03812 1B Funktionen schulischer Erziehung in der Gesellschaft Mindmap PDF

Title 03812 1B Funktionen schulischer Erziehung in der Gesellschaft Mindmap
Author Irene Greil
Course Funktionen Schulischer Erziehung
Institution FernUniversität in Hagen
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Funktionen schulischer Erziehung in der Gesellschaft Das Schulgesetz für Gross-Berlin: Berliner Schule (1948) 1. Allgemeine Grundsätze: Chancengleichheit, Qualifikationen für eine sich ändernde Welt, Förderung statt Auslese 2. Lernziele abgeleitet aus dem Demokratieverständnis: Mündigkeit durch Bildung, Kritik-und Konfliktfähigkeit, Selbstverwirklichung, mitmenschliche Verantwortung, lebenslanges Lernen 3. Verankerung in der Gesellschaft mit den Lernzielen: demokratische Schule, pädagogisches Handeln angepasst an demokrat. Lebensform, politische Bildung, Individualisierung, Leistungsbereitschaft, Machterwerb, -missbrauch 4. Einbeziehung der Arbeitswelt: Vorbereitung auf die berufliche Tätigkeit, Anpassung der Lernziele an die aktuellen Anforderungen, Flexibilität, Kooperation 5. Arbeitsteilung zwischen Schule und anderen Institutionen (Kirche, Berufsberatung, Unis): Transparenz und Öffentlichkeit von Schule Funktionen der Schule: Sozialisation und Selektion nach Parsons Sozialisation ist nach Parsons Anpassung der Individuen an die Gesellschaft. Innerhalb dieses Anpassungsprozesses findet in der Schule eine Selektion anhand der Leistung der Schüler statt. Es ist eine Selektion der Begabten, Geeigneten, Leistungsfähigen, Tüchtigen für entsprechende (meist höhere) Positionen in der Gesellschaft sowie derer, die als weniger bzw. ungeeignet angesehen werden. Parsons sieht diesen Selektionsprozess als Verteilungsfunktion der Arbeitskräfte in der Gesellschaftsstruktur. 1. Sozialisationsfunktion: Schule als primäre Sozialisationsinstanz neben Familie, peers - Entwicklung von Bereitschaften: Vergesellschaftung, Rollenaneignung - Entwicklung von Fähigkeiten: Erfüllung der Rollenaufgaben, Rollenverantwortlichkeit => Sozialisation ist die Bereitschaft und Fähigkeit zur erfolgreichen Erfüllung späterer Erwachsenenrollen 2. Selektionsfunktion: Verteilung menschlicher Ressourcen innerhalb der Rollenstruktur der Erwachsenengesellschaft, Differenzierungsprozess nach dem Leistungsprinzip

1. Funktionen der Grundschulphase - Akzent liegt auf dem Leistungsniveau Verinnerlichte Leistungsmotivation Selektion auf Basis verschiedener Leistungen Verinnerlichung neuer Werte und Normen Emanzipation von der Familie (familienunabhängige Identitätsstruktur, die durch Position in Schulklasse und peergroup definiert wird) 2. Funktionen der Oberschulphase - Akzent liegt auf Differenzierung qualitativer Leistungstypen Kognitive Leistungen: technische Rollen, spezifische Funktionen Moralische Leistungen: soziale Rollen, diffuse Funktionen Oberschule als Sprungbrett zum Arbeitsmarkt (niedriger Status) oder als Vorstufe zum College (höherer Status) Jugendkultur bei Parsons – „peer groups“ - Vor allem in der Oberstufe relevant - Selektionsfunktion der Jugendgruppen ist Brücke zwischen Leistungsordnung der Klasse und Schichtungssystem der Erwachsenengesellschaft - Zwei Gruppen von Individuen: Schulleistung hervorragend, Prestige befriedigend Schulleistung befriedigend, Prestige hervorragend - Selektionsebenen der Jugendkultur: Untere Ebene: Jugendliche Verhaltensmuster, grenzt an Delinquenz, Aufsässigkeit, unannehmbares Verhalten => regressiv Mittlere Ebene: ohne klare Statusdifferenzierung, „netter Kerl“, Bereitschaft zu Verantwortungsübernahme in informellen Situationen Höhere Ebene: hervorragende Popularität, Führungsqualität, Übernahme ungewöhnlicher Verantwortungen - Jugendzeit als Einübungszeit von Verantwortung, Gewöhnung an Konsequenzen für eigenes Verhalten

