Einführung in die Soziale Arbeit Hausarbeit 2 PDF

Title Einführung in die Soziale Arbeit Hausarbeit 2
Author Serpil Guclu
Course Einführung in die Soziale Arbeit
Institution Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
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Summary

ein Beispiel...


Description

Einführung in die Soziale Arbeit

Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg

1

Inhaltsverzeichnis: 2. Hochschulstudium Soziale Arbeit

S.

3. Der Begriff „Soziale Arbeit“

S.

4. Sozialer Arbeiter/innen und Sozial Pädagogen/innen

S.

5. Studie von Bargel zur Fachkultur der Sozialen Arbeit

S.

6. Strukturelemente sozialpädagogischen Handelns

S.

7. Vortrag Buchvorstellung Schwarzbuch Migration am 12.Dezember 8.

Vortrag Soziale Arbeit im Nationalsozialismus am 13. Dezember

S. S.

9.1 Vortrag Nutzen von Zwangstherapie am 11.Dezember

S.

9.2 Vortrag Sexuelle Gewalt an Geflüchteten Frauen am 12. Dezember

S.

9.3 Vortrag Stigmatisierung von Psychisch erkrankten Menschen im Medizinischen Kontext am 11. Dezember

S.

10. Zum Verhaltensorientierten Profils des Studiums an unserer Hochschule

S.

11. Zielgruppen und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit

S.

12. Träger und Einrichtungen der Sozialen Arbeit

S.

13. Psychoanalytische Soziale Arbeit

S.

14. Der Systemorientierte Ansatz

S.

15. Reflexion der Teamarbeit

S.

2. Hochschulstudium Soziale Arbeit 2

Jede/r von uns bringt Motivation und auch eine Zielsetzung für das Studium der Sozialen Arbeit mit. Die Beweggründe dafür hat jede/r oben ausführlich beschrieben. Um am Ende des Studiums als Sozialpädagoge/Sozialpädagogin arbeiten zu können, ist es zwingend nötig sich mit Theoriewissen auseinanderzusetzen. Mit einem spezifischen Ziel vor Augen, lässt sich diese lernintensive Zeit mit Disziplin und Eifer gestalten, weshalb jede/r von uns bereit ist, die nötige Motivation und das nötige Durchhaltevermögen aufzubringen. Aus welchen Beweggründen ist natürlich sehr individuell. 1) Durch die Ausbildung zur Erzieherin konnte ich in viele verschiedene Arbeitsfelder einen Einblick bekommen und deshalb auch einige Erfahrungen sammeln. Das hat mir geholfen eine Erzieherpersönlichkeit zu entwickeln und mit einer gewissen Standhaftigkeit und einem gewissen Selbstbewusstsein in der Praxis aufzutreten. Handeln aus Erfahrung ist meiner Meinung nach ein wichtiger Teil im Arbeiten mit Menschen. Dennoch basiert dieses Handeln auf theoretischem Wissen und sollte auch teilweise dadurch begründet sein. Deshalb erachte ich es als wichtig, mir dieses Hintergrundwissen durch die Vorlesungen, die Auseinandersetzung mit Fachliteratur usw. anzueignen, um dann fundiert Handeln zu können. Ich bin mir aber dennoch dessen bewusst, dass dies eine Herausforderung wird und eine gewisse Disziplin erforderlich ist. Ich denke, dass der tägliche Bezug zur Praxis mir dies etwas erleichtern wird, da ich die Theorie in der Praxis umsetzen kann und diese auf die Praxis beziehen kann. Dies kann sich positiv auf meine Lernbereitschaft ausüben und auch Erfolgserlebnisse geben. 2.) Man kann nur das anwenden was man in der Theorie erlernt hat. Ohne die Grundrechte und Grundregeln in denen

es um den

spezielle

Fachrichtungen geht, können keine Maßnahmen ergriffen werden. Aus diesem Grund habe ich eine hohe Motivation, im Laufe des Studiums einen möglichst großen Pol an Fachwissen in allen Bereichen mitzunehmen- denn nur so kann ich im späteren Berufsleben erfolgreich und professionell arbeiten 3.) Die Frage nach der Leistungsbereitschaft und der Motivation liegt bei jedem Studierenden in sich selbst. Jeder Erstsemester hat seine eigenen und persönlichen 3

