7648 zusammenfassung gesamt PDF

Title 7648 zusammenfassung gesamt
Author Martin Vladimirov
Course Histologie
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
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Summary

1 Histologie (Zusammenfassung) 1.10 1. Kreislauforgane 1. Endothel ( einschichtiges Plattenepithel) Glatte Muskulatur ( Einstellung der Wandspannung und Wandaufbau: 1) Intima ( Tunica intima ) Endothel und subendotheliale Schicht 2) Media ( Tunica media ) glatte Muskulatur 3) Adventitia ( Tunica adn...


Description

1

Histologie (Zusammenfassung)

1.10.2007

1. Kreislauforgane 1.1. Blutgefäße  Endothel ( einschichtiges Plattenepithel)  Glatte Muskulatur ( Einstellung der Wandspannung und Gefäßweite)  3-schichtiger Wandaufbau: 1) Intima ( Tunica intima )  Endothel und subendotheliale Schicht 2) Media ( Tunica media )  glatte Muskulatur 3) Adventitia ( Tunica adnventitia )  Bindegewebe  evtl. Membrana elastica interna/externa  Schichtaufbau der Wände regional unterschiedlich geprägt  Gefäßdruck: Arterien ca. 100 mmhg Kapillaren ca. 25 mmhg Venen ca. 5 mmhg Vena cava inf. ca. 3 mmhg 1.1.1 Arterien 1.1.1.1  

Arterien vom muskulären Typ:

Mittelgroße ( z.B. A. femoralis ) bis kleineste Arterien Wandaufbau : 1) Intima: - Endothel (einschichtiges Plattenepithel; Basallamina; verbunden durch Tight junctions; Oberfläche durch dicke Glykokalix mehrfach negativ)  Funktionen: 1) Diffusionsbarriere 2) Adhäsion ( lumenwärtige Oberfläche verhindert die Anheftung von Thrombozyten etc. ; sie wird aber durch Stimulation zu einem wichtigen Regulator der Leukozytenemigration! ) 3) Blutgerinnung 4) Gefäßweite ( Endothelzellen sind mit den innersten Media-Muskelzellen durch myoendotheliale Kontakte verbunden ) - Subendotheliale Bindegewebslamelle ( wenige Zellen, wenig Extrazellulärmatrix, stellenweise glatte Muskelzellen)  Schauplatz der atheroskleros. - Membrana elastica interna (Elastica) Gefäßwandveränderungen 2) Media: - breiteste Schicht der Arterienwand - glatte Muskelzellen und Extrazellulärmatrix ( elastische& kollagene Fasern, Proteoglykane ) - Muskelzellen sind zirkulär oder in flachen Spiralen angeordnet; durch Gap junctions verbunden - Membrana elastica interna ( 2-dimensionales Netzwerk aus – von Media-Muskelzellen synthetisiert – elastischen Fasern. Öffnungen in der Membran begünstigen die Diffusion von Stoffen.

2 3)Adventitia: - Bindegewebsschicht. Enthält Fibrobalsten, Proteoglykane, elastische, längsorientiere Fasern und scherengitterartige kollagene Fasern; Blut- und Lymphgefäße und Nerven. - Vasa vasorum ( Blutgefäße der Gefäße ).Versorgen äußere Mediaschichten. Bildet an der Grenze zwischen Media und Adventitia ein Geflecht aus Arteriolen, Kapillaren und Venolen. 1.1.1.2. Arterien vom elastischen Typ Herznahe Arterien ( Aorta, Truncus pulmonalis ) Erfüllen Windkesselfunktion (  Gewährleistung eines kontinuierlichen Blut flusses )  Wandaufbau : 1) Intima: deutliche subendotheliale Schicht 2) Media: besteht aus konzentrisch ausgerichteten elastischen Lamellen und Schichten von glatten Muskelzellen ( Aorta thoracica: ca. 50! ). Muskelzellen sind über Fibrillin- Mikrofibrillen mit den Lamellen verBunden und verleihen ihnen eine gewisse Grundspannung. Stabilisierung durch Kollagenfibrillen. 3) Adventitia : reich an Vaso vasorum  

1.1.1.3. Klinik: Arteriosklerose  krankhafte Wandveränderungen Häufigste Form: Atherosklerose.  elastische Arterien, große bis mittelgroße muskuläre Arterien  Bildung von atheromatösen Plaques in der subendoth. Schicht.  Folge: Ischämie und Stenose  Komplikation: Thrombusbildung  Infarkt!

