Zusammenfassung Kommunikation PDF

Title Zusammenfassung Kommunikation
Author Philip Stengel
Course Interaktion im schulischen Kontext (HRGe/Gr)
Institution Bergische Universität Wuppertal
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Zusammenfassung Kommunikation...


Description

Klassische Kommunikationstheorien und -modelle • Unterscheidung zwischen allgemeinen und psychologischen Kommunikationsmodellen • Allgemeine Kommunikationstheorien integrieren Ideen verschiedener Wissenschaftsrichtungen, psychologische Kommunikationstheorien haben eine eingeschränktere und differenziertere Perspektive# 1. Encoder-/Decoder-Modelle • Verstehen unter Kommunikation einen Prozess, bei dem eine innere Repräsentation (z.B. die Definition des Wortes „Kommunikation“) mit Hilfe eines Codes (z.B. Sprache) verschlüsselt wird # • Verschlüsselung heißt Enkodierung: Der verschlüsselte Code wird über den Kommunikationskanal zu den Adressierten der Botschaft geleitet und muss von dort wieder entschlüsselt werden # • Entschlüsselung = Dekodierung # • Zielen überwiegend auf ein umfassendes Verständnis bezüglich der Verschlüsselung, Übertragung und Entschlüsselung von Botschaften ab # • Werden auch mögliche Störquellen und Probleme thematisiert, die einen reibungslosen Kommunikationsablauf beeinträchtigen können # • Beispiele: Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver und Modell von Schulz von Thun fallen in diese Kategorie #

2. Intentionale Modelle • Beschäftigen sich eher mit der Absicht des Kommunizierenden, dem Rezipierenden das „Gemeinte“ zu übermitteln # • Grundlegende Frage, wie Kommunikation gelingen kann (Wie kann man eine Einigung über das Gesagte erzielen?)#

3. Modelle der Perspektivübernahme • Schwerpunkt: Frage, wie Menschen einander besser verstehen können # • Bereitschaft der Beteiligten, die Situation mit den Augen des Gegenübers zu betrachten # 4. Dialog-Modelle • Beschäftigen sich mit der Frage, wie gemeinsame Wirklichkeit konstruiert wird # • Watzlawick zeigt einen Versuch, verschiedene Kernmerkmale menschlicher Kommunikation zu identifizieren # • Prinzipiell vereint alle Modelle der Gedanke, dass eine Nachricht von Person zu Person übermittelt wird #

Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver • Aus den 1940er Jahren von Claude E. Shannon und Warren Weaver# • Modell war ursprünglich rein technisch orientiert und behandelte nicht die Bedeutung der Botschaft, sondern lediglich deren Übertragung und Empfang # • Das Ziel des mathematischen Modells war die Optimierung der Kommunikation (d.h. die Verminderung von Störeinflüssen) in der technischen Übertragung# • Kommunikation bedeutet in dem Kontext Austausch bzw. Übertragung von Information (zwischen Systemen)# • Technikzentriertes Modell: Störungen sind nur Übertragungsprobleme# • Nach Shannon und Weaver beinhaltet Kommunikation sechs Elemente:# • Ausgangspunkt des Kommunikationsprozesses ist die Informationsquelle (Sender). Dieser wählt eine Nachricht aus und übermittelt sie mit Hilfe des Sendegeräts (Kodierer) in Form von Signalen # • Die Signale werden in einem spezifischen Kanal übertragen und von den Adressierten mit Hilfe eines Empfangsgeräts (Dekodierer) aufgenommen und entschlüsselt # • Der Vorgang der Signalübertragung ist allerdings möglichen Störungen (z.B. Rauschen) ausgesetzt# • Bei der gesprochenen Sprache ist die Nachrichtenquelle das Gehirn, der Sender die Stimmbänder, die den sich ändernden Schalldruck (d.h. das Signal) erzeugen, der durch die Luft (d.h. den Kanal) übertragen wird # • Der Kanal gibt an, wie übermittelt wird (gesprochene/geschriebene Sprache, nonverbale Kanäle)# • Dem Signal (Nachricht) werden unter Umständen ohne Absicht der sendenden Person Elemente hinzugefügt -> Es entsteht „Rauschen“ • Mögliche Störquellen sind Tonverzerrungen (Telefon), atmosphärische Störungen (Funktechnik) oder Verzerrungen der Form eines Bildes (Television)# • Direkte Kommunikation: Störungen können z.B. dadurch entstehen, dass der Kanal (d.h. die Luft) nicht vollkommen „ruhig“ ist -> In einer Vorlesung kann man z.B. nicht davon ausgehen, dass jeder Studierende leise und aufmerksam ist, sodass die Voraussetzung für eine optimale Übertragung der Botschaft gegeben ist -> Der Kanal wäre dann nicht meh frei von Hintergrundgeräuschen und so kann es beispielsweise dazu kommen, dass man nicht alle angebotenen Informationen versteht # • Für die erfolgreiche Übermittlung einer Nachricht muss beidseitige Aufmerksamkeit gegeben sein und die Mitteilung sollte in vorhandenes Wissen integrierbar sein -> zumindest teilweise identisches Zeichen- und Bedeutungswissen (z.B. eine bestimmte Sprache) erforderlich # • Transport sollte möglichst störungsfrei ablaufen, damit auch eine Rückinformation (d.h. ein Feedback zur sendenden Person) erfolgen kann (z.B. Rückfragen oder Bitte um Wiederholung)# • Ursache für ausbleibende oder unerwartete Reaktionen können Fehler bei Kodierung und Dekodierung sein, die dazu führen, dass sich gesendete und empfangene Botschaft nicht völlig entsprechen #

Beispiel:# • Die Informationsquelle (z.B. das Gehirn von Tom) wählt eine Nachricht aus (z.B. „Ich mag dich, Lisa!“) und übermittelt sie mittels eines Senders (d.h. Tom’s Stimmbänder), der den sich ändernden Schalldruck (d.h. das Signal) erzeugt. Diesen Prozess nennt man Enkodierung. Die Signale werden nun durch den Kanal (d.h. die Luft) zur Adressatin (d.h. Lisa) übertragen. Lisa muss die Nachricht mittels Gehör und Gehirn im Anschluss wieder dekodieren. Es kann zu „Rauschen“ im Kanal kommen, was die korrekte Übertragung erschwert (z.B. wenn der Kanal nicht vollkommen frei ist, weil Lisa und Tom gerade am Bahnhof stehen und ein Zug einfährt).#

Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun • Findet besonders in der Praxis großen Zuspruch -> deutliche Vorteile: starker Anwendungsbezug und Praktikabilität # • Eignet sich gut dazu, das eigene Kommunikationsverhalten kritisch zu überprüfen # • Mit der Absicht, auch klassische Kommunikationstheorien für die Praxis nutzbar zu machen, bezieht von Thun u.a. Ideen von Watzlawick und Bühler ein # • Menschliche Kommunikation soll aus jeweils vier Perspektiven betrachtet werden -> diese vier Seiten sind Kernstück des Modells und werden auch „vier Schnäbel“ (auf Seiten der sendenden Person) und „vier Ohren“ (auf Seiten der empfangenden Person) genannt# • Das Gesendete und das Empfangene kann sehr verschieden sein # • Eine Nachricht ist das gesamte „Paket“ der übermittelten Informationen mit allen verbalen und nonverbalen Anteilen. Sie enthält viele Botschaften gleichzeitig (= die Deutungen, die ich senden will oder die ich empfange)# • Vier Seiten einer Nachricht: Sachinhalt (worüber informiere ich), Appell (wozu möchte ich dich veranlassen), Selbstoffenbarung (was möchte ich von mir preisgeben), Beziehung (in welcher Beziehung stehe ich zu dir)#

