Entstehung Essstörungen auf Basis Lerntheorien PDF

Title Entstehung Essstörungen auf Basis Lerntheorien
Course Klinische Psychologie I
Institution Universität Hildesheim
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Summary

Anschaulich Entstehung Essstörungen auf Basis der verschiedenen Lerntheorien...


Description

Entstehung Essstörungen auf Basis Lerntheorien

Behavioristische Lerntheorien:  



Menschliches Verhalten wird ausschließlich von Umweltreizen geformt Ausschließliches Betrachten von beobachtbaren Verhaltensweisen  Innere Prozesse, also wie ein Reiz gedanklich wahrgenommen sowie im Gedächtnis verarbeitet und gespeichert wird, werden nicht berücksichtigt Lernen erfolgt durch die Änderung der Auftretenswahrscheinlichkeiten von Verhaltensweisen  Jede menschliche Verhaltensweise wurde erlernt und kann somit auch wieder verlernt werden

Klassische Konditionierung (nach Iwan Pawlow): 



  

Ein neutraler Reiz, der keine spezifische Reaktion auslöst, wird mehrmals hintereinander mit einem unbedingten Reiz, der eine unbedingte (angeborene, reflexartige, automatische, biologische) Reaktion auslöst, gekoppelt Dadurch wird der einst neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz, der eine bedingte/erlernte Reaktion hervorruft, diese Reaktion ist die einst unbedingte Reaktion auf einen unbedingten Reiz Man konditioniert Reiz-Reaktions-Schema Die Person hat keine Kontrolle über das eigene Verhalten, da es sich um ein angeborenes, biologisches, reflexartiges Verhalten handelt Die Konsequenzen, die sich aus der Verhaltensweise ergeben sind nicht beeinflussbar

Entstehung Essstörung: Gewichtsabnahme (neutraler Reiz/NS)

à

keine spezifische Reaktion

Lob (unbedingter Reiz /UCS)

à

Positives Gefühl/Freude (unbedingte Reaktion/UCSR)

Gewichtsabnahme + Lob (neutraler Reiz /NS + unbedingter Reiz /UCS)

à

Positives Gefühl/Freude (unbedingte Reaktion/UCSR)

Gewichtsabnahme (bedingter Reiz/CS)

à

Positives Gefühl/Freude (bedingte Reaktion/CSR)

Operante Konditionierung (nach Frederik Skinner):    





Man möchte herausfinden wie sich die Konsequenzen eines Verhaltens auf dieses selbst auswirken Das eigene Verhalten ist kontrollierbar und zielgerichtet (Erfolg erzielen bzw. Misserfolg abwenden) Konsequenzen einer Verhaltensweise sind durch eigenes Verhalten beeinflussbar bzw. veränderbar Lernen anhand von Verstärkung und Bestrafung  Verstärkung ist der Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten vermehrt auftritt  Bestrafung ist der Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten weniger häufig / nicht mehr gezeigt wird Konsequenzen eines Verhaltens, die die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Verhaltensweise erhöhen  Bei der positiven Verstärkung wird ein angenehmer Reiz dargeboten, der als Belohnung durch einen positiven Verstärker angesehen werden kann Verhalten wird durch eine angenehme Konsequenz belohnt/verstärkt  Bei der negativen Verstärkung wird ein unangenehmer Reiz wie eine Strafe entfernt Verhalten wird durch eine angenehme Konsequenz belohnt/verstärkt Konsequenzen eines Verhaltens, die die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Verhaltensweise verringern  Bei der positiven Bestrafung wird ein unangenehmer Reiz dargeboten Verhalten wird durch eine unangenehme Konsequenz bestraft  Bei der negativen Bestrafung wird ein angenehmer Reiz entfernt Verhalten wird durch eine unangenehme Konsequenz bestraft

Entstehung Essstörung: 

   

