Tauben fliegen auf, Zusammenfassung PDF

Title Tauben fliegen auf, Zusammenfassung
Course Lingua e letteratura tedesca
Institution Università Cattolica del Sacro Cuore
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Tauben fliegen auf 1) Titos Sommer� Sommer 1980 Die Familie Kocsis besteht aus zwei Töchtern, Ildiko (die Ich-Erzählerin) und Nomi, ihrer Vater Miklos und ihrer Mutter Rosza. Im Sommer 1980 fährt die ganze Familie mit einem braunen Chevrolet nach Serbien, oder besser, in die Die Vojvodina, ihre Heimat. Während der Fahrt denkt/erinnert sich Ildiko an Matteo, ein neuer Schulkamerad aus Sizilien, in den sie sich verliebt hatte (sie denkt an ihn, weil sie die Bäume sieht, wo sie die Zeit zusammen verbrachten). Kurz vor der Ankunft fahren sie durch ein armes Viertel, und stellen fest, dass alles gleich geblieben ist (z.B. sie sehen Kinder, die auf einem Müllberg leben; Sie leben in Hütten, sie sehen wie Zigeuner aus; Menschen, sie haben keine Matratzen. Dann sehen sie auch den Friedhof, den sie jedes Mal besuchen, um ihrer verstorbenen Verwandten zu gedenken. Ildiko und Nomi fürchten, in den folgenden Tagen den Friedhof besuchen zu müssen, und sich für die Tränen der Eltern zu schämen (der Großvater väterlicherseits und die Großmutter mütterlicherseits, die sie nie kennengelernt haben, sind schon tot); die Mutter ist ab und zu traurig, weil sie um die Toten nicht kümmern kann, weil sie weit weg lebt und sie sind auch fast nie da, wenn jemand ihrer Familie stirbt. Die Erzählerin wird dann kurz „allwissend“ und erwähnt (menziona) den Krieg, der in wenigen Jahren alles zerstören wird. Erstens besuchen sie Mamika (Anna, Großmutter väterlicherseits): hier prüft Ildiko alles haarklein (per filo e per segno), um sicher zu sein, dass alles noch so ist wie früher (sie fürchtet, dass etwas sich verändert hat) � sie sagt, dass sie in diesem Moment nicht weiß, wieso sie so unruhig ist, aber sie wird erst später verstehen. Beim Essen erzählen die Eltern von der Arbeit in ihrem Geschäft, d.h. eine Wäscherei (inzwischen sind die Töchter glücklich, weil Mamika hat ihnen die sogenannte Traubisoda gekauft, d.h. ein typisches Getränk). Dann spricht die Ich-Erzählerin noch von der Heimat, und erwähnt verschiedene banale alltägliche Dinge, die sie an ihrer Kindheit und Heimat erinnern (die Schweine, das Gegacker (schiamazzo) eines Huhnes, die Nachtviolen, die Traubisoda…). Außerdem wiederholt sie noch einmal, dass ihre Schwester und sie in diesem Sommer 1980 beide Angst haben, nichts mehr mit ihrer Heimat zu tun tu haben. Dann sieht Mamika das Auto des Vaters und ist sprachlos, weil es nagelneu und modern ist. Einige Tage später fahren sie zum Haus von Moric (dem älteren Bruder von Miklos) und Tante Manci, um die Hochzeit ihrer Sohn Nandor und Valeria zu feiern. Am vorigen Abend erinnert sich der Vater plötzlich daran, dass das Brautpaar präzis drei Monate nach Titos Tod heiratet und ist deshalb geärgert (seine Familie fürchtet, dass er etwas darüber während der Hochzeit sagen wird). Ildiko fragt also ihre Mutter, warum er so geärgert ist, und sie sagt, dass die Kommunisten sein Leben zerstört haben. Am Hochzeitstag ist es sehr heiß, sie essen viel, alle tanzen und singen. Dann steht der betrunkene Vater auf und sagt etwas über Tito, also hat er einen politischen Streit mit seinem Bruder Moric (trotzdem versöhnen sie sich schnell wieder). 2) Die Familie Kocsis Jahre 1992/1993 Am 3. Januar 1993 eröffnet die Familie Kocsis die Cafeteria Mondial, die sie von den Tanners übernehmen (zuvor arbeitete die Mutter da als Serviertochter): es ist ein Geschäft in bester Lage, direkt beim Bahnhof, mit perfekter Inneneinrichtung und zahlbarem Mietzins. Die ganze Familie feiert. Sie entscheiden die Rollen in der Cafeteria:

