FPI-R - Zusammenfassung Testtheorie und Testpraxis - Standardisierte Verfahren PDF

Title FPI-R - Zusammenfassung Testtheorie und Testpraxis - Standardisierte Verfahren
Author emine chrifa
Course Testtheorie und Testpraxis - Standardisierte Verfahren
Institution Technische Universität Chemnitz
Pages 7
File Size 423.5 KB
File Type PDF
Total Downloads 77
Total Views 133

Summary

FPI-R - Zusammenfassung Testtheorie und Testpraxis - Standardisierte Verfahren...


Description

FPI-R Freiburger Persönlichkeitsinventar (J. Fahrenberg, R. Hampel u. H. Selg) 7. überarbeitete u. neu normierte Auflage (2001) 1. Einleitung Psycholog. Verfahren lassen sich einerseits danach unterscheiden WAS für ein Merkmal sie erfassen: 1. Leistungstests: Intelligenztests, Allgemeine Leistungstests 2. Persönlichkeitstests: Persönlichkeits-Struktur-Tests, Einstellungs- Interessentests, Klinische Tests 3. Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren: Formdeuteverfahren Zeitstrahl der verschiedenen Auflagen  1968: ALNEV: Fragebogen: Vorform des FPI (Skalen, Emotionalität (Neurotizismus), ExtraversionIntroversion, Aggressivität u. psychovegetative Labilität)  1970: 1. Auflage: FPI-G (mit Parallelformen A und B und einer Kurzform K) → erstes deutsches Persönlichkeitsinventar 1984: 4. Auflage: neue Normierung der Form A → A1; FPI-R: Revision & Erweiterung auf Grundlage  der Repräsentativerhebung (1982) 2001: 7. Auflage: 2. Repräsentativerhebung (auch für die neuen Bundesländer) sowie eine gründliche  Reanalyse  2010: 8. Auflage: Informationen über Lizenzierungen des FPI-R in anderen Sprachen, über aktuelle Beiträge zur Evaluation mit neueren Untersuchungsbefunden 2. Theorie Theoretischer Hintergrund  einzelne Eigenschaftskonzepte, die aufgrund der Erfahrungen der Autoren und der Literatur interessant und wichtig sind  neben theoretischen Absichten → Umfang der Skalen durch faktoren- und clusteranalytische Untersuchungen bestimmt  Konzeption als Gesamttest Warum eine Revision?  Bevölkerungsrepräsentative Normen von ca. 2000 Personen: Differenzierung nach Geschlecht & Alter (und eventuell auch nach Schulabschluss)  Sprachliche und psychologische Veränderung der Items, welche nach eigenen Erfahrungen und nach kritischen Anmerkungen anderer Autoren verbesserungswürdig sind  Inventarkürzung: Reduktion der Itemzahl & der Faktorenzahl  Entwicklung neuer Skalen  Wahlmöglichkeit zw. FPI und dem FPI-R 2.1 Itemgenerierung Revision-FPI-R-Itempool  Anregungen für die Entwicklung zusätzlicher Skalen aus dem Arbeits- u. Interessentenbereich der Autoren: ▫ psychophysiologisch orientierte Persönlichkeitsforschung ▫ Evaluation von Psychotherapie & Reha-Maßnahmen ▫ Stress ▫ Aggressivität & Prosozialität  Auf Entwicklung stärker psychopathologisch orientierter Skalen u. spezielle Persönlichkeitsmerkmale wie Kontrollüberzeugungen wurde aufgrund existierender Fragebogenskalen verzichtet  Zu allen gewünschten Konstruktbereichen wurden aus der Literatur und aus den vorausgegangenen eigenen Untersuchungen vielfältig Anregungen aufgenommen  Liste von durchschnittl. 50 Items pro Konstruktbereich wurde auf Skalenvorformen mit 17-28 Items reduziert  weitere Reduktion → anhand von 2 Prätests (Faktorenu. Itemanalyse)

