Finanzierung Vorlesung PDF

Title Finanzierung Vorlesung
Course Finanzierung/Investition
Institution Hochschule Rhein-Main
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Hofmann, Finanzierung, BVF 2. Semester...


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1 Grundlagen 1.1 Begriffsdefinitionen Finanzierungsmaßnahme:

Maßnahme zur Beschaffung von Geld bzw. geldwerten Einlagen z.B.: Kreditaufnahme, Darlehen, emittieren von Aktien, Sacheinlage, etc.  dienen zur Beschaffung liquider Mittel

Die Finanzierung ist ein Zahlungsstrom, der mit einer Einzahlung beginnt und spätere Auszahlungen zur Folge hat

Der Finanzierungsvertrag regelt: 1. Zahlungsstruktur (Modalität der Zahlungen, Zinsen, Laufzeit, etc.) 2. Sicherheiten 3. Informationsrechte (des Geldgebers) a. bei Privaten: Informationen über das Gehalt etc. b. bei Firmen: (quartalsweise) Jahresabschlüsse 4. Kontrollrechte (laufende Kontrolle, periodische Kontrolle, jährliche Kontrolle)  Diese Bestandteile sind immer vorhanden, aber sind immer unterschiedlich ausgeprägt, da die Rechtsform und die Verhandlungsmacht die Bereitstellung von Eigenkapital beeinflussen Ziel ist eine Vereinbarung, um Nachteile der Kapitalgeber und Kapitalnehmer zu minimieren.

Finanzierungsentscheidungen:

Entscheidung über die Gestaltung (Finanzierungsmittel, Zeitpunkt und Unsicherheitsgrad) der Beziehung zwischen kapitalaufnehmenden und kapitalgebenden Unternehmen

 Finanzierung umfasst alle Maßnahmen der Mittelbeschaffung und Mittelrückzahlung und damit der Gestaltung der Informationsrechte, Kontrollrechte, Zahlungsbeziehungen und Sicherungsbeziehungen

1.2 Beziehung zwischen Finanzmärkten, Nichtfinanzmärkten und Fiskus 

Beziehung zu Nichtfinanzmärkten (z.B. Arbeitnehmer, Kunden, Immobilien, Rohstofflieferanten) -

Basis wirtschaftlicher Tätigkeiten Einzahlungen (Verkauf von Produkten und Rohstoffen, Mietertrag etc.) Auszahlungen (Mietaufwand, Einkauf von Produkten und Rohstoffen, Gehalt der Angestellten etc.)



Beziehung zu Finanzmärkten - EK (Eigenkapitalfinanzierung) o Bisherige EK-Geber – Eigenfinanzierung  Einzahlung: Übernahme junger Aktien bei AG  Auszahlung: Dividende, Liquidationserlös, Ausschüttungen, Vorzugsdividende o Neue EK-Geber – Beteiligungsfinanzierung  Einzahlung: Aufnahme eines neuen Partners oder neuen Gesellschafters  Auszahlung: Ausschüttung, Kapitalrückzahlung - FK (Fremdkapitalfinanzierung)  FK-Geber (Gläubiger) o Einzahlung: Subventionen, Steuerrückzahlungen o Auszahlung: Zins, Rückzahlung des Darlehens



Beziehung zu Fiskus - Einzahlung: Subventionen, Steuerrückzahlungen - Auszahlung: Steuern

1.3 Strom- und Bestandsgrößen und die drei Vermögensebenen

1.4 Verschiedene Arten der Finanzierung Finanzierung durch Zurückbehaltung von Gewinnen 1. Offene Selbstfinanzierung (in der Bilanz ersichtlich) Thesaurierung (von Gewinnen in die Kapitalrücklagen) 2. Stille Selbstfinanzierung (in der Bilanz nicht ersichtlich)

Offene Selbstfinanzierung -

Theorie

Die Überleitung vom Jahresabschluss/Jahresfehlbetrag zum Bilanzgewinn/Bilanzverlust  Gewinnverwendungsrechnung (Überleitungsrechnung) Bei AG und KGaA (§158 Abs. 1 AktG)