Beweggründe gehabt diesen Studiengang zu wählen, wohl mit dem Wissen dass mit dieser Entscheidung ein akademischer Grad erreicht werden soll. Somit ist die Bereitschaft Leistung zu erbringen, bei den meisten Kommilitonen wahrscheinlich. Da aber in den meisten Fällen der Wille alleine nicht ausreicht, ist es gut zu Wissen dass wir im ersten Semester an das Wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Sei es die professionelle Recherche, Regeln der Zitation oder die Grundlagen wissenschaftliche Arbeiten zu erstellen. Ein wichtiger Teil dieses Praxisbezogenen Studienganges ist, dass die Studierenden Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Sozialen Arbeit bekommen und das Studium damit nicht einseitig nur aus Theorie besteht. Mit all diesen Aspekten zum Studiengang und zur Frage ob Leistungsbereitschaft und Motivation zu Genüge vorhanden ist, kann ich sagen dass die FH uns eine gute Basis schafft diesen Studiengang bewältigen zu können. 4.) Ich kann sagen, dass ich bereits in der Ausbildung erlebt habe wie sehr sich meine

Motivation

steigert,

wenn

ich

ein

klares

Ziel

vor

Augen

habe.

Selbstverständlich gibt es Tage, an denen es mir schwer fällt mich aufzuraffen. Oft erwische ich mich dabei, wie ich Dinge aufschiebe. Im Bildungsbereich hatte ich aber bis jetzt immer die nötige Leistungsbereitschaft um mir Wissen anzueignen. Besonders

im

Blick

auf

das

spätere

Berufsleben,

ist

es

wichtig,

die

Wissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit zu kennen und zu beherrschendenn nur so ist es möglich professionell zu Handeln. Daher habe ich eine hohe Bereitschaft, mich mit Wissenschaftlichen Studien und Wissenschaftlicher Literatur aus einander zu setzen. Ein Studium funktioniert nur über Intrinsische Motivation. Niemand anderes kann mich dazu motivieren hart zu Arbeiten und fleißig zu sein. Dies muss ich selber übernehmen und dessen bin ich mir auch bewusst. Ich denke, dadurch dass ich ein klares Ziel vor Augen habe (Bachelor Soziale Arbeit erreichen) werde ich den nötigen Ansporn für eben diese intrinsische Motivation haben. Durch lerngruppen und gutes Zeitmanagement werde ich das Lernpensum schaffen. 5.) Da ich bereits vor dem Studium einiges an Praxiserfahrungen machen durfte, ist es für mich nun sehr interessant, jetzt die wissenschaftliche Seite noch intensiver kennenzulernen. Das wissenschaftliche Arbeiten und die Theorie, mit der man sich während des Studiums umfassend auseinandersetzt, ermöglicht es mir, mein bereits 4

gelerntes Wissen zu vertiefen und Zusammenhänge noch besser verstehen zu können. Außerdem motiviert es mich sehr, dass ich zusätzlich einiges Neues dazu lernen kann. Das wissenschaftliche Arbeiten ist ein wichtiger Teil des Studiums, denn man lernt, Theorien schriftlich festzuhalten und diese auch Schritt für Schritt auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Das wird vor allem dann notwendig, wenn ungenaue Quellen erkannt und herausgefiltert werden müssen, wenn zu bestimmten Themen recherchiert werden muss und um natürlich die eigenen Thesen fachgerecht darlegen zu können. Das wissenschaftliche Arbeiten ermöglicht es nicht nur, auf nationale Forschungsergebnisse, sondern auch auf internationale zurückgreifen zu können und diese auch richtig zu interpretieren. Dadurch wird es ermöglicht, neue Erkenntnisse mit anderen zu teilen und selbst von den Erkenntnissen der anderen zu profitieren.

3. Der Begriff „Soziale Arbeit“ Der Begriff „Soziale Arbeit“ kam in den 1980er Jahren auf und ist weit verbreitet. Zunächst galten Bezeichnungen wie z.B. „Armenfürsorge“, „Wohlfahrtspflege“ oder auch „Volkspflege“. Mittlerweile wird er als Sammelbegriff bspw. für soziale Arbeitsfelder, Einrichtungen und Dienste; Berufliche Handlungen und Methoden; Soziale Berufe; Wissenschaftstheoretische Positionen und Orte oder auch Theorien der

Sozialen

Arbeit

verwendet.

