Zusammenfassung interkulturelle Kommunikation PDF

Title Zusammenfassung interkulturelle Kommunikation
Author Max Mustermann
Course Interkulturelle Kommunikation
Institution Universität Koblenz-Landau
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PROBEKLAUSUR 1. Begriffsdefinitionen (30 Pkt) a. Erläutern Sie kritisch die vorhandenen Kulturmetaphern nach Hofstede & Hall, und geben Sie eine eigene Definition von „Kultur“. (15 Pkt) Kulturmetaphern nach Hall: EISBERGMODELL Das Eisbergmodell besagt, dass Kultur, vergleichbar einem Eisberg, aus einem sichtbaren und einem unsichtbaren Teil besteht.  Die sichtbaren Erscheinungen von Kultur sind gerade einmal die Spitze des Eisbergs.  Gesetze, Sitten und Gebräuche, Rituale, Gestik, Bekleidung, Essen & Trinken, Begrüßungs- & Verabschiedungsnormen … sind bspw. Teile von Kultur, aber nur die Spitze des Kultur-Eisbergs. [Ziele, Regeln, Organisation]  Der unsichtbare Teil des Eisbergs, der versteckte, ist die mächtige Basis der sichtbaren Erscheinungen.  Die wichtigsten Kulturelemente sind die Wertorientierungen, die unter der Oberfläche der täglichen Interaktion liegen. [Werte, Motive, Emotion; Bedürfnis, Beziehung, Wahrnehmung; Einstellung, Angst, Miss-/Vertrauen]  Kritik: (+) gute Visualisierung; (-) keine Konkretisierung Kulturmetaphern nach Hofstede: ZWIEBELMODELL Nach Hofstede offenbaren sich Kulturunterschiede durch eine Anzahl von Phänomenen, die er unter 4 Kategorien gruppiert: Symbole  Helden  Rituale  Werte.  Symbole: sind Dinge, mit denen eine bestimmte Bedeutung verknüpft ist, die nur für die Angehörigen der jeweiligen Kultur erkennbar ist. Z.B.: Wörter, Akzent // Frisur, Farben, Markennamen, Kleidung, Schmuck // Flaggen, Statussymbole // Monumente & Wahrzeichen // kulturelle Artefakte // Zahlen; Tieren; Farben // Eifelturm = Paris für Touristen, = Orientierungshilfe für Franzosen.  Helden: sind Personen (lebende, historische oder erfundene), die die Qualitäten haben, die für eine gegebene Gruppe / Gesellschaft als bedeutsam betrachtet werden. Z.B. Figuren aus der Werbung // Sport-, Musik- & Filmstars // Bill Gates  Rituale: sind konventionalisierte Verhaltensmuster, die in bestimmten Situationen ablaufen, bspw. Begrüßung, Small-Talk, Verhalten. // Gastgeschenk // Wangenkuss, Verbeugung, Händeschütteln  Werte: bilden den inneren Kern des Zwiebelmodells. Sie sind wesentliche Angelpunkte für eine gegebene Gemeinschaft oder Gruppe, die den roten Faden der Lebensorientierung dieser Gruppe bilden. Bspw. legen die Japaner viel Wert auf folgende soziale Werte: Selbstverwirklichung, warme Beziehungen mit anderen Menschen, Sicherheit usw.  Kritik: (+) gute Visualisierung; (-) Die Verhaltenswelt ist auf Rituale reduziert. Definition Kultur: Kultur – als Einheit in der Vielfalt – ist die Gesamtheit der Grundannahmen, Werte, Normen, Einstellungen und Überzeugungen einer sozialen Einheit innerhalb menschlicher Kollektive in der Manifestation eines typischen Orientierungssystems. Dieses Orientierungssystem drückt sich in einer Vielzahl von Verhaltensweisen und –regeln, materiellen Symbolen sowie immateriellen Artefakten aus.

