Einführung Didaktik PDF

Title Einführung Didaktik
Course Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Institution Bergische Universität Wuppertal
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Einführung Didaktik Einführung   

Didaktik (Spagat zwischen Praxis und Theorie) = abgeleitet vom griechischen didaktike Techne -> Kunst zu lehren Fachdidaktik Deutsch= Wissenschaft vom Lehren und Lernen im Bereich der deutschen Sprache und Literatur Forschungsgebiete= Schriftspracherwerb, Literaturdidaktik, Grammatik

Festschreibung in Bildungsplänen Bildungsstandards: - greifen die Grundprinzipien des jeweiligen Faches auf - Beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen - Zielen auf systematisches und vernetztes Lernen ab - Beschreiben erwartete Leistungen Bundesebene: Bildungsstandards, fachbezogene Kompetenzformulierung Landesebene: Lernlehrpläne, Kompetenzformulierungen 2./4. Klasse Schulebene: schulinterne Lehrpläne, Konkretisierung Lehrplan Lehrplan Grundschule/ Sek 1 1. Sprechen und Zuhören 2. 2. Schreiben 3. Lesen- mit Texten und Medien umgehen 4. Sprache & Sprachgebrauch untersuchen/ Reflexion über Sprache

Gesprochene und Geschriebene Sprache (Dürscheid) GESPROCHENE SPRACHE GESCHRIEBENE SPRACHE - Wirkt auf das Ohr - Wirkt auf das Auge - Flüchtig - dauerhaft - nicht archivierbar - archivierbar - an keine gemeinsame Äußerungssituation - unterliegt Bedingungen von Raum und gebunden Zeit - verläuft synchron - verläuft asynchron - Verwendung deiktischer Ausdrücke - Verzichtung auf deiktische Ausdrücke - Hörer kann intervenieren - Leser kann nicht intervenieren - Mimik, Gestik, Intonation spielen keine Rolle - Mimik, Gestik, Intonation spielen eine Rolle - An kein Werkzeug gebunden - Auf Hilfsmittel angewiesen - Dialogisch - monologisch Verhältnis gesprochene/ geschriebene Sprache (Dürscheid) DEPENDENZHYPOTHESE AUTONOMIEHYPOTHESE = Schrift als eigenständige Realisationsform = Schrift als sekundäres Zeichensystem von Sprache - Sprache existiert ohne Schrift, aber Schrift - Schrift besteht aus diskreten Einheiten, nicht ohne Sprache gesprochene Sprache stellt ein Lautkontinuum - Schrift als Visualisierung von Sprache dar - Schrift wird später erworben als Sprache - Lesen und Schreiben rekurrieren nicht Sprache wird mehr (Öfter) eingesetzt als notwendiger Weise auf die gesprochene Sprache Sprache - die Schrift ermöglicht es, in Distanz zum Untersuchungsgegenstand zu treten und macht sprachliche Strukturen der genauen Beobachtung zugänglich - Schrift bewahrt vor dem Vergessen

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Mediale Dimension (eindeutig)= Eine Äußerung ist entweder mündlich oder schriftlich. Der Mund ist das eine Medium, die Schrift das andere Konzeptionelle Dimension (unklar)= Konzept ist umgangssprachlich oder im gehobenen Stil formuliert Konzeptionell mündlich Telefonat SMS

Medial mündlich Medial schriftlich

Konzeptionell schriftlich (förmlich) Referat Hausarbeit

Bedeutung für den Schriftspracherwerb  Konzeptionelle Mündlichkeit und konzeptionelle Schriftlichkeit erfüllen unterschiedliche kommunikative Funktionen -> indem Kinder Schriftsprache erwerben, erweitern sie ihren kommunikativen Handlungsspielraum  Schriftspracherwerb bedeutet Enkulturation -> es geht um den zivilisatorisch fundamentalen Wert, der Fähigkeit, maximaler kommunikativer Distanz zu genügen  Literalisierung im umfassenden Sinn  Lesen und Schreiben als kommunikativen Lernprozess, indem Kinder motorische, sprachliche und konzeptionelle Fähigkeiten erwerben sollen  Schriftspracherwerb bedeutet auch Denkentwicklung, die auf den Ererb umfassender Handlungskompetenz abzielt