 

1.1.1.4 Merke  Dreischichtigkeit der Arterien (Intima, Media, Adventitia)  Erkennungsregeln: rundes, leicht ovales Lumen; deutliche Ringmuskulatur 1.1.2 Venen  Weniger deutliche Schichtgliederung  Dünnere Wände  Ähnliche Intima  Media weist große regionale Unterschiede auf; viele elast. und kollagene Fasern (Vorkommen von Längsmuskelschichten)  Adventitia kann longitudinale glatte Muskulatur enthalten ( Venen des Abdomens  dort Adventitia dickste Schicht überhaupt! )  Stärker ausgeprägte Vasa vasorum  Veneklappen (Valvulae): Intimaduplikaturen nach Art der Taschenklappen Funktion: Blutstrom zum Herzen freigeben.  Merke: Dreischichtigkeit; Venenklappen  Erkennungsregeln: meist ovales bis unregelmäßiges Lumen; dünne Wände; keine gut ausgebildete Media

3 1.1.3. Arteriolen    

ca. 20µm haben nur eine geschlossene Muskelzellschicht Adventitia reich an noradrenergen Nervenfasern „Wiederstandsgefäße“

1.1.4 Kapillaren    

 





ca. 5-15µm Endothelrohre, die nur von einer Basallamina bedeckt sind. Größere Kapillaren ( ≥ 10µm ) heißen Sinus(oide) Wandaufbau: o Endothel ( 0,2µm ), o Basalmembran (Grenzmembran) o Gitterfaserhülle (Retikulinfaser) o Einzelne Pericyten (BG-Zellen  Bildung der Gitterfaserhülle) Ort für den Gas- und Stoffaustausch Endotheltypen: 1) kontinuierliches ( geschlossenes ) Endothel  Permeabilität je nach Organ sehr unterschiedlich  Skelettmuskulatur, Myokard, BG, Gehirn, Lunge 2) Fenestirertes Endothel  hohe Permeabilität für Wasser und kleine hydrophile Moleküle  Nieren, Zilliarkörper, Gelenkinnenhaut 3) Diskontinuierliches Endothel  völlige Permeabilität für alle Plasmabestandteile Stofftransport: o Cytopempsis: aktiver Transport von kleinen Stoffen innerhalb kleiner Vakuolen o Diffusion o Zelldiapedese: aktives Durchtreten eigenbeweglicher Zellen (z. Bsp. Leukozyten) Merke: o Dreischichtung (Endothel, Basalmembran, Gitterfaserhülle) o Kommen in fast allen Organen vor

1.2. Lymphgefäße Lymphe enthält u.a. Plasmaproteine und Zellen der Immunabwehr System: Lymphkapillaren  Präkollektoren (Zwischensegmente)  SammelGefäße (Kollektoren)  Lymphknoten  Lymphgänge (Ductus Lymphatici)  Venen  Lymphfluss durch rhythm. Kontrakturen der glatten Muskulatur und den Klappen!  Bildung: Aus dem arterillen Schenkel der Kapillaren werden tägl. 20l Flüssigkeit abfiltriert, 18l kehren in den venösen Schenkel zurück, 2l werden über das Lymphsystem abgeführt  Lymphkapillaren:  initiale LG  beginnen blind und bilden ein dichtes Netz  großes Lumen ( 50µm)

 

4 extrem dünnes Endothel mit ventilartigen Lücken keine Basallamina an der Außenseite „Ankerfilamente“ (Mikrofibrillen)  gewährleisten ein offenes Lumen durch Verspannung mit dem BG!  Sammelgefäße :  Ähnlicher Wandaufbau wie die kleinen Venen  Endothel mit Basallamina, dünner Muskelschicht, Adventitia  Mikroskopierhilfe: großes Lumen, dünne Wand, homogner Inhalt, Klappen   