der Vater wird kochen, die Mutter backen + Büroarbeit, Nomi im Buffet oder Service, Ildiko wird in der Freizeit aushelfen, denn sie studiert an der Uni. Bevor arbeitete die Mutter bei den Tanners: sie bügelte, sie war Kassiererin, Putzfrau, Mädchen für alles, Wäscherin usw. Sie war sehr gut, und ihre Familie hatte einen Leumund. Die Tanners wollten ihre Tochter als Nachfolgerin, aber sie wollte eigentlich nicht. Also hat die Familie Kocsis das Geschäft übernommen. Einige dachten dass sie mit Schmiergeld die Tanners erpresst haben. Dann erinnert der Vater, dass sie nur mit einem Koffer und einem Wort, d.h. „Arbeit“ in die Schweiz gekommen sind und jetzt sind sie Papierschweizer. Die IchErzählerin sagt, dass ihr Vater am Anfang fast ein halbes Jahr schwarzgearbeitet hat (der Arbeitgeber war der Metzgermeister Fluri), bis ein Kollege ihm alles erklärt hat, und er hat den Arbeitgeber gesagt, dass er nicht mehr schwarzarbeiten wollte. Also bekam er nach einigen Tagen alle Dokumente und auch eine Lohnerhöhung. Während der Weihnachtszeit haben sie alles vorbereitet. Sie stehen alle sehr früh auf und sind sehr aufgeregt/nervös. Die Mitarbeiter sind dieselbe wie bei den Tanners: die beiden Serviertöchter, Anita und Christel; die Küchenhilfe Marlis, und nur die Hilfsköchin ist neu, Dragana. Am Ende Januars kündigt Anita, und ein paar Tage später auch Christel (weil ihr Freund eifesüchtig ist und weil sie dacht, dass sei wegen der Arbeit nicht Schwanger wird). 3) Grenzpolizisten, Trauerweiden (= salici piangenti) �August 1984 (Kommunismus) Die Familie Kocsis fährt mit dem Auto (diesmal ein weißes Mercedes Benz) bis Tompa, dem kleinen ungarisch-serbischen Grenzübergang: hier werden sie von einem Grenzpolizisten mit Schäferhund gezwungen, eine Untersuchung von Kopf bis Fuß über sich ergehen zu lassen. Als die Familie endlich in der Kleinstadt einfährt, ist der Vater noch über die Untersuchung der Kommunisten wütend: die Ich-Erzählerin sagt hier, dass sie und ihre Schwester erst später verstehen werden, dass es hinter diesem Hass ihres Vaters eine Geschichte gibt, d.h. die von Papuci (dem Vater ihres Vaters). Wir erfahren, dass der Vater eine andere Frau bevor er Rosza heiratete. Aus der Ehe mit der anderen Frau, wurde eine Tochter geboren: Janka. Also Ildiko und Nomi lernen in diesem Tag ihre Halbschwester kennen; sie hatten Janka in einem Fotoalbum gesehen, aber sie hatten von ihrer Existenz nichts gewusst. Sie treffen Janka in einem Restaurant: alle sind sehr verlegen. Janka erzählt von der Schule, von ihren Plänen, ihrem Traumberuf; Die Familie schenkt Janka ein modernes Kassettenrecorder, und zum Abschied fragt sie, ob sie sie in der Schweiz besuchen darf (sie will die Familie wiedersehen und die Schweiz besichtigen); dann umarmt sie die Familie und weint auch (Nomi und Ildiko sind auch traurig, aber zeigen es nicht). Im gleichen Sommer fragen die beide Schwester Mamika, ob sie etwas über das vergangene Leben ihrer Vater erzählen kann: Miklos hat Ibolya (die andere Frau) nach einem Tanzabend geküsst, aber sie wollte daraus keine Geschichte machen. Inzwischen mischte sich Onkel