Title | 6 Motivation - Sommersemester |
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Author | David Anhus |
Course | VL Allgemeine Psychologie II/2 |
Institution | Otto-Friedrich Universität Bamberg |
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Sommersemester...
EINFÜHRUNG MOTIVATION WAS IST MOTIVATION? lat.: movere = bewegen
Der Begriff „Motivation“ bezieht sich auf Dinge, die uns etwas tun lassen oder uns in Bewegung versetzten
Motivation ist etwas, das uns hilft, Dinge zu tun „
Mook, 1987: Das Studium der Motivation beinhaltet die Suche nach (generellen) Prinzipien, die uns verstehen helfen, warum Menschen und Tiere Handlungen in jeweils spezifischen Situationen wählen, beginnen und aufrecht erhalten.“ Beispiel: P (Hunger = 1) x U (Stau auf der Autobahn = 0) = kein Verhalten
Häufigste Motivthemen (Anreizklassen)
Leistungsmotivation (Herausforderungen meistern)
Machtmotivation (andere Menschen beeinflussen oder beeindrucken)
Anschlussmotivation (soziale Kontakte knüpfen und aufrecht erhalten)
Biologische Motive (Hunger, Durst, Sexualität)
Motivationspsychologie – 3 Aspekte Ausrichtung des Verhaltens -
Was wird getan? Warum wird gerade dieses Verhalten gewählt
Ausdauer / Resistenz -
Warum und wie erhalten Lebewesen ein einmal begonnenes Verhalten aufrecht (trotz Ablenkungen in der Umgebung)
-
Willenspsychologie
1
Intensität des Verhaltens -
Ausdauer und Konzentration, die für ein Verhalten aufgewendet werden, subjektives Anstrengungserlebnis; Flow…
GESCHICHTE - MOTPSY SIEGMUND FREUD – PSYCHOANALYTISCHE MOTIVATIONSTHEORIE Naturwissenschaftlicher Ansatz Psychische Energie Psychische Prozesse erfordern genauso Energie wie physikalische Prozesse; Menge an psychischer Energie ist begrenzt
PSYCHOLOGISCHER DETERMINISMUS Annahme, dass alle psychischen Phänomene eine Ursache haben und erklärt werden können
Motive (Antriebskräfte, Energien) menschlichen Verhaltens sind weitgehend triebhaften Ursprungs.
Triebhafter Ursprung unserer Handlungen ist uns nur selten bewusst.
Gezeigtes Verhalten ist selten direkt Ausdruck der „Triebimpulse“, sondern vielmehr Ausdruck konflikthafter Zustände.
DAS TRIEBKONZEPT Trieb
Interne Energiequelle des Verhaltens
Triebquelle, Triebobjekt, Ziel des Triebs o
Bsp.: Hunger
Triebquelle: Stoffwechselprozesse des Körpeers
Triebobjekt: Nahrungsmittel
Treibziel: Beendigung des unangenehmen Hungergefühls
Trieb-Dualismus VARIANTE 1:
VARIANTE 2:
Lebenserhaltende Triebe (z.B. Hunger) –
Eros (erhaltende Triebe)
2
Arterhaltende Triebe (z.B. Sexualität)
Thanathos (Todestrieb)
PRINZIPIEN VON HOMÖOSTASE UND HEDONISMUS
Organismus strebt nach Herstellung eines Gleichgewichtszustandes (Homöostase), der als angenehm empfunden wird
Organismus strebt nach Maximierung von Lustgefühlen und Minimierung von Spannung / Unlustgefühlen (Lustprinzip / Hedonismusprinzip)
DREI INSTANZEN DER PERSÖNLICHKEIT Es
Weitgehend angeborene Struktur, die die Triebkräfte einer Person beinhaltet
Lustprinzip: o
Unterliegt homöostatischen und hedonistischen Prinzipien; Spannungsreduktion wird als angenehm erlebt und daher angestrebt
Triebimpulse des Es sind weitgehend unbewusst
Triebobjekte, die einen spezifischen Trieb befriedigen, können beträchtlich variieren.
Ich (Vernunft)
Vermittelt zwischen den Triebimpulsen des Es und den realen Umweltgegebenheiten o
Bsp.: Befriedigungsaufschub, Umweltkontrolle
Realitätsprinzip: o
„Tätigkeit“ des Ich ermöglicht einen effektiveren Umgang mit der Umwelt
Inhalte des Ich sind zumindest teilweise bewusst oder zumindest bewusstseinsfähig
Bsp. für Ich-Prozesse: Abwehrmechanismen
Über-Ich (Ideale, Wertehaltungen,
Repräsentiert die Werthaltungen und sozialen Normen eines Individuums
Über-Ich bestraft die Person für Regelüberschreitungen
Inhalte des Über-Ichs sind bewusst repräsentiert
Ich als vermittelnde Instanz zwischen Es und Über-Ich
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WEGE ZUR REDUKTION EINES TRIEBREIZES
Stellvertretend in Träumen bzw. in der Phantasie o daraus leitet sich die psychoanalytische Methode der Traumdeutung an
Pläne für die Zukunft machen („Ich“ als kognitive Instanz; modern: Belohnungsaufschub, Handlungskontrolle, Selbststeuerung)
FREUD: VERSUCH EINER BEWERTUNG
Sehr einflussreich
Erste Theorie, die unbewusste Prozesse als für Handeln bedeutsam ansieht
Erste Theorie, die Kognition als Vermittler zwischen Umwelt (Stimulus) und Reaktion einführt
Starke methodische und empirische Kritik: o
Theorie experimentell nicht prüfbar (mangelnde Falsifizierbarkeit); für fast alle Versuche, Aspekte der psychoanalytischen Motivationstheorie empirisch zu überprüfen, lassen sich die Ergebnisse mit anderen theoretischen Ansätzen (sparsamer) erklären.
