Bildung und Unterricht im Mittelalter PDF

Title Bildung und Unterricht im Mittelalter
Author Irene Santagostino
Course Basismodul Entwicklungslinien der Geschichte - Mittelalter
Institution Universität Potsdam
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Summary

Bildung und Unterricht im Mittelalter - Zusammenfassungen und Mitschriften ...


Description

Einführung – Antike Grundlagen und Übergang zum Mittelalter Antike Grundlagen Antikes Schulwesen: -

Elementarschule

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Grammatikschule

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Rhetorikschule

Personen -

Kaiser Augustus, Kaiser Vespasian

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Vergil, Horaz, Cicero, Sallust

Die sieben freien Künste (Septem artes liberales) Trivium > Dreiweg „redende Künste“ -

Grammatik

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Rhetorik

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Dialektik

Quadrivium > Vierweg „rechnende Künste“ -

Astronomie

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Geometrie

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Arithmetik

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Musik

Lehrbuch der Septem artes liberales: Marianus Capella (Ende 4. Jh. Anfang 6. Jh. > umstritten): die Hochzeit des Merkur und de Philologie philologia = doctissima virgo septem artes = virgines datales/mercuriales -> Darstellung der Sieben Freien Künste und ihrer Beziehungen zueinander Darstellung im Mittelalter z.B.: Herrad von Landsberg „Hortus deliciarum“ = Lustgarten Übergang zum Mittelalter Chlodwig König der Franken (Merowinger) Cassiodor > „Epistulae“: 12 Bücher, nach 538 als Stilmunster herausgehoben -> warum lernen Knabel so viel, wenn sie dann verlernen? Man muss Bildung lieben

Gregor Bischof von Tours: „Zehn Bücher Historien“ -> Pflege der schönen Wissenschaften ist im Verfall geraten aber niemand kann begreifen warum Römertum und Christentum -

Kaiser Konstantin

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Kaiser Theodosius > Verfügung des für alle christlichen Untertanen verbindlichen Bekenntnisses: Christentum wurde damit zur Staatsreligion erhoben

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Kaiser Iustinian > Ausschluss aller Nichtchristen von Lehrerberufen

Die 4 großen lateinischen Kirchenlehrer/Kirchenväter > patres ecclesiae -> Patristik 1. Ambrosius Bischof von Mailand 2. Hieronymus, Mönch und Priester > Vulgata 3. Augustinus, Bischof von Hippo Regius > Confessiones („Bekenntnisse“) De Civitate Dei 4. Papst Gregor I. der Große Gregor von Tours, Buch zum Ruhm der Märtyrer -> Hieronymus berichtet, er war in irrtum, weil er Ciceros und Vergil gelesen hat (Paganer). Er wird in Zukunft nur Gotteswürdiges lesen und was für Aufbau der Kirche wichtig ist Aelius Donatus > Verfasser einer lateinischen Grammatik

Schreib- und Lesefähigkeit I Voraussetzungen der Textproduktion und- Rezeption Materielle und technische Voraussetzungen Begriffe Paläographie = Lehre von alten Schriften Palimpsest = ich beschreibe wieder (wiederreiben) -> mit Tinte drüber schreiben =palimpsestieren  eine Manuskriptseite oder -rolle, die beschrieben, durch Schaben oder Waschen gereinigt und danach neu beschrieben wurde (lat. codex rescriptus).  Man hat auf Papyrus und Pergament geschrieben, man könnte radieren und mit Tinte drüberschreiben. Warum? Weil Pergament teuer war, also man brauchte die Möglichkeit, Schriften zu löschen. Einige ausradierte Schriften sind noch zu lesen.  Man hat Bimsstein um zu radieren benutzt