Durch ein hohes Gewicht/kräftige Figur erhält Amanda Ablehnung und Diskriminierung von ihrem Vater und ihrer Chefin, die meint: „Sie passen ästhetisch nicht in meine Zahnarztpraxis.“ Somit darf sie keinen Kontakt mit den Patienten haben und muss in einem Hinterkämmerchen arbeiten.  Darbietung eines unangenehmen Reizes  positive Bestrafung für ihr kräftige Figur  Ihr hohes Gewicht wird durch die Ablehnung und Diskriminierung bestraft Um Anerkennung und Erfolg zu haben muss sie somit Abnehmen und ihr äußeres Erscheinungsbild ändern Sie fängt an immer weniger zu essen und macht eine Diät, später, um noch schneller abzunehmen, isst sie erst und erbricht sich danachBulimie Amanda nimmt ab, reduziert ihr Gewicht und ändert somit ihr äußeres Erscheinungsbild Sie bewirbt sich in einer neuen Praxis und bekommt die Stelle sofort. Ebenfalls bekommt sie Anerkennung von ihrer neuen Chefin für ihre schlanke Figur „Sie passen optisch perfekt in mein Team.“  Darbietung eines angenehmen Reizes  positive Verstärkung der Verhaltensweise des Abnehmens

 

 Somit wird ihr Abnehmen belohnt und sie wird darin bestärkt ihre schlanke Figur zu halten oder noch weiter abzunehmen Amanda hat somit gelernt, dass man nur mit einer schlanken Figur sowie dem Abnehmen Anerkennung von anderen erhält und beruflich erfolgreich sein kann Sie wird versuchen immer weiter durch Essen und Erbrechen (Bulimie) abzunehmen, um noch erfolgreicher und beliebter zu werden

Kognitivistische Lerntheorie:  

  

Der Mensch nimmt Umweltreize wahr und verarbeitet, beurteilt, bewertet und speichert diese gedanklich im Gedächtnis Erleben, Verhalten und Lernen basiert auf Inforationsverarbeitung, bei der die Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und das Abrufen von Informationen eine Rolle spielen Wechselwirkung von Person und Situation Der Mensch handelt bewusst und überlegt  aktives, zielgerichtetes und plangesteuertes Verhalten Auch Motivationen, personale Dispositionen, emotionale Empfindungen spielen eine Rolle

Sozial-kognitive Theorie/Lernen am Modell (nach Albert Bandura):    

Lernen durch Verhaltensbeobachtung von Vorbildern (Modellen) Modelle bewirken beim Beobachter den Erwerb von neunen Verhaltensweisen sowie Einstellungen Zwei Phasen und vier Prozesse Aneignungsphase (Mensch kann Verhaltensweisen von anderen (Modellen) beobachten und diese im Gedächtnis speichern)  Aufmerksamkeitsprozesse  Beobachter schenkt Modell Aufmerksamkeit, wenn…  es soziale Macht besitzt, sympathisch und attraktiv ist oder Bedürfnisse wie Zuwendung befriedigt (Persönlichkeitsmerkmale des Modells)  der Beobachter ein geringes Selbstwertgefühl hat oder Interesse zeigt (Persönlichkeitsmerkmalen des Beobachters)  man eine positive Beziehung zum Modell hat oder von ihm abhängig ist  man sich in der gegebenen Situation emotional wohl fühlt



 Gedächtnisprozesse  Der Beobachter kann Verhaltensweisen des Modells beobachten und diese in seinem Gedächtnis symbolisieren, speichern, bewerten sowie darüber nachdenken Ausführungsphase (Mensch kann sich selbst steuern, erlernte/beobachtete Verhaltensweisen ausführen und sein eigenes Verhalten durch kognitive Organisation ändern)