1.3 Herz 1.3.1 Wandaufbau 1) Endokard  Kleidet die Herzhöhlen aus  Überzieht alle Strukturen, die ins Lumen vorspringen (Papillarmuskeln, Klappen)  Besteht aus kontinuierlichem Endothel (einschichtig)+ subendotheliale Schicht (elast. +kollag. Fasern, glatte Muskelzellen) 2) Subendokardiale Schicht  Lockeres Bindegewebe  Enthält Nerven, Blutgefäße, Zellen des ELS  ↑Cytoplasma (Sarkoplasma), ↑ Glykogen, ↓ Myofirbillen  Nicht an den Papillarmuskeln und Sehnenfäden!! 3) Myokard  Aufbau: o Äußere Längsmuskelschicht o Mittlere Ringmuskelschicht o Innere Längsmuskelschicht  Stärkste Wandschicht  Kardiomyozyten bilden durch Vermittlung von Zellkontakten (Glanzstreifen) lange, verzweigte Ketten (=Fasern) multizellulares Gewebe  Gliederung des Myokards in Bündel durch Bindegewebe (Endomysium)  beherbergt Mikrogefäße  Dichtes Kapillarnetz (verläuft parallel zu den Myozyten)  Vorhof- und Kammermyokard sind durch das Herzskelett (=straffes BG) getrennt  Ursprung der Muskulatur, Bildung eines Faserrings (Anulus fibrosus) an dem die Klappen befestigt sind; elektr. Isolierung! 4) Epikard  Serosaüberzug an der Außenseite des Herzens  Besteht aus Mesothel (einschichtiges Plattenepithel) und BG  Viszerales Blatt des Perikards

5 5) Subepikardiale Schicht  BG  Reich an Fettgewebe  Enthält Nerven und Koronargefäße 6) Perikard (Herzbeutel)  Aufbau: o Tunica serosa (Epithelüberzug) o Tunica fibrosa (Bindegewebe)  Parietales Blatt des Perikards 1.3.2. Herzklappen    



Teil des Endokards Vollständig von Endothel überzogen Bindegewebiger Grundstock 2 Schichten: 1) Fibrosa (kollag. BG; steht mit dem Anulus fibrosus in Verbindung) 2) Spongiosa (enthält Fibroblasten, Makrophagen, hoher Anteil an Hyaluronan und Proteoglykanen gefäßfrei!

1.3.3 System der Erregungsbildung und Erregungsleitung 1) Sinusknoten:  primärer Schrittmacher  liegt an der Einmündung der V.cava sup. im rechten Vorhof!  Generiert ca. 70 Schläge/min.  Überleitung mit 0,5m/sec. über das Vorhofmyokard an den AV-Knoten 2) Atrioventrikularknoten  Sekundärer Schrittmacher  Liegt in der septalen Wand des rechten Vorhofs  Hier Verzögerung der Erregung (ca. 0,05m/sec)  Füllung der Kammerns 3) Antrioventrikularbündel (Av-Bündel, His-Bündel)  Durchbicht das Herzskelett  Einzige muskuläre Verbindung zwischen Vorhof und Kammer  Teilung in der Pars membranacea des Ventrikelseptums in die 4) Kammerschenkel  Ziehen vom Septum abwärts ( 1m/sec) 5) Purkinje-Fasern  Verlaufen subendothelial zu den Papillarmuskeln und zum Wandmyokard (3m/sec)  Bestehen aus rel. Dicken, kurzen Zellen mit hellemZytoplasma ( hoher Anteil an Glykogen)  Mit den Zellen des Arbeitsmyokard verbunden 1.3.4 Hormone des Herzens

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1) ANP (atriales natriuretisches Peptid)  Vasodilatation und Natirurese (vermehrte Wasserausscheidung durch Na+Ausscheidung) 2) BNP (brain natriuretic peptide)  Erhöht bei Herzinsuffizienz (Diagnostik!) 1.3.5 Mikroskopierhilfe:  

Dreischichtaufbau des Herzens (Endokard, Myokard, Epikard) Erkennungsregeln: Erkennung der Zellen des ELS

