) – herrschaftlich: brauchten immer mehr gut ausgebildetes Personal für ihre immer weiter verfeinerte Administration  Bildungseinrichtungen wurden also aus verwaltungstechnischen Gründen gegründet und finanziert Köln (1388) – kommunal Entstehung durch Spaltung – Auswanderungsuniversitäten Bologna: Studenten und Lehrende gerieten in Konflikt mit der dortigen Universität, verließen die Stadt und gründeten in Padua (1222) eine neue Universität Religiöse Differenzen, die mit der Ausbildung einer böhmischen Identität verbunden waren, brachten viele Studenten und Professoren der Universität Prag dazu die Stadt zu verlassen und in Leipzig (1409) eine neue Hochschule zu gründen Innere Organisation in „Nationen“: Landsmannschaftlich, regionale Kooperationen Zusammenschluss von Studierenden die der deutschen Sprache mächtig sind Fast klerikale Tracht  Privilegierung, gleiche Farbe für eine Kooperation Folge des Austauschs zwischen den Universitäten  Internationalisierung nicht zuletzt auf Seiten der Lehrenden Reisen um der Bildung Willen bereits in der Entstehungsphase der Universität Begleiterscheinung der neuen Bildungsinstitutionen, Hunger nach Bildung Stand im Spannungsfeld gesamtgesellschaftlichen Nutzen und individuellen Wissensbedürfnis Gefragt war was unmittelbar nutzte, aber auch Wissen ohne direkten Praxisbezug begeisterte Bildung als Selbstrepräsentation vor allem später im Bürgertum in den Städten

Die Unterrichtspraxis: Wissensvermittlung und ihre mediale Formen im Mittelalter Man lernte im Kollektiv (In der Schule lesen, schreiben, rechnen) Auswendiglernen Meditatio =Sinnieren über den Text  dominierende Herangehensweise Durch die Ausbreitung der Scholastik und ihrer dialektischen Methode veränderte sich das Grundlage dafür: Lectio = Vorlesung Disputatio = Diskussion zwischen Schülern oder Studenten (Scholaren) und den Lehrern (Magistern) Dabei: These durch defensor aufgestellt, von opponens widersprochen (Gegenthese) Magister: am Ende Resümee (Synthese, conclusio oder determinatio) Kritische Auseinandersetzung mit den Texten, nicht nur sinnieren, jeder kann eine eigene Stellung beziehen Einteilung der Schüler in Altersstufen ging auf das 14. Jh. zurück

Die Devotia moderna (ab dem 14. Jahrhundert)   

Stundenplan orientierte sich an die Zeiteinteilung in den Klöstern (180 Minuten zwischen den Gebeten, wurden geteilt oder geviertelt) Physische Bestrafung der Schüler Kassian von Imola (gest. wohl 303/304) wurden von seinen Schülern mit den Schreibgriffeln ermordet, weil er nur das Christentum gepredigt hatte und er sie zuvor zu oft gezüchtigt hatte...


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