Einführung in das AT - Prof. Dr. Ueberschaer/ Prof. Dr. Stefan Schorch PDF

Title Einführung in das AT - Prof. Dr. Ueberschaer/ Prof. Dr. Stefan Schorch
Course Bibelkunde Altes Testament
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Prof. Dr. Ueberschaer/ Prof. Dr. Stefan Schorch...


Description

Einführung in das AT

13.04.2018

1.3

Der doppelte Ausgang des Alten Testamentes

-

doppelter Ausgang des AT= Schrift zweier verschiedener Weltreligionen (Judentum, Christentum)

-

Debatte nach Holocaust: 4 wesentliche Einsichten im Hinblick auf die Frage: Wie Verhalten wir uns als Christen gegenüber dem AT?

1. christliche Theologie findet immer in Gegenwart eines jüdischen Glaubens statt—> Christen berufen sich nicht allein auf das AT 2. Juden und Christen lesen die ein und die selben Schriften unterschiedlich, der Glaube an Jesus Christus geht dem AT voraus, Christen lesen das AT aus christlicher Perspektive (sie bringen diese Perspektive mit), Jesus Christus —Messias, öffnet für Christen ein anderes Verständnis des AT, Glaube an Jesus als Schlüssel für Verständnis des AT, dieser Schlüssel kommt von außen 3. Warum Gott mit seinem jüdischen Volk einen anderen Glaubens geht? Geheimnis, Gott steht zu seinen Verheißungen, Gott bleibt sowohl Christen als auch Juden treu, er bleibt seinem erwählten Volk treu, Jesus Christen öffnet Menschen den Zugang zum Glauben (denen, die vom Hause aus nicht zum erwählten Volk gehören) 4. Verhältnis Juden und Christen, Jesus und seine engsten Vertrauten (Jünger) waren Juden, im Laufe der Zeit trennten sich Judentum und Christentum durch einen schmerzlichen Prozess, (anderes Verhältnis von Judentum zur Zeit Jesu)

1.4

Altes Testament, Erstes Testament, Hebräische Bibel

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Bezeichnung unseres ersten teils der christlichen Bibel

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Bezeichnung als Ausdruck einer bestimmten Haltung, so können sie missverständlich sein

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Bezeichnung AT- Kritik: klingt veraltet (abwertend)

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drei alternative Bezeichnungen:

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1. Erstes Testament („Testament“ = lat. testamentum„Bund“); Vorstellung das es einen ersten Bund und dann andere Bünde gibt, die findet man im AT selbst (Lev. 26,45 „Und ich werde ihrer gedenken, dem ersten Bund,..“, Vertreter der Bezeichnung: Erik Zenger - Begründung: a) vermeidet Abwertung des Wortes „alt“, b) Teil als erstes entstanden, c) Bezeichnung wird dem Verständnis Israels als erster Sohn Gottes gerecht —>Israel das erste Volk Gottes (Vorrangstellung des jüdischen Volkes), d) das Zweite Testament kann nicht ohne das Erste Testament gedacht werden kann, Bezeichnung dennoch nicht frei von Missverständnissen: Problem des umgangssprachlichen Gebrauchs bzw. das Zweite Testament könnte als Verbesserung verstanden werden, Begriff Testament weckt falsche Assoziationen

2. Hebräische Bibel, Vorteil: in alt hebräischen Sprache verfasst, aber manche Teile sind auch in aramäischer Sprache verfasst (Muttersprache Jesu), diese Sprache war keine Sprache des alltäglichen Lebens, Problem: Bibel, Bibel ist typisch christlicher Begriff (der auf das NT verweist), jüdische Menschen bezeichnen ihre heiligen Schriften nicht als Bibel

3. Tanach, Gliederung in drei Hauptteile: Tora, Propheten, Schriften, (Tora, Nebiim, Ketubim)—> Kunstwort: TaNaK, Bezeichnung auch in jüdischer Tradition gebräuchlich, weniger christlich geprägt als die anderen Bezeichnungen, Problem: christliches AT, was den Aufbau angeht, nicht identisch ist mit dem Tanach (kein Zufalle); Anordnung der Schriften nicht zufällig, sondern beruht auf bestimmter Theologie (jeweils christliche und jüdische Theologie)

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4.

