Abiturzusammenfassung Der Sandmann PDF

Title Abiturzusammenfassung Der Sandmann
Course Neuere Deutsche Literatur
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Abiturzusammenfassung...


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Der Sandmann Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt......................................................................................................................................... 1 1.1 Drei Briefe...........................................................................................................................1 1.1.1 Nathanael an Lothar.....................................................................................................1 1.1.2 Clara an Nathanael ..................................................................................................... 2 1.1.3 Nathanael an Lothar ................................................................................................... 2 1.2 Besuch bei der Familie ...................................................................................................... 2 1.3 Studienstadt ...................................................................................................................... 2 1.4 Besuch der Familie............................................................................................................ 3 2 Charakterisierungen ................................................................................................................ 3 2.1 Nathanael .......................................................................................................................... 3 2.2 Clara .................................................................................................................................. 3 2.3 Coppelius/ Coppola .......................................................................................................... 3 3 Leitmotive................................................................................................................................ 4 3.1 Augen ................................................................................................................................ 4 3.2 Automaten ........................................................................................................................ 4 4 Oppositionen und Kontraste ................................................................................................... 4 5 Deutungsansätze ..................................................................................................................... 5 5.1 Biographische Deutung ..................................................................................................... 5 5.2 Psychologische Deutung ................................................................................................... 5 5.3 Soziologische Deutung...................................................................................................... 5 6 Literarische Form und Epochenzugehörigkeit ....................................................................... 6

1 Inhalt 1.1 Drei Briefe 1.1.1 Nathanael an Lothar Das Werk beginnt mit einem Brief vom Protagonisten Nathanael an seinen Freund Lothar. In diesem erklärt er, er habe in der Gestalt des Wetterglashändlers Coppola

den Advokaten Coppelius wiedererkannt, der während seiner Kindheit immer wieder abends vorbeikam und mit seinem Vater alchemistische Experimente durchführte. Dieser verkörperte für Nathanael den Sandmann, der, so wie die Amme es beschrieb, den Kindern, die nicht schlafen wollen, Sand in die Augen streut, sodass sie blutig herausspringen. Nathanael ist so verängstigt, aber auch fasziniert, dass seine Neugier so groß wurde und er seinen Vater und Coppelius bei einem ihrer Experimente beobachtet. Dabei wird er jedoch von Coppelius entdeckt, der ihm zur Strafe das Augenlicht nehmen will, jedoch bringt Nathanaels Vater ihn davon ab. Ein Jahr verging, das Nathanael krank im Bett verbrachte und in dem Coppelius nicht wiederkam. Dann kehrte er zurück für einen letzten Besuch, der Nathanaels Vater das Leben kostete. Diese Ereignisse lösten in Nathanael ein Trauma aus, das ihn bis ins Erwachsenenalter nicht losgelassen hat. In seiner Verwirrung adressiert er den Brief an seine Verlobte Clara. 1.1.2 Clara an Nathanael Clara antwortet auf diesen Brief und erklärt, dass er sich diese grässlichen Erlebnisse aus der Kindheit teilweise nur eingebildet habe und sich die schlechten Gedanken aus dem Kopf schlagen soll. Sie reagiert im Handlungsverlauf sehr rational und hält die Verknüpfung Coppelius‘ mit dem Sandmann für eine Einbildung. Sie erklärt, dass dunkle Mächte nur wirken können, wenn der Mensch sie im Innern wirken lässt (Dunkle Macht als innere, psychische „Macht“). 1.1.3 Nathanael an Lothar In einem weiteren Brief an Lothar bittet Nathanael ihn, nicht mehr mit Clara über seine Probleme zu sprechen (Enttäuschung angesichts der kühlen Reaktion Claras). Er erzählt ihm, dass er sich in der Identität Coppolas geirrt habe und es wohl nicht Coppelius sei. Des Weiteren berichtet er von Spalanzani, einem italienischen Physiker und von dessen häufig eingesperrter „Tochter“ Olimpia, die ihm merkwürdig, aber nicht unsympathisch vorkommt. Am Ende des Briefes erfährt der Leser, dass Nathanael Lothar und Clara besuchen fährt, um Abstand von den Geschehnissen zu gewinnen

1.2 Besuch bei der Familie Nathanael verändert sich total, da er häufig von dunklen Mächten spricht, die angeblich über den menschlichen Geist bestimmen würden. Er trägt ein eigens verfasstes Gedicht vor, in dem die Liebe zwischen ihm und Clara von Coppelius zerstört wird. Dies führt zum Streit mit Clara und beinahe zu einem Duell mit Lothar. Nathanael wirft sich vor Clara und bittet sie und Lothar aus tiefstem Herzen um Vergebung.

