Zusammenfassung Wissenschaftstheorie SS19 PDF

Title Zusammenfassung Wissenschaftstheorie SS19
Author Jens B.
Course Wissenschaftstheorie
Institution Technische Universität Kaiserslautern
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Summary

Zusammenfassung Wissenschaftstheorie Prof. Dr. Gordon SS19 Inhaltsverzeichnis 1. Einheit 1: Zielsetzung der Veranstaltung................................................................................................................................... 2 1 2. Lehrstuhl .................................


Description

Zusammenfassung Wissenschaftstheorie Prof. D r. Gordo n Mü ller-Sei tz, S S19

Inhaltsverzeichnis 1.

Einheit 1: Zielsetzung der Veranstaltung................................................................................................................................... 2 1.1

2.

Lehrstuhl............................................................................................................................................................................ 2

Einheit 2: Wissenschaftstheorie ................................................................................................................................................ 2 2.1

3.

Fachzeitschriften als Konversationsmedium ..................................................................................................................... 2

Einheit 3..................................................................................................................................................................................... 5 3.1

4.

Theorien und deren Bedeutung im wissenschaftlichen Diskurs ....................................................................................... 5

Einheit 4: Soziologie .................................................................................................................................................................. 9 4.1

Klassiker der Soziologie ..................................................................................................................................................... 9

5.

Einheit 5: Soziologische Vertreter der Gegenwart .................................................................................................................. 11

6.

Einheit 6: Argumentationslogik ............................................................................................................................................... 15 6.1

Grundlegende Bemerkungen .......................................................................................................................................... 15

6.2

Argumentationslogik nach Toulmin ................................................................................................................................ 15

6.3

Syllogismen ...................................................................................................................................................................... 15

6.4

Pyramidenprinzip ............................................................................................................................................................ 16

7.

Einheit 7: Das Richtige „Verpacken“ des Themas einer Arbeit ............................................................................................... 18

8.

Einheit 8 & 9: Qualitative Methoden in der Management- und Organisationsforschung ...................................................... 20 8.1

Fallauswahl, sowie Ein- und Abgrenzung ........................................................................................................................ 20

8.2

Datensammlung .............................................................................................................................................................. 20

8.2.1

Vorbereitende Maßnahmen und Überlegungen .................................................................................................... 20

8.2.2

Interviews führen ................................................................................................................................................... 22

8.2.3

(Teilnehmend) beobachten .................................................................................................................................... 23

8.2.4

Dokumente und Artefakte erfassen ....................................................................................................................... 23

8.3

Ausgewählte Datenanalyseformen ................................................................................................................................. 24

8.3.1

Sichten und sortieren der Daten ............................................................................................................................ 24

8.3.2

Daten kodieren und kategorisieren ........................................................................................................................ 24

8.4

Daten für Ergebnisdarstellungen aufbereiten ................................................................................................................. 24

8.4.1

Auswertungsprozess darstellen .............................................................................................................................. 24

8.4.2

Ergebnisse durch Abbildungen unterstützen ......................................................................................................... 24

10.

Ein heit 10: Ergebnisse beschreiben, diskutieren und zusammenfassen ............................................................................. 25

11.

Einheit 11: Kreativitätsmethoden ........................................................................................................................................ 26

11.1

Kreativitätsmethoden ................................................................................................................................................. 26

11.2

Bewertung der Ideen .................................................................................................................................................. 29

12.

Einheit 12: Visualisierungstechniken ................................................................................................................................... 31

12.1

Warum soll visualisiert werden? ................................................................................................................................. 31

12.2

Visualisierungsoptionen .............................................................................................................................................. 31

12.3

Visualisierungen mit Grafikprogrammen .................................................................................................................... 31

12.4

Fehler in Präsentationen ............................................................................................................................................. 32

1

1. Einheit 1: Zielsetzung der Veranstaltung 1.1 Lehrstuhl -

Konzentration auf die Themen Strategisches Management, Innovation und Digitalisierung und Kooperation und Organisation Kooperation mit internationalen Wissenschaftlern und Praktikern und Projektpartnern

-

seit 2015 >50 Wissenschaftliche Beiträge, 5 Fachpublikationen, 7 Forschungsprojekte und >30 Praxisprojekte  Den Studenten fehlen im Alltag die Kenntnisse in den Bereichen Logik, Rhetorik, wissenschaftlichem Arbeiten etc.