„Doch wieder: Altes Testament“, Begriff: spezifische christliche Bezeichnung für den ersten Teil der Bibel, kommt nicht aus der jüdischen Tradition, Bezeichnung des AT erst mit dem NT vorhanden, Jesu und seine Jünger lasen nur diese Texte, Bezeichnung AT taucht zum ersten Mal bei einem christlichen Theologen auf: Meliton von Sardes (2. Jh. n. Chr.): „die Bücher des altes Bundes“, erste Bezeichnung in griechischer Sprachform, Vorstufe dieses Sprachgebrauchs im 2. Korinther 3,14: „Bis auf den heutigen Tag bleibt des Decke umaufgedeckt über dem Alten Testament“ (Anspielung auf Ex 34,34), Paulus bezieht diese Vorstellung auf die Texte der Tora; diese Decke über der Tora (Decke des Nichtverstehens) wird erst durch Jesus Christus im christlichen Glaube abgelegt (wichtig: Paulus Jude), Paulus kannte auch die Polarität zwischen AT und NT nicht, es geht ihm vor allem dabei um die Heilsordnung der Tora und die Heilsordnung (alter Bund), die durch Jesu Christi in die Welt gekommen ist (Heilsordnung Jesu Christi-neuer Bund), [Diatheke, Berit, Bund], Testament ist ein Begriff der in der Bibel selbst vorkommt, z.B. Bund Gottes mit Noah (Gen 9), —> AT: Bundesbuch, ein Buch, in dem es um den Bund zwischen Gott und seinem Volk geht, Testament als Buch eines Bundes, diese Vorstellung scheint nicht verkehrt, Begriff des AT als Bezeichnung hat sich eingebürgert, Bezeichnung ist kein abwertendes Urteil, eigentlich positiv gemeint: gegen die Abwertung des AT gerichtet, geschichtliche Situation und Intention dieser Bezeichnung war positiv, diese Bezeichnung gehört und die Bibel, das AT selbst spricht selbst von der Hoffnung auf einen erneuerten Bund (Jer 31, 31-33), Kategorien alt und neu sollen nicht als Werturteil verstanden werden, sondern sollen einen zeitlichen Aspekt widerspiegeln (das Heilshandeln Gottes hat eine Geschichte), NT- Erneuerter Bund, Gott setzt sein Handeln fort

—> es darf an der

Bezeichnung AT festgehalten werden, verdeutlicht die Zusammengehörigkeit der beiden Teile gut; Gefahr der jüdischen Vereinnahmung gegeben, aus Angst vor Vereinnahmung —> Gefahr des Ausschlusses des AT aus der Bibel, Schutz vor Vereinnahmen kann auch zur Ausgrenzung führen

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1.5

Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament

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theologische Frage

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verschiedene theologische Modelle

a) Gesetz und Evangelium: Gesetz und Evangelium spielen eine wichtige Rolle in der abendländischen Theolgie, Gesetz= Gottes Wort, dass den Menschen als Fprderung und Anklage trifft, Evangelium= GotteS Wort als Trost; es geht nicht um Textgattungen, sondern um verschiedene Wirkungen; Effekte, die Gottes Wort hat; Forderung, die Gott an uns stellt, muss kein Gesetzestext sein; ein Text kann den Menschen als Trost oder Zuspruch treffen, Begriff Gesetz: Zuordnung zum AT, gute Botschaft und Zuordnung zum NT, Evangelium= gute Nachricht, Martin Luther: Vorwort zum AT „So wisse nun, dass dieses buch ein Gesetzbuch ist, das da lehret, was man tun und lassen soll..“, Gesetz hat wichtige Funktion (keine Gnade ohne Urteil), AT repräsentierte das Gesetz, Voraussetzung um den Begriff der Gnade des NT’s zu verstehen, Bild von Granach: 2 Seiten, auf der einen Seite ein Feuer, Adam rennt ihm entgegen, rechts steht Mose mit den Gesetzestafeln, Gesetz verfolgt den Menschen (Forderung und Anklage), im Hintergrund Adam und Eva vor dem Baum der Erkenntnis, im Himmel Christus als Weltenretter, rechts: Evangelium. Adam steht locker gegen Johannes den Täufer, Strahlen als Symbol für Blut Christi, kommt Mensch zu Gute (Erlösung), Osterszene unterhalb des Kreuzes, Jesu Sieg über Tod und Teufel, im Hintergrund Mose und Schlange während der Wüstenwanderung (Murren des Volkes), giftige Schlange als Strafe, Stab zur Heilung der Bisse, Deutung auf Kreuzestod Jesu, —> nicht automatisch jedes Wort nicht Forderung oder Anklage, AT ist kein Gesetzbuch, es gibt ebenso frohe Botschaft und Nachricht, —> Modell Gesetz und Evangelium nicht geeignet um das Verhältnis von AT und NT zu begründen