Schriftspracherwerb 1 Literacy= Fähigkeit, gedrucktes und geschriebenes Material aus unterschiedlichen Kontexten zu identifizieren, verstehen, interpretieren, schaffen und darüber kommunizieren zu können (Vorlesen wichtig!) Nach Ulich=Lese-und Schreib Kompetenzen  Grundfertigkeit des Lesens und Schreibens  Textverständnis  Sinnverständnis  Vertrautheit mit Büchern  Vertrautheit mit der Sprache der Schrift  Verständnis der Funktion von Schrift -> sprachliche Bildung Charakteristika Deutsches Schriftsystem - Symbolsystem, Alphabetschrift -

keine ikonische Beziehung von Schriftzeichen und dem, was sie meinen

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keine Verschriftung der konkreten Aussprachelautung > Lautbezug

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Verschriftet werden Phoneme, nicht konkrete laute (PGK) Phonem-Graphem-Korrespondenzen

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Phonem= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Lautsystems (//) /c) Schrift= 30 Buchstaben/Grapheme, aber 44 Phoneme, die schriftlich darzustellen sind Graphem= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Schriftsystems () Buchstabe-Laut-Zuordnung: Im Deutschen nicht deckungsgleich Mehrere Phoneme für ein Graphem/ ein Phonem für mehrere Grapheme

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Orthographische Prinzipien (Neuland/ Peschel) -Rechtschreibung/ Orthographie= das Richtige  Phonologisches/ alphabetisches Prinzip= bildet lautliche Analogien, wenn man weiß wie „Bahn“ geschrieben wird, kann man darauf schließen wie „Wahn“ geschrieben wird, GPKZuordnung kleinster lautlicher zu kleinsten schriftlichen Einheiten; Zuordnungsübungen; Minimalpaarbildung, Lautanalyse, Reimübungen  Morphologisches Prinzip= Konstantschreibung von Wortschreibungen und Wortbildungsmorphemen, Man bildet Analogien in Bezug auf Wortbildung und Wortstämme, grafisches Konstanthalten -> Ausbildung Schreibschema Enttäuschung/ Enttarnung Haus/Häuser -> optische Gleichheit; Übungen zum Erkennen größerer immer wiederkehrender Einheiten, Wortfamilienbildung, Ableitungen  Silbisches Prinzip= Schreibungen an Silbengrenzen (Doppelkonsonanten) und silbeninitiales h (markiert Anfang einer Silbe in Schrift), man bildet Analogien in Bezug auf Silbengrenzen; Silbengliederung  Syntaktisches/ grammatisches Prinzip= Groß- und Kleinschreibung, dass/das, GetrenntZusammenschreibung, Interpunktion, man bildet syntaktische/ grammatische Analogien; Umstellen, Großschreibung nach Satzschlusszeichen; Treppengedichte Schriftsprache: lernen oder erwerben? - Früher sprach man von ERSTLESEN und ERSTSCHREIBEN - Heute spricht man von SCHRIFTSPRACHERWERB (eigenaktiven Anteile) - Erfolgreicher SSE= eigenaktive Verarbeitung, Angebot von außen, dass das Wissen des Kindes aufgreift und sie mit herausforderndem Input zur Entwicklung führt - Zwei verschiedene Prozesse der Wissensaneignung SSE (ungesteuerter Erwerb mithilfe Hypothesen-und Regelbildungen + Lernprozess, wodurch Abfolge des Wissensaufbaus von außen gelenkt wird) Schriftspracherwerb  Zusammenhang zwischen Schreiben und Lesen(lernen)  Annahme gewisser Ähnlichkeiten zum Spracherwerb > Prozess, Erwerbsstadien  Förderung der Eigenaktivität des Kindes bei der Aneignung der Schriftsprache  Stufen-/Phasen-/Entwicklungsmodelle des Erwerbsprozesses