2) Blut und Blutbildung 2.1. Blut 2.1.1 Eryhtrozyten             

ca. 5Mio/µl Blut! kernlos keine Organellen Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) Gut verformbare Zellmembran bikonkav (Scheibenform) durch Membranskelett Durchmesser: 7,5µm Zytoplasma enthält Hämaglobin (gut anfärbar mit Eosin) 95% des Gesamtproteins im Erythrozyten; besteht aus einem Tetramer aus zwei α- und zwei β-Untereinheiten Funktion: O2 – und CO2 -Transport Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Lebensdauer ca. 120 Tage Abbau durch Makrophagen von Knochenmark, Leber, Milz Anämie:  Verminderung des Hb-Gehalts im Blut  Pathogenese: Verminderung der Erythrozytenzahl (gestörte HbSynthese, verkürzte Lebensdauer, Eisenmangel)  Symptomatik: kurzatmig, verminderte Leistungsfähigkeit, Blässe

2.1.2 Thrombozyten    

ca. 250 Tsd./µl Blut Durchmesser: 2,5µm Bikonvexe Scheibenform durch Bündel von Mikrotubuli Aufbau: organellfreies peripheres Zytoplasma (Hyalomer); Zentrales Zytoplasma (Granulomer) mit Mitochondrien, Lysosomen, Glykogenpartikel und Speichergranula

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    

An der Plasmamembran befinden sich versch. Rezeptoren kernlose Fragmente der Megakaryozyten Funktion: Hämostase (Blutstillung-, Gerinnung)  primäre Hämostase (Blutstillung) nach 2-4 Min  sekundäre Hämostase (Blutgerinnung) Lebensdauer: ca. 10Tage Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Abbau durch Makrophagen von Milz und Leber

2.1.3 Leukozyten   

ca. 5000/µl Blut Funktion der Immunabwehr Aktive Einwanderung der Leukozyten durch postkapilläre Venolen zum Wirkungsort

2.1.3.1 Granulozyten  o o o o

Vielgestaltete Kerne: Länglich-ovaler Kern  jugendlicher Granulozyt Hufeisenförmiger Kern  stabförmiger Granulozyt Bröckchen  Segmentkerniger Granulozyt „Trommelschlegel“  Sitz des Geschlechtschromosoms

1) Neutorphile Granulozyten        

ca. 3000/µl Blut (=60% der Leukozyten) Durchmesser: 10-12µm Hauptvertreter der unspezifischen Immunabwehr Lebensdauer max. 3 Tage (im Blut 1 Tag) Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Kern besteht aus 3-4 Segmenten (polymorphkernig) Kleine Granula, blass rosa bis fliederfarben Funktion:  Phagozytose und Abtötung vieler Bakterien und Zelltrümmern  Phagozytose nach rezeptorvermittelter Opositionierung  Fusion des Phagosoms mit den Granula  Abtötung des Bakteriums durch Inhaltsstoffe der Granula  enzymatischer Abbau  Schnelle Fortbewegung (ca. 20µm/min)  Eiterbildung durch Absterben von vielen neutrophilen Leukozyten am Entzündungsherd

2) Eosinophile Granulozyten 

ca. 150/µl Blut

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Meist 2 Segmente Druchmesser 12-15µm Relativ große Granula (lassen sich meist ziegelrot anfärben!) Hoher Gehalt an kationischen Proteinen Amöboid beweglich Funktion: Vernichtung von Wurmparasitenlarven; spielt eine Rolle bei allergischen Reaktionen

3)Basophile Granulozyten     

Bizarr geformter Zellkern ≤ 50/µl Blut Durchmesser ca. 10µm Grobe Granula (dunkelblau-violett anfärbbar!) Hoher Gehalt an Heparin und Histamin

2.1.3.2 Monozyten (Makrophagen)         

ca. 300/µl Blut meist nierenförmiger Kern Durchmesser ca. 20µm Zytoplasma blass blaugrau Differenzieren sich nach 1-3 Tagen zu Makrophagen Professionellen Fresszellen des Körpers Teil des MPS (Mononukleäres Phagozyten System) Lebensdauer: monatelang Funktion: Abwehrmaßnahmen einleiten und koordinieren; Wundheilung

2.1.3.3 Lymphozyten      

ca. 1500/µl Blut meist runder, chromatischer Kern (füllt die ganze Zelle aus!) hellblauer, schmaler Zytoplasmasaum Durchmesser: 4-15µm Einteilung in B-Lymphozyten, T-Lypmhozyten Funktion: spezifische Abwehr

