Eid S3 - Anthropologische Grundlagen PDF

Title Eid S3 - Anthropologische Grundlagen
Course Einführung in die Soziologie
Institution Heidelberg University
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Notizen zur Vorlesung...


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Vorlesung 3: Anthropologische Grundlagen - Handeln und Kooperation als Grundelement von „Gesellschaft“ 1. Klassische Menschenbilder a) Griechisch-antikes Menschenbild - Ziel ist friedliches Zusammenleben - Glückliches Leben im Diesseits: Vernunft ermöglicht sinnvolle und glückliche Lebensführung b) christlich-jüdisches Menschenbild - Mensch definiert sich durch Beziehung zu Got - Mensch als Geschöpf Gotes: Glaube ermöglicht gutes (gotgefälliges) Leben -> aufgrund von Sündenfall richten sich die Menschen nach Gotes Regeln - Position wird durch GGot zugewiesen c) modernes naturwissenschaftliches Menschenbild - basiert auf Evolutionstheorie (erfassbar, verständlich) - Mensch stammt vom Tier ab - Position durch evolutionäre Naturgesetze 2. Philosophische Anthropologie - Grundfrage der philosophischen Anthropologie: MENSCH = TIER + X -> Worin besteht X, also die Sonderstellung des Menschen? a) Max Scheler (1879-1928) - X = Geist -> Was macht Geist aus? 1. Fähigkeit zur Entscheidung, nicht instinktgesteuert 2. Entbundenheit des Körpers von Organischem (Triebe, Instinkte) 3. Mensch ist nicht an bestimmte Umwelt gebunden (Wüste, …) 4. Mensch kann Umwelt als objektiv/sachlich wahrnehmen b) Helmuth Plessner (1892-1985) - X = exzentrische Positionalität -> Mensch kann „aus sich heraustreten“ und sein eigenes Handeln bewerten und zukünftlich verbessern (Selbstreflexion, Entstehung von Selbstbewusstsein) c) Arnold Gehlen (1904 – 1976) - ehemaliger Nationalsozialist - X = Fähigkeit zum Handeln -> Besonderheit: Mensch kann nicht anders als Handeln -> Tier handelt nicht, es folgt nur seinen Instinkten (z.B. Nestbau) (zentralgesteuerte Automatismen) - handelnder Mensch: 1. Instinktentbundenheit 2. (Um)Weltoffenheit 3. Wahrnehmung: Tier hat ausgeprägte Sinne (z.B. Hochfrequenzhören), nach denen es sich richtet, Mensch nimmt dagegen alles wahr 4. Mensch hat „Status eines Embryos“: Er hat keine ausgeprägten Sinne

und ist Umwelt ausgeliefert, weil er keine Schutzmechanismen wie manch Tier hat -> Mensch ist MÄNGELWESEN und muss handeln, um Mängel auszugleichen, anders überlebt er nicht 3. Evolutionäre Anthropologie Michael Tomasello (1950): Rousseau (kooperativ) oder Hobbes (egoistisch)? -> Mensch ist ein kooperatives Wesen! - Kinder sind von Geburt an schon in sehr vielen Situationen hilfsbereit (altruistisch) und kooperativ (helfen, teilen, programmieren) -> kein Ergebnis kultureller Prozesse - später zwei Arten von Einflüssen für Kinder (Sozialisation): a) direkte soziale Erfahrung – direkte Kommunikation und Interaktion - Kinder lernen, dass Kooperation dazu führt, dass der andere auch kooperiert - Erfahrung, dass man ausgenutzt werden kann, wenn man immer hilfsbereit ist -> nach rein altruistischer Phase kommt Differenzierung, wem man hilft und wem nicht b) Normen und Werte - durch Vorbilder erlernt, bzw. durch Kommunikation...


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