Modelle der Lese-und Schreibentwicklung: Entwicklungsmodell/ Drei-Phasen-Modell nach Uta Frith 1986 1. Logographische Phase: - Worterkennung an herausstechenden optischen Merkmalen (firmenlogos) - Verschriftung von auswendig gelernten Wörtern -keine Buchstabenkenntnis - keine Unterscheidung von Gegenstand und der Bezeichnung für den Gegenstand 2. Alphabetische/ phonologische Phase: - Anwendung Phonem- Graphem- Korrespondenzregeln - Verschriftlichung der eignen Artikulationen - Skelettschreibweise, Diskriminierung von Einzellauten -> wegfallen 3. Orthographische Phase: - Zuordnung von Buchstabenfolgen zu Lautgruppen - Erfassen und Umsetzen von Regularitäten (Groß- und Kleinschreibung) - Wissen über Phonem-Graphem- Korrespondenz, ganzheitliches Lesen Logografisches Lesen -> logografisches Schreiben -> alphabetisches lesen -> alphabetisches Schreiben

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Stufenmodell nach Scheerer- Neumann (3 Phasen) Entwicklung: kognitive Veränderungen (alltägliche Erfahrungen spielen auch eine Rolle= early Literacy) Entwicklungsstufen: theoretische Konstruktionen, die Entwicklungsverlauf strukturieren, kennzeichnen Phasen, in denen best. Strategien überwiegen Entwicklungsstufe Lesen Schreiben Logographisch (direkt) Erkennen von Wörtern an Auswendiglernen der visuellen Merkmalen/einzelnen Buchstaben weniger Wörter Buchstaben (Namen) Alphabetisch (indirekt) Erlesen auf der Basis von GLautorientiertes Schreiben auf Ph-K der Basis von Ph-G-K Alphabetisches Schreiben, Orthographisch (indirekt) Lesen auf der Basis größerer überformt durch Einheiten (Silben, Morpheme) und orthographischer orthographische Strukturen Strukturen Sichtwörter Lernwörter Zwei-Wege-Modell des Lesens und Schreibens LESEN Direktes Lesen= Sichtwortschatz (abrufen auf mentales orthographisches Lexikon) geschriebenes Wort lautorientiertes (Er-)lesen (synthetisieren auf Basis von G-Ph-K, größeren Einheiten (Silben), orthographische Strukturen) SCHREIBEN Direktes Schreiben =Lernwörter (=Speicherung eines Wortes im Gedächtnis) zu schreibendes Wort konstruiertes Schreiben= Schreibung eines Wortes aufgrund Regelmäßigkeiten/ Rechtschreibregeln Erwerbsmodell Scheerer- Neumann LESEN 1. Unterscheidung Schrift vs. Bild Logographisch, 2. a) Logographisches Worterkennen: Wörter erkennen (Sichtwörter), kein Lautbezug, keine Vorschule Buchstabenkenntnis 1. b) Logographisches Worterkennen mit Lautieren weniger Grapheme: größerer Sichtwortschatz, kein Lautbezug, Keine Buchstabenkenntnis Aplphabetisch, 1. Klasse 3. a) Beginnendes Erlesen: kontextbezogene Sichtwörter 2. b) Konsequentes Erlesen: phonologisch strukturierte Sichtwörter

Orthografisch a) Beginnende orthographische Strategie: erkennen von strukturellen Regelmäßigkeiten 3. Klasse. 3. 2. Klasse -> phonologisch und morphologisch strukturierte Stichwörter 3. b) Entfaltete orthographische Strategie: erkennen und anwenden von orthographischen Strukturen, Automatisierung des indirekten Wortlesens

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SCHREIBEN

Logografisch 1. Logografisch: Kritzelschrift, auswendig gelernte Buchstaben, kein Lautbezug, keine , Buchstabenkenntnis