2.2 Blutbildung (Hämatopoiese) 



Pränatale Hämatopoiese: o Mesablastische Phase im Dottersack  Mesenchymzellen  Blutinseln  Hämazytoblasten  Megaloblasten  Megalozyten o Hepatische Phase in Leber und Milz  Mesenchymzellen  Retikulumzellen  Proerythroblasten  Myeloblasten o Medulläre Phase im Knochemark  Proerythroblasten  Myeloblasten Postnatale Hämatopoiese im Extravasalraum des Knochenmarks

9   

Sämtliche Blutzellen stammen von multipotenten hämopoietischen Stammzellen ab Vorgang der Hämatopoiese: Prolieferation und Differenzierung Regulation durch Zytokine

2.2.1 Knochenmark  Grundgerüst aus retiklärem Bindegewebe  Das rote Knochenmark ist hämatopoietisch aktiv ( rot= große Anzahl an Erys); im gelben befinden sich viele Fetttropfen  Rotes Knochenmark beim Kind in allen Knochen; beim Erwachsenen nur noch im Sternum, WK, Rippen, Beckenkamm, Schädelknochen, prox. Ende von Humerus und Femur  Zellen des Knochenmarks:  Fibroblastische Retikulumzellen bilden das Gerüst  Fettzellen (Lipid-beladene Retikulumzellen)  Platzhalter  Makrophagen phagozytieren abgestorbene unreife Blutzellen  Sinuswand  trennt das Hämatopoiese-Kompartiment vom zirkulierenden Blut  Herkunft der Blutzellen:  multipotenten hämopoietischen Stammzellen  lebenslang zur Selbsterneuerung fähig  Erkennungsregeln der Zellen:  Proerythroblast (großer, dunkelvioletter Zellkern, Cytoplasma leuchtend hellblau, „Öhrchen“)  Makroblast (s. Proerythroblast; kleiner)  Normoblast (runder Zellkern, lila-hellrotes Zytoplasma)  Myeloblast (angedeuteter ovaler Zellkern; zypische helllila Nukleolen; schwach lila Cytoplasma)  Promyelozyt (ovaler Kern, Cytoplasma schwach lila-blau mit heller Zone an der Einbuchtungsstelle des Zellkerns; leuchtend rote Körnchen)  Myelozyt (grobe Zellkernstruktur; schwach rosa frabendes Zytoplasma mit deutlichen Granula)  Metamyelozyt (bohnenförmiger Zellkern)  Megakaryozyt (auffallend große Zelle; gelappter Kern) 2.2.2 Erythropoiese    

Hämopoietischen Stammzellen (HSZ)  Progenitorzelle  myeloische Progenitorzelle (CMP)  Erythrozyten-Progenitor (Megakryozyt) Erythropoiese umfasst fünf kernhaltige Reifestufen mit insgesammt vier Mitosen und einer Differenzierung stetige Zunahme des Hämaglobins und Verkleinerung der Zelle Dauer der Erythropoiese: 8 Tage Förderung durch das Zytokin Erytrhopoietin ( Glykoprotein aus der Niere

2.2.3. Thrombozytopoiese  

Im Megakaryozyt bilden sich Granula Förderung durch Thrombopoietin in der Leber

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2.2.4. Granulozytopoisese / Monozytopoiese  

Die Zellelemente der Granulozytopoisese sind im KM dreimal zahlreicher als die der Erythropoiese ! Verhältnisse beruhen auf der kurzen Lebensdauer der Granulozyten o Myeloblast (unreife Vorstufe)  Ovaler Kern, deutlicher Nukleus, schwach basophiles Zytoplasma o Promyelozyt  exzentrisch gelegener Kern; blaues Zytoplasma; grobe, fliederfarbene Azurgranula o Myelozyt  kleinere Zelle, weniger Granula, azidophiles Zytoplasma o Metamyelozyt  deutlich eingebuchteter Zellkern  bohnenförmig! o Stabkerniger o Segmentkerniger ( Blut!!!)