!!!Notizen Definition: Kultur = percepta/concepta Ebene + mentale/soziale/materielle Dimensionen + Kulturfelder b. Beschreiben Sie das Kulturfeld der „BWL-Studierenden“ auf percepta- und conceptaEbene. (5 Pkt)





Concepta-Ebene (mentale Dimension): o Verhaltenswelt: bspw. Dankbarkeit gegenüber Eltern; o immaterielle Artefakte: bspw. Weltbild (Coca Cola = „ke-kou-ke-le“ auf Chinesisch, Bedeutung: schmackhaft und macht froh), Fachzeitschrift für Studenten o materielle Symbole: bspw. technische Geräte (Laptops, Handys…), Notenspiegel und Markenkleidung bei Studenten; Percepta-Ebene: o soziale Dimension: Rituale, Sitten, Zeremonien o materielle Dimension: Kleidung, Kunstgegenstände, Werkzeuge, Architektur

c. Skizzieren Sie das Modell der „interkulturellen Handlungskompetenz“ mit seinen UnterKompetenzen. (10 Pkt)

2. Touristik & Kultur (10 Pkt) Welche praktischen Einsatzfelder (fields of application) für interkulturelle Kompetenz sehen Sie für Touristiker? Welche theoretische Interpretationsfolie bietet sich für eine Abhandlung (paper, dissertation) dieser Fragestellung an?  Wertschöpfungskette





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Reisevertrieb: o Management internationaler Fusionen und/oder Akquisitionen im Zuge externen Wachstums o Kooperationen wie Joint Ventures und strategische Allianzen o Führungsstilentscheidungen (partizipativ oder autorität) Reiseveranstaltermanagement: o „Going International“ bzw. „Being International“ bei deutschen Reisekonzernen mit ausländischen Tochtergesellschaften oder Beteiligungen stellt eine interkulturelle Herausforderung dar. o Verhandlungen mit ausländischen lokalen Leistungsträgern, z.B. Hotelunternehmen, oder die Zusammenarbeit mit incoming Agenturen im Zielgebiet erfordern interkulturelle Kompetenz. Verkehrsträger-Management Destinationsmanagement:

Für die im Tourismus Beschäftigten spielen interkulturelle Interdependenzen in touristischen Destinationen eine wesentliche Rolle. o Die Reiseleiter wirken als Kulturmittler mit ihrer doppelten Wirkrichtung zwischen Gäste- und Gastgeberkultur sowie der Kultur der Zielregion. o Interkulturelle Kompetenz wird zunehmend bedeutsam bei der Gewinnung neuer Herkunftsmärkte für den europäischen inbound-Tourismus. o Die kooperationsorientierte Handlungskompentenz ermöglicht den beteiligten Leistungsträgern bzw. Einzelakteuren im Destinationsprojekt mit ihren unterschiedlichen Unternehmenskulturen eine verbesserte Zusammenarbeit und gemeinsame Leistungserstellung. Hotelmanagement: o Interkulturelle Kompetenz spielt eine wesentliche Rolle in hochindividualisierten und kontaktintensiven Segmenten der Hotellerie mit ausgeprägten interpersonellen Interaktionsprozessen. o Bezüglich des Guest Relation Managements: touristischen Unterkünfte sind ein Teil der „Gastgeberkultur“ und müssen sich auf die „Gästekultur“ einstellen. o Die Wahrnehmung von Dienstleistungsqualität, Kunden- und Serviceorientierung ist sowohl auf Mitarbeiter als auch auf Kundenseite kulturabhängig. o