Jahresüberschuss/Jahres Fehlbetrag (Posten in der GuV) +/+ +

Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr Entnahmen aus der Kapitalrücklage Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der gesetzlichen Rücklage b) aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) aus satzungsmäßigen Rücklagen d) aus anderen Gewinnrücklagen

-

Einstellungen in Gewinnrücklagen (höchstens 50%)

=

a) in die gesetzliche Rücklage b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) in satzungsmäßige Rücklagen d) in andere Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust  über diesen wird bei Hauptversammlung entschieden o Dividende (Bar oder Sache) o Thesaurierung in die Gewinnrücklagen (zur Selbstfinanzierung)

Die Kompetenz zur Ermittlung liegt beim Vorstand der AG  Vorstand beeinflusst Höhe des Jahresergebnisses  Aktionäre haben Anspruch auf Bilanzgewinn, wenn nicht ausgeschlossen durch §58 Abs. 4 AktG Eigenkapital der AG besteht aus: - Gezeichnetes Kapital (Grundkapital) - Kapitalrücklagen (Agio) - Gewinnrücklagen - Gewinnvortrag / Verlustvortrag (aus dem Vorjahr) - Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (aus dem laufenden Geschäftsjahr)

-

Praxis

Gewinnverwendungsrechnung bei Beiersdorf AG für 2014 und 2015 (§158 Abs. 1 AktG) Position Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag +- Gewinnvortrag/Verlustvortrag +Entnahmen aus Kapitalrücklage +Entnahmen aus Gewinnrücklagen -Einstellungen in Gewinnrücklagen (offene SF) = Bilanzgewinn / Bilanzverlust

31.12.2014 (Mio. €) 382

31.12.2015 (Mio. €) 337

-191 191

-161 176

Vorstand und Aufsichtsrat der Beiersdorf AG schlugen der Hauptversammlung vor: 2014: 159 der 191 Millionen Euro Bilanzgewinn als Dividende ausschütten und die restlichen 32 Millionen Euro zu thesaurieren

Finanzierung durch Vermögensumschichtung Durch Bildung von Pensionsrückstellungen, verringert sich der Jahresgewinn  Finanzierungseffekt durch geringere Steuerzahlungen und weniger Ausschüttungen an EK-Geber Kapitalfreisetzung durch Rückfluss von Abschreibungsgegenwerten Stille Selbstfinanzierung a) Finanzierung durch zwingende Gewinnermittlungsvorschriften (z.B.: durch Ansatz von historischen AK beim Erwerb von Gebäuden) b) Finanzierung durch geplante Nutzung von Spielräumen bei Ansatz und Bewertung (z.B.: statt lineare, degressive Abschreibung nutzen)

2 Liquidität, Fristigkeit und Transaktionskosten 2.1 Begriffe und Formen der Liquidität -

Ein Unternehmen muss jederzeit liquide (zahlungsfähig) sein Ein Unternehmen will Gewinn erwirtschaften! Anwendung vom Begriff Liquidität auch auf Eigenschaften von Vermögensgütern z.B.: 1. Geld ist liquider als Forderungen 2. Halbfabrikate sind liquider als Grundstücke

Güterwirtschaftliche Liquidität  Güter können getauscht und in Liquidität verwandelt werden Der Liquiditätsgrad eines Gutes ist abhängig von: - technischen Eigenschaften (z.B. Gold ist handelbarer als Getreide) - Kosten der Käufersuche am Markt (je schneller Käufer gefunden werden, desto liquider ist das Gut) - Zeitspanne zwischen Beginn der Suche und Verwertung (Verkauf) des Gutes - Werteinbuße bei Verkauf

Unternehmen sind umso liquider, je größer die Menge an der jederzeit veräußerbaren Güter ist, je schneller die Verwertung erfolgt und je kleiner die Werteinbuße beim Verkauf ist.