Revision-FPI-R - Strategien der Skalenkonstruktion  Faktorenanalyse ▫ dient Ordnung der Items & als Entscheidungshilfe hinsichtlich der Anzahl der genauer auszuarbeitenden Konstrukte ▫ Scree Test, aber psycholog. Interpretierbarkeit der Ladungsmuster u. der verfügbaren Anzahl markanter Items praktisch wichtiger ▫ Itemselektion nach  Ladung  Trennschärfe-Indizes u. mittl. Itemschwierigkeit (Itemanalyse)  → Ziel: Skalen hinreichender Länge für jedes Konstrukt  Reanalysen unter anderen Modellannahmen dienen der Erkundung, wie invariant bzw. robust die neue FPI-R Skalen sind Revision-FPI-R - Repräsentativerhebung 1982  in Zusammenarbeit mit Institut für Demoskopie (IfD)  Quotenauswahlverfahren (Bevölkerung der Bundesrepublik u. West-Berlin ab 16 Jahren)  von 2.608 Interviewten blieben N=2035 (78%( für die Auswertung übrig  Fragebogen bestand aus dem ▫ Itempool ▫ 6 Items zur Beurteilung des Fragebogens ▫ 25 items zu soz. Einstellungen, mehrere Fragen zur berufl. Belastung, Zufriedenheit, Gesundheitszustand, Rauchen, Alkoholkonsum, Körperlänge u. Gewicht, Krankenhausaufenthalte, Kuren, Arztbesuchen, chronischen Krankheiten, Psychotherapie u. Tablettenkonsum → diente der Validierung 2.2 Testaufbau Endgültige Skalen  10 Skalen + 2 Zusatzskalen nach Eysenck → 138 Items ▫ Zusatzskalen: hierarchisch höhere Ebene  Breite Konstrukte + abgrenzbare Subkonstrukte  Einige Skalen unipolar (z.B. wenige körperliche Beschwerden – viele körperliche Beschwerden) , andere eher bipolar (Lebenszufriedenheit - Lebensunzufriedenheit) zu interpretieren Übersicht Skalenaufbau  10 Skalen (jeweils 12 Items) ▫ Lebenszufriedenheit  "Wenn ich noch einmal geboren würde, dann würde ich nicht anders leben wollen.": Lebenszufriedenheit, gute Laune, zuversichtlich ↔ Unzufrieden, bedrückt, negative Lebenseinstellung ▫ Soz. Orientierung  "Da der Staat schon für Sozialhilfe sorgt, brauche ich im einzelnen nicht zu helfen." "Ich fühle mich über meine Familie hinaus für andere Menschen verantwortlich.": Sozial verantwortlich, hilfsbereit, mitmenschlich ↔ Eigenverantwortung in Notlagen betonend, selbstbezogen, unsolidarisch ▫ Leistungsorientierung  "Mit anderen zu wetteifern, macht mir Spaß.": Leistungsorientiert, aktiv, schnellhandelnd, ehrgeizig - konkurrierend ↔ wenig leistungsorientiert o. energetisch, wenig ehrgeizig - konkurrierend ▫ Gehemmtheit  "Ich scheue mich, allein in einen Raum zu gehen, in dem andere Leute bereits zusammensitzen und sich unterhalten.": gehemmt, unsicher, kontaktscheu ↔ ungezwungen, selbstsicher, kontaktbereit ▫ Erregbarkeit  "Mein Blut kocht, wenn man mich zum Narren hält.": erregbar, empfindlich, unbeherrscht ↔ ruhig, gelassen, selbstbeherrscht ▫ Aggressivität  "Als Kind habe ich manchmal ganz gerne anderen die Arme umgedreht, an den Haaren gezogen, ein Bein gestellt usw.": Aggressives Verhalten, spontan u. reaktiv, sich durchsetzend ↔ wenig aggressiv, kontrolliert, zurückhaltend ▫ Beanspruchung