Morik ein, und Miklos und Ibolya stritten sich. Aber ein paar Monate später verliebte sich Morik in Ibolya und wollte sie heiraten. Nach der Hochzeit war der Vater nie zu Hause, war immer betrunken und Moric war aus diesem Grund immer wütend. Mamika denkt, dass die beide ihr etwas verheimlicht haben (aber sie weiß noch nicht was). . Dann hat Miklos sehr gearbeitet aber auch sehr versoffen. Er hat auch Arbeitsverbot gekriegt: die Leute dachten, er war ein Konterrevolutionär, denn er zu viel bei der Arbeit produzierte. Mit Ibi ging es nicht schief, aber sie haben ein Kind, und ein paar Monate nach Jankas Geburt scheiden sie sich (das hieß, sich mit der ganzen Gemeinschaft anzulegen). Dann lernte er die Mutter von Ildiko und Nomi kennen (=eine schöne und arme Frau mit einem schlechten Ruf); Mamika mochte sie nicht, aber dann hat sie sie akzeptiert (accettata). Die beiden haben dann den Sandor, einen Freund,

kennengelernt und haben entschieden, in die Schweiz auszuwandern, um alles neu zu beginnen. 4)Wörter wie� 90er Jahren Die Mutter möchte, dass die Familie immer besser bei der Arbeit wird und das Mondial bekommt inzwischen immer mehr Gäste. Aus diesem Grund wird eine neue Serviertochter eingestellt, Glorija, aus Kroatien (auch wenn Ildiko in der Anzeige „Schweizerinnen bevorzugt“ geschrieben hatte � die Ich-Erzählerin sagt, dass es widersprüchlich (contraddittorio) klingt, weil die Familie selbst ausländisch ist). Dann fragt Ildiko ihre Mutter, ob sie es niemals in Betracht gezogen hat, Tante Icu (die älteste Schwester von Rosza) bei ihnen einzustellen (sie könnte in der Küche arbeiten, besonders gute Kuchen vorbereiten). Die Mutter rastet aus (perde le staffe) und kann nicht verstehen, warum ihre Tochter solch eine Frage stellt: sie hat das schon mehrmals überlegt, seitdem im Jahr 1991 der Krieg in Jugoslawien ausgebrochen ist, aber das ist unmöglich (viele Probleme: Visum, was würden ihre Verwandten ohne sie machen, usw.). Auf dem Weg zum Mondial unterhalten Ildiko und ihr Vater darüber, dass Ildiko das Studium in Rechtswissenschaften unterbrochen habe � die Ich-Erzählerin sagt, dass sie ihm dabei verschweigt (tacere qcs a qcn), dass sie lieber Geschichte studieren würde: ihr Vater ist nämlich der festen Meinung, dass man Geschichte erleben muss (nicht studieren), dass sie nicht ist, wie es im Buch geschrieben ist. Als Ildiko und ihr Vater zum Mondial kommen, sind 3 Flugblätter auf der Eingangstür fixiert: was steht drauf? Die Schweizerische Volkspartei (SVP) bietet ein kostenloses Bauernfrühstück, aber als Gegenleistung wollen sie eine Unterschrift, in der man eine Initiative unterstützt � also erzählt die Ich-Erzählerin von der sogenannten „Schwarzenbach-Initiative“ im Jahr 1970 (Übergrenzungsinitiative), die mit der Begrenzung des ausländischen Bevölkerungsanteils in der Schweiz zu tun hatte; es gab eine Abstimmung, aber die Initiative wurde abgelehnt. 5) Himmlisch� 1986 Mit ihrem weißem Mercedes fährt die Familie dieses Mal zu Tante Icu, Onkel Piri und Cousin Bela (im Laufe der Zeit ist er einer der besten Taubenzüchter des Landes geworden): als sie kurz vor dem Ziel sind, bleiben sie im Dreck stecken, weil es regnet und die Nebenstraße verwandelt sich in eine schlammige (fangoso) Masse. Also helfen Onkel Piri und Bela dem Vater, indem sie das Auto schieben und am Ende schaffen sie es. Dann sitzen sie alle um den Tisch und sprechen über die vergangenen Jahren. Am nächsten Tag