Verliehene Liquidität - Liquidität hängt von der Verleihbarkeit der VG und der Beleihungskraft der KI ab Beispiel: Unternehmen gibt der Bank Wertpapiere in Wert von 130.000€, Bank gibt dem Unternehmen 100.000€ „freies“ Geld Vorteile: -

Kein Verkauf des VG  Unternehmen bleibt Eigentümer Eingeschränkte Verfügungsmacht über das Gut Kein Verkauf des VG  keine Aufdeckung stiller Reserven

Sicherheiten bei der Kreditvergabe: a) bei festverzinslichen Wertpapieren: ca. 80% b) bei Aktien: ca. 50% Zukünftige Liquidität Die Bank diskontiert (abzinsen) die zukünftigen Gewinne auf den Kreditvergabezeitpunkt, ermittelt den Kapitalwert der Gewinne und gewährt Kredit auf künftige Gewinne

2.2 Fristigkeit und Finanzierungsmaßnahmen Finanzierungsdauer: Zeitspanne, für die die Mittel zur Verfügung sehen Tilgungsstruktur: zeitliche Struktur, in der die Mittel zurückgezahlt werden müssen Eigenkapital  unendliche Zeitdauer Fremdkapital  endliche Zeitdauer Verwendung: a) konsumtiv  führt zu keinen zukünftigen Erträgen b) investiv  führt zu zukünftigen Erträgen Kosten für eine Finanzierung  Transaktionskosten -

Informations-, Verhandlungs- und Transportkosten Jährliche Zinskosten und Disagio Kosten der Suche nach Finanzpartnern (Verhandlungskosten)

 Postulat  Suche nach transaktionskostenminimierenden Finanzierungsmitteln Eigenkapital  z.B. Aktien Fremdkapital  z.B. Anleihen (börsengehandeltes FK), Schuldverschreibungen (SV), Teilschuldverschreibungen, Bonds, Obligationen) Vorteile der Anleihe (für Kapitalnehmer und Kapitalgeber): a) für das Unternehmen: a. geringe Transaktionskosten b. niedrige Zinsen b) für den Gläubiger (Geber): a. unterschiedliche Kapitalbindungsdauern realisierbar b. unterschiedliche Beträge der Kreditvergabe (Investition) möglich Börse  relativ preisgünstige Finanzierungsmaßnahme

Aktien Vorteile: große Menge, verschiedene EK-Geber, unterschiedliche Halteperioden Nachteile: Trennung zwischen Eigentum (Hauptversammlung) und Verfügungsmacht (Vorstand)  Kontrolle durch Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer sind teuer

2.3 Transaktionskosten senkende Finanzierung Anleihe:

langfristiges Darlehen, das Unternehmen gewährt wird durch Ausgabe von Teilschuldverschreibungen (am Kapitalmarkt) an das Publikum

Plain vanilla-Anleihe = Standardanleihe  Einzahlungsbetrag, laufende Zinszahlungen, am Ende Rückzahlungsbetrag Arten von Anleihen: -

Industrieanleihe (deutsche Besonderheit)  sehr selten WSV (Wechselschuldverschreibung)  Kapitel 10 Optionsanleihe  Kapitel 10 Gewinnschuldverschreibung  Kapitel 10 FRN (Floating Rate Notes)  Zinssatz wird jedes Vierteljahr neu festgesetzt Öffentliche Anleihen (Emittent: Bund, Länder, Gemeinden) Unternehmensanleihen (Emittent: Unternehmer) Kommunalanleihe (Emittent: Kommune) Pfandbrief (covered bonds) (Emittent: Hypothekenbank, öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalt) Hypothekenbank

Kredite (Hausbank)

Pfandbriefe 100´´

 Pfandbrief: sehr sichere Anlage  Niedrige Verzinsung, optimal zur Finanzierung von Hausbaukrediten Berechnung der Höhe des Kredits: a) Beleihungswert (vorsichtig geschätzter Wert der Immobilie) < Verkehrswert b) Kredit kleiner gleich 60% des Beleihungswertes  Beispiel: Beleihungswert 500.000€, Verkehrswert 700.000€  Kredit: 300.000€

Unternehmensanleihe und Industrieanleihe (Industrieobligation) Industrieanleihe = Teilmenge der Unternehmensanleihen Kennzeichen der Industrieanleihe: -