2. Einheit 2: Wissenschaftstheorie 2.1 Fachzeitschriften als Konversationsmedium peer-reviewed – Beiträge aus der „Scientific Community“ werden von anderen Wissenschaftlern bewertet/rezensiert (wird über den Herausgeber gesteuert) doppelt-blinder Prozess – Herausgeber kennt Verfasser und Begutachter, Verfasser und Begutachter kennen sich gegenseitig nicht (anonymisierte Herausgabe) Sonderform: einfach-blinder Prozess – Gutachter kennt den Verfasser, Verfasser kennt jedoch Gutachter nicht  soll zu einer Entzerrung des Systems führen, sodass der Name des Verfassers die Meinung des Gutachters nicht verändert (doppelt blinde Beiträge sind vermeintlich höherwertiger) Abgrenzung von anderen Publikationen wie Büchern (inkl. diss.projekte), grauer Literatur (= Publikationen im Rahmen von Projekten bspw. Ministerien) und nicht geprüften Publikationen. 2

Zielgruppen 1. Konferenz - Erkenntnisfortschritt ist derart schnell bzw. inkrementell, sodass ein doppelt-blindes Verfahren keinen Sinn ergeben würde - dienen der Verbreitung des eigenen Forschungsinhaltes - Networking - Einarbeitung von Feedback und daraufhin einreichen in eine Fachzeitschrift 2. Zeitschriftenaufsätze - Normale Ausgabe – Behandlung von verschiedenen normal/regular issues o kein spezifischer Fokus, diverse Themen, Abgabe zu jedem Zeitpunkt möglich, Veröffentlichungswahrscheinlichkeit abhängig vom Thema - Sonderheft – Behandlung von sogenannten special issues (ganzes Heft dreht sich um ein Thema) o spezifischer Fokus, ein Thema, Abgabezeitpunkt vorgesehen, kürzerer Begutachtungszyklus, erhöhter Wettbewerb in der Ausgabe zu erscheinen Rankings Zitationsbasierte Rankings (statistisch basiert, Algorithmus) -

wie oft wird ein Beitrag in einem bestimmten Zeitraum zitiert (Faktor wird als Impactfaktor bezeichnet) Qualität einer Fachzeitschrift sagt noch nichts über die Qualität eines Beitrags aus, denn um ins Ranking zu kommen muss Geld bezahlt werden (verfälscht das Ergebnis des Rankings) auch ein sehr schlechter Artikel kann oft zitiert werden, sozusagen als Gegenbeispiel bspw. TR (ISI) Web of Knowledge, ist die dominante Datenbank

Studienbasierte Rankings (umfragebasiert) -

Eingeschriebene im Verband der Hochschullehrer werden befragt über die Wertigkeit einer Fachzeitschrift ausschlaggebend für die Professoren bzgl. der Professur (Wie forschungsstark ist ein amtierender Professor?)

Hybride Rankings -

v.a. im Bereich VWL; es werden unterschiedliche Rankings kombiniert (ergeben das hybride Ranking) bspw. Handelsblatt Ranking

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Meta-Rankings -

eine Reihe von Rankings bzw. Indizes werden zur Bewertung herangezogen bspw. Harzing Ranking

 Man kann den Rankings kritisch gegenüberstehen.

3

Es ist zu unterteilen in... -

Exzellente Fachzeitschriften Mittelmäßige Fachzeitschriften Praxisorientierte Medien

Reviews = Fachzeitschriften, die „lediglich“ theoriebildenden Charakter haben oder gar nur den Stand der Forschung in einem Gebiet rezensieren

Beispiele für Fachzeitschriften im Bereich „Strategie“

Einteilung in… -

Systematische Reviews (bspw. „Leadership in Interorganizational Networks“ von Gordon MüllerSeitz) ‚Feld-dominierende‘ Reviews Eingeladene Beiträge Theoriebildende Reviews ‚Politische‘/Normative Reviews

Ablauf der Suche nach zu rezensierenden Artikeln Datenbank wird gespickt mit unterschiedlichen Suchkriterien

Artikel, die durch Begriffe identifiziert werden, werden „ausgespuckt“

Die sogenannten „excluding criteria“ werden angewandt bspw. Artikel die im Zusammenhang mit Naturwissenschaften stehen

Es bleiben die relevanten Artikel übrig.