sitzen Ildi, Nomi und Bela auf der Veranda und unterhalten sich: Bela sagt „Business is international“, d.h. das wahre Geschäft kennt keine Grenzen (niemand kümmert es, ob du im Osten oder im Westen lebt, wenn du wirklich fähig bist, etwas zu tun). Dann packen die Frauen ein Picknick ein, während die Männer ihren Rausch ausschlafen (smaltire la sbornia); Tante Icu und Rosza unterhalten sich auf dem Weg über Csilla (Icus Tochter), die vor ein paar Monate mit einem Mann abgehauen (geflohen) ist. Onkel Piri ist darüber sehr geärgert. Rosza hatte also Tante Icu versprochen, mit Csilla zu reden. Die Ich-Erzählerin erinnert sich an den Tag, an dem Tante Icu ihre Mutter angerufen hatte, um ihr über Csilla zu erzählen: danach waren die Töchter mit der Mutter im Garten und Rosza hat eine Geschichte erzählt, die Ildi und Nomi als die „Gelbe-Regen-Geschichte“ bezeichnen. Da sie sich davor schämte, die ganze Geschichte zu den Töchtern zu erklären, dann hat sie die Geschichte „zu den Pflanzen im Garten“ erzählt, aber natürliche waren die Ildi und Nomi mit ihr und haben alles zugehört. Die Frauen laufen fast eine Stunde, und die Häuser und Landschaft, die sie sehen, sind immer schlechter (dreckig, baufällig); dann kommen sie zu Csillas Haus, um sie zu

besuchen. Sie lebt jetzt mit ihrem Liebhaber in diesem Zigeunerviertel. Csilla lädt sie ein, um einen Kaffee zu trinken und Rosza versucht sie mit ihrer eigenen Geschichte (die Gelbe-Regen-Geschichte) zu überzeugen wieder heimzukehren � sie erzählt über eine Frau, die sich wünscht, eine gute Ausbildung zu bekommen, und Lehrerin werden; da die finanzielle Situation jedoch nicht gut ist, möchte sie mindestens eine Lehre erfolgreich abschließen: während dieser Zeit kennt sie einen Mann namens Imre kennen und verliebt sich in ihn wegen seines Humors. Der Imre wird aber zum zweijährigen Militärdienst nach Kroatien eingezogen (arruolato) und die Frau besucht ihn an Pfingsten (giorno di Pentecoste) aber der Vater will das überhaupt nicht. Im gleichen Jahr stirbt ihre Mutter und sie erfährt, dass sie schwanger ist. Nach einem Streit, in dem der Vater sie immer schlägt, obwohl sie mit ihm sehr nett ist, verliert sie das Kind und wartet darauf, dass ihr Geliebter aus dem Militär zurückkehrt, was aber nie geschehen wird. Erst viel später erfährt die junge Frau, dass ihr Vater Imre aufgesucht hat und erzählt hat, dass sie jetzt einen anderen Mann hat. Rosza ermahnt (esortare) Csilla durch diese Geschichte, sich nicht mit ihrem Vater nicht anzulegen (attaccare briga), sonst wird sie die ganze Welt gegen sie haben. Csilla bedankt sich für die weisen Worte, aber meint es sei Teil ihres Schicksals mit ihrem Csaba in Armut zu leben (ein Engel sei ihr im Schlaf erschienen um ihr das zu sagen)

6)Welten � Gegenwart Am Samstag gehen Ildiko und Nomi zusammen aus. Normalerweise ereifert sich (si infervora) ihr Vater, wenn sie ausgehen, weil er denkt, dass sie falsche Freunde haben; aber dieses Mal hat er nichts gefragt (vielleicht die Mutter hat ihn überzeugt, ein bisschen verständnisvoller zu sein). Auf dem Zug fragt Nomi Ildiko, ob sie Sorgen hat, weil sie den vorherigen Tag traurig aussah. Dann kommen sie zu einem Fabrikgelände namens Wohlgroth, und sie gehen nach oben zu ihrem Lieblingscafé, wo sie die Züge beobachten können. Später kommen auch ihre Freunden, Mark und Dave: die Schwester erzählen über das Mondial und sagen, dass sie in den letzten Wochen nicht mehr