• Eine Äußerung enthält vier simultane Botschaften #

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1. Sachinhalt: Eine Nachricht enthält in der Regel Sachinformationen, die die sendende der empfangenden Person mitteilen möchte # 2. Selbstoffenbarung: In jeder Nachricht stecken auch Informationen über die sendende Person, die sowohl aus gewollter Selbstdarstellung (z.B. um zu zeigen, dass man sich auf einem Gebiet auskennt) als auch aus unbeabsichtigter Selbstenthüllung (z.B. Zittern als Zeichen von Aufregung oder Angst) bestehen können # 3. Beziehungsaussage: Die Art und Weise, wie eine Person angesprochen wird, gibt meistens Aufschluss darüber, wie die Beziehung zwischen ihr und der sendenden Person definiert wird („Habe ich mir doch gedacht, dass die Aufgabe zu schwer für dich ist“ vs. „Wenn du dir das nichtmal genau ansiehst, fällt dir sicher die richtige Lösung ein“)# 4. Appell: Wer etwas von sich gibt, will damit in der Regel auch etwas bewirken. Eine Nachricht soll die adressierte Person dazu bringen, bestimmte Dinge zu tun oder zu unterlassen, zu denken oder zu fühlen # Entsprechend postuliert von Thun auch „vier Ohren“:# 1. 2. 3. 4.

Sachohr (d.h. Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?)# Selbstoffenbarungsohr (d.h. Was für eine Person ist das?)# Beziehungsohr (d.h. Wie redet sie mit mir? Wen glaubt sie, vor sich zu haben?)# Appellohr (d.h. Was soll ich tun, denken, fühlen?)#

• Schwierigkeiten bei der Kommunikation lassen sich häufig so beschreiben, dass die Intention der sendenden Person nicht der Wahrnehmung der empfangenden Person entspricht -> Einer sendenden Person geht es beispielsweise um den Appell, die empfangende Person achtet dagegen auf den Beziehungshinweis und drückt Mitgefühl aus # • Der Empfänger benutzt zum Dekodieren der Nachricht nicht alle „vier Ohren“ gleichermaßen#

• Er hat prinzipiell die freie Auswahl, auf welche Seite der Nachricht er reagiert # • Zu Störungen in der Kommunikation kommt es dann, wenn der Empfänger auf eine Seite Bezug nimmt, auf die der Sender das Gewicht nicht legen wollte, oder wenn er überwiegend „nur mit einem Ohr“ hört # • Dies kann zu „einseitigen Empfangsgewohnheiten“ führen, so dass die Nachricht durch einen systematischen Fehler der Decodierung falsch interpretiert wird # • Kommunikationsqualität hängt davon ab, wie gut die Entschlüsselung des vom Sender bzw. von der Senderin Gemeinten gelingt # • Schulz von Thun nimmt außerdem an, dass einseitige Empfangsgewohnheiten zu Kommunikationsstörungen führen können -> weist eine Person beispielsweise ein „übergroßes Appellohr“ auf, hat sie einen besonders starken Wunsch, auf die Bedürfnisse von Interaktionspartnern einzugehen -> so neigen Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl dazu, sich an die Wünsche anderer anzupassen # • Kurze Sätze und einfache Begriffe tragen zur Verständlichkeit bei; um Fehler beim Verständnis sehr wichtiger Botschaften zu reduzieren, kann eine Mehrfachkodierung (z.B. als Text und Bild) hilfreich sein # • Kinder können es nicht gut auseinanderhalten, d.h. verbale und nonverbale Kommunikation sollten übereinstimmen# • Nach Schulz von Thun kommuniziert der Sender immer auf zwei Ebenen gleichzeitig: auf der Mitteilungsebene und auf der Meta-Ebene# • Die Botschaften dieser beiden Ebenen „qualifizieren“ einander, d.h. geben wechselseitig Interpretationshilfe darüber, wie die Botschaft der anderen Ebene gemeint ist # • Qualifizierung durch Kontext, Formulierung, nonverbale Signale # • Botschaften können einander in kongruenter oder inkongruenter (verbal oder nonverbal stimmen nicht überein) qualifizieren # Explizite und implizite Botschaften • Ausdrücklich formuliert oder in der Nachricht indirekt erhalten# • Auf allen vier Seiten der Nachricht sind explizite wie implizite Botschaften möglich # Nonverbale Nachrichtenanteile • Implizites wird oft durch Stimme, Betonung, Gestik und Mimik ausgedrückt # • Sie haben nur drei Seiten (der Sachaspekt fehlt)# Kongruente und inkongruente Nachrichten • In kongruenten Nachrichten weisen alle Signale in die gleiche Richtung# • Bei inkongruenten Nachrichten stehen verbale und nonverbale Zeichen in Widerspruch zueinander #