Autograph = grch. Selbstschreibend. Text wo der Verfasser zugleich der Prozess des manuellen aufschreiben selbst geleistet hat = ist auch für den Text geistig verantwortlich. Für Forschung sind Autographen sehr wertgeschätzt -> eigenhändige Niederschrift eines Verfassers Kolophon = Schlusschrift in einer Handschrift. Z.B. „ich bin jetzt fertig, betet für mich als Schreiber“, „am 8.8.1345 fertiggeschrieben“ -> wichtig für Datierung und Lokalisierung Federproben (lat.probationes pennae) = Probe mit der Feder. Hohe Relevanz: man hat erstmal probiert, ob Feder schrieb und man hat z.B. Datum oder Ort geschrieben für die Probe = wichtig für die Forschung. KodikoIogie  (lat. codex „Buch“ und -logie), auch Handschriftenkunde, eine historische Hilfswissenschaft, ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem handgeschriebenen Buch. Sie ist also zeitlich begrenzt auf die Spätantike und das Mittelalter, also vorwiegend die Zeit 500–1500.  Ihr schließt sich die Inkunabelkunde an. Anliegen der Kodikologie sind Fragen zur Beschaffenheit und zum Entstehungsprozess eines mittelalterlichen Codex. Dabei werden besonders die handwerklich-technischen Aspekte der Anfertigung, wie z. B. die Frage nach den Beschreibstoffen (Papyrus, Pergament, Papier), Tinte und Schreibgeräte, Lage, Einband, Buchschmuck oder Provenienz, ins Auge gefasst.  Das Buch wird also wie ein archäologisches Artefakt behandelt und als Teil primärer Sachüberlieferung betrachtet, indem man es zeitlich erfasst und genau beschreibt.  Die Kodikologie ist eng verwandt mit der Paläographie. Foliierung = Blattzählung (lat. Sfogliare) Paginierung = Seitenzählung (lat. Pagina, paginare) Skriptorium = (lat. scribere) Raum in dem professionell geschrieben wird (z.B. Kloster) – Professionalisierung des Schreibens, Handschrift und Handkopierung – „Der Name der Rose“ Inkunabel = (von lateinisch incunabula, „Windeln, Wiege, Ursprung“) oder Wiegendrucke werden die zwischen der Fertigstellung der Gutenberg-Bibel im Jahr 1454 und dem 31. Dezember 1500 mit beweglichen Lettern gedruckten Bücher und Einblattdrucke bezeichnet.  Wiegendruck. Inkunabula = die Windel. Buchdruck befand sich in seiner Windelphase. Babybettchen-Stadium = kann nicht nach dem 1450 sein da es danach Druck gab  Wiegendrucke waren in Format, Typografie und Illustration zunächst vom Erscheinungsbild mittelalterlicher Handschriften geprägt, das sich mit der technischen und ökonomischen

Entwicklung seit Beginn des 16. Jahrhunderts zum modernen Buchdruck wandelte. Ihre Herstellung erfolgte durch namentlich genannte Drucker, die sie auch vertrieben. Inkunabeln sind Zeugnisse für den Beginn der technisch gestützten Verbreitung von Schriftgut in Europa  Rechercheinstrumentare: Incunabula Short Title Catalogue > ISTC > (Internationale Datenbank der europäischen Drucke des 15. Jhs. Mitte des 15. Jh. Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metallelttern und Druckerpresse durch den Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg (gest.1468) Biologische Voraussetzungen Lesen und Schreiben gehören zu verschiedene Arealen des Gehirns = gehören in unserem Gehirn nicht zusammen (biologisch gesehen). Im Mittelalter stand Lese Fähigkeit im Vordergrund. Lesen und schreiben waren im Mittelalter nicht unbedingt verbunden = es gab Leute die nur schreiben, und Leute die nur lesen könnten Dank Handschrift kann man Schreiber-Hände unterscheiden und wissen, wer hat was geschrieben = Schreiberzuordnung in Mittelalter.

II Lernmethoden, Mühsal des Schreibens, soziale Schichtenspezifik der Lese- und Schreibfähigkeit Begriffe Oralität = Mündlichkeit / Literalität = Schrift Analphabetismus = Schreiben- und/oder Leseunfähigkeit Womit hat man geschrieben? -

Metallspitze, Kerzenwachs, Wachstafel-täfelchen (wiederverwendbar nach Bedarf). Wachstafel nicht für lange Texte geeignet, schmelzen in Wärme

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Papyrus = Beschreibstoff der Antike (seit dem 3. Jh. V.Chr.), aus Pflanzen (Cyperus papyrus L.), gepresstes Mark wird zu Blättern verarbeitet und zu Rollen zusammengeklebt, ist billig gewesen, war sehr fragil aber man könnte längere Texte schreiben, benutzt für päpstliche Urkunde bis 11. Jh.

