Zusammenfassung FiWi (kurz - Teil I) PDF

Title Zusammenfassung FiWi (kurz - Teil I)
Course Grundlagen der Finanzwirtschaft
Institution Universität Osnabrück
Pages 6
File Size 428.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 84
Total Views 136

Summary

Teil I - Finanzwirtschaft Zusammenfassung...


Description

Zusammenfassung – Finanzwirtschaft WiSe 18/19 Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung des Vorlesungsstoffes zum oben genanntem Modul und Semester. Orientierung am Inhalt des Skripts/der Vorlesung des zu diesem Zeitpunkt für das oben genannte Modul zuständigen Dozenten der Universität Osnabrück.

Inhaltsverzeichnis Kapitel A: Gegenstand und Aufgaben der Finanzwirtschaft Teil 1: Finanzbereich und Leistungsbereich des U'ens Teil 2: Aufgaben der Finanzwirtschaft Kapitel B: Investitionsentscheidungen Teil 1: Grundlagen Teil 2: Investitionsentscheidungen bei sicheren Erwartungen mit eindeutigem Kalkulationszins

Seite

Seite 1 Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 3 Seite 3

Kapitel A: Gegenstand und Aufgaben der Finanzwirtschaft Teil 1 – Finanzbereich und Leistungsbereich des Unternehmens Leistungsbereich: Alle Aktivitäten, die sich auf die Gestaltung der Güterströme beziehen → Beschaffung der Faktoreinsatzgüter, Produktion von Gütern/Erstellung von Dienstleistungen, Verwertung der Erstellten Güter/Dienstleistungen am Absatzmarkt. Finanzbereich: Alle Aktivitäten, die die Planung und Steuerung der Geldströme betreffen. (1) Leistungsauszahlungen: Laufende Auszahlungen → Löhne & Gehälter, Beschaffung von RHB/Material, Energie Investitionsauszahlungen → Beschaffung von AV im Leistungsbereich (2) Leistungseinzahlungen: Laufende Einzahlungen → Aus Absatz der erstellten Güter/DL (Umsatz!) Einzahlungen aus Desinvestition → Verwertung von nicht mehr benötigten Anlagegütern (3) Leistungssaldo einer Periode: Laufende Leistungseinzahlungen ./. Laufende Leistungsauszahlungen = Leistungssaldo vor Investitionen ./. Investitionsauszahlungen + Einzahlungen aus Desinvestition = Leistungssaldo (Gesamt) (6) Finanzinvestitionssaldo: Laufende Finanzinvestitionseinzahlungen (5) ./. Laufende Finanzinvestitionsauszahlungen (4) = Finanzinvestitionssaldo vor Investitionen ./. Auszahlungen für Finanzinvestitionen (4) + Einzahlungen aus Finanzdesinvestitionen (5) = Finanzinvestitionssaldo (Gesamt) Bei erfolgreich arbeitenden Unternehmen ist der Leistungssaldo vor Investitionen i.d.R. positiv. Der Saldo ist eine Maßgröße für den Grad des Erfolges bisheriger Investitionen. Durch Investitionen wird oft der Leistungssaldo negativ, diese Tatsache muss durch andere Zahlungsströme ausgeglichen werden → Finanzierung im Sinne der Kapitalbeschaffung nötig! Zur Abdeckung negativer Leistungssalden → externe Kapitalgeber → Kapitaleinlage (7) oder Kredit (9). (7) Kapitaleinlagen: Kapitalgeber erwerben Beteiligungstitel, erhalten so die Rechtsstellung des Eigentümers/Teilhabers oder Gesellschafters und Anspruch auf Gewinnausschüttungen und Kapitalrückzahlungen (8). (9) Kredite: Kapitalgeber erwirbt einen Forderungstitel (wird zum Gläubiger), das Unternehmen verpflichtet sich zu Zins- und Tilgungszahlungen (10). (11) Finanzierungsabhängige Steuern und Abgaben → ESt, KSt, GewSt (12) Finanzierungsabhängige Subventionen → Nur solche Subventionen als Einzahlungen, die mit Finanzierungsvorgängen zusammenhängen, z.B. Zinszuschüsse zu bestimmten Krediten.

Seite 1

Finanzierungsarten: Nach Herkunft: Innenfinanzierung → „Gewinne“ aus dem Umsatzprozess oder der Desinvestition werden einbehalten für künftige Investitionsauszahlungen. Außenfinanzierung → Wenn externe Kapitalgeber finanzielle Mittel geben.

Beide Volumen addiert +/- Bestandsab-/zunahme der Zahlungsmittel = Gesamte Investitionsauszahlung (pro Periode). Finanzierungsarten: Nach Rechtsstellung des Kapitalgebers: Beteiligungsfinanzierung → Wenn der Kapitalgeber die Rechtsstellung eines Eigentümers/Teilhabers/Gesellschafters erwirbt. Fremdfinanzierung → Kapitalgeber erwirbt Rechtsstellung eines Gläubigers.