Funktionen schulischer Erziehung in der Gesellschaft Gesellschaftliche Funktion der Schule nach Fend Nennt die Funktionen Parsons (Sozialisation, Selektion) in Reproduktionsfunktionen um, da diese kulturelle Systeme in Wissen und Fertigkeiten reproduzieren - 1970er Jahre: Unterteilung der Reproduktionsfunktionen: Funktion der Qualifizierung: Reproduktion von Wissen und Fertigkeiten, die für Teilnahme am sozialen Leben und Berufsqualifikation benötigt werden Funktion der Selektion: leistungsabhängige Berechtigung, bestimmte Positionen einzunehmen (Berufsausübung) Funktion der Legitimation: Schule vermittelt Schülern die Legitimität von leistungsabhängiger (Berufs)Selektion, unterschiedlichen Gehältern, unterschiedlichen Positionen 2006: Überarbeitung nach Kritik (damals: Blickwinkel der Gesellschaft; jetzt: Blickwinkel des Kindes) Funktion der Enkulturation: Schüler lernt Sprache, Schrift, Werte seiner Kultur und stärkt damit Autonomie im Denken und Handeln Funktion der Qualifikation: Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, die dem Schüler helfen, einen konkreten Beruf auszuüben und ein selbstständiges Leben zu führen Funktion der Allokation: Privileg, leistungsabhängig für Berufe und verbundene Aufstiege selektiert zu werden Funktion der Integration: Schüler kann mithilfe der Zustimmung der Schule zum pol. System eine eigene Identifikation, Vertrauen, Bindung an das System aufbauen => Kritik: Aspekt von Macht und Herrschaft sowie damit verbundene Chancenverteilung bleiben immer noch unberücksichtigt.

Die preußische Elementarschule im 19. Jahrhundert Schule erfüllt Integrations- und Legitimationsfunktion, Zweck: Etablierung des Nationalstaats; Ideologievermittlung - Herauslösung der Bevölkerung aus Herrschaftsbindungen, Einordnung in ein gesamtstaatliche Herrschaftssystem - Assimilation fremdsprachlicher Minderheiten - Ideologische Integration über Religion, die Macht des Landesherrn legitimiert, über Hohenzollernverehrung, über Mythos der Nation - Legitimations- und Integrationsfunktion in den Grenzen der Klassengesellschaft => Integrationen im Sinne der Sozialisationsfunktion bei Parsons => Bereitschaften sind wichtiger als Fähigkeiten (Übernahme von Gesellschaftsrollen nach Ideologiewerten) => Selektion nach Leistungsdifferenzierung, Allokations- und Qualifikationsfunktion sind irrelevant Schule im Nationalsozialismus Vorrang der körperlichen Erziehung vor der Wissensvermittlung, Bedeutungsverlust von Schule durch das Einsetzen gleichberechtigter Erziehungsinstitutionen zur… * Ideologievermittlung, * Charakterbildung, * Qualifikation für Produktionssektor * Ideologische Kompensation Schichten- und Klassenunterschiede, * Selektionsfunktion - Legitimationsfunktion zur Ideologievermittlung steht im Vordergrund - Qualifikationsfunktion, körperliche und charakterliche Erziehung, Formung von Willensbildung und Haltung werden wichtiger als Wissensvermittlung (erst bei Kriegsbeginn Hinwendung zu ökonomisch erforderlichen Qualifikationen) - Selektionsfunktion - Nicht Reproduktion der Gesellschaft, sondern Produktion eines „neuen nationalsozialistischen Menschen“ sind Aufgaben der Schule - Hitlerjugend als gleichberechtigte Sozialisationsinstanz neben der Schule => Qualifikation, Legitimation und Selektion sind Funktionen der Schule nach Fend (1970er Jahre)

Funktionen schulischer Erziehung in der Gesellschaft Funktionserwartungen an die Schule der Zukunft Ausgangslage: - Internationalisierung der Lebensverhältnisse - Internationale Bildungsbezüge im pluralistischen Europa - Migration, Ausländische Erwerbstätigkeit, Zuwanderungsbedarf - Innere Multikulturalität, Selbstwertzweifel, Fremdenfeindlichkeit Leitvorstellungen und Empfehlungen: - Multikult. Schulsituation; multikult. Zusammenleben, Mehrsprachigkeit als Normalfall - Achtung der Freiheitsrechte, Toleranz gegenüber Kritik - Förderung der Identität, Erfolgserfahrungen, pos. Selbsterfahrung von Interkulturalität - Schule als verlässliche, solidarische Gemeinschaft - Interkulturelle Erziehung als Element allgemeiner Bildung, Basiskenntnisse über andere Völker und Kulturen, - mehrperspektivischer Unterricht in Geschichte, Literatur, usw. - Neues Fremdsprachenlernen (früher, gestufter Anspruch, Motivation)...


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