Was ist Heterogenität? Vock, Zusammenfassung PDF

Title Was ist Heterogenität? Vock, Zusammenfassung
Course Vorbereitung der Modulabschlussprüfung Bildungswissenschaften Lehramt Modul 2
Institution Universität Koblenz-Landau
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Summary

Zusammenfassung zu des gegebenen Ausschnitts des Textes von Vock zum Thema Heterogenität

Fließtext...


Description

Heterogenität* * Der$vorliegende$Textausschnitt$stammt$aus$„Umgang$mit$Heterogenität$in$Schule$und$Unterricht“$ von$Vock$und$Gronostaj,$welcher$2017$in$Bonn$durch$die$Brandt/Friedrich-Ebert-Stiftung$ veröffentlicht$wurde.$Zentrales$Thema$ist$die$Studie$zur$Heterogenität$in$der$Schülerschaft$und$die$ Reaktion$des$Bildungssystems$auf$diese.$$ $ Heterogenität$beschreibt$die$breite$Vielfalt$von$menschlichen$Eigenschaften,$welche$unter$anderem$ aus$Begabungen$und$Interessen$besteht.$Außerdem$können$Aspekte$wie$der$familiäre.Hintergrund$ oder$die$Bildungssprache$diese$Eigenschaften$beeinflussen.$Da$die$Heterogenität$in$den$Schulklassen$ sehr$präsent$ist,$haben$Lehrer$die$Verantwortung$einen$Unterricht$zu$schaffen$der$zu$allen$Schülern$ passt,$sie$möglichst$gut$fördert$und$auf$das$gesellschaftliche$Leben$vorbereitet.$Hierbei$betrachtet$ man$mehrere$Dimensionen$der$Vielfalt$wie$die$soziale$Dimension$oder$die$Unterschiede$zwischen$ den$Geschlechtern.$Zentral$sind$der$Umgang$mit$Heterogenität,.individuelles.Fördern.und.die. Passung.des.Unterrichts.zu.unterschiedlichen.Lernvoraussetzungen.$Aber$auch$ sonderpädagogischer$Förderbedarf$und$chronische$Krankheiten$sind$Teile$der$Heterogenität$in$der$ Schule.$$ Der$familiäre$Hintergrund$ist$ein$Element$der$Heterogenität$und$wird$in$den$sozioökonomischen. Hintergrund$und$den$Migrationshintergrund$unterteilt.$ In$Bezug$auf$den$sozioökonomischen$Hintergrund$gibt$es$vieles$zu$beachten,$so$zum$Beispiel$die$ Familienkonstellation,$die$Wohnsituation$und$der$Lebensstil$der$Schüler$sowie$die$finanzielle$ Situation$der$Familie.$Zudem$wird$durch$den$Soziologen$Boudon$zwischen$primären.und.sekundären. Herkunftseffekten.unterschieden.$Einflüsse$die$sich$direkt$auf$die$schulische$Leistung$auswirken,$ nämlich$die$wirtschaftlichen,$gesellschaftlichen$und$kulturellen$Grundvorraussetzungen$der$Familie$,$ zählen$zu$den$primären$Herkunftseffekten.