ausgegangen sind, weil sie jetzt in dieser Cafeteria arbeiten und deswegen nicht viel Zeit haben. Dann kommt auch Benno, ein anderer Freund, der sich für den Krieg interessiert und deswegen immer darüber redet (z.B. Belagerung von Sarajevo); er arbeitet bei einer Mediengruppe mit: sie sammeln unzensierte Informationen und auch Geld, um die einzige noch unabhängige Zeitung in Sarajevo zu unterstützen. Dann fragt sie die beiden Schwester, ob sie auch teilnehmen möchten, da sie Serbokroatisch kennen, aber sie sagen, dass sie eigentlich nur Ungarisch kennen, weil sie aus Vojvodina kommen. Plötzlich fängt Ildiko an, Halluzinationen zu haben, weil sie vorher einen Joint geraucht hat. Entweder Nomi noch Mark (sein Freund) können sie beruhigen: sie schreit und sagt, dass sie Polizisten, Hunde und blutende Münder sieht. Die beide Schwester gehen dann aufs Klo, wo Nomi Ildikos Kopf duscht; am Ende tanzen sie die ganze Nacht alle zusammen. Sie erzählt über den Sommer im Jahr 1987: die Eltern müssen ein Buch über die Schweiz lernen, weil sie eine Prüfung machen müssen; Ildiko und Nomi müssen das nicht machen, weil sie noch nicht volljährig sind, aber sie helfen ihren Eltern, indem sie sie abfragen (=interrogare). Das erste Mal schaffen sie es nicht, die Einbürgerungsprüfung zu bestehen, weil sie einige Fragen nicht verstanden haben. Erst das zweite Mal schaffen sie es, aber sie sind trotzdem nicht so glücklich: sie seien noch keine Schweizer, weil die Schweizer noch für sie abstimmen müssen! (devono votare per loro)

Noch im Jahr 1993: im Mondial unterhält sich Dragana mit Ildiko über die schlechte Situation im Balkan (die Belagerung von Sarajevo hat am 5. April 1992 begonnen) und sie sagt, dass sie immer die Stimmen von ihren Verwandten (ihre Schwester, ihr neunjähriger Sohn, ihre Tanten) hört: sie hört sie rufen, und sie fragen sie, ob sie sie vergessen hat. Dann erzählt Dragana über die Lage im Balkan: in den Städten gibt es keine Bäume mehr, die Leute haben kein Wasser, alles ist zerstört. Ildiko will Dragana nicht hören, weil sie hat Angst, dass sie nicht erfahren wird, was es eigentlich passiert hat; sie macht sich Sorgen um ihre Verwandten, auch um Janka, von der die Familie nichts mehr gehört hat. Ildiko sagt, dass sie mit ihrer Verwandtschaft keinen Kontakt mehr hat, weil die Leitungen tot sind. 7)Juli� April 1989 Im April 1989 fahren Ildiko und ihr Vater nach Serbien zur Beerdigung von Mamika. Da es schneit, müssen sie langsamer und fortsichtiger fahren: Miklos ist sehr aufgeregt und flucht die ganze Zeit. Während der Fahrt beobachtet Ildi ihren Vater und würde gern ihn Trost geben (dargli conforto), weil er in diesem Moment wie ein hilfloses (indifeso) Kind (mit schutzlosen Augen) ist. Nach einer Weile entscheidet er sich bei einem Rastplatz zu halten und sobald er sein Brötchen auspackt, bricht er in Tränen aus. Dann erinnert sich Ildiko an die Nacht, in der sie ihren Vater weinen hören hat, weil er die Nachricht des Todes von Mamika bekommen hatte. Während der Beerdigung denkt Ildiko, dass sie das Jahr 1989 nicht mit dem Mauerfall, sondern mit dem Tod ihrer Großmutter assoziieren wird. Außerdem erinnert sie sich an die Vergangenheit, als sie viel Zeit mit Mamika verbrachte und bricht also in Tränen aus. Dann hört sie Juli (das verrückte Mädchen aus dem Dorf) jammern und versteht, dass jetzt ihr Leben ohne Mamika beginnen muss (und das bedeutet für sie, wie ein neues Leben zu beginnen). Im