Danach: Clusterung der verwendeten Artikel entlang einer Matrix

4

-

Ein Review kann auch mehrere Autoren beinhalten und somit ein breiteres Feld betreffen Ein Review kann auch normativ gehalten sein (politisch/normativer Charakter, es wird normativ versucht etwas voranzutreiben)

3. Einheit 3 3.1 Theorien und deren Bedeutung im wissenschaftlichen Diskurs -

es ist möglich von verschiedenen Ansätzen an den Begriff der Theorie heranzugehen (bspw. etymologisch, naturwissenschaftlich etc.), wir schauen uns den Begriff jedoch im betriebswirtschaftlichen Kontext an

Theorien sind… Keine - (Quellen-)Verweise (auf existierende Ansätze), das Verweisen allein ist noch keine Theoriebildung - Hypothesen (nur Aufstellungen von Vermutungen, dies zu testen gilt; binär) - Diagramme - Daten - Variablen - Konstrukte

Sondern - auf diversen, intersubjektiv nachvollziehbaren Termini basierend (zwischen unterschiedlichen Personen nachvollziehbare Begriffe) - konstante Bündel von „Wenn-Dann Aussagen“ - Modelle, d.h. unter bestimmten Prämissen gelten unabdingbare Folgen - System nomologischer Aussagen (keine Einzelfallbetrachtung, sondern sollte stabil sein) - System von Hypothesen (Deduktion, Induktion) - Ergebnisse geistiger Arbeit (quantitative & qualitative Methoden)

Sie sollen… -

den Untersuchungsgegenstand vereinfach abbilden die Komplexität und Dynamik verringern die Anzahl möglicher Konstellationen handhabbar machen

Grenzen der Übertragbarkeit einer Studie 1. 2. 3. 4.

Die Teilnehmeranzahl (begrenzt) Der internationale Kontext Kulturelle Differenzen Unterschiedliche Gewohnheiten/Sitten

5

Theoriestufen -

je höher desto aussagekräftiger jede Stufe kann erst durch Erklimmen der vorangehenden Stufe erreicht werden

Wissenschaftsformen Erklärende Wissenschaftsform – Phänomene werden objektiv untersucht und sollen von außen verstanden werden Verstehende Wissenschaftsform – Phänomene sollen von innen heraus verstanden werden, Verallgemeinerbarkeit ist zweitrangig (qualitativ, explorative Vorgehensweise)

6

Abgrenzung gegenüber ausgewählten verwandten Begriffen -

Theoretische Ansätze (oder auch Bezugsrahmen) verweisen lediglich auf einen bestimmten Blickwinkel (lediglich eine Perspektive auf ein Objekt, Theorie würde alle auf einmal abdecken)

Thomas Samuel Kuhn (1922-1996) – Physiker, Wissenschaftstheoretiker -

Zentrales Anliegen: Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Fortschritt und dessen Gesetzmäßigkeiten Zentrale Ideen: Paradigmen (-wechsel), Normale Wissenschaft Zentrale Werke: The Copernican Revolution (1957), The structure of scientific revolution (1962), Black Body Theory and the Quantum Discovery (1978)

4 Sich wiederholende Phasen eines Paradigmenwechsels nach Kuhn - es existieren unterschiedliche Ansätze ein Phänomen zu erklären - es existiert ein Wettstreit zwischen den unterschiedlichen Ansätzen

- Herauskristallisierung einer Theorie als dominant, die alle anderen Theorien verdrängt - Herausbildung von Anomalien - es komm zu Problemen, durch qualitative Forschung werden Schwächen der existierenden Theorien aufgedeckt

- es kommt zu einem Neuaufbau und somit zu einer neuen präparadigmatischen Phase -

Kuhn’sches Begriffsverständnis ist lediglich ein möglicher Zugang zum Paradigmenbegriff fokussiert zu sehr auf naturwissenschaftlichen Paradigmen (oftmals falscher Untersuchungskontext aufgrund der Naturwissenschaft)

Beispiele für Kontroversen und Missverständnisse -

Derzeitige Paradigmen als „Trends“/Model (Balanced Scorecard etc.) Weiterentwicklung des Paradigmenbegriffs (u.a. Lakatos und Stegmüller) „Wider den Paradigmenzwang“ / „Paradigm lost – ja und?“

Imre Lakatos (1922-1974) – britischer Mathematiker, Physiker und Wissenschaftstheoretiker -

Zentrales Anliegen: Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Fortschritt (vgl. Kuhn) Zentrale Ideen: Forschungsprogramme, Schutzgürtel, Raffinierter Falsifikationismus, Anomalien bzgl. der Netze von Theorien und Gehaltsüberschüsse der Fortschritt in der Forschung sollte nicht naiv auf Falsifikation beruhen, sondern auf unterschiedliche Weise dem Wandel widersetzen Zentrale Werke: Proofs and Refutations (1976), The Methodology of Scientific Research Programmes (1977); Mathematics, Science and Epistemology (1978)