3. Nationalkultur Deutschland Beschreiben Sie fokussiert und selektiv die deutsche Landeskultur mit Rückgriff auf die theoretischen Modelle von Hofstede, Hall, Thomas und Schulz von Thun. Geben Sie zudem eine kritische Einschätzung dieser theoretischen Ansätze ab. DEUTSCHE KULTUR  Nach Hall: low-context Kultur, große Raumdistanz, monochrome Kultur, langsame Informationsgeschwindigkeit  Nach Hofstede: Maskulinität, geringe Machtdistanz, Individualismus, große Unsicherheitsvermeidung, langfristige Orientierung  Kritik: Beide theoretischen Modelle beschäftigen sich nur mit Nationalkultur. Bei dem von Hofstede hat er sich nur mit einem Unternehmen auseinandergesetzt.  Nach Thomas: deutsche Kulturstandards sind Sachorientierung, Regelorientierung, Direktheit/Wahrhaftigkeit, Interpersonale Distanzdifferenzierung, Zeitplanung & Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen  Kritik: (+) Begrifflichkeiten; (-) keine innovatorische Theorie  Nach Schulz von Thun: Modell des inneren Teams  2 Abteilungen: Fachabteilung (monochrom, sachorientiert, Perfektionismus) & Beziehungsmanagement (Direktheit, gesteuerte Kreativität…)  Kritik: (+) Visualisierung; (-) keine innovatorische Theorie

Erward T. Hall – 4 Kulturdimensionen 1. Kontextorientierung

Low-Context-Kulturen. Kommunikation beruht auf expliziten Äußerungen. In dieser Kommunikation ist wichtig, was man sagt und (fast) alles Wichtige wird explizit und unvermittelt ("unverblümt") gesagt. High-Context-Kulturen: Kommunikation beruht auf impliziten und indirekten Äußerungen sowie auf einem gemeinsamen Hintergrundwissen, das regelmäßig informell miteinander geteilt wird. In dieser Kommunikation ist wichtig, wie man etwas sagt - oder aber: etwas eben nicht sagt (Schweigen kann sehr beredt sein!) - und (fast) alles Wichtige wird implizit und indirekt ("durch die Blume") gesagt. 2. Raumorientierung Unter "Raum" wird "personal space" als benötigter Abstand zu anderen Menschen verstanden. Da die Raumorientierung nicht gleich in allen Kulturen ist, ist eine kulturell bedingte Verletzung des "personal space" in einer interkulturellen Überschneidungssituation nicht selten. Bspw. haben die Chinesen eine größere Raumorientierung als die Deutschen, daraus könnte resultieren, dass ein fremder Chinese dem Deutschen aggressiv und aufdringlich wirkt oder umgekehrt wirkt ein fremder Deutsche unnahbar und kühl. Ein weiteres Beispiel ist die Tatsache, dass die Deutsche Türen geschlossen halten. Man sollte unbedingt zunächst klopfen und warten, bis man dazu eingeladen wird, einzutreten. 3. Zeitorientierung Unterscheidung in Monochrome Kulturen ("Zeit als Struktur") & Polychrome Kulturen ("Zeit als Kommunikation") Bei Low-Context-Kulturen lässt sich eine stärkere Nutzung der Zeit für Arbeit feststellen, bei HighContext-Kulturen eher für Soziales und Freizeit. Monochrome Kulturen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:        

Eins nach dem anderen erledigen Zeit ist beinahe "anfassbar": Sie kann verschwendet werden und verloren sein Unterbrechungen und "Störungen" sind unerwünscht Zeitpläne (Fristen, Tagesordnungen usw.) werden sehr ernst genommen Pläne werden erstellt und befolgt Aufgabenorientierung (statt Personenorientierung) Gewöhnung an kurzzeitige Beziehungen Low-Context

Polychrome Kulturen:       

Mehrere Dinge parallel erledigen Offenheit für Unterbrechungen und "Störungen" Zeitpläne (Fristen, Tagesordnungen usw.) werden relativiert Pläne werden oft und problemlos geändert Personenorientierung statt Aufgabenorientierung Tendenz zu lebenslangen Beziehungen High-Context

4. Informationsgeschwindigkeit In polychromen Kulturen zirkulieren Informationen in Unternehmen schnell (und informell), in monochromen Kulturen eher langsam (und formalisiert).