Maximen der Kommunikation nach Grice • Grundidee: Kommunikation als kooperatives Handeln zu betrachten # • Ziel ist demnach, die Verständigung zwischen sendender und empfangender Person # • Die Botschaft muss so vermittelt werden, dass das Gegenüber diese Botschaft nachvollziehen kann und ihre Bedeutung versteht -> nur dann kann das Kommunikationsziel erreicht werden #

• Unterschieden wird zwischen der wörtlichen Bedeutung sprachlicher Äußerungen und ihrem kommunikativen Sinn, welche divergieren können # • Auffassung, dass Kommunikation nicht zustande kommen kann, wenn die Beteiligten kein gemeinsames Interesse verfolgen -> allgemeines Prinzip der Kommunikation daher das Kooperationsprinzip # • verlangt, dass die Beteiligten jede Botschaft unter Berücksichtigung zweier Gesichtspunkte (beidseitig akzeptierte Interaktionsziele und aktueller Zeitpunkt im Gespräch) erstellen # • Hieraus sind vier Konversationsmaxime entstanden, deren Einhaltung die Effizienz von Kommunikationsvorgängen steigern soll -> Verstöße gegen die Maximen führen nach seiner Auffassung zu Missverständnissen und Ineffizienz#

• Einhaltung dieser Maxime ist nicht ohne Hürden und Hindernisse zu bewältigen # • Schwierig, das Relevanzmaxime einzuhalten -> eine strikte Einhaltung der Grice’schen Maximen bildet wohl eher eine Utopie als Realität ab #

Regeln für gelingende Kommunikation nach Rogers • Carl Rogers hat in seinen Regeln der klientenzentrierten Gesprächsführung und therapie Möglichkeiten beschrieben, wie eine Perspektivübernahme realisiert werden kann # • Rogers geht davon aus, dass jeder Mensch nach Autonomie und Selbstverwirklichung strebt -> Berater und Therapeuten sollten drei Verhaltensmerkmale aufweisen, die eine dem Klienten angepasste Kommunikation ermöglichen# • Diese Basismerkmale werden als einfühlendes Verstehen (Empathie), Echtheit (Kongruenz) und emotionale positive Wertschätzung bezeichnet #

• Empathie fokussiert am stärksten darauf, wie die Perspektive Anderer erfolgreich übernommen werden kann und daher für erfolgreiche Kommunikation besonders relevant # • Wichtig, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen und sich in es einzufühlen und gleichzeitig, das so Verstandene dem Gegenüber wieder mitzuteilen # • Eine neuere Studie zeigt, dass behandelte Personen eine Therapie stärker nach der Kommunikationskompetenz des Therapeuten beurteilen und danach, ob er oder sie auf ihre Bedürfnisse einging, als nach dem objektiv messbaren Therapieerfolg #