Teil 2 – Aufgaben der Finanzwirtschaft 1) Erhaltung der Zahlungsfähigkeit: Das U‘en muss jederzeit zahlungsfähig sein, Zahlungsunfähigkeit bedeutet mit der Insolvenz i.d.R. das Ende der Existenz. Zahlungsfähigkeit bedeutet, dass alle fälligen Zahlungen fristgerecht erfüllt werden können → Liquiditätsbedingung: Kumulativ-pagatorische Betrachtungsweise → Die Summe aller Auszahlungen muss immer ≤ Summe aller Einzahlungen + Zahlungsmittel Anfangsbestand sein! Bilanzorientierte Betrachtungsweise → langfristige Planung, betrachtet nicht nur Einzahlungsüberschüsse, sondern Bilanzkennzahlen wie Verschuldungsgrad, Anlagendeckungsgrad. Plan B der Liquiditätsplanung bei Unsicherheit ist Planung des Anpassungspotentials → Bestimmt durch Belastung des Cashflows, Umfang und Struktur der liquiden Mittel/Finanzierungsreserven. 2) Zielorientierte Gestaltung von Zahlungsströmen → (Eigen-)Kapitalgeber wollen hohe Überschüsse bei gegebenem Kapitaleinsatz, Präferenzen hierbei sind 1. Höhe 2. zeitliche Verteilung (Zeitpräferenz) 3. Unsicherheit (Risikopräferenz). Daraus abgeleitet → Präferenzfreies Entscheidungskriterium für Finanzierung und Investition: Maximierung des Marktwertes.

Seite 2

Kapitel B: Investitionsentscheidungen Teil 1: Grundlagen Investition (Finanzierung) ist ein betrieblicher Vorgang, der immer mit einer Auszahlung (Einzahlung) beginnt, und zu verschiedenen Zeitpunkten Ein- und Auszahlungen verursacht. Deckungskriterium → Summe der Einzahlungen muss größer als die Auszahlung sein! Investitionsarten: → Realinvestitionen (Leistungsbereich): → Materiell (Gründungs-/Erweiterungs-/Ersatz-/Rationalisierungsinvestition) → Immateriell (z.B. Durchführung einer Werbekampagne) → Finanzinvestitionen (Finanzinvestitionsbereich): z.B. Aktien (In Abhängigkeit von der Zeit- und Risikopräferenz des Unternehmers muss das Projekt folgendes kompensieren: intertemporaler Tausch → zukünftiger Konsum wird gegenwärtigem Konsum vorgezogen & Risikoübernahme → zukünftige Einzahlungsüberschüsse sind unsicher, gegenwärtiger Konsum wäre sicher)

Teil 2: Investitionsentscheidungen bei sicheren Erwartungen und eindeutigem Kalkulationszins Endwert VT: Überschuss über die Erträge einer Alternativanlage (Geld bei der Bank lassen). at = Einzahlungsüberschüsse (EZÜ) zum Zeitpunkt t q = 1+i A0 = Auszahlung zu Beginn der Investition Kapitalwert V0: Gegenwärtige Vermögensmehrung bei Durchführung (t=0) des Projekts, im Vergleich zur Alternativanlage → Abzinsung der EZÜ auf t=0 Äquivalente Annuität g: Der Betrag (Überschuss), der jährlich entnommen werden kann, wenn mit einem Kredit zum Kalkulationszinsfuß finanziert wird (nach Zins und Tilgungszahlung). d.h. → g/KWF = V0 ! Exkurs Finanzmathematik – Umrechnungsfaktoren: Aufzinsungsfaktor: qT Abzinsungsfaktor: q-T (Im Folgenden Annahme → z = konstante Zahlungen, i > 0 und einheitlich über gesamte Laufzeit) Rentenbarwertfaktor RBF(i,T) = (qT-1)/(i*qT) → Ermittlung des Barwertes B einer über T Jahre nachschüssig gezahlten Rente z im Zeitpunkt t = 0 (Barwert B = z*RBF(i,T)) (→ Bei der „ewigen Rente“ näherungsweise mit z*1/i, T muss hinreichen groß sein z.B. 30) Kapitalwiedergewinnungsfaktor KWF(i,T) = (i*qT)/(qT-1) → Ermittlung einer über T Jahre nachschüssig gezahlten Rente z, die aus einem im Zeitpunkt t = 0 gegebenen Betrag B geleistet werden kann (z = B * KWF(i,T)) → Ist der Kehrwert des RBF → KWF = 1/RBF Seite 3