Emission im Inland: o Fremdemission  Regelfall (SIXT SE  Bank  Kapitalmarkt) o Selbstemission  Ausnahme (Deutsche Bank  Kapitalmarkt)

Fremdemission: SIXT 

Bank

Wertpapiere Geld



Kapitalmarkt

Wertpapiere Geld

Bank hat: 1. Übernahmekonsortium = Garantiekonsortium 2. Platzierungskonsortium  Problem: Übernahmekonsortium übernimmt Risiko der Platzierung Platzierungskonsortium übernimmt die Platzierung am KM In der Regel bestehen Übernahme- und Platzierungskonsortium aus unterschiedlichen Banken -

Emittent ist Industrieunternehmen Unternehmen mit erstklassiger Bonität Emittent verfügt über Grundbesitz und sonst. Vermögenswerte  SicherheitBesondere Ertragskraft des Emittenten Nutzung der Negativklausel  alle Gläubiger werden gleich behandelt  Gleichbehandlungsgesetz Teilschuldverschreibung (Stückelung) Teilung in Mantel (Schuldurkunde) und Bogen (Zinsscheine) Sicherheit: Grundpfandrechte, Negativklausel, Bürgschaften der öffentlichen Hand Kündigungsrecht liegt i.d.R. bei Kreditnehmer Kosten der Industrieobligationen  meist niedriger als bei Kredit

Grund für die Seltenheit: - Emissionen sind teuer (Gewerbesteuer) - Teurer als eine Anleiheemission in den Niederlanden, Folge: Deutsche Unternehmen nutzt Tochtergesellschaft in NL als Emittent, z.B.: BASF (NL) nimmt Anleihe auf KM auf, gibt dieses Geld als Kredit der BASF (DE) weiter  BASF (DE) ist Schuldner, BASF (NL) ist Gläubiger des Kredits

Anleihe: -

-

Nennwert  auf den die Zinsen berechnet werden Ausgabebetrag  wegen Kosten der Aufnahme meist niedriger Rückzahlungsbetrag  oft = Nennwert Tilgung o Endfällige Anleihe: Tilgung am Ende in einem betrag o Tilgungsanleihe: z.B. mehrere Tilgungen nach tilgungsfreien Jahren o Rückkauf über die Börse auch möglich Zinsen o Festverzinsliche Anleihe (Dauer der Zinsbindung genau festgelegt) o Variabel verzinsliche Anleihe (Höhe der Zinsen variieren mit der Höhe des Kapitalmarktzinses (Viertel- oder halbjährliche Anpassung))  Maßstab: EURIBOR (3-Monats EURO Inter Bank offered Rate) +Aufschlag (Bonitätsrisiko (ca. 0,125% bis 0,4%) __________________________________________ =Maßstab der variablen Verzinsung

Vereinbarung eines CAP und FLOOR: Beispiel:

Cap  Zinsobergrenze Floor  Zinsuntergrenze Cap wird auf 10% festgelegt, Floor auf 6%. Folge: Es werden höchstens 10%, und mindestens 6% Zinsen gezahlt, egal ob der Kapitalmarktzins drüber oder drunter liegt

 Kosten für „Versicherung“ gegen Zinszahlungen über dem Cap werden geringer Auszahlung aus CAP (EmittentBank) -Einzahlung aus FLOOR (Bank-Emittent) _________________________________ = Gesamtprämie

-

Verzinsungsmaßstab: Nominalzins, Effektivzinssatz, interner Zins Stückzinszahlungen: Dividende wird frühestens 3 Tage nach Hauptversammlung ausgeschüttet, an den Eigentümer der Aktie am Tag der HV. Bei Kauf/Verkauf, werden die „Stückzinsen“ mitbezahlt, der neue Besitzer der Aktie zahlt auf den Kaufpreis also die anteiligen Zinsen, auf die er normalerweise bei der Dividendenausschüttung keinen Anspruch hätte