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b) Verheißung und Erfüllung (Typologie, christologische Deutung): Beziehung bereits im NT, Zitieren der Texte des AT, Matthäus zitiert vor allem Verheißungen und Erfüllungen, oft geschieht dies auch indirekt (im NT werden auch Hoffnungen, Aussagen des NT eine Rolle), im NT geschieht das, was im AT angedeutet wird, Zusammenhang zwischen Personen und Ereignissen, Armenbibel: Schema: Verheißung und Erfüllung, Jesus ersteigt Grab als Sieger über den Tod, daneben Szenen aus dem AT, Simson: Stadttore der Stadt Gaza (Gleichnis für das Öffnen der Grabestüren durch den Auferstandenen), Jona: Jona im Maul eines Meerestieres (Vergleich zu Tod und Grabesruhe), Reden/Handeln/Auferstehen Jesu wird durch das AT verstanden, Sohn Gottes/Messias, —>Erkenntnis hatte Auswirkungen auf das Verständnis des AT, christologische Interpretation, —> Beschreibung wird den beiden Teilen der Bibel nicht gerecht, weil: 1) nicht nur Verheißung und Erfüllung im AT bzw. NT (AT- nicht nur Verheißung, NT- nicht nur Erfüllung), 2) kein direkter Weg von Jesus Christus zum AT, Weg Jesu ergibt sich nicht automatisch aus dem AT, 3) Wenn das NT das AT erfüllt, warum sollte dann am AT festgehalten werden?

20.04.2018

c)

Die Einheit der beiden Testamente: Roman Brandtstaetter „Die Bibel auf dem Tisch“; „Das AT geht Arm in Arm mit dem NT“; ungleiches Paar; AT und NT zwei verschiedene Stimmen eine einem versöhnten Dialog; Kenntnis im Gegenüber von zwei verschiedenen Personen, 1) Einheit weniger von innen begründet (Texte), sondern von außen (christliche Kirche und der einzelne Gläubige) begründet; 2) Christen dürfen das AT nicht vereinnahmen, aber Glauben auch nicht verleugnen, dazu gehören auch die Texte des AT; 3) AT und NT verhalten sich aus christlicher Sicht, wie ein Text (AT) zu seinem Kommentar (NT), der Kommentar erklärt und interpretiert den Text, das AT braucht aus christlicher Perspektive den Kommentar; das Kommentar brauch ebenso den Text; beide Texte sind Grundlage unserer Glaubens

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2.

Geschichte des Volkes Israel ins alttestamentlicher Zeit

2.1.

Israel

-

mehrdeutiger Begriff, Bezeichnung unterschiedlicher Dinge a) allgemein: Israel ist ein Name, theophorer [Element] Satzname: Gottesname „El“ und Subjekt + Handlungsaussage (Verb/Prädikat)—> Bedeutung des Namens unklar b) Israel der Beiname des „Erzvaters“ Jakob, des „Gottesstreiters“ (Übersetzung im AT, Gen 32) —> nicht ursprüngliche Bedeutung; lediglich Erklärung, wie das Volk Israel zu seinem Namen kommt c) Bezeichnung einer politisch territorialen Größe; Nordreich Israel mit Zentrum/Hauptstadt Samaria d) Bezeichnung eines Volkes; für das Volk des Gottes Jahwe, Israel= religiös ethnischer Begriff

2.2

Geschichte

-

Frage nach den Quellen nach der Geschichte Israels; umgangssprachlich: „etwas was geschehen ist“; Zugang zu dem was geschehen ist, ist nur über Quellen/Zeugnisse der Geschichte möglich; DIE Geschichte ist nicht vorhanden; Geschichte ist ein Bild/ Vorstellung der Menschen, die sich ein Bild von der Vergangenheit machen; Wer entwirft dieses Geschichtsbild? (Blickwinkel und Perspektive)

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zwei Hauptgruppen von Quellen: „Steine“ (Gegenstände, materielle Ausgrabungen) und Texte (schriftliche Quellen, Inschriften, Bibeltexte) —> Welche Gruppen von Quellen sind zuverlässiger? 1) sowohl „Steine“ als auch „Texte“ sprechen nicht aus sich selbst heraus und müssen übersetzt werden; Deutung und Interpretation 2) keine klaren und eindeutigen Informationen, viele Lücken in Quellen 3) „Steine“ und „Texte“ können ideologische geprägt sein, von Interessen und Absicht geleitet, Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung, subjektive und historisch objektive Sichtweise 4) Wert einer Quelle ist nicht nur die Frage ihrer Zuverlässigkeit, sondern hängt von der Fragestellung ab; eine Quelle liefert immer nur eine bestimmte Information