7

Wissenschaft als Wettstreit von Forschungsprogrammen

-

„harter Kern“ ist unabkömmlich positive Heuristik -> positive Bestätigungen negative Heuristik analog

Paul Feyerabend (1924-1994) – österreichischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker -

Zentrales Anliegen: Vorantreiben einer soziologisch orientierten relativistischen Wissenschaftstheorie Radikalisierte Idee Kuhns (radikaler Querdenker) Zentrale Ideen: Kritische Einstellung ggü. Falsifikationismus, „Anything goes“ Zentrale Werke: Wider den Methodenzwang (1975), Erkenntnis für freie Menschen (1980), Wissenschaft als Kunst (1980)

Unterscheidung Denkschulen / Sinnprovinzen Denkschulen – „Personenkern“ (an eine Person gebunden), Repräsentanz der Forschungsweise eines bestimmten akademischen Lehrers bspw. „Kirsch“ Schule Sinnprovinzen – mehrere Personen, Explikation eigener Konstruktionsregeln durch Rückgriff auf gemeinsamen Fundus an Bücher, Datensätzen etc. (qualitativ modelltheoretische Vorgehensweise) bspw. personalökonomische Sinnprovinz mit Vertretern wie Backes-Gellner Konzeptionelle Bezugsrahmen als forschungsleitende Ordnungsgerüste Gestaltungsvariablen (Konstrukte und Variablen, Beschreiben den Kern der Sache) -

Wo werden bestimmte Manipulationen vorgenommen?

Kontextvariablen (Größen, die die Entscheidung einzelner Akteure beeinflussen) -

Rahmenbedingungen, präzisiert durch unterschiedliche Variablen)

Erfolgsvariablen (Prozess- und ergebnisbezogene Erfolgsgrößen) -

Einfluss auf Erfolg

Signifikant von Ausprägung der Gestaltungsvariablen sowie vom Zusammenspiel von Kontext- und Gestaltungsvariablen abhängig

8

Ursprünge und Entwicklungslinien moderner Organisationstheorien Nachbarwissenschaften

Beispiel für Konzeptionellen Bezugsrahmen im Bereich E-Commerce

4. Einheit 4: Soziologie Soziologie (geprägt durch Auguste Comte) – Lehre vom Miteinander Ziel: Untersuchung individueller menschlicher Lebensformen bzw. des zwischenmenschlichen Zusammenlebens

Allgemeine Soziologie - Diskussion generischer Themen, wie etwa soziales Handeln, Mobilität, Mach etc.

Spezielle Soziologie - soziologische Fragestellungen spezieller „Nischen“, z.B. Arbeitssoziologie, Gender Studies etc.

4.1 Klassiker der Soziologie Mikrosoziologie - konkrete einzelne Interaktionen bspw. zwischen Menschen zu verstehen - Interaktionstheorie - Handlungstheorie

Makrosoziologie - ganzheitliche Zusammenhänge begreifen - größerer Abstraktionsgrad - Gesellschaftstheorien - Theorien des sozialen Wandels

Spezielle Soziologien (einzelne Ausprägungen werden untersucht) -

Gruppensoziologie (Wie verhalten sich Menschen in Gruppen? Bildungssoziologie (Wie wird Wissen verteilt?) Kommunikationssoziologie (Wie ist der Umgang mit Technologien?) Wissenssoziologie, Mediensoziologie, Techniksoziologie etc.

Karl Marx (1818-1883) – Philosoph, Nationalökonom (bezeichnete sich selbst nicht als Soziologe) -

bis heute Einfluss bspw. auf Parteien im linken Spektrum Zentrale Ideen: Die Art und Weise wie ich bin (Sein) -> Welches Bewusstsein wird zu Tage gebracht (vgl. Hegel andersherum) Zentrale Werke: Manifest der kommunistischen Partei (1848) „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“, Das Kapital (1867) 9

-

Sklavenhalter-Gesellschaft: Differenzierung in Ober/Unterschicht, also in Sklaven und Sklavenhalter  Durch Klassenkämpfe kommt es wieder zu einer klassenlosen Gesellschaft, weil das sozialistisch-kommunistische Ideal am Ende des Tages gewinnen wird (Abfolge gesellschaftlicher Formationen mündet unausweichlich im Konflikt) Kritik an Marx -

Popper kritisierte Marx; seine linearen Verläufe entsprächen nicht der Realität im Modell von Marx gibt es lediglich Revolutionen, k...


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