Emission von Aktien und Anleihen am Markt/an der Börse: -

Primärmarkt: erstmalige Emission von Aktien und Anleihen durch den Emittenten an den Erstzeichner Sekundärmarkt: Handel von Aktien und Anleihen an der Böse = organisierter Kapitalmarkt

Verschiedene Verfahren der Emission von Finanzmitteln am Primärmarkt: a) Mit Preisfixierung  Mengentender b) Ohne Preisfixierung  Preistender c) Bookbuilding Verfahren: 1. Bank gibt Bookbuildingspanne (z.B. 15€ - 17,50€) an die Anleger bekannt 2. Anleger geben Gebote ab 3. Zuteilung der Aktien erfolgt zum Emissionspreis (Der Preis, zu dem der größtmögliche Umsatz ermittelt wurde)  Beachte auch die Nutzung des Greenshoes: Bank hat das Recht, bei Überzeichnung der Aktien (Nachfrage > Angebot), die Anzahl der emittierenden Aktien (i.d.R. max. 10%) zu erhöhen

Preisbildung am Sekundärmarkt durch Angebot und Nachfrage: Funktionen der Börse: - Allokationsfunktion  Kapital wandert in die rentabelsten Anlagemöglichkeiten - Liquiditätsfunktion  Wertpapiere können jederzeit in Geld getauscht werden Arten der an der Börse gehandelten Güter: - Wertpapiere - Devisen - Waren - Versicherungen Geschäftsformen der Börse: - Kassamarkt  Abschluss und Erfüllung des Vertrags erfolgen am gleichen Tag - Terminmarkt  Abschluss und Erfüllung des Vertrags erfolgen nicht am gleichen Tag (Beispiel: Optionsgeschäft: Vertrag heute, Erfüllung zu bestimmten Zeitpunkt im Jahr) Börsenhandelssegmente in DE: - DAX - MDAX - SDAX - TecDAX Informationen über Bonität der EK- und FK-Titeln am Kapitalmarkt: AAA (beste) bis D (schlechteste)  Bis BBB gilt es als „sicher“ -

Wird geratet von Agenturen, zum Beispiel: „Moodys“, „Fitch“ oder „Standard & Poor“

3 Arten des Zahlungsverkehrs Arten von Zahlungsmittel: - Bargeld - Buchgeld - Geldersatzmittel (Wechsel, Scheck) Arten von Zahlungsverkehr: - Bargeldloser Zahlungsverkehr - Barzahlungsverkehr - Halbbarer Zahlungsverkehr (Eine Seite Bargeld, andere Bargeldlos) Überweisung und Lastschrift Überweisung: - Geldtausch zwischen Zahlungspflichtigen und Zahlungsempfänger - Der Zahlungspflichte löst den Zahlungsverkehr aus! ZP (31.03)  KI des ZP  Landeszentralbank  KI des ZE  ZE (01.04) Arten von Überweisungen: - SEPA-Überweisung - Einzelüberweisung - Dauerüberweisung - Sammelüberweisung (Einmaliger Betrag an verschiedene Empfänger; z.B.: Gehälter) - Eilüberweisung Dauer: - 1 Tag bei belegloser Überweisung - 2 Tage bei beleghafter Überweisung  Bank verdient 1 Tag Zinsen, während das Geld der Überweisung bei der Bank „liegt“

Lastschriftverkehr: -

Zahlungsempfänger löst die Lastschrift aus Widerspruchsrecht bei Basis-Lastschriften: ZP kann bis zu 8 Wochen nach der Zahlung Widerspruch erheben Voraussetzung: o Forderung besteht o Forderung ist fällig o Vertrag muss existieren o

Scheck und Wechsel Scheck: - Anweisung des Ausstellers an sein Kreditinstitut, einem Dritten bei Vorlage des Schecks den Betrag auszuzahlen - Vorlegungsfrist (in DE): 8 Tage - Verrechnungsscheck sicherer als Barscheck, da Rückverfolgung des ZE möglich ist - Scheck kann bestätigt bzw. beglaubigt werden