zweiten Teil des Kapitels geht man zurück in die Zeit (es gibt eine Rückblende=flashback) und Ildiko erzählt über den Tag im November, an dem die beiden Mädchen in die Schweiz fuhren, wo ihre Eltern schon lebten: sie waren früher in die Schweiz gefahren, um in einer besseren Welt zu leben; Onkel Moric und Mamika begleiteten sie mit dem Auto nach Belgrad, wo die Schwester und Mamika später den Zug nahmen. Da das Auto von Onkel Moric nicht ansprang (non si metteva in moto) , fuhren sie erst mit einer einstündigen Verspätung los; außerdem wollten die Mädchen, bevor sie losfahre, sich von Juli verabschieden; also warten sie auf ihr bei der sogenannten „Julis Ecke“ (weil sie fast jeden Tag da stand) und als sie kommt, geben sie ihr Bescheid (le fanno sapere), dass sie in die Schweiz fahren müssen; Juli ist ein bisschen traurig und fragt, wann sie wiederkommen werden: die Schwester antworten „Bald“. Ganz am Ende des Kapitels: als sie damals die Orts-Tafel mit den Anschriften „Zenta, Chenta, Senta“ lasen, hatte es für sie damals keine Bedeutng � aber im Laufe der Zeit wird es bedeutungsvoll werden! � der Name ihrer Kleinstadt wurde auf drei verschiedene Sprache geschrieben: Serbokroatisch, in kyrillischen Buchstaben und auf Ungarisch. 8)Dalibor� Gegenwart Ein Junge namens Dalibor taucht im Mondial auf: er spricht mit Ildiko, weil er nach Arbeit sucht. Ildiko fragt also die Chefin (ihre Mutter), die aber sagt, dass derzeit alle Stellen besetzt sind; also schreibt Dalibor seinen Namen und seine Telefonnummer auf einem Zettel, falls sich die Situation ändert. Dann sprechen Ildi und ihre Mutter über die Flüchtlinge aus Jugoslavia, die immer mehr in die Schweiz kommen. Rosza sagt, dass diese Lage hilft ihnen nicht dabei, beliebter zu werden � ihrer Meinung nach ist es verständlich, dass die Schweizer in dieser Situation

abweisend (non affabili) sind, weil sie Angst haben. Also fragt Ildi, ob ihre Mutter auch damals so viel Verständnis für die Angst der Schweizer hatte, als sie in die Schweiz gekommen sind: sie sagt, dass sie das noch nicht begriffen hatte. Einige Tage später ruft Ildi Dalibor an, und dann dauert es nicht lange, bis sie sich regelmäßig treffen; er ist Serbe und kommt aus Dubrovnik. Als sie sich treffen, sprechen sie immer viel, vor allem über ihre Familien, die weit entfernt von ihnen leben und viele Probleme haben. Da Dalibor auf der Suche nach einer Arbeit ist, gehen Ildi und Nomi mit ihm ins Wohlgroth, um ihm eine Arbeit an der Bar zu beschaffen (procurargli). Sie machen ein „Vorstellungsgespräch“ (colloquio di lavoro), aber Dalibor scheint an dieser Arbeit nicht interessiert, und ärgert er sich mit Ildi, weil er an so einem Ort überhaupt nicht arbeiten will. Auch Ildi ärgert sich, und fragt ihn, warum er das nicht früher gesagt hatte. Nach einer Weile taucht auch Mark auf, der ziemlich eifersüchtig reagiert, als er Ildi und Dalibor sieht. Dann geht Dalibor allein weg; als Ildi und Mark allein geblieben sind, haben sie ein kleines Gespräch, und am Ende versteht man, dass die Geschichte zwischen Ildi und Mark aus ist (Ildi sagt, dass sie nicht genug fühlt). Dann geht Ildi viele Stunden Dalibor zu suchen, bis sie ihn erreicht (raggiungere): er sitzt am See, wo sie sich meistens getroffen haben. Während Ildi Dalibor sucht, denkt sie an Matteo, den Italiener, in den sie sich verliebt hatte, der aber dann wegfuhr, ohne Il...


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