Alphabetisch2. a) Beginnend alphabetisch: Skelettschrift, einige Buchstaben werden Lauten zugeordnet für , 2. b) Entfaltet alphabetisch: Erwerb von Lernwörtern schon etwas leichter, mehr Laute als bei 2a wiedergegeben , 2. c) Alphabetisch vollständig: nur noch einzelne Buchstaben werden ausgelassen, Lernwörter werden durch phonemische Stützung recht gut erworben Orthografisch 3. Klasse 2. 3. a) Beginnende Einsicht in orthografische und morphematische Strukturen: erkennen von Kl strukturellen Regelmäßigkeiten, leichtes Erlernen von Lernwörtern , 3. b) zunehmend weitere Einsichten in die Strukturen: erkennen und anwenden von orthografischen Strukturen, Automatisierung des direkten Schreibens , Schreiben= Abrufen von Lernwörtern

Kritik an Stufen-/ Phasen-/ Entwicklungsmodellen - Bredel et al. Warnen davor anzunehmen, dass eine Phase der Laut-Buchstaben-Zuordnung dem Erlernen anderer orthografischer Regularitäten natürlicherweise vorangehen  Wenn der Unterricht nicht auf die Laut-buchstaben-ordnung setze, sei auch ein indirekter Zugang zu anderen orthografischen Prinzipien möglich -LESEN: Auftreten einer logographischen Phase abhängig von Erstleseinstruktion -> zeigen ggf. schwache Leser bei wenig expliziter GPK-Instruktion -SCHREIBEN: Modell nimmt an, dass in höheren Klassen weniger lauttreue Fehler gemacht werden und Zunahme der Verstöße gegen orthografische Konventionen -ABER: beide Fehlerarten nehmen ab, Teilfertigkeiten für Rechtschreiben werden kontinuierlich ausgebildet Phonologische Bewusstheit= die Fähigkeit die Lautstruktur einer Sprache zu erkennen (z.B Laute in Silben erkennen, Silben in Wörtern erkennen, Wörter in Sätzen erkennen) -Im engeren Sinne: Phonemanalyse (segmentieren=Klatschen Zoo), Lautsynthese mit Umkehraufgabe, Anlaut erkennen, Endlaut erkennen -Im weiteren Sinne: Silben segmentieren, Silben zusammensetzen, Endreim erkennen -Vorkenntnisse: den eigenen Namen und weitere Wörter schreiben -Aufgaben: Rundgang durch Hörhausen: Silben segmentieren/zusammensetzen (Zoo), Anlaut/ Endlaut erkennen (Wohnhäuser), Endreim erkennen (Wohnhäuser), Wörter rückwärts sprechen (Bahnhof), Laut-zu-Wort-Zuordnung

Schriftspracherwerb 2 Didaktische Konzepte für den Schriftspracherwerb Unterscheiden sich in Auffassung: 1. wie Verhältnis von Sprache und Schrift beschaffen ist, 2. welches die zentralen Einheiten der gesprochenen Sprache sind, 3. in welcher Reihenfolge die motorischen, sprachlichen und konzeptionellen Komponenten des Lesen- und Schreibenlernens im Unterricht zur Sprache kommen sollen, 4. in welchem Verhältnis eigenaktives und instruktives Lernen stehen