Hofstede – 5 Kulturdimensionen Hofstedes Untersuchungen und Ergebnisse, die auf eine Befragung von IBM-Mitarbeitern in über 60 Ländern zurückzuführen ist, gehört zu den aufwändigsten und anerkanntesten der kulturvergleichenden Forschungen. Nachfolgend werden fünf von Hofstede abgeleiteten Dimensionen vorgestellt und erklärt. Dies sind folgende Dimensionen: 1. MACHTDISTANZ Das Maß an Machtdistanz drückt die Bereitschaft aus, ungleiche Machtverteilung in einer Gesellschaft hinzunehmen. Ein hoher Wert drückt die Akzeptanz des Kräfteungleichgewichts aus, bei dem die Menschen "ihren Platz" in System verstehen und akzeptieren. Hierarchische Strukturen werden hierbei akzeptiert. Eine geringe Machtdistanz steht hingegen dafür, dass die Macht gleichmäßiger verteilt ist. Ein Beispiel für eine hohe Machtdistanz sind asiatische Länder, bei westlichen Ländern liegt die Machtdistanz hingegen niedriger. In einer Kultur mit hoher Machtdistanz ergibt sich als Implikation für das Marketing beispielsweise ältere Menschen besonders in den Blick zu rücken. Oft wird dort nämlich älteren Menschen einen größeren Respekt gezollt, vgl. Stellenwert der älteren Menschen in asiatischen Ländern. Tendenziell verringert sich das Maß an Machtdistanz mit einem erhöhten Bildungsniveau. 2. INDIVIDUALISMUS / KOLLEKTIVISMUS Der Individualismus gilt als Maß für die Stärke der Bindung zwischen den einzelnen Mitgliedern einer Gruppe. So ist die Bindung in einer individualistischen Gesellschaft zwischen den einzelnen Mitgliedern vergleichsweise locker, das Gegenteil herrscht, wenn die Dimension Kollektivismus stärker ausgeprägt ist. Auf den Punkt gebracht könnte man sagen, dass es bei dieser Kulturdimension darum geht, ob der Mensch lediglich nach sich selbst und seinen nahen Verwandten schaut (Individualismus) oder er sich eine Gruppe zugehörig fühlt, in der man sich gegenseitig kümmert im Austausch gegen Loyalität. Während individualistische Kulturen low-context Kulturen sind, zählen sich die kollektiven Kulturen zu den high-context Kulturen. Asien, Afrika und Lateinamerika besitzen kollektive Kulturen, hoch individualistische Gesellschaften finden sich insbesondere in den westlichen Ländern, besonders die USA. 3. MASKULINITÄT / FEMINITÄT Die Dimension Maskulinität/Feminität beschreibt wie sehr sich die Gesellschaft auf die traditionelle Rollenverteilung einlässt. Es wird zwischen "typisch weiblichen" und "typisch männlichen" Werten unterschieden. Bei einer Kultur mit hohem Grad an Maskulinität treten Menschen eher bestimmt auf und verhalten sich konkurrenzbetont. Als feminine Wert zählt Hofstede Fürsorglichkeit, Kooperation und Bescheidenheit auf. Dabei sagt diese Dimension nicht nur das Ausmaß dieser Werte an, sondern auch die Distanz zwischen Männern und Frauen im eigentlichen Sinne. So gibt es in Kulturen mit einer hohen Maskulinität eine klare Unterscheidung zwischen Frauen- und Männerarbeit. Vergleicht man die beiden asiatischen Ländern Japan und Thailand, dann lässt sich Japan der Maskulinität und Thailand der Feminität zuzuordnen. In Europa ist Deutschland und Großbritannien mehr maskulin als beispielsweise Schweden und Frankreich. 4. UNSICHERHEITSVERMEIDUNG