Einleitend

zur

Begriffserklärung

Sozialarbeit/Sozialpädagogik schreiben Kreft und Mielenz, dass unter diesen beiden Begriffen eine Vielzahl von Einrichtungen und Maßnahmen zusammengefasst werden, die Menschen helfen sollen, sich in ihre Gesellschaft zu integrieren und in ihr ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht (2017, S. 815 f.). Hieraus ist zu erkennen, dass diese Begriffe sehr weitläufig sind und viel beinhalten. Sie lassen sich also nicht spezifisch definieren. Herauslesen lässt sich ebenso, dass immer ein Defizit oder eine Problemlage vorgeht unter dessen Gesichtspunkt Unterstützung geleistet wird. Die Sozialarbeit und Sozialpädagogik unterscheiden sich aber dennoch in der Entstehungsgeschichte. „Am Anfang des Weges, den die gegenwärtige SozArb zurückgelegt hat, stand das Arbeitshaus, in das um materielle Unterstützung nachsuchende Familienväter eingewiesen wurden, um ihren Willen zur Arbeit zu prüfen“ (Kreft & Mielenz, 2017, S. 816). Kreft und Mielenz schreiben zur 5

Sozialpädagogik, dass sich diese auf die Arbeit in Erziehungsheimen und Kindergärten berufen hat (2017, S. 816). Einmal geht es also um Erwachsenenarbeit und einmal um die Kinder- und Jugendarbeit, was auch Thole bestätigt: „Die Wurzeln der Sozialarbeit finden sich in der Herausbildung der Sozialhilfe und der klassischen Wohlfahrtspflege. Demgegenüber steht Sozialpädagogik für die Tradition der Jugendhilfe und – noch konkreter – der Jugendpflege und der Pädagogik der Frühen Kindheit.“ (Thole, 2012, S. 19 f.). Es wurden also damals einzelne Tätigkeitsbereiche beschrieben. Damit wird die Arbeit als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge auf gewisse Arbeitsfelder reduziert. Mittlerweile ist es aber so, dass der Begriff „Soziale Arbeit“ als Sammelbegriff für alle sozialen Tätigkeiten gelten soll und somit keine Reduzierung auf bestimmte Arbeitsfelder stattfinden soll. Thole schreibt hierzu: „Die neueren Vorschläge sind demgegenüber systematischer und versuchen, das gesamte Feld der Sozialen Arbeit begrifflich zu rahmen und als einheitliches Funktionssystem gegenüber

anderen,

beispielsweise

dem

Gesundheits-

und

Rechtssystem,

abzugrenzen.“ und „Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Sozialpädagogik und Sozialarbeit kann gegenwärtig nicht mehr beobachtet werden.“ (2012, S. 19 f.). Stößt man auf Begriffe wie Sozialarbeit und Sozialpädagogik, ist damit in der Regel jeweils von Sozialer Arbeit die Rede (Thole, 2012, S. 20). 4. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen In der Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ bei Prof. Dr. Ralf Christian Amthor am 02.10.18 beschäftigten wir uns mit der Frage, was den Beruf des Sozialarbeiters/Sozialpädagogen

ausmacht.

Im

Folgenden

möchten

wir

zusammenfassend erläutern, wofür dieses Berufsbild steht. So lässt sich zunächst einmal feststellen, dass sich diese Tätigkeit, welche ein Hochschulstudium voraussetzt, am gesellschaftlichen Bedarf und den daraus resultierenden Sozialen Problemen Orientiert (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (1), Folie 3). Soziale Arbeit dient als Überbegriff für die beiden Berufsbilder Sozial Arbeiter und Sozialpädagoge (Kreft & Mielenz, 2017, S. 818). So umfasse die Soziale Arbeit alle Arbeitsfelder, welche unter den Verfassungsrechtlichen Begriff „Öffentliche Fürsorge“ (Art.74, Abs.1 Nr 7 GG) fallen (Kreft & Mielenz, 2017, S. 818). Mögliche Arbeitsfelder für einen Sozialpädagogen sind beispielsweise Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, Einrichtungen für Senioren, Hilfe für von Armut 6

bedrohten oder betroffenen Menschen, der Bereich der Resozialisierung sowie Maßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund (Amthor, 2018,Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (1), Folie 6). Die Arbeit eines Sozialpädagogen zeichnet sich durch die Tätigkeiten in unterschiedlichsten Einrichtungen und verschiedensten Trägern (öffentliche sowie freie) aus (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (1), Folie 3). Sie bietet nicht nur ein breites Band an Interventionsmöglichkeit, sondern basiert auch auf ethischen

Grundsätzen und

Gesellschaftlichen sowie politisch administrativen Rahmenbedingungen (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (1), Folie 3). In einem Satz zusammengefasst, würde unserer Gruppe sagen, dass den Beruf des Sozialarbeiters/Sozialpädagogen für uns hauptsächlich die Vielfallt der Einsatzfelder ausmacht,

in

denen

man

durch

wissenschaftlich

professionelle Unterstützung bieten kann.

Fundierte

Interventionen

Die Soziale Arbeit ist ein sehr

vielschichtiges und vielseitiges Berufsfeld. In den verschiedenen Bereichen unterscheidet sich die Arbeit in vielerlei Hinsicht teilweise grundlegend voneinander. Gemeinsam ist jedoch die Arbeit mit und für die Menschen. Soziale Arbeit hat als Menschenrechtsprofession immer die Aufgabe für diese zu Kämpfen.

5. Studie von Tino Bargel zur Fachkultur Sozialer Arbeit Tino Bargel betont, dass Studierende der Soziale Arbeit ein eigenes Fachprofil haben. Der größte Anteil der Studierenden sind Frauen mit 80%. (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (2), Folie Nr.7) Während in den 1960er -Jahren das Studium männlich dominiert wurde, befinden sich

heutzutage

etwa

(13.Studierendensurvey

mehr an

Frauen

als

Universitäten

Männer und

an

den

Hochschulen.

Fachhochschulen,S.6)

Das

Durchschnittsalter der Studierenden liegt höher als das der anderen Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen. Davon sind die meisten verheiratet. Sie haben oft gutes Abitur oder vorher etwas anders gemacht, wie z.B eine Ausbildung oder ein freiwilliges soziales Jahr. (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (2), Folie Nr.7) Die soziale Herkunft, bestimmt über den höchsten Bildungsabschluss der Eltern, verweist auf eine unterschiedliche Verteilung an Universitäten und Fachhochschulen. So sei zum Beispiel an den Universitäten die 7

akademische Herkunft überwiegend, weil 56% der Studierenden einen Elternteil mit Studienabschluss

haben.

(13.

Studierendensurvey

an

Universitäten

und

Fachhochschulen, S.1-11) Er vergleicht in dem Bundesweiten Studierendensurvey die berufliche Werte, Motive der Fachwahl und idealistische und Materielle Erwartungen von Studierende der Soziale Arbeit, BWL und Ingenieurwissenschaften. Die Befragung wurde mit 718 Studierende der Sozialen Arbeit durchgeführt. Aus der Statistik ist zu ersehen, dass spätere Führungsposition und hohes Einkommen weniger wichtig als das Spezielles Fachinteresse und eigene Begabung für Studierendende des Sozialwesens sind. In anderen Fachrichtungen ist es anders verteilt. Als Motive der Fachwahl sind diese Erwartungen an das Studium für BWL und Ingenieurwissenschaften relevante Faktoren. Während ein sicherer Arbeitsplatz für Studierende der

BWL erheblich ist, ist es für Studierende aus den

Ingenieurwissenschaften und besonders aus den Sozialwesen nicht sehr bedeutend. Anderen Leuten helfen und die Gesellschaft verbessern ist bei Studierende der Sozialen Arbeit deutlich wichtiger als bei den

Studierenden der anderen beiden

Fachrichtungen. In Rahmen dieser Forschung soll erörtert werden, dass der Anreiz oder Antrieb für Sozialwesen zunächst Hilfsbereitschaft und die Leidenschaft dafür ist. Während andere Studiengänge sich mit materiellem Gewinnen und Verlusten auseinander setzen, belohnt man sich beim Sozialwesen mit guten Gewissen. Diese Vorgehensweise erscheint plausibel, weil