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Wie lernte man Schreiben (Geschichte)? Synthetische Methode: = Zusammenschleifen - ausgehend vom Einzelbuchstaben bzw. Einzellaut, dann zusammenschleifen zu größeren Einheiten/ Wörtern - Zusammenfassen von lauten und Buchstaben zu Silben und Wörtern (Lautverschmelzung) + ökonomisch, systematisch - klein und gleichschrittig, wenig Sinnhaftes zu Beginn möglich Probleme beim Synthetisieren Analytische Methode/ Ganzwortmethode: - ganzes Wort wird präsentiert, Wortbild prägt sich ein (Bsp. Oma) -durch Vergleich werden weitere Buchstaben als bedeutungsunterscheidende Elemente kenntlich (Bsp. Opa) + Motivation zu Beginn durch Schreiben sinnhafter Einheiten, angeblich dem ganzheitlichen Denken von Kindern angemessen - unökonomisch, natürliche Grenzen früh erreicht, unterstützt Rateverhalten  Heute Methodenintegration 4 grundsätzliche Vermittlungsansätze Fibelbasierter Ansatz (analytisch-synthetisch) - Immer ein Buchstabe im Vordergrund, einzelne Buchstaben in bestimmter Reihenfolge, werden zu kleinen Wörtern zusammengesetzt, von Buchstabe zu Buchstabe = isolierte Einheit - strukturiertes und systematisches Vorgehen + vorstrukturiertes Material für die Lehrkraft, Kinder arbeiten strukturiert, Erweiterung analytischer und synthetischer Verfahren werden durch Elemente anderer Ansätze erweitert (z.B Anlauttabelle), Berücksichtigung der Silbe - (Binnen-) Differenzierungsmöglichkeiten eingeschränkt, SuS werden unter- oder überfordert, motivationale Einschränkung für SuS Spracherfahrungsansatz nach Brügelmann/ Brinkmann - „Schulanfang ohne Fibeltrott“ -> in der Schule wird nicht bei Null angefangen - SSE beginnt nicht erst in der Schule, auch außerhalb vom Unterricht - kein systematischer Lehrgang - Schreiben und Lesen eigener texte steht im Mittelpunkt, steigert Lernmotivation -individuelle Sprach-und Schrifterfahrungen stehen im Vordergrund -alle Elemente der Schrift sollen von Beginn an erlernt werden (Verfassen, verstehen von Texten, Zeichenverständnis, Aufbau der Schrift, Lautanalyse usw.) 4 Säulen des Unterrichts 1. Freies Schreiben: - Motivation zum Verfassen eigener Texte gewinnen - Verschiedene Verwendungsformen der Schrift nutzen können (z.B Briefe) - Freies Schreiben als persönliche Ausdrucksform erkennen - Überarbeiten und präsentieren von Texten erlernen -Hilfsmittel verwenden (z.B Wörterbuch, Anlauttabelle) 2. Freies Lesen und (Vor-)lesen von Kinderliteratur: - Lust auf Bücher und Lesen bekommen - Genaues Lesen und Zuhören üben - Baumuster und Sprachformen von Texten kennenlernen (Vorlage für eigene Texte) - Informationen gewinnen und Dokumentationen des Gelesenen anfertigen 3. Systematische Einübung von Schrift- und Leseverfahren: -Anlauttabelle als Werkzeug nutzen, Buchstabe der Woche - Lesestrategien entwickeln - Rechtschreibgespür entwickeln

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- sinnvolles üben (Lückentexte etc.) 4. Aufbau und Sicherung eines Grundwortschatzes: - forschen, sammeln, sortieren, üben - Grundwortschatz erarbeiten - Rechtschreibregeln sammeln, erforschen und verinnerlichen + hohe Motivation, Methodenvielfalt, Flexibilität, individuelle Differenzierung möglich, Ausbau der Literacy Erfahrung, Angebote zur Richtigschreibung - Heterogenität der Lerngruppe bleibt unberücksichtigt, Arbeitsintensität, hoher Aufwand, Erfahrung notwendig Lesen durch Schreiben Reichen - Anlauttabelle: Wörter, Sätze, Texte werden auflautiert; Wörter sollen phonetisch vollständig verschriftet werden -Korrekturen bei: vergessenen, verwechselten, überflüssigen lauten; Groß- und Kleinbuchstaben -Prinzipien: Unterrichtsmethodisch (Werkstattunterricht), Lernpsychologisch (Selbstgesteuertes Lernen), Lesedidaktisch (Lesen durch Schreiben) -Funktion Anlauttabelle: „Schreib wie du sprichst“ (schneller Zugang zur Schriftsprache); Freude am Schreiben; Förderung der Kreativität; Selbstständigkeit; Schreiben von Anfang an, individuelles Lerntempo, muss später revidiert werden, Mündlichkeit/ phonologische Bewusstheit muss gut ausgebildet sein + hohe Motivation durch Eigensteuerung des Lernwegs, schneller Zugang zur Schriftsprache, frühes Lernen im Bereich geschriebener Texte - Mündlichkeit muss gut ausgebildet sein, phonologische Bewusstheit muss ausgebildet sein (Lautanalyse), Interaktion zwischen Lese- und Schreibprozessen bleibt ungenutzt, kein systematischer Leseunterricht, nur Anlauttabelle wenig motivierend (einseitig, überfordernd) Silbenanalytische Methode Röber - bestimmte Reihenfolge - Auswahl Wörter auf prosodische und orthografische Formen kontrolliert - geht um das Erkennen von Silbentypen und Wortgestalten -Silbe als sprachliche Einheit im Zentrum des SSE -Ziel: Einblick in die Schriftstruktur o Im ersten Zimmer wohnen Konsonanten o Im zweiten Zimmer wohnen Vokale o Garage: Reduktionssilbe + Sonorant (schwa, l, n, r) o Bei offener Silbe mit festem Anschluss rückt Garage ins Haus (z.B Hütte) o Bei geschlossener Silbe mit Konsonant im Silbenrand kommt der Konsonant in die Besenkammer (z.B Hühnchen)