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—> Quellenwert für die Geschichte Israels ist umstritten (Bibeltexte oder Archäologie) -

Texte des AT enthalten das Selbstbild des Volkes Israels; Selbstbild entwickelte/wandelte sich im Laufe der Zeit; Einfluss von unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen (Vielfalt von Perspektiven); —> nur EIN Teil der historischen Wirklichkeit, aber es gehört dazu; es ist nicht ausgeschlossen, dass so historische Informationen vorhanden sind, die sich mit anderen außerbiblischen Zeugnissen decken; biblische texte und außerbiblische Zeugnisse liegen als Quellen auf unterschiedlichen Ebenen (wichtig: Unterscheidung dieser Ebenen)

2.3

Epochen der Geschichte Israels/alttestamentliche Zeit

System I:

System II:

Bronzezeit

3200-1200 v. Chr.

Eisenzeit

1200-586 v. Chr.

vorstaatliche Zeit:

1200-1000 v. Chr

babylonisch-persische Zeit: 586-332 v. Chr.

Königszeit:

1000-587 v. Chr.

hellenistische Zeit:

332-67. v. Chr

Exilszeit:

587-539 v. Chr.

römische Zeit:

67 v. Chr. -324 n. Chr.

nachexilische zeit:

ab 539 v. Chr.

-

System II: klare Orientierung an der Geschichte Israels

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keine Alternativen, sondern Verschränkung der beiden Systeme

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Geschichte Israels (zur AT Zeit) umfasst die zeit von 1200-100 v. Chr. —> 1100 Jahre

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2.4

Schauplatz der Geschichte Israels

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Texte des AT können nur verstanden werden, wenn man klar ist unter welchen Lebensbedingungen diese Texte entstanden sind

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Kenntnis der religiösen, sozialen Verhältnisse sind wichtig

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Schauplatz: Palästina, problematische Bezeichnung „Philistäa“/„Philister“ —> Siedler am Küstenstreifen des Mittelmeeres; offizielle Verwaltungssprache der Römer (nach 135 n.Chr. Benennung dieser Region der Römer, bisheriger Name Judäa sollte ersetzte werden); Erinnerung an jüdisches Leben sollte ausgelöscht werden; nach dem 1. WK: verwendet die Briten dies als Bezeichnung für ihr Mandatsgebiet; Bezeichnung Palästina im heutigen Israel problematisch; —> Vieldeutigkeit des Begriffes

—>

Israel als Begriff für einen geografischen Bereich nicht geeignet

-

im AT kommt nicht die Bezeichnung Palästina vor, sondern das Land Kanaan; wissenschaftlicher Sprachgebrauch in Deutschland: Palästina (neutral)

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Palästina —> Begrenzung: -

Osten: Jordan und den durch ihn gebildete Gewässer; ostjordanisches Bergland; Herrschaftsbereiche der Assyrer, Babylonier und Perser;

-

Westen: Mittelmeer; Herrschaftsbereiche der Philister und Phönizier

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Norden: Libanon- und Hermon-Gebirge; Herrschaftsbereiche der Griechen und Römer

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-

Süden: Negev-Wüste; Herrschaftsbereiche der Ägypter

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N-S: ca. 400 km; O-W: ca. 100 km

naturräumliche Gliederung —>Wanderung von West nach Ost: Küstenebene Schefala (Hügelland., Übergangszone); zentralpalästinisches Bergland; Jordangraben; ostjordanisches

Bergland

—>Wanderung von Norden nach Süden: Libanon/Hermon; galiläisches Bergland; Jesreelebene; samarisches Bergland; jüdäisches Bergland; Negev-Wüste und Araba (Senke vom Toten Meer bis zum Golf von Elat) -

Palästina ist die Brücke die drei Kontinente miteinander verbinden: Europa (Seeweg), Afrika und Asien —> Zone, in der sich die Gebietsinteresse/Großreiche überschneiden und konkurrieren

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Palästina als Teil des „fruchtbaren Halbmondes“: Gebiet, dass sich vom Zweistromland über Palästina bis in den Nil zieht; Land- und Weidewirtschaft möglich (unabhängig von Niederschlägen) —> Wein und Olivenöl, Eisen- und Kupfervorkommen; Handel und Handwerk; Handelsruten: Küstenstraße und Königsstraße (Ostjordanland, Teil der Weihrauchstraße)

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Palästina ist begehrt (Handelswege, Rohstoffvorkommen, landwirtschaftliche Produkte)