 Reproduktionsprozesse  Das Gespeicherte wird immer wieder abgerufen und die relevanten Verhaltensweisen werden gedanklich organisiert und eingeübt  Der Beobachter führt nur ein beobachtetes Verhalten aus, wenn er sich von der Ausführung einen Erfolg/Vorteil verspricht oder einen Misserfolg/Nachteil abzuwenden glaubt  Bekräftigungsprozesse  Externe Bekräftigung (an sich selbst angenehme Konsequenz eines Verhaltens / Vermeidung unangenehme Folge)  Stellvertretene Bekräftigung (Verhaltensweise von anderer Person hat angenehme Konsequenz / Vermeidung unangenehme Folge)  Direkte Selbstbekräftigung (man setzt sich bestimmte Verhaltensstandarts und beim Erreichen dieser belohnt man sich selbst / motiviert man sich selbst)  Stellvertretene Selbstbekräftigung (man sieht wie andere Person sich für eine Verhaltensweise selbst belohnt)  Motivationsprozesse  Ergebniserwartung (Nachahmung von Verhaltensweisen, die eine angenehme Konsequenz haben oder Unangenehmes vermeiden können)  Kompetenzerwartung (Nachahmung von Verhaltensweisen, die man sich zutraut auszuführen / von denen man denkt sie kompetent ausführen zu können subjektive Einschätzung eigener Fähigkeiten)  Aussicht auf Selbstbekräftigung (Nachahmung von Verhaltensweisen, die man selbst als befriedigend empfindet und zu Wohlbefinden sowie Selbstbelohnung führenSelbstbewertung) Entstehung Essstörung: Die Aneignungsphase Aufmerksamkeitsprozesse: PersönlichkeitsMerkmalen d. Modells  Amandas Mutter als Modell  Selbst an Bulimie erkrankt  Möchte schlank sein und empfindet sich als zu dick  Keine Problemund Stressbewältigu ngsstrategien

Persönlichkeitsmer Beziehung zw. bestimmten kmalen d. Modell + Beobachter Situationsbedingun Beobachters gen  Amanda hat ein  Judith bewundert  Wenn Judith auf geringes ihren Vater hört, ihren Vater sehr Selbstwertgefü  Sie will das er erreicht sie viele hl Erfolge stolz auf sie ist→  Sie lässt sich  Sie bekommt sie bemüht sich sehr um seine von anderen Anerkennung Anerkennung beeinflussen von ihrem und nimmt Vater, wenn sie daraufhin ab gut im Schach  Lebt ebenfalls ist sehr Kontaktarm

 Geringes Selbstwertgefühl  Starke Fixierung auf äußeres Erscheinungsbil d



Setzt sich nicht durch gegen ihre Eltern und Trainer→ fehlendes Selbstvertrauen

Gedächtnisprozesse: 

Judith speichert die Eigenschaften/ Handlungsweisen, die sie an ihrem Vater beobachtet, also sein Ehrgeiz, seine Einstellung zu Kontakten mit anderen Menschen, mit Hilfe ihres Gedächtnisses, bis sie sich Nutzen v. Zeigen verspricht. Die Ausführungsphase

Reproduktionsprozesse: 

Judith hat immer wieder das Bild im Kopf, so zu werden, wie ihr Vater. Sie will genauso ehrgeizig sein wie er und sie will, dass er stolz auf sie ist. Ihr ist klar, dass sie ihren Vater mit Durchhaltevermögen und Leistung beeindrucken kann.

Bekräftigungsprozesse: Stellvertretende Bekräftigung:  Judith bemerkt, dass ihr Vater soziale Kontakte zurückstellt und durch viel Übung seine Erfolge erreicht Externe Bekräftigung:  Judith erhält viel Lob und Anerkennung für ihren Erfolg Direkte Selbstbekräftigung:  Sie wird ihr Verhalten durch Selbstbelohnung und Selbstbestrafung regulieren Motivationsprozesse: Ergebniserwartung:  Judith erwartet, dass ihr Vater genauso stolz auf sie ist, wenn sie abnimmt, wie wenn sie Turniere gewinnt. Kompetenzerwartung:  Sie traut sich zu, eine Diät zu machen. Sie hat schließlich große Erfolge beim Schach. Sie ist ehrgeizig und leistungsorientiert. Warum sollte sie es nicht schaffen? Aussicht auf Selbstbekräftigung:  Wenn sie ihr Ziel erreicht hat, wird sie mit Zufriedenheit, Wohlbefinden und Selbstbelohnung reagieren.

Tiefenpsychologie: Psychoanalyse (nach Sigmund Freud):...


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