"Die Anforderungen, die an mich gestellt werden, sind oft zu hoch.": angespannt, überfordert, sich oft "im Stress" fühlend ↔ wenig beansprucht, nicht überfordert, belastbar ▫ Körperliche Beschwerden  "Ich habe häufig Kopfschmerzen.": viele Beschwerden, psychosomatisch gestört ↔ wenige Beschwerden, psychosomatisch nicht gestört ▫ Gesundheitssorgen  "Auch ohne ernste Beschwerden gehe ich regelmäßig zum Arzt, nur zur Vorsicht.": Frucht vor Erkrankungen, gesundheitsbewusst, sich schonend ↔ wenig Gesundheitssorgen, gesundheitlich unbekümmert, robust ▫ Offenheit  "Ich spreche manchmal über Dinge, von denen ich nichts verstehe.": offenes Zugeben kleiner Schwächen u. alltäglicher Normverletzungen, ungeniert, unkonventionell ↔ an Umgangsnormen orientiert, auf guten Eindruck bedacht, mangelnde Selbstkritik, verschlossen + 2 Zusatzskalen (jeweils 14 Items): ▫ Extraversion & Emotionalität nach Eysenck  " In einer vergnügten Gesellschaft kann ich mich meistens ungezwungen u. unbeschwert auslassen.": extravertiert, gesellig, impulsiv, unternehmungslustig ↔ introvertiert, zurückhaltend, überlegt, ernst  "Meine Laune wechsel ziemlich oft.": emotional labil, empfindlich, ängstlich, viele Probleme u. körperliche Beschwerden ↔ emotional stabil, gelassen, selbstvertrauend, lebenszufrieden Binäres Antwortformat: Stimmt/Stimmt nicht 





3. Anwendung  Text besteht aus: Manual, 20 Fragbögen, 20 Auswertungsbögen, Auswertungsschablonen, Box → Preis: 134€ 3.1 Anwendungsbereiche  Klinische Diagnostik ▫ Psychosomatik ▫ Psychotherapie ▫ Rehabilitation ▫ chronische Krankheiten ▫ Gesundheitspsychologie  → Breitband-Verfahren  → Teil eines Screenings o. umfangreicher Routinediagnostik  → Forschungszwecke 3.2 Voraussetzungen an getesteten Personen  ab 16 Jahren  min. Hauptschulbildung  Lesefähigkeit (nicht zwingend)  deutsche Sprache ▫ → Übersetzungen u.a. in den Sprachen Polnisch, Rumänisch, Spanisch & Französisch, jedoch nur zum Teil Prüfung der Übersetzungen sowie methodische Beratung durch Autoren  Testmotivation  Ausschluss: psychopath. stark behinderte Patienten 3.3 Informationen zur Durchführung, Auswertung & Interpretation Durchführung  Testmaterial: Fragebogen & Stift; Computerversion  schriftliche Testinstruktion  Hinweise zur Durchführung: ▫ wahrheitsgemäß und spontan antworten ▫ diejenige Antwort, die am ehesten zutrifft  Umgang mit Fragen hinsichtlich zweier typischer Einwände  Abfrage demografischer Daten am Ende des Fragebogens  keine Zeitbegrenzung, üblich: 10-30 Minuten

 

keine expliziten Hinweise zu typischen Durchführungsbedingungen gelegentlich abweichende Bedingungen: ▫ mündliche Befragung von nicht-lesefähigen, sehschwachen Personen ▫ Beantwortung in Gegenwart anderer, die interferieren können ▫ Unkontrollierte Testsituation, wenn z.B. der Fragebogen mitgegeben wird

Auswertung  individuelle Itembeantwortungen hinsichtlich der Standard- & Zusatzskalen auszählen ▫ manuell mit Auswertungsschablone oder EDV-Auswertung ▫ „stimmt“-& „stