Fibelkritik - Zusammenfassung einer Prüfungsaufgabe im offenen Teil der M2 Deutsch Grundschulbildung PDF

Title Fibelkritik - Zusammenfassung einer Prüfungsaufgabe im offenen Teil der M2 Deutsch Grundschulbildung
Course Schriftspracherwerb/Literalität
Institution Universität Koblenz-Landau
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Summary

Zusammenfassung einer Prüfungsaufgabe im offenen Teil der M2 Deutsch Grundschulbildung Klausur...


Description

Fibelkritik Einleitung:

Allgemeines: 

Fibeln verbinden Lese- und Schreiblernprozesse  Was in der Fibel gelesen wird, geht einher mit Schreibaufabe

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Analytisch-synthetische Lesethode: analytisch (vom Wortganzen ausgehen) Synthetisch: Buchstabenfolgen werden in einzelne Sprachlautfolgen aufgeteilt und Zusammengesetzt Gerade am Anfangsunterricht werden einfache Wörter systematisch in BuchstabenLautstruktur durchgegliedert, gelesen und abgeschrieben  Für alle Kinder soll ein gemeinsames Fundament geschaffen werden  FRAGWÜRDIG; KRITIK Neuere Fibeln: Tobi (Erlebnisse einer Koboldfamilie) Jo-Jo (Alltagsleben von 2 Schulanfängern) Lollipop (Traumreise von Nino und Lolli in die Welt der Buchstaben)  Inhaltsleere vor allem der ersten Texte nicht mehr so akut durch diese Geschichten, graphische Gestaltung lädt nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Erzählen und Entdecken ein Ausgehend von „Schlüsselwörtern“, die als ganzes vorgestellt werden, wird in kurzer Zeit mit der Analyse begonnen  Einzellaute, verschieden Zusammengesetzt: neue Wörter

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Fibelunterricht   

Anfang der 70er Jahre galt die Fibel noch als selbstverständliches und fragloses Arbeitsmittel In letzten Jahren werden jedoch die Bedingungen des Fibeleinsatzes vermehrt fachdidaktisch erörtert In den 80er Jahren entschieden sich viele Lehrer für eine Eigenfibel  Setzt allerdings große Lesedidaktische Erfahrungen und Kompetenzen voraus, da ja kein fachdidaktisch und methodisch abgesichertes Programm eines Schulbuchverlags vorliegt Fragwürdig! Anteil Lehrer fachfremderteilter Deutschunterricht: 45,9% (2016) (IQB Bildungstrend)  Großer Arbeitsaufwand  GroßER VERTRETETER ARBEIT MIT EIGENFIBELN: HANS BRÜGELMANN (SPRACHERFAHRUNGSANSATZ)

1. Gleichschrittiger Lerngang für alle sollte längst überholt sein (mit Blick auf Inklusion sowieso)  Fibellehrgänge zielen auf ein Optimum für den Durchschnitt  Nehmen auf Leistungsstreuung keine Rücksicht  Auf der einen Seite können schwache SuS ohne Vorerfahrung nicht nachholen  Auf der anderen Seite werden Vorerfahrung mit Schrift verleugnet (SuS kennen bereits einige Buchstaben, manche das ganze Alphabet)  Einführung einzelner Buchstaben wird dadurch problematisch, teils Unterforderung  Kind etwas beibringen zu wollen, was es schon kann ist demotivierend und nutzlos  Es gibt Zusatzaufgaben für schnellere Lerner, allerdings nicht für Schwache Lerner ABER: Zusätzliche Angebote verbietet keine Fibel Überforderungen kann vermieden werden, wenn Lehrkräfte Schwierigkeiten bei SuS erkennen und angemessene Hilfe anbieten  Frage von Kompetenz und nicht „mit oder ohne Fibel“

2. Fibeln setzten fiktiven Nullpunkt, Buchstaben und Wörter werden nach festgelegter Reihenfolge eingeführt, entspricht nicht unbedingt Kenntnisstand der SuS  Vorerfahrung der SuS werden außer Acht gelassen ABER: verschiedene Anpassungsmöglichkeiten gegeben: Freiarbeitsmaterialien bei Fibel Tobi und Lollipop

3. Lesen- und Schreibenlernen ist in der Fibel ein von außen gesteuerter Prozess, SuS können dabei die gemachten Erfahrungen nicht unbedingt in ihre eigene Welt integrieren  Vermittelt SuS, dass Lesen und Schreiben zur Schule gehört  Es ist nichts, was mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen einhergeht  Verbindung / Anregung zum außerschulischen Lesen wird erschwert  Punkt lässt sich zwar auf einige andere Sachen in der Schule übertragen, bei Lesen und Schreiben allerdings besonders gravierend, wenn man bedenkt, dass die Lesekompetenz einen entscheidenen Einfluss auf die Fähigkeit an der Gesellschaft partizipieren zu können und ein Selbstbestimmtes Individuum zu werden 4. Fibeln beziehen sich nicht unbedingt auf die Lebenswirklichkeit der SuS  Leseinteressen der SuS werden nicht unbedingt berücksichtigt, Motivationsverlust  Mit Vericht auf Fibel könnten pers. Lerninteressen der SuS berücksichtigt werden  Lesen lernt man besonders erfolgreich an persönlich, bedeutungsvollen Inhalten  bei Eigenfibel der Fall, motivierender Einstieg durch Namen der Kinder in der Klasse

5. Einseitige Betonung auf technische Seite des Schreibvorgangs (Schönheit und Genauigkeit des Schreibbilds)  Führt zu Motivationsverlust, Aufmerksamkeitsverlust  SuS erfahren nichts, über die kommunikative Funktion des Schreibens  SuS werden direkt verbessert, führt zu Schreibunlust, Schreibangst

6. Fibel ist eine „Krücke“, die den Lehrer verführt, keine alternativen Ansätze mehr auszuprobieren, und sich mit eigenen pädagogischen Unzulänglichkeiten abzufinden  Fibel wird als Optimallösung verkauft  Verschleiern den Blick auf konkrete Lernprozesse und auf individuelle Lernwege und Lernschwieigkeiten Allerdings: 45,9% (2016) erteilten das Fach Deutsch fachfremd  fragwürdig ob überhaupt das nötige „know-how“ der Lehrkräfte vorhanden ist, bzgl. Lernphasen im Schriftspracherwerb, bzw. Diagnose von Lernschwierigkeiten

7. Fibeln reduzieren sich auf Wörter von bereits eingeführten Buchstaben  Es wird vor allem die Strategie des Wiedererkennens gefördert, nicht die des Erlesens  Fibel Dadaismus (sinnleere Übungen, banale Texte) führt zu einer Stagnierung der Sprachentwicklung  man kann keine sinnvollen Texte aus nur wenigen Buchstaben kreiere  geringer Steilheitsgrad bei Fibeln

8. Buchstabenabolge in der Fibel erscheint oft beliebig  Die Variation überzeugt nicht

9. Fibeln legen ein gemeinsames Vorlesen nahe  Führt zu Monotonie und Gedankenlosigkeit  Weder für Vor- noch Mitleser gewinnbringend

Fazit: -

Lernerfolg hängt zum großen Teil von Kompetenz der Lehrkraft ab Wird Arbeit mit Fibel vereinbart, sollte gemeinsam überprüft werden, welche Möglichkeiten Fibelwerke bieten „ein Leselernwerk ist nur in dem Maße wirksam, wie der Lehrer, der es handhabr, in Fragen des Lesens kompetent ist“...


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