HEUTE: z.B. implizite/explizite Motive; wesentliche Methoden der Motivmessung beziehen sich explizit auf Freud (TAT und Nachfolger)
HENRY A. MURRAY – THEORI E DER PERSON-UM WELT BEZÜGE Stark von psychoanalytischer Theorie beeinflusst Wichtiger Beitrag zur Motivationspsychologie: Entwicklung des Thematischen Apperzeptions Tests (TAT) als einer grundlegenden Methode zur Erfassung (unbewusster; impliziter) Motive
THEMATISCHER APPERZEPTIONSTEST (TAT)
Die Probanden haben nach jedem Bild ca. 5 Minuten Zeit, eine Geschichte zum Bild zu schreiben, aus der hervorgeht:
o
Was auf dem Bild geschieht;
o
Was die beteiligten Personen denken, fühlen, wollen;
o
Wie es zu der jetzigen Situation gekommen ist;
o
Wie die Geschichte ausgehen wird.
Inhalte, die für hohe Ausprägung des Leistungsmotivs sprechen o
Bedürfnis, ein Leistungsziel zu erreichen
o
Erfolgs/Misserfolgserwartungen
o
Positive oder negative Gefühlszustände 4
o
Instrumentelle Aktivitäten zur Zielerreichung
o
Hindernisse auf dem Weg zum Ziel /Hilfreiche Unterstützung
aus diesen und anderen Antworten wurde ein standardisierter Auswertungsschlüssel entwickelt
CLARK L. HULL – TRIEBTHEORIE
Einer der wichtigsten Vertreter des Behaviorismus
Behaviorismus: Ausschließliche Beschäftigung mit objektiv messbaren Phänomenen
Verhalten wird von Bedürfnis- oder Mangelzuständen angetrieben (Antrieb; Homöostase-Prinzip) und solange aufrechterhalten, bis eine Bedürfnisbefriedigung erreicht wird (Hedonismus-Prinzip).
Fokus auf grundlegende biologische Bedürfnisse: Hunger, Durst, Sexualität
Methodik: tierexperimentell
KONZEPTE DER GEWOHNHEIT UND DES TRIEBES
Antriebskomponente (Trieb; drive); unspezifisch; energetisiertes Verhalten
Gewohnheit (habit): gelernte Reiz-ReaktionsVerknüpfung
Verhaltenstendenz = Gewohnheit x Trieb
objektivierbar: Triebstärke z.B. durch Dauer der Nahrungsdeprivation
Gewohnheit: durch Verstärkungslernen erworbene Verhaltenssequenz; Stärke ergibt sich aus der Anzahl verstärkter Lerndurchgänge
KONZEPT DES ANREIZES
Trotz gleichbleibender Habit-und Triebstärken unterscheidet sich das Verhalten von Versuchstieren in Abhängigkeit der Art und der Menge des Futters, das als Verstärker verabreicht wird (-> Experiment Williams, Perin).
Verhaltenstendenz = Gewohnheit x Trieb x Anreiz
KURT LEWIN - FELDTHEORIE 5
Verhalten wird erklärt durch Interaktion von Personenmerkmalen und den von der Person subjektiv wahrgenommenen Merkmalen der Umwelt
Vorläufer der modernen kognitiven Motivationstheorien
NARZISS ACH WILLENSPSYCHOLOGIE
Prozesse, welche bei der Verwirklichung einmal gefasster Absichten eine Rolle spielen, stehen im Fokus
Ansatz in der 40er Jahren „verschwunden“, dann in den 90er Jahren wieder aufgegriffen und weiterentwickelt; heute ein wichtiges Forschungsfeld der Motivationspsychologie.
Handlungsregulation; Volitionspsychologie Heckhausen (Rubikon-Modell)
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ZIEL: Beschreibung und Vorhersage von Verhalten Bsp.: Nahrungsdeprivation bei Tieren Hunger -
Nahrungsdeprivation 24 h
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Labyrinth, um zu Futter zu kommen
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UV Apfel oder Körner AV Verhaltensintensität: Schnelligkeit
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Obwohl der Hunger gleich ist unterschiedlich Schnell Unterschiede der Motivationsintensität
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Operante Konditionierung
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