Bei dieser Dimension geht es um den Grad der Bedrohung, die Angehörigen einer Gesellschaft bei einer ungewissen oder unbekannten Situation fühlen. Eine Gesellschaft mit einer hohen Unsicherheitsvermeidung betrachtet Innovationen oft mit Skepsis. Solch eine Gesellschaft versucht mit Regeln und Vorgaben Unsicherheiten zu begrenzen und entgegen zu wirken. Während Japan und Frankreich eine hohe Unsicherheitsvermeidung besitzen, hat China eine niedrige. 5. LANGFRISTIGE-ORIENTIERUNG Diese Dimension, die auf der konfuzianischen Lehre basiert, beschreibt, ob eine Gesellschaft bereit ist, sich langfristig für traditionelle zukunftsorientierte Werte zu verpflichten. Langfristige Kulturen zeigen hohen Respekt gegenüber Traditionen, sowie auch Loyalität und Kommittent. Bei Kulturen mit einer geringen langfristigen Orientierung herrscht Kreativität und Individualismus. Selbstverwirklichung steht im Mittelpunkt des Einzelnen. China steht beispielsweise für eine stark langfristige Orientierung, während die USA für eine kurze einsteht. DEFINITIONEN Internationales Management: unternehmerisches Handeln, bei dem Interaktionsbeziehungen geknüpft werden, die über die eigene Staatsgrenze hinausreichen. (Bergemann, 2005)  Ziel: erfolgreiche Bewältigung kulturbedingter Herausforderungen, die durch die Herausbildung spezifischer Kompetenz für effektives und angemessenes interkulturelles Handeln ermöglicht wird. Kultur = originärer Problembereich für das internationale Management  die Übergänge zur kulturvergleichenden Managementforschung oder vielmehr des interkulturellen Managements erscheinen als durchaus fließend. Kulturfelder:     

Alters- / Generationenkulturen Geschlechterkulturen Branchenkulturen National- bzw. Landeskulturen Unternehmenskulturen etc.

Kultur-Ebenen / -Dimensionen  Concepta-Ebene (mentale Dimension): Verhaltenswelt; immaterielle Artefakte; materielle Symbole  Percepta-Ebene: soziale Dimension; materielle Dimension Kulturstandards können allgemein durch folgende 5 Merkmale definiert werden:  Kulturstandards sind Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handelns, die von der Mehrzahl der Mitglieder einer bestimmten Kultur für sich und andere als normal, typisch und verbindlich angesehen werden.  Eigenes und fremdes Verhalten wird aufgrund dieser Kulturstandards gesteuert, reguliert und beurteilt.  Kulturstandards besitzen Regulationsfunktion in einem weiten Bereich der Situationsbewältigung und des Umgangs mit Personen.