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Pergament = aus Haut (Scharf) > glatteren Oberfläche, Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie hellen Farbe > Die Qualität des Pergaments und die Sorgfalt bei der Herstellung waren im Mittelalter ein Maßstab für das Niveau eines Skriptoriums = War kostbar gewesen. Seit dem 4. Jahrhundert (Spätantike) begann man Papyrus-Schriftrollen in Kodizes aus Pergament umzuschreiben, denen als Buchform die Zukunft gehören sollte. Einzelnen Papierblätter zu Lagen geordnet (Verlag) = wie ein Buch. Für Codex benutzt. Da sie Seiten

zusammengeklebt sind, können verschiedene Leute an einem Codex arbeiten Papier ab 13 Jh. In Europa weiter verbreitet > Blätter zu Lagen geordnet und zu einem Codex gebunden -

Gefahr Biblio Verbrennung

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Europa Papierproduktion – langsamer Prozess (China war schon länger da)



Lehrmethoden: wie wurde das Wissen vermittelt? Wenige Quellen aus dem Mittelalter ( Siehe Brief von Hieronymus) Hieronymus gibt der vornehmen Römerin Laeta im Jahr 401 Erziehungsratschläge für deren Tochter Paula > keine „schmutzige Wörter“ lernen, mit Buchstaben spielen, damit sie sie lernt (aus dem Spielen Belehrung schöpfen), Ehrgeiz wecken, Erfolge belohnen, vermeiden, dass sie Wiederwillen gegen das Lernen fasst, guten Lehrer aussuchen



Mühsal des Schreibens: PCs gab es nicht, alles musste geschrieben werden, stundenlang am Tag. Man brauchte Profis in Skriptorien, die als Hauptberuf geschrieben haben. Irrearbeit dahinter. Schreiben war ein gottgefälliges Tun ( Siehe Schreibereintrag in einer Handschrift mit Volksrechten) Seiten sorgsam blättern, die Schrift mit den Fingern nicht berühren, „oh wie mühevoll ist das Schreiben!“ (Für Körper und Geist)

Soziale Schichtens Spezifik der Lese- und Schreibfähigkeit Wer könnte im Mittelalter lesen und schreiben? 3 Gruppen: -

Herrscher (Spitzen der Gesellschaft) -> Quellengrundlagen: Diplome (Urkunde) = beglaubigt – Unterschrift – Vollziehungsstrich (im Monogramm) = Urkunde gilt als rechtskräftig – Siegel (fälschungssicherer als Vollziehungsstrich) Vollziehungsstrich in Karolinger Zeit ist das übliche Beglaubigungsmittel gewesen Karolinger -> Karl der Große > Petrus von Pisa und Alkuin (Diakonen am Hof Karls) Ottonen -> Heinrich II > zunächst für eine geistliche Laufbahn vorgesehen, daher mutmaßlich schreib- und lesekundig Staufer -> Friedrich I Barbarossa Luxemburger -> Karl IV

Wandel der Einstellung zur Bildung: Sprichwort (William of Malmesbury) „ein ungebildeter König ist ein gekrönter Esel“ zur Rechtfertigung engl. König Heinrich Bildungsbeflissenheit = rex illitteratus, asinus cronatus -

Kleriker Anforderungen an die Bildung der Geistlichen im Kirchenrecht (Kanonistik) formuliert Es sollte kein „ignorans“ oder „illiteratus“ Priester werden können = ALLE Kleriker sollten „litterati“ sein ABER Quellen bezeugen viele Kleriker (sogar Bischöfe), die nicht schreiben und lesen konnten. Thomas von Aquin Bonaventura Konzil von Konstanz (1414-18) > Wiederherstellung Einheit der Kirche nach dem Abendländische Schisma Konzil von Basel (1431-49) > Ende Häresien, Kirchenreform, Frieden in Christenheit

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weltliche Adel unterhalb der Königsebene Beispiele für das Schreiben unkundige Autoren deutschsprachiger Texte: Gottfried von Straußburg > Tristan und Isolde Oswald von Wolkenstein > Gedichte und Lieder aber keine Lesekompetenz

=== > Sprechkultur mit hoher Relevanz der Gedächtnisleistung, des Vorlesens und Diktierens von Texten

Mittellatein als Bildungssprache, Bibliotheken Mittellatein als Bildungssprache Stichwörter (Terminologie, Phasen und zeitliche Abgrenzung) -

Klassisches Latein (klass. Antike) > Römer haben Latein als Amtssprache in Europa gebracht

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Spätlatein (Spätantike)

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Mittellatein (Vulgärlatein/Kuchenlatein) ca. 500 bis ca. 1500 >1895 Errichtung des ersten Lehrstuhls für mittellateinische Philologie in Deutschland an der Uni Göttingen > Begriff Schöpfung von Jakob Grimm > Sprache der Kirche und des Christentums > Christliche Missionare -> Mittellatein in Europa > Aus Mittelalter wurden deutlich mehr Texten überliefert als in der Antike > Über 90% der Antike Texte wurden überliefert nur weil jemand im Mittelalter sie kopiert hat (= sind auf Mittellatein geschrieben)