Kommunikationsmodell nach Watzlawick • Paul Watzlawick’s Kommunikationstheorie gründet sich auf fünf Axiome, die keines Beweises zugänglich wären # • Kommunikation läuft in diesem Modell kreisförmig, d.h. es sind nicht nur die Reaktionen einer Person B auf die Worte einer Person A bedeutsam, sondern auch die Rückwirkung, die die Reaktion von B dann auf A hat # • Es wird betont, dass es bei menschlicher Kommunikation eben nicht nur um den sachlichen Austausch von Informationen geht, sondern dass Senden und Aufnehmen von Informationen interessengeleitet ist -> ein Bewerber wird im Vorstellungsgespräch dazu tendieren, seine Stärken hervorzuheben und seine Schwächen herunterzuspielen # • Unter sozialer Kommunikation versteht man den Austausch, die Vermittlung und Aufnahme von Informationen zwischen Menschen # • Interaktion gilt als Bezeichnung für das wechselseitige aufeinander bezogene, aneinander orientierte und sich ergänzende Verhalten zwischen Menschen, für das Geschehen zwischen Personen, die wechselseitig aufeinander reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern # -> wer kommuniziert, interagiert gleichzeitig # -> wer interagiert, kommuniziert gleichzeitig # • Die Regeln menschlicher Kommunikation fasst Watzlawick in fünf Axiomen zusammen:# 1. 2. 3. 4.

Axiom zur Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren Axiom zum Inhalts- und Beziehungsaspekt von Kommunikation Axiom zur Interpunktion von Ereignisfolgen Axiom zu digitaler vs. analoger Kommunikation

• „Vom ersten Tag seines Lebens an beginnt der Mensch, die Regeln der Kommunikation zu erlernen“# • Störungen in der Kommunikation werden auf Verstöße gegen die Axiome zurückgeführt # • In der Metakommunikation, welche eine Kommunikation über das vorhandene Gespräch verstanden wird, sieht Watzlawick ein Mittel, um Kommunikationsstörungen aufzudecken und gegebenenfalls auch zu beheben #

Axiom 1: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

• Jedes Verhalten in einer interpersonalen Situation weist Mitteilungscharakter auf (z.B. Handeln oder Nichthandeln, Schweigen, Worte oder fehlende Worte…) -> alles Verhalten ist Kommunikation # • Kommunikative Wirkung hängt vom Empfänger ab # • Watzlawick geht davon aus, dass Kommunikation (gewollt oder ungewollt) stattfindet, sobald Menschen sich wahrnehmen # • Wie das Verhalten wirkt, hängt von der jeweiligen Interpretation des Empfangenden ab # • Beobachtungen in Zügen oder Bussen: Personen kommunizieren durch ihr Verhalten und zeigen so beispielsweise, ob sie möchten, dass man sich neben sie setzt #

Axiom 2: „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.“ • Nach diesem Axiom sollten wir Kommunikation in deren Inhalt (d.h. das WAS der Botschaft) und deren Beziehungsaspekt (d.h. das WIE der Botschaft) unterteilen # • Der Inhaltsaspekt umfasst die reinen Sachinformationen, während der Beziehungsaspekt vorgibt, wie diese Informationen vom Empfangenden aufzufassen sind UND enthält einen Hinweis darauf, wie der Sender die Beziehung zum Empfänger definiert # • „Der Inhaltsaspekt vermittelt die „Daten“, der Beziehungsaspekt weist an, wie diese Daten aufzufassen sind.“# • Der Beziehungsaspekt der Kommunikation färbt also den Inhaltsaspekt ein und kann somit u.a. Zuneigung oder Ablehnung vermitteln -> Das WAS und WIE der Botschaft können mitunter in direktem Widerspruch zueinander stehen, was eine gelingende Kommunikation erschweren kann # • Im Fall der Ironie ist die Intention des Kommunikators meist nur aus Mimik, Tonfall und Kontext zu erschließen -> erschwert das Erkennen von Ironie in Textbotschaften # Kommunikationsstörungen betreffen häufig die Beziehungsebene und treten u.a. dann • auf, wenn Konflikte der Beziehungsebene auf der Inhaltsebene ausgetragen werden oder wenn Uneinigkeit über die Art der Beziehung besteht #