3) Lymphatische Organe 3.1. Das Immunsystem 1) Unspezifische Abwehr  Die unspezifische Abwehr (natürliche oder angeborene Immunität) ist von Geburt an funktionstüchtig!  Zellvertreter: neutrophile Granulozyten; Makrophagen; NK (Natural Killer)Zellen erkennen Virus-infizierte und abartige Zellen 2) Spezifische Abwehr  Die spezifische Abwehr (erworbene, anpassungsfähige Immunität) kommt nach der Geburt erst langsam heran, nimmt aber im Laufe des Lebens an Effektivität ernorm zu!  Zellvertreter: Lymphozyten, akzessorische Zellen, Makrophagen Humorale Immunabwehr  B-Lymphozyten  Besetzt mit löslichen Antikörpern (Immunglobuline, Ig)  Glykoproteine (IgM, IgG, IgA, IgE)  Können ein Antigen spezifisch binden und dadurch unschädlich machen  Effektorzellen, die Antikörper sezernieren, heißen Plasmazellen!  Plasmazellen enstehen aus Antigen-stimulierten B-Lymphozyten  Histologische Merkmale: breiter Zellleib, basophiles Zytoplasma, exentrisch gelegener Kern mit „Radspeichenstruktur“ (keilförmiges, radiär angeordnetes Heterochromatin an der Kernmembran haftend) Zellvermittelte Immunabwehr  T-Lymphozyten  2 große Fraktionen:

11 1) T-Helfer-Lymphozyten ( TH –Zellen )  kennzeichnend ist das CD4-Molekül an der Zelloberfläche 2) Zytotoxischen Lymphozyten ( CTL )  CD8-Molekül Entwicklung der B- und T-Zellen  Nach der Bildung im Knochenmark zunächst Aufenthalt in den primären lymphatischen Organen: künftige T-Zellen im Thymus, künftige B-Zellen in Kompartimenten des Knochenmarks  Dort Vermehrung und Reifung  Anschließend Entlassung in die Peripherie als naive Lymphozyten ( aber nur 5% erreichen dieses Stadium!) Ablauf der Immunantwort  Erkennung und Bindung eines Antigens an den Rezeptor des Lymphozyten  T-Zellen benötigen dabei die Mitwirkung einer APZ (Antigenpräsentierender Zelle; in der Epidermis „Langerhanszelle“!!!  Durch Antikörperbindung werden die betreffenden Lymphozyten aktiviert!  Proliferation und Differenzierung der LZ  Entstehung von Plasmazellen und Gedächtniszellen B-Zell-Antwort  Die Reaktion auf ein nicht proteinartiges Antigen gelingt ohne Mithilfe der TH –Zellen  B-Zellen binden an das Antigen und werden zur Proliferation stimuliert  Differenzierung zu Plasmazellen  Plasmazellen sezernieren Antikörper  Die Reaktion auf ein Protein-Antigen erfordert die Mitwirkung von TH –Zellen.  Primärantwort: naive B-Zellen werden zu Plasmazellen und Gedächtniszellen  Schritte bei der B-Zell-Antwort o Bindung an das Antigen und Aktivierung o Gleichzeitig werden in der T-Tone TH –Zellen aktiviert o B- und T-Zellen treffen sich außerhalb des Follikels  beiderseitige Stimulation o T-Zellen sezernieren Zytokine, B-Zellen profilieren o Entwicklung eines Keimzentrums in einem Follikel o Explosionsartige Vermehrung der B-Zellen (Zentroblasten) o Entstehung von Zellen(Zentrozyten), mit besserer und andere mit schlechter passenden Antigenen o Zellen mit bester Passung (=höchster Affinität zum Antigen) erhalten „Überlebenssignale“, alle anderen werden phagozytiert o Differenzierung der Zellen zu Plasma- und Gedächtniszellen

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Mastzelle Gewebsmastzelle ist eine freie Zelle im interstitiellen Bindegewebe Wichtigste Effektorzelle beim allergischen Geschehen Entstehen im Knochenmark Besonders reichlich in der Nähe von Gefäßen und Nerven sowie in allen SH  Besitzen große Granula mit Heparin (  stark basophil )  Klinik: Allergiker neigen zur vermehrten Produktion von IgEAntikörpnern, die an der Oberfläche von Mastzellen Gebunden werden  dieses führt zum Ausstoß von Heparin und Histamin  allergische Reaktion    

3.2 Grundsätzliche histologische Organisation der sekundären lymphatischen Organe Lymphknoten und MALT ( muskosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe ) 1) Einteilung  Lymphoretikuläre Organe Stroma aus retikulärem Bindegewebe o Lymphfollikel der Schleimhäute o Lymphknoten o Weiße Milzpulpa  Lymphoepithelia...


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