1.3 Studienstadt Als Nathanael bald darauf in seine Wohnung zurückkehrt, findet er sie abgebrannt vor und zieht gegenüber von Spalanzani ein. Überraschend besucht ihn Coppola, dem er aus Verlegenheit wegen des vorherigen Rauswurfes eines seiner Perspektive abkauft.

Mit diesen Perspektiven beobachtet er Olimpia und erkennt ihre Schönheit. Auf einem Ball verliebt er sich in sie und beginnt, ihr regelmäßig Besuche abzustatten. Er beschließt ihr einen Heiratsantrag zu machen, doch platzt er mitten in einem Kampf zwischen Coppelius und Spalanzani um Olimpia herein. Dort erkennt er, dass sie eine automatisierte Holzpuppe ist. Als Nathanael die „blutigen Augen“ Olimpias auf dem Boden liegen sieht, greift er Spalanzani an und versucht ihn umzubringen. Daraufhin wird er in die Psychiatrie gebracht.

1.4 Besuch der Familie Durch Claras fürsorgliche Pflege scheint es bald so, als sei Nathanael wieder genesen. Er plant, Clara zu heiraten und mit ihr aufs Land zu ziehen. Um den Ausblick zu genießen, steigen Clara und Nathanael auf den städtischen Rathausturm. Dort entdeckt Clara einen grauen Busch, der scheinbar auf sie zu schreitet. Nathanael greift nach dem Fernglas von Coppola in seiner Tasche und wird in seine Wahnwelt zurückgeworfen. Er versucht Clara vom Turm zu werfen, dies wird von Lothar bemerkt und er kommt rechtzeitig, um Clara zu retten. Unter dem Turm versammelt sich eine Menschenmenge, inklusive Coppelius, den das Schauspiel zu belustigen scheint. Daraufhin springt Nathanael vom Turm und stirbt. Clara wird ein paar Jahre später glücklich verheiratet in einem bürgerlichen Lebensstil wiedergesehen.

2 Charakterisierungen 2.1 Nathanael o Student und verlobt mit Clara o Bruder von Clara ist gleichzeitig sein Freund: Lothar o Lebt zusammen mit seiner Familie o Kindheitstrauma vom Sandmann (Coppelius), welches er nie verarbeitet hat o Getrübte Wahrnehmung in Bezug auf Olimpia o Wahnsinnige Charakterzüge: sprunghaft, unberechenbar, impulsiv und aufbrausend o Fällt aus der gesellschaftlichen „Norm“ heraus, weil er wahnsinnig scheint o Kritikunfähig und auf der Suche nach Zustimmung o Er ist sehr empfänglich für Täuschungen -> Puppe Olimpia o Führt ein Leben in Angst und Unsicherheit

2.2 Clara o Namensbedeutung: „Die Klare/ Vernünftige“ o Schwester von Lothar und Verlobte von Nathanael Sie

Scheint klug, besonnen und rational Schweigsam, aber nicht schüchtern Sehr bedacht; wirkt kalt und distanziert gegenüber fremden Personen Sie liebt Nathanael wirklich, macht sich allerdings Sorgen um seine düstere Stimmung und sein Verhalten -> will ihm helfen, aber nur oberflächlich o Verhilft ihm teilweise zu klaren Momenten

o o o o

2.3 Coppelius/ Coppola Coppelius

Coppola

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50 Jahre alt und beruflich Advokat Deutscher Für Nathanael manifestiert sich in Coppelius der schaurige Sandmann Führt mit Nathanaels Vater alchemistische Experimente durch

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Beruf: Wetterglashändler Hat äußerliche Ähnlichkeiten mit Coppelius Coppola/ Coppelius und Spalanzani streiten sich um Olimpia Coppelius tritt kurz vor Nathanaels Tod aus -> nur noch Coppola

3 Leitmotive 3.1 Augen o Perspektiv ändert Wahrnehmung des menschlichen Auges (Nathanael erkennt Clara als Maschine anstatt Verlobten Wahnsinn) o Nathanael wächst von klein auf mit einer seelischen Krankheit auf → Augen die Seele der Menschen o Sandmann der den Kindern die Augen mit Sand bestreut, also betrübte Sicht o Claras Augen sind hell, Olimpias Augen ,,starr“ ,,Ohne Sehkraft“ o Im Wahn erkennt Nathanael in Olimpias Augen Liebe und Verständnis, obwohl sie für alle anderen leb-und seelenlos ist o Realität und Wahnsinn vermischen sich o Die Puppe wirkt lebendig, Nathanael verfällt ihr, wird willenlos, verliert Sehkraft