 Die individuelle und gruppenspezifische Art und Weise des Umgangs mit Kulturstandards zur Verhaltensregulation kann innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs variieren.  Verhaltensweisen, die sich außerhalb der bereichsspezifischen Grenzen bewegen, werden von der sozialen Umwelt abgelehnt und sanktioniert. Man kann Menschen aus verschiedenen Nationen dazu befragen, was ihnen im Umgang mit Deutschen besonders auffällt, welche Schwierigkeiten sie immer wieder hatten, Deutsche in ihrem Verhalten und in ihren Reaktionen in bestimmten Situationen zu verstehen, und was für sie den Umgang mit Deutschen schwierig gemacht hat. Die so gewonnenen kritischen Interaktionssituationen lassen sich über verschiedene Nationen hinweg miteinander vergleichen und einer Auswertung und Ursachenanalyse für die Schwierigkeiten unterziehen. Diese deutschen Kulturstandards bestimmen aus der Sicht ausländischer Partner, wie beispielsweise aus so unterschiedlichen Nationen und Kulturen, das Verhalten von Deutschen in allen Lebensbereichen:  Sachorientierung (die Beschäftigung mit Sachverhalten ist wichtiger als die mit Personen.)  Regelorientierung (Wertschätzung von Strukturen und Regeln. Für alles wird eine Regel gesucht und erwartet.)  Direktheit/Wahrhaftigkeit (schwacher Kontext als Kommunikationsstil. Es gilt ein Richtig oder Falsch, ein Ja oder Nein, aber nichts dazwischen. Der direkte Weg ist immer der zielführende und effektivste.)  Interpersonale Distanzdifferenzierung (Mischen Sie nicht ungefragt in die Angelegenheiten anderer Menschen ein: Halten Sie Abstand und üben Sie Zurückhaltung.)  Internalisierte Kontrolle  Zeitplanung (Zeit ist ein kostbares Gut, ist Geld wert; sie darf daher nicht nutzlos vergeudet werden, sondern muss geplant und eingeplant werden.)  Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen. Wenn sich herausstellt, dass nicht nur aufgrund empirischer sozialwissenschaftlicher Forschungen und Analysen, sondern auch in kulturvergleichenden Studien und aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen (wie bspw. Literaturwissenschaft, Philosophie, Soziologie, Ethnologie, Völkerkunde, Religionswissenschaft), diese deutschen Kulturstandards Bestätigung finden, dann ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um zentrale deutsche Kulturstandards handelt. Sie lassen sich deshalb als zentrale Kulturstandards definieren, weil sie nicht nur bei eng begrenzten Problemstellungen und spezifischen Handlungsfeldern wirksam werden, sondern als bereichsübergreifende kulturspezifische Orientierungen. Solche zentralen Kulturstandards sind für das Handeln der Menschen in einer bestimmten Nation oder in einem bestimmten Kulturraum unverwechselbar und charakteristisch. Modell der interkulturellen (Handlungs-)Kompetenz Definition: Interkulturelle Kompetenz beschreibt die Kompetenz, auf Grundlage bestimmter Haltungen und Einstellungen sowie besonderer Handlungs- und Reflexionsfähigkeiten in interkulturellen Situationen effektiv und angemessen zu interagieren. Sensibilisierung  Wissenserwerb  Fertigkeiten Wissenerwerb: Kognitive Kompetenz: umfassen differenzierte Wahrnehmung, Denkfähigkeit, Gedächtnis, Problemlösefähigkeit, Phantasie und Kreativität. Sie bilden die Grundlage für Denkprozesse und kommen in allen Bildungs- und Erziehungsbereichen zum Tragen.

 Kenntnisse theoretischer Modelle: o Kulturdimensionen (Hall, Hofstede, Trompenaars etc.) o Kulturstandards (Thomas) o Modell des Inneren Teams (Schulz von Thun) etc.  Reflexionskompetenz: ist die Fähigkeit, pädagogisches Wissen selbstständig zu beurteilen und sowohl flexibel als auch kreativ auf je besondere und sich ständig verändernde Situationen zu beziehen. o Selbstreflexion o Relativierungs- und Metakommunikationsfähigkeit  Handlungskompetenz: ist die Fähigkeit des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen & privaten Situationen sachgerecht, durchdacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten o Zielerreichungsfähigkeit o Verhandlungsfähigkeit o Konfliktlösungsfähigkeit o Vermeidung von Regelverletzungen in „critical incidents“ o Nutzung interkultureller Synergien Affektive Kompetenz:  Vorurteilsfreiheit, Offenheit: ist eine Fähigkeit von „geistiger Wachheit“. Sie ermöglicht dem Menschen, für fremdes oder andersartiges Gedankengut grundlegend offen zu sein, um dieses entweder anzunehmen (bzw. zu akzeptieren) oder es konstruktiv (respektvoll) zu kritisieren.  Ambiguitätstoleranz: ist die Fähigkeit, andere Meinungen & Sichtweisen zu akzeptieren sowie Mehrdeutigkeiten & Widersprüche in Situationen und Handlungsweisen zu ertragen, ohne sich unwohl zu fühlen oder aggressiv zu reagieren.  Rollendistanz: (Identitätsbildung) ist die Fähigkeit eines Individuums, sich Normen gegenüber reflektierend & interpretierend zu verhalten, d. h., dass man sich selbst klar wird, in welcher Rolle man sich gerade befindet und welche Rollen...


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