Endwertfktor EWF(i,T) = (qT- 1)/i → Ermittlung des Endwertes E einer über T Jahre nachschüssig gezahlten Rente z (E = z * EWF(i,T)) Rückwärtsverteilungsfaktor RVF(i,T) = i/(qT-1) → Ermittlung einer über T Jahre nachschüssig gezahlten Rente z, die aus einem im Zeitpunkt t = T gegebenen Betrag E geleistet werden kann (z = E * RVF(i,T)) → Ist Kehrwert des EWF → RVF = 1/EWF Daraus ergeben sich folgende Mathematische Zusammenhänge:

→ → →

RVF = KWF – i EWF = qT*RBF KWF = qT*RVF

Tipp/Eselsbrücke: Man könnte sich also auch nur den Endwertfaktor merken, denn: Kehrwert des EWF ist der RVF, der RVF+i ist der KWF und der Kehrwert des KWF ist der RBF. Entscheidungsregeln: Entscheidung über ein einzelnes Projekt: Entscheidungsregel 1 → Investition lohnt genau dann, wenn V0, g und VT > 0 (positiv) sind! Entscheidung über mehrere, sich ausschließende Projekte: Entscheidungsregel 2 → Realisiere dasjenige Projekt, bei dem V0, g und VT maximal sind! (Bei gleicher Laufzeit und Zins reicht Ermittlung des Kapitalwertes, denn wenn dieser maximal ist, so sind es auch g und VT). Bei unterschiedlicher Laufzeit der Projekte müssen Endwert und äquivalente Annuität auf die höhere Laufzeit hochgerechnet werden: Endwert VT#4(A)*q = VT#5(A) Äquivalente Annuität g#4(A) = V0*KWF(i,4) → g#5(A) = V0*KWF(i,5) Der interne Zinsfuß (i*) einer Zahlungsreihe ist derjenige Zinssatz, bei dessen Verwendung als Kalkulationszinsfuß der Kapitalwert gleich Null wird: Er gibt die Verzinsung an, die auf das jeweils (zeitlich/pro Periode) im Projekt gebundene Kapital erzielt wird. Achtung: NICHT die Verzinsung des anfänglich eingesetzten Kapitals, da sonst unterstellt werden müsste, dass die zwischenzeitlichen Mittelrückflüsse wieder kostenlos bis zum Laufzeitende des Projektes angelegt werden können → unrealistisch! Entscheidungsregeln mit dem internen Zinsfuß: Über ein einzelnes Projekt: Intuitiv → Wenn i* > i Über mehrere, sich ausschließende Projekte: Intuitiv → Wähle das Projekt, mit maximalem i* Aber: Kompatibel mit dem nutzenmaximierenden Kapitalwertkriterium? Damit es kompatibel ist, muss der interne Zinsfuß (IRR) eindeutig sein und existieren. Hinreichend hierfür ist, dass die Kapitalwertfunktion f(i) = V0 mit negativem EZÜ beginnt und monoton fällt (Normalinvestition): z.B.:

Seite 4

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei Zahlungsreihen, die einen Vorzeichenwechsel beinhalten genau ein interner Zinsfuß i*>-1 existiert (Normalinvestition). Bei Zahlungsreihen, deren kumulierte EZÜ einen Vorzeichenwechsel haben (reguläre Investition), gibt es ebenfalls genau einen internen Zinsfuß i*>0! Aber: Es gibt zwei Probleme bei der Anwendung dieser Entscheidungsregel (i* pos.), nämlich bei 1. Nichtexistenz eines internen Zinsfuß und 2. Existenz mehrerer positiver interner Zinsfüße. Bei mehreren sich ausschließenden Projekten können sich die Kapitalwertfunktionen schneiden! Die Entscheidung ist dann also nicht nur „Wähle Projekt mit max. i*“, sondern man muss in Abhängigkeit vom Kalkulationszins entscheiden:

Amortisationsdauer: Zeitspanne zwischen der ersten Auszahlung des Projekts und dem Zeitpunkt, an dem erstmalig „schwarze Zahlen“ geschrieben werden (kumulierte EZÜ > Kosten). Praktiker Entscheidungsregeln → AD muss kleiner einer gegebenen Vorgabe sein oder → Bei mehreren Projekten, wähle dasjenige mit der geringeren AD. Aber: Unvorteilhaft, wenn nach erreichen der AD noch hohe positive/negative EZÜ kommen, da diese unberücksichtigt bleiben! Weiteres Bewertungskalkül in der Praxis sind statische Näherungsverfahren, die z.B. auf den durchschnittlichen Gewinn abstellen oder die Rentabilität (ROI/Return on Investment). Wenn die Nutzungsdauer ein Entscheidungsproblem ist: Optimale Nutzungsdauer ist diejenige, bei der der Kapitalwert maximal wird. LT = Nettoliquidationserlös zum Zeitpunkt t Alternativ: Grenzwertkalkül: Aus V0(T) – V0(T-1) folgt:

D.h. Ein Weiterbetrieb der Investition um eine Periode lohnt nur wenn o.g. Satz gilt.

Seite 5...


Similar Free PDFs