Vokal mit festem Langvokal Kurzvokal -

Anschluss,

Offene betonte Silbe/Konsonant in unbetonter Silbe Wa.gen

Geschlossene betonte Silbe/ Konsonant in betonter Silbe Lüg.ner

Wo.lle Hüf.te Laute Silbe im Haus, leise Silbe in der Garage (jeweils zwei Zimmer) Vokal im Wohnzimmer alleine: hat viel Platz (kreis machen) offene Silbe: haus mit zwei Zimmern geschlossene Silbe: haus mit zwei Zimmern (Vokal und Konsonant teilen sich Zimmer) Doppelkonsonant: Haus mit eingebauter G In Garage immer ein E Garage: Fahrradschuppen/ Autogarage Haus: Vorzimmer/ Wohnzimmer

+ für die Erlangung von Rechtschreibkompetenz im Deutschen wesentlicher Schritt über bloße GPK (Graphem-Phonem Korrespondenz) und Schriftspracherwerb entlang der (nicht immer

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gegebenen) 1-zu-1- Entsprechung von Lauten und Buchstaben hinaus ; silbische Strukturen sind von Kindern leicht wahrnehmbar - Sensibilisierung für die morphologischen oder semantischen Prinzipien der Rechtschreibung nicht unbedingt gegeben; komplexes System, schwer verständlich, System erfasst Ausnahmefälle nicht

Orthographieerwerb und Rechtschreibunterricht Das Schriftsystem = Rechtschreibung ist keine Lautschreibung, aber Lautung ist die Basis Funktionen: 1. Produktiv -Aufzeichnungsfunktion -> Schriftsystem bildet Lautsystem ab 2. Rezeptiv – Erfassungsfunktion -> Schriftsystem ist am Leser orientiert und bietet ihm durch Rechtschreibung bestimmte grammatische Funktionen Orthographie als Norm vs. System Orthographie= Norm der Schreibung einer Sprache; das Richtige Orthographietheorie untersucht -> die Entstehung, Funktion und Prinzipien historischer und aktueller Normalisierungsprozesse und Normierungen; kognitive Erarbeitungsprozesse und Speicherungsprozesse orthografischen Wissens Graphematik= beschäftigt sich mit Regularitäten des Schriftsystems Graphematische Forschung -> betont die systematische Regelhaftigkeit der deutschen Schreibung im Kernbereich; betont die Lernbarkeit der Schriftstrukturen innerhalb des Systems der Schrift (beschreibt wie man schreibt) Norm= einfache Vereinbarung und maximale Einschränkung von anderen Schreibungen Normalisierungsprozesse in der Schrift: -reduzieren die Zahl der Schreibvarianten -vereinheitlichen die schriftlichen Texte Normierungsprozesse in der Schrift: -schränken den variationsraum ein -machen bestimmte Schreibungen verbindlich Normorientiert  Falsch/richtig  Normbestrebungen zielen mit der Entwicklung von Regelapparaten auf das Anpassen und Einhalten von Konventionen Systematisch  Anderer Blick auf Schreibprodukte  Systembemühungen dagegen mit dem Auffinden von Regularitäten auf das Etablieren von Gesetzmäßigkeiten BSP: - Was ist silbisch richtig realisiert? - strategieorientiert Rechtschreibkompetenz Orthografisch kompetent ist wer: - Wortbezogen - Wortübergreifend - Weitegehend ...


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