Axiom 3: „Kommunikationsabläufe werden unterschiedlich strukturiert.“ • Nach Axiom 3 ist Kommunikation zirkulär -> sie ist ohne klar zu definierenden Anfang oder Schluss - ein fortwährender Austausch # • Die von Watzlawick vertretene Position des Konstruktivismus geht davon aus, dass wir in einer konstruierten Wirklichkeit leben, die wir aufgrund persönlicher Erfahrungen und Urteile geformt haben -> Da wir diese subjektive Wirklichkeit für wahr halten, bestimmt sie unser Handeln # • Mit Interpunktion wird die Interpretation vorangegangener Verhaltensweisen bzw. Mitteilungen als Ursache für die Art und Weise der eigenen Kommunikation verstanden # • Knackpunkt: Interaktionspartner gehen unter Umständen von einer anderen „Wirklichkeit“ aus # • Wir konstruieren unsere Wirklichkeit als Interpunktion von Ereignisfolgen, d.h. wir legen beispielsweise auf bestimmte Ereignisse besonderen Wert und betrachten diese gewissermaßen als Ursache und Auslöser für weitere Ereignisse, die für uns darauf folgen # • Wenn wir eigenes Verhalten mit dem Verhalten anderer entschuldigen oder erklären, können hieraus Interaktionsstörungen entstehen -> Unser Gesprächspartner sieht aber umgekehrt evtl. sein Verhalten nur als Folge unseres Handelns #

Axiom 4: „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“ • Hängt eng mit Axiom 2 zusammen: Digitale und analoge Kommunikationsweisen ergänzen sich (ähnlich wie Inhalts- und Beziehungsaspekt)# • Der Inhaltsaspekt einer Kommunikation wird meistens digital, der Beziehungsaspekt meistens analog übermittelt -> neben dem Miteinander-Sprechen (d.h. digitale Modalität) sind immer auch Körpersprache, Gestik und Mimik, Körperhaltung, Sprechweise und Kontext (d.h. analoge Modalität) zu berücksichtigen # • Digital: Zuordnung zu einem Gegenstand (z.B. das ist „Essen“) -> sprachlich (in eindeutigen Zeichen verschlüsselt) -> Inhaltsaspekt # • Analog: Entsprechung, Analogie (z.B. Geste, direkter Bezug) -> nonverbal (ist indirekt verschlüsselt) -> Beziehungsaspekt # • Analoge Modalität ist nicht eindeutig: Eine Person, die lächelt, kann einerseits um Sympathie werben, andererseits ihre Verachtung ausdrücken wollen # • Umgekehrt mangelt es digitaler Modalität an einem perfekten Wortschatz zur Beziehungsklärung # • Die Aussage „Letzte Woche war ich nicht in Amerika.“ ist praktisch nicht analog ausdrückbar # • Durch die Mehrdeutigkeit digitaler und analoger Kommunikation kann es zu Störungen der interpersonalen Kommunikation kommen -> Besteht eine Diskrepanz zwischen digitaler und analoger Mitteilung, entsteht eine Störung der Kommunikation #

Axiom 5: „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch (gleichwertig) oder komplementär (ergänzend), je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.“ • In komplementären Beziehungen ergänzen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und bestimmen so den Interaktionsprozess# • Personen, die um eine symmetrische Beziehung bemüht sind, versuchen dagegen, Ungleichheiten zu vermeiden # • Wir leben in einer Vielzahl von Sozialbeziehungen und Rollen, weswegen wir zwischen Symmetrie und Komplementarität wechseln # • Häufig sind Verhaltensanforderungen institutionell vorgegeben (Schule, Ar...


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