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Klima: subtropisch bis tropisch; 2 Jahreszeiten: Regenperiode im Winter (Oktober bis April; Beginn mit Frühregen; Spätregen) und Trockenperiode im Sommer (Mai bis September); Flora: dichter Wald (früher)

-

Bevölkerung: 2 Gruppen a) sesshaft: Ackerbauer, Gärtner —> Bewohner der Städte „Kalanäer“ b) nicht sesshaften: Nomaden, unterschiedliche Grade der Sesshaftigkeit; ziehen mit Vieh zu vielen Weideplätzen

2.5

Die Anfänge Israels

-

Beginn: AT (Selbstbild) beantwortet die Frage unterschiedlich a) Beginn mit der Schöpfung in der Gen 1; Anfang Israels mit dem Anfang von Himmel und Erde eingeschlossen b) Abraham Gen 12-25; Stammvater/Erzvater Israels; Auftrag Gottes sich in Kanaan niederzulassen; Bund/Versprechen c) Auszug aus Ägypten; Exodus die Befreiung aus der Knechtschaft als Grunddatum der Geschichte Israels —> Existenz Israels d) Chronik (1.+2. ) Erschaffung Adams; Verrottung Israels in der allgemeinen Menschheitsgeschichte —> Antworten aus der Selbstsicht Israels heraus

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04. 05.2018 2.9

Die Anfänge des Königtums

-

verbunden mit dem König Saul; erster König der biblischen Geschichtsschreibung

-

historisch: Königtum Sauls besaß vorrangig militärische Funktion; seiner Herrschaft; Bild eines charismatischen Heerführers; regionaler Charakter (Saul herrschte nur über Teil von Israel) —> kein großes Reich, sondern eher ein Stammeskönigtum

2.10

David und Salomo (ca. 1000-932 v. Chr.)

-

David: Nachfolger Sauls; Davids Nachfolger: Salomo; sehr idealisiertes Bild von Königen

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nur biblische Quellen über Könige; kaum Spuren ausserhalb der alttestamentlichen Texte

-

Ausgrabungen: Inschrift von Tell Dan (2. Hälfte 9. Jh. v. Chr.) —> enthält den Namen David; 150 Jahre nach der Lebenszeit Davids; „[…]. Dann tötete ich Joran, den Sohn Ahabs, den König von Israel: Und ich tötete Ahasja, den Sohn Jorams, den König vom Haus Davids …“; —> zwei verschiedene Königreiche: Nordreich und Südreich (Juda); Bezeichnung David wird im Zusammenhang mit dem Begriff Haus gebraucht; es geht dabei um eine Dynastie (Begründer einer Herrscherdynastie in Juda)

-

Leistungen Davids:

1)

Beseitigung innerisraeletischer Konflikte: inhomogene Größe; Hauptgruppen: Nordreich und das spätere Südreich Juda;

2)

David ist König über verschiedene Gebilde; erstmal König des Stammes Juda; König über Nordstämme Israel (nicht durch Geburt, sondern durch Vertrag, zwischen David und Vertretern der Nordstämme)—> Vertragskönigtum; David als König der Stadt Jerusalem; Eroberung dieser Stadt (2. Sam 5); private Residenzstadt („Stadt Davids“); alte JebusiterStadt; Jerusalem ist Hauptstadt auf neutralem Boden

3)

Jerusalem wird durch die Bundeslade zum religiösen Zentrum Israels;

4)

Übergang von Stammes- zum Nationalkönigtum; Königswürde von Stammeszugehörigkeit losgelöst

5)

Ausbau des Staatswesens:Ausdehnung des Territoriums; Zurückdrängung feindlicher Truppen; Eixistenz einer Beamtenschaft/Verwaltung und einer fremden Söldnertruppe als Hausmacht

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10

-

Salomo: Zweitgeborenes; in der Thronfolge innerhalb der Söhne Davids nur an letzterer Stelle —> Zweifel bei der Thronfolge von David auf Salomo; Folie von Intrigen; Machtübernahme Salomos trägt die Züge eines Staatsstreiches; blutige Herrschaftsübernahme; kaum historische gesicherte Informationen über Salomo; wird idealisiert dargestellt; Erbauer des Tempels in Jerusalem; diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu Nachbarn; Ausbau des Verwaltungsapparates und Infrastruktur; Herrschaft nicht frei von inneren Spannungen; nach dem Tod: zwei getrennte Königreiche; Entstehung des Südreiches Juda und des Nordreiches

2.11

Von der „Reichsteilung“ bis zum Untergang des Nordreiches Israel (Ende 10.-Ende 8. Uhr v. Chr.)


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