$Dahingegen$können$sekundäre$Herkunftseffekte$nicht$ durch$die$schulischen$Leistungen$erläutert$werden.$Denn$hier$geht$es$hauptsächlich$um$die$Wünsche$ der$Eltern$bezüglich$der$Schullaufbahn$und$der$Leistungen$ihrer$Kinder.$Allgemein$belegen$ empirische$Studien,$dass$Schüler$aus$sozio-ökonomisch$niedriger$gestellten$Familien$schlechtere$ Schulleistungen$erzielen,$bei$gleicher$Leistung$von$den$Lehrern$schlechter$bewertet$werden$und$ihre$ Eltern$sie$eher$auf$niedrigere$Schulformen$schicken,$als$Schüler$aus$höher$gestellten$Familien.$$ $ Bezüglich$des$Migrationshintergrundes$zeigen$Forschungen$deutliche$Unterschiede$zwischen$ Schülern$mit$und$ohne$Migrationshintergrund.$So$verlassen$Schüler$mit$Migrationshintergrund$die$ Schule$eher$ohne$Abschluss$als$jene$ohne$und$sind$ebenfalls$häufiger$arbeitslos.$Dies$wird$im$ Allgemeinen$durch$sprachliche$Herausforderungen$sowie$die$durchschnittlich$schlechtere$sozioökonomische$Stellung$von$Familien$mit$Migrationshintergrund$begründet.$Allerdings$reicht$diese$ Begründung$nicht$aus,$da$Studien$zeigen,$dass$auch$Schüler$mit$Migrationshintergrund$und$ähnlichen$ finanziellen$Umständen$in$Leistungsüberprüfungen$schlechter$abschneiden$als$jene$ohne$ Migrationshintergrund.$Außerdem$bleibt$zu$berücksichtigen,$dass$Schüler$mit$Migrationshintergrund$ nicht$verallgemeinert$betrachtet$werden$sollten,$da$es$auch$unter$ihnen$deutliche$Unterschiede$gibt.$ Beispielsweise$erbringen$Kinder$aus$Familien$aus$osteuropäischen$Ländern$bessere$Leistungen$als$ jene$aus$der$Türkei.$Zusätzlich$spielt$die$kulturelle$Identität$eine$Rolle,$wobei$größtenteils$jene$ Schüler$benachteiligt$sind,$die$sich$weder$mit$ihrem$Heimatland$noch$mit$dem$Land$identifizieren,$in$ dem$sie$leben.$$ $ Eine$weitere$Dimension$der$Heterogenität$ist$die$Bildungssprache.$Allgemein$sind$sprachliche$ Kompetenzen$eine$wichtige$Voraussetzung$für$das$Lernen$und$die$Schulleistungen.$Somit$erziele$ Schüler$mit$sprachlichen$Problemen$im$Unterricht$eher$$schlechtere$Ergebnisse.$Begründet$werden$ geringere$Sprachkompetenzen$mit$dem$Bildungsniveau$der$Eltern$sowie$dem$Migrationshintergrund.$ Da$gebildetere$Eltern$ihren$Kindern$einen$besseren$sprachlichen$Input$(in$der$deutschen$Sprache)$ geben$als$weniger$gebildete$und$eingewanderte$Eltern.$Hierbei$handelt$es$sich$hauptsächlich$um$die$ nicht$ausreichende$Beherrschung$der$Bildungssprache,$welche$im$Unterricht$in$allen$Fächern$von$