Wechsel: - Streng förmliches Wertpapier - Zahlung wird rasch übertragen

Kreditkarten und Cash-Management-Systeme - Kreditkarte: Ware zuerst, Zahlung später - Debitkarte: Ware heute, Zahlung heute - Wertkarte: vor der Zahlung „Karte aufladen“. Zahlung erst, Ware später (z.B.: Telefonkarte) - Mobile Payment: bisher nicht durchgesetzt

Cash-Management-Systeme:  Zinserträge sollen optimiert werden -

Die Salden mehrerer Konten werden auf ein Zentralkonto übertragen (Konten müssen bei einer Bank geführt werden) Kann durch Unternehmen selbst oder durch Kreditinstitut organisiert werden Folge: Salden können miteinander verrechnet werden, es werden weniger bzw. keine Sollzinsen fällig Beispiel:

Die Salden der einzelnen Unternehmen (Mutterunternehmen + Töchterunternehmen) werden auf ein Zentralkonto übertragen. Ist ein Konto zum Beispiel verschuldet (Sollzinsen sind fällig), kann dieses mit anderen Konten auf dem Zentralkonto verrechnet werden, sodass insgesamt weniger bzw. gar keine Schulden vorhanden sind  Sollzinsen müssen nicht gezahlt werden, Unternehmen spart Geld  zusätzliche Finanzmittel Inhalte: -

Informationsdienstleistungen (einzelne Salden werden gemeldet) Transaktions-Dienstleistungen Zusatzleistungen (z.B. automatischer Kontoübertrag etc.)  Integrieren in Finanzplansysteme

4 Messung von Liquidität 4.1 Adressaten der Liquiditätsanalyse, Konzeptionen von Bilanzvermögen und traditionelle Jahresabschlussanalyse -

In Unternehmen muss jederzeit Liquidität vorhanden sein, sonst Insolvenz Messung der Liquidität durch o Bilanz (zeigt allerdings keine Liquidität, weil vergangenheitsbezogen)  Liquidationsbilanz  Erstellt zum Liquidationszeitpunkt  Stille Reserven werden aufgedeckt, da Bilanzierung zu Marktwerten erfolgt nur sekundäre Bedeutung, da hier eine Liquidation unterstellt wird  Fortführungsbilanz  „normale“ HGB-Bilanz  Nach HGB-Regeln bilanziert geht von einer Fortführung des Unternehmens aus, zeigt aber keine Liquidität! o Finanzplan

Adressaten/Interessenten für die Informationen über die Liquidität eines Unternehmens: -

Kaufmann  Selbstinformationsfunktion Banken/KI  Kreditwürdigkeitsprüfung bei Kunden Versicherungen (Kreditversicherungen) Konkurrenten Finanzanalysten Potenzielle Anteilseigner (EK-Geber) Ratingagenturen

Inhalt des Jahresabschlusses (Jahresabschlussanalyse): - Rückschlüsse auf Liquidität des Unternehmens - Rückschlüsse auf Bonität - Herkunft von Erfolgsbestandteilen  Höhe des absoluten Erfolgs

4.2 Kennzahlenanalyse Liquiditätskennzahlen: ä 1.  =

ℎ  100  ℎ

ä 2.  =

ä ö  100  ℎ

ä 3.  =

 ö  100  ℎ

Zahlungsmittel:

Kassenvermögen und Guthaben bei Banken

Monetäre Umlaufvermögen:

Zahlungsmittel + kurzfristige Geldforderungen

Kurzfristiges Umlaufvermögen:

Monetäres Umlaufvermögen + Vorräte

 Sehr risikoreich, da es sich um vergangenheitsorientierte und bestandsbezogene Verhältniszahlen handelt

Cash-Flow-Kennzahlen: Cash-Flow =

die einem Unternehmen im Laufe eines Geschäftsjahres zugeflossenen Nettozahlungen

Cash-Flow = Jahresüberschuss + Abschreibungen + Zuführung zu den Rückstellungen CFR = Cash-Flow-Ratio  =

ℎ ℎ − 

 Gibt an, wie lange es dauert, bis bei gleichbleibenden Cash-Flow und konstanter Verschuldung di...


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