anderen Leuten zu helfen und die

Gesellschaft zu verbessern bei Studierenden der Sozialen Arbeit deutlich wichtiger als den anderen beiden Fachrichtungen ist, sowie mit Menschen zu arbeiten und nützliches für Allgemeinheit zu tun. (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (2), Folien Nr. 8-9) Die Untersuchungsergebnisse von Bargel lassen darauf schließen, dass die Wahlphase eines Studiengangs über zwei Weltanschauungen organisiert wird. Eine davon ist der Materialismus. Die zweite Weltanschauung ist der Idealismus. (Amthor, 2018, Vorlesung „Einführung in die Soziale Arbeit“ (2), Folie Nr.9) Dadurch hängt die Wahl des Studiengangs wohl auch davon ab, welche der beiden Weltanschauungen für die einzelne Person überwiegt. Wir haben in unserer Gruppe die Studie von Tino Bargel so interpretiert, dass eine gewisse Fachkultur in der Sozialen Arbeit durchaus zu erkennen ist. Es scheint eine grundlegend ähnliche Moralvorstellung bei Menschen welche die Soziale Arbeit als Profession ausüben 8

vorzuliegen. Die Beweggründe für die Berufswahl sind im Allgemeinen von Ideeller Natur. Wirtschaftlich Materialistische Motive haben eher einen geringen Einfluss auf Arbeitnehmer dieses Berufsfeldes. Wir denken aber auch, dass begründet durch die große Vielfallt der Sozialen Arbeit, für Fachfremde nur selten eine klare Fachkultur zu erkennen ist. Dies mag in anderen Berufsgruppen im öffentlichen Bild anders erscheinen. Hier kann professionelles Arbeiten und eine klare Positionierung von Vertretern der Sozialen Arbeit in öffentlichen Diskursen Veränderung schaffen.

6. Strukturelemente Sozialpädagogischen Handelns In der Vorlesung „Einführung in die soziale Arbeit“ am 30.10.2018 von Herrn Professor Doktor Amthor ging es unter anderem auch um den Vergleich zwischen der

Sozialpädagogik

und

der Psychotherapie.

Dabei fand

besonders

die

Gegenüberstellung der beiden Gebiete von dem Sozialpädagogen Michael Galuske Beachtung. (Die folgenden Informationen stammen alle aus der Vorlesung und den dazugehörigen Folien). Galuske hat fünf Strukturelemente entwickelt und miteinander verglichen, sowie die jeweilige Funktion des Elements erklärt. Jedoch sollte man zunächst erst einmal der Begriff „Therapie“ definieren: „Therapie“ kommt aus der Medizin und bedeutet die Herstellung von Gesundheit und die Verhinderung von Krankheiten. Patienten gehen zur Psychotherapie, weil ein psychischer Leidensdruck vorhanden ist, wie zum Beispiel Depressionen, Ängste und sonstige seelische Belastungen. Die fünf Strukturelemente: Ziel der Intervention Das erste Strukturelement ist „das Ziel der Intervention“. Die Psychotherapie und die Sozialpädagogik haben dasselbe Interventionsziel. Auf beiden Gebieten soll hier die Lebensbewältigung des Klienten besser gelingen. Charakter der Probleme Das zweite Element ist der Charakter der Probleme. In der Psychotherapie gibt es dazu drei Begriffe:  Spezialistisch (im Vordergrund steht der psychische Leidensdruck des Patienten.) 9

 personenintentional (die Therapie ist speziell auf eine Person ausgerichtet.)  Reduktion auf Schlüsselprobleme (es wird sich zunächst auf ein bestimmtes Problem konzentriert und versucht, dieses zu beheben. Das können zum Beispiel Ängste, Depressionen, Zwänge usw. sein.) In der Sozialpädagogik gibt es hierzu ebenfalls drei Begriffe:  Generalistisch (es gibt eine „Allzuständigkeit“, also der Sozialarbeiter kümmert sich um alle sozialen Problemstellungen des Klienten.  sachfunktional und personenintentional (der Sozialpädagoge arbeitet mit Klienten zusammen, die körperliche und auch psychische Probleme haben. Er ist aber auch für

das

sachfunktionale

zuständig,

das

heißt,

er

übernimmt

auch

Verwaltungsaufgaben, achtet auf die finanzielle Situation des Klienten und übernimmt organisatorische Aufgaben.)  Komplexität von Alltagsproblemen (z.B. ein Sozialpädagoge, der in einer Wohngruppe arbeitet, ist auch für den gesamten Alltag seiner Klienten verantwortlich, er wird in gewisser Weiße zum Elternersatz. Er kümmert sich um den gesamten Lebens...


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