großer$Bedeutung$ist$und$oft$vorausgesetzt$wird.$Folglich$werden$von$den$Lehrkräften$(unbewusst)$ Kinder$bevorzugt,$die$zu$Hause$intensivere$sprachliche$Inputs$erhalten.$$$$ $ Die$Reaktion$auf$die$Heterogenität$ist$die$Inklusion,$da$Kinder$mit$Behinderungen$oder$einem$ sonderpädagogischen$Förderbedarf$rein$rechtlich$Regelschulen$besuchen$dürfen.$Seit$dem$dies$ beschlossen$wurde,$baut$die$Regierung$das$inklusive$Schulsystem$aus.$Ziel$ist$die$gelungene$ Aufnahme,$erfolgreiche$Förderungen$und$gezieltes$Eingehen$auf$die$besonderen$Bedürfnisse$solcher$ Kinder$in$Regelschulen.$Dabei$gibt$es$drei$Kategorien$des$Förderbedarfs,$Behinderungen,$Lern-$und$ Verhaltensschwierigkeiten$und$soziale$Benachteiligungen.$$Allerdings$besucht$aktuell$die$Mehrheit$ der$Kinder,$die$diesen$Kategorien$zugeordnet$werden$können,$Förderschulen.$Auch$ist$die$schulische$ Inklusion$nicht$bundesweit$rechtlich$gleich$festgelegt.$Auffällig$ist$aber$dass$die$Schüler,$die$eine$ Regelschule$besuchen$zwar$$mehr$lernen$und$sich$besser$entwickeln,$aber$unter$sozialen$Nachteilen$ wie$Unbeliebtheit$oder$geringem$Selbstwertgefühl$leiden.$Dabei$spielen$die$Lehrkräfte$als$Vorbilder$ eine$relevante$Rolle,$weil$sie$die$Akzeptanz$und$die$Wertschätzung$vorleben$müssen.$$ Im$Vergleich$zum$sonderpädagogischen$Förderbedarf$wird$der$Umgang$mit$Kindern$mit$chronischen$ Krankheiten$bei$der$Entwicklung$und$Verbesserungen$eines$inklusiven$Schulsystems$weniger$bis$gar$ nicht$beachtet.$Denn$Schulen$beschäftigen$sich$im$Allgemeinen$zu$wenig$mit$Krankheiten.$$ $ Hinzukommen$neben$den$erwähnten$Dimensionen$der$Heterogenität$die$Intelligenz$und$das$ Vorwissen.$Die$Intelligenz$beeinflusst$Lernverläufe$und$-erfolge$und$ist$in$einer$Klasse$breit$verteilt.$ So$gibt$es$insbesondere$in$der$Grundschule$mehrheitlich$durchschnittlich$intelligente,$aber$auch$ weniger$intelligente$und$hochintelligente$Schüler.$Erklären$lassen$sich$diese$Unterschiede$zum$einen$ durch$genetische$Faktoren,$zum$anderen$durch$Lerngelegenheiten$und$Entwicklungsbedingungen.$ Denn$nur$wenn$diese$stimmen,$kann$die$Intelligenz$voll$entfaltet$werden.$Intelligentere$Menschen$ können$sich$schneller$und$leichter$Wissen$aneignen.$Dieses$ist$im$Lernprozess$noch$wichtiger$als$die$ Intelligenz$und$die$Intelligenz$kann$es$nie$ersetzen.$Das$liegt$daran,$dass$das$Voranschreiten$in$einem$ Fach$leichter$fällt,$wenn$bereits$ein$gutes$Vorwissen$zum$Thema$vorhanden$ist.$Zudem$kann$das$ Aneignen$von$Wissen$durch$die$Lehrkraft$kontrolliert$und$bestimmt$werden.$Aufgrund$der$ vorgegebenen$Zeitrahmen$und$der$individuellen$Lerngeschwindigkeiten$der$Schüler$gelingt$dies$ allerdings$nur$selten.$$ $ Die$letzte$Dimension$von$Heterogenität$die$im$Textabschnitt$thematisiert$wird,$sind$die$Unterschiede$ zwischen$den$Geschlechtern.$Mädchen$schneiden$in$sprachlichen$und$Jungen$im$mathematischnaturwissenschaftlichen$Fächern$besser$ab.$Außerdem$passt$ihre$Selbstwahrnehmung$zu$diesem$ Ergebnis.$Denn$Mädchen$sehen$sich$trotz$gleicher$Leistungen$in$Tests$in$naturwissenschaftlichen$ Fächern$unfähiger$als$die$Jungen.$Begründet$wird$dieses$Ergebnis$durch$die$Geschlechterrollen.$So$ sind$Jungen$traditionell$geeigneter$für$handwerkliche$Berufe.$Wenn$diese$von$den$Lehrkräften$ vertreten$und$deutlich$gezeigt$werden,$so$beeinflusst$dies$die$Ansichten$und$Leistungen$der$Schüler.$ Dies$führt$zur$Ausgrenzung$von$Schülern,$die$diesen$Rollen$nicht$entsprechen$und$macht$die$Schule$ für$sie$zu$einem$unsicheren$Ort.$ $ $...


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