3.2 Automaten o Romantiker warnen vor einer Mechanisierung, Automatisierung und Entmenschlichung durch technischen Fortschritt o Motiv des teuflischen Meschen0schöpfers, der unheimliche Figuren/ Maschinen erschafft o Ironisches Lächerlich Machen des selbstbezogenen „blinden“ Romantikers, dessen Emotionen sich im Automaten widerspiegeln o Widerspiegeln des Wahnsinns in den Augen des Automaten als Rückspiegelung des menschlichen Verhaltens

4 Oppositionen und Kontraste o o o o o o o

Coppelius und Coppola (eine oder zwei Personen?) Realität und Phantastik Clara und Olimpia Spalanzani und Nathanaels Vater Olimpia + Fernglas; Olimpia wirkt menschlich Clara + Fernglas; Clara wirkt wie eine Puppe/ Maschine Nathanael (Wahnsinn) und Clara (Rationalität)

Sind Coppelius und Coppola identisch, höhere Mächte oder eine Wahnvorstellung? Übereinstimmungen:

Differenzen:

Beide betreiben Wissenschaft - Coppola sei laut Spalanzani bzw. Experimente (Alchemie bei Italiener und Coppelius ein Coppelius und der Bau von Deutscher Automaten bei Coppola) - Coppola ist Wetterglashändler; Coppelius ist Advokat - Spalanzani sagt beide Namen - Die Ähnlichkeit scheint nur in - Ähnlicher Name und Aussehen Nathanaels getrübtem Blick - Verdächtig, dass Coppola begründet (Claras Sicht) mehrmals bei Nathanael war, - Coppola sei ein ehrlicher Mensch obwohl er nichts kaufen möchte - Kein Zufall, dass beide Figuren bei dramatischen Ereignissen auftreten - Coppola füllt die gleiche Rolle wie zuvor Coppelius in Nathanaels Leben Das Schreiben aus der Perspektive des unzuverlässigen Nathanaels schafft Unsicherheit. Es wird die Multiperspektivität, also das Benutzen verschiedener Blickwinkel, verwendet und diverse Leerstellen lassen offene Fragen. -

➔ Die Erzählung ist so angelegt, dass die Identitätsfrage nicht endgültig lösbar ist und hält so die Geschichte in der Schwebe.

5 Deutungsansätze 5.1 Biographische Deutung Hoffmann erhält durch seine Arbeit als Jurist einen Einblick in die schizophrene Psyche, da er dort entsprechende Gerichtsakten studierte. Außerdem kann teilweise eine eigene Nähe zum Exzentrischen, wenn nicht sogar zum Wahnsinn festgestellt werden. Hoffmann lebt von Übersteigerungen der eigenen Fantasie und der eigenen Ängste in eine krankhafte Richtung.

5.2 Psychologische Deutung Nathanael als ein an schizophrener Psychose erkrankter Mensch mit verschiedenen Symptomen: o Verfolgungswahn: sein Glaube, dass Coppelius/ Coppola ihn verfolgt o Coppelius/ Coppola als Vertreter eines bösen Prinzips o Wirklichkeitsverlust: Liebe zur Puppe Olimpia und Rückzug aus sozialen Beziehungen o Plötzliche Aggressionen: Angreifen Spalanzanis und Claras Seine Begeisterung für Olimpia kann als eine eigentliche Begeisterung für sich selbst gedeutet werden. Sie gibt ihm das Gefühl, verstanden zu werden, da von ihrer Seite aus keine kritische bzw. überhaupt keine Reaktion kommt.

5.3 Soziologische Deutung Menschen sind sehr einfach zu täuschen („Maschinenfrau“ bzw. Puppe). Mit diesem Bild wird auch Kritik am Frauenbild dieser Zeit geäußert, wonach eine Frau nichts zu sagen und zu tun hätte und nicht auffallen würde. Hier fällt Nathanael nicht einmal auf, dass es sich bei Olimpia um eine Puppe handelt.

Der Mann wird als Schöpfer und die Frau als ein Objekt von Macht und für erotische Wünsche dargestellt. Nathanael bevorzugt Olimpia als Ausdruck von Sexismus, da sie sehr passiv wirkt und in keiner Hinsicht Widerstand leistet.

6 Literarische Form und Epochenzugehörigkeit Es handelt sich um eine Erzählung mit einigen Merkmalen einer Novelle (unerhörte Begebenheit, Perspektiv als Dingsymbol, dramenähnlicher Aufbau z. B. durch das retardierende Moment) Das Werk kann in die Reihe der Schwarzen Romantik bzw. Schauerromantik eingeordnet werden. Es werden dunkle Mächte, Nachtseiten und Abgründe der menschlichen Seele, sowie der Wahnsinn an sich thematisiert....


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