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Humanisten Latein > Wiederbelebung der Antike nach dem Mittelalter (dunkle Epoche) = man hat antike Texten wiederentdeckt > Mitte 14. – Anfang 16. Jh. = Anlehnung an antike Vorbilder und Normen

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Neulatein > Große Phase des Neulateins ab 1500, ab Aufklärung wird Französisch die Bildungssprache (Auflösung Latein als Bildungssprache)

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Tradition > Lebensbeschreibungen: Vitae. Im Mittelalter sehr beliebt und breit überliefert

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Innovation (Innovationscharakter des Mittelalteins) > Tatenberichte: Gesta (Im Mittelalter sehr beliebt) und Jahrbücher: Annales*

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Muttersprache > Mittelalter: Latein selten Muttersprache (nur in romanische Sprachgebiete), Muttersprache am meisten Volkssprachen

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Wechselwirkungen (Wo liegen die Charakteristika? Wo liegt der Wandel?) > Schriftsprache -> Gesprochene Sprache > Hochsprache -> Spontansprache (Hochsprache vs. Spontane Sprache; Sprachenmischung) > Latein -> Volkssprache (Vulgarismen -> Latinismen) > Glossierungen und Übersetzungen Latein-Volkssprache und umgekehrt – Austauschprozesse (aber seltener Latinisierung Volkssprachige Texte)

Verschiedenheit vom klass. Latein der Antike Äußere Unterschiede

Raum Zeit Volumen des Texterbes Spracherwerb und Praxis

Klass. Latein Imperium Romanum Bis ca. 500 Vergleichsweise klein Vielfach Muttersprache;

Mittellatein Gesamteuropa Mittelalter ca. 500 bis ca. 1500 Vergleichsweise groß Selten Muttersprache, fast

Amtssprache (mündlich wie

immer Fremdsprache

schriftlich)

Bildungssprache in Konkurrenz zu den Volkssprachen (Dominanz des Schriftlichen -> Literatursprache)

Innere Unterschiede (Beispiele)

Orthographie („fehlende

Klass. Latein - Hiems = der Winter

Mittellatein - Hiems, iems, yems

Duden“) und Aussprache

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Ortus = Ursprüng,

Ortus = Hortus

Entstehung -

Hortus = Garten

Wortbedeutungen

Bedeutungswandel -

Comes = Begleiter

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Graf

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Dux = Führer

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Heerführer/Herzog

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Principes = Führer

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Fürst

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Curia = Versammlung

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Adels Hof/päpstliche Kurie

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Beneficium = Wohltat

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Lehen

Neue Wortschöpfungen: > asinare (auf einem Esel reiten) > palatium (Residenz, Palast, Pfalz) > pallium (Tuch, Stoff) Es gab in Mittelalter kein „Rechtsschreibung Duden“ = kuriose Schreibweisen, Worten immer unterschiedlich geschrieben, mehrere Varianten > Man hat oft mit Gehör geschrieben: einer Diktiert und 6 Leute schreiben = verschiedene Varianten Literarische Formen des Mittellateinischen 1. Dichtung (neben die antike Metra traten Rhythmen und Reime) 2. Prosa 3. Prosimetrum (teils aus Prosa und teils aus metrischem Text (Gedichtformen) Annalen* Anfängen der Gattung entwickelten sich in Frühmittelalter aus den Ostertafeln, Tabellen mit den jeweiligen Osterterminen der kommenden Jahrzehnte, welche die Kloster auch untereinander austauschten. Auf den freien Rändern der Pergamentblätter wurden immer wieder historische Ereignisse notiert Bibliotheken Mittelalterlichen Bibliotheksbestände: Umfang, Zusammensetzung, Aufbewahrung, Ordnung, Katalogisierung und Nutzung Quellengrundlage, insbesondere heute noch erhaltene Handschriften bzw. Drucke, Bibliotheksordnungen und Kataloge

Kostspielige Produktion Bücher bis Erfindung des Drucks > Bibliotheken könnten sich nur hochgestellte Persönlichkeiten oder geistliche Einrichtungen leisten (Schriften für Unterricht aufgebraucht) Vor 19 Jahrhundert waren Bibliotheken nicht verbreitet. Bis Taschenbücher auf dem Markt kamen waren Bücher teuer Seit Aufklärung -> Lesezirkel, Entstehung Leihbibliotheken > Versuchen Diskrepanz vs. Leselust und No money zu überbrücken Bibliotheken: König, Kloster. Zugang nicht erlaubt = Kostenfaktor und Zugänglichkeit Begriffe -

Armarium (Schrank) = Aufbewahrung der Schriften

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Sakristei = Ort wo geistliche Gebände, die das Priester für den Gottesdienst braucht, aufbewahrt werden.

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Kettenbuch bzw. -handschrift (codex catenatus) > Erhaltene Handschriften zeigen wie Bücher sicher stellen müsste z.B. Kettenbücher (Einkettung) damit Bücher nicht geklaut wurden.

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Provenienz Bestimmung (Schreib- und Bibliotheksheimat) 1. Ziel Schreibheimat bestimmen: Wo wurde die Handschrift handgeschrieben? Gibt es Kolophone? Rein paläographisch vorgehen: grob lokalisieren und analysieren 2. Ziel Bibliotheksheimat bestimmen An welchen Ort bzw. Institution ist das Buch gewesen? Wo ist es gewesen bevor da zu landen? = Provenienz, Bestimmung = Zentrale Leitfrage in Bibliotheksbestimmung

Schenkungseintrag und Bücherfluch mit Nennung von John Blund (1234 Kanzler von York)  „Dieses Buch gehört der Kirche von Canterbury als Geschenk von Magister John Blund, Fluch auf wem das klaut“ (Es werden Flüche angedroht gegen Diebe, die Bücher klauen wollen = sei verflucht, wenn du die Bücher klaust) Bibliothek und Skriptorium im St. Galler Klosterplan -> Karolingische Kultur  St. Galler Klosterplan -> um 820 entstanden, es ist einmalig aus dem Mittelalter. Es wurde nie gebaut, es ist nur einen Plan, wie er hätte aussehen sollen (?) früheste Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter. Er entstand vermutlich zwischen 819 und 826 im Kloster Reichenau und ist im Besitz der Stiftsbibliothek St. Gallen Vom Amt des Bibliothekars im Dominikanerorden nach Humbert von Romans  Quellenwert von Bibliotheksordnungen > geben als normative Texte Hinweise -

Zu den Aufbewahrungsorten der Codices/Bücher

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Zur quantitative und qualitative Ausstattung der Bibliothek

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Zur Verwaltung, Pflege und Sicherung der bestände (Inventarisierung

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Zur intendierten Benutzungs- und Ausleihpraxis > Problematik: mögliche Kluft zw. Theorie und Praxis

Handschriftsbestände und Bibliothekskataloge Bibliothekskataloge = hohe Quellenwert > wir kennen damit den potenzielle Angebot an Schriften der Bibliothek Deutschland und Schweiz > Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskatalogen Deutschlands und der Schweiz bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Großbritannien> british medieval library catalogues (Nationale Großprojekte) Digitalisierung Katalogen und Verlinkung online -> zur Rekonstruktion einzelner Bibliotheken > Klosterbibliothek von Lorsch > Kölner Dombibliothek > Projekt zur Rekonstruktion Bibliothek Kaiser Heinrichs II Erfassung und Edition Inventaren von Bibliotheken aus dem Mittelalter = Kataloge Quellenwert von Bibliothekskatalogen Bibliothekskatalogen als Quellengattung -

Besonders wichtig für die Bildungs-, Kultur- und Ordensgeschichte

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Erlauben eine Rekonstruktion des materiell einst vorhandenen Handschriften- und Bücherschatzes einzelner Institutionen bzw. Personen

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Gewähren Einblick in jeweilige Lektüreangebote bzw. -präferenzen sowie in die in Bibliotheken verwendeten Ordnungssysteme

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Listen auch heute in selbstständiger Überlieferung verlorene Werke bzw. sonst unbekannte Autoren auf

Für frage nach Bildung im Mittelalter sind Bibliothekskatalogen ganz zentrale Quellen Katalog an sich reicht nicht -> ich muss mit anderen Quellen ergänzen Nach Ordnungssystem forschen

Die karolingische Bildungsreform Einführung Karolingische Renaissance: QUELLEN des Christentums wiederbeleben und mit gut geschrieben Texte zu ersetzen (orthographisch) -> nicht wie italienische Rinascimento (kein Bezug auf Kultur Antike, sondern auf Christentum und seine Geschichte und Quellen) Bei dieser Reform wollte man nicht was Neues schaffen, sondern man hat sich auf Korrektur konzentriert und Wiederherstellung christlicher Texte Königshof als Bildungszentrum der gelehrten Welt, als zentrale Ort und Impulsgeber -> Verbreitung Bildung schwierig wegen große Ausdehnung des Reiches = Notwendigkeit Reformprogramm der Bildung. Es wurden Insel der Bildung und der Gelehrsamkeit geschafft z.B. in Kloster und Königshöfe (Stationen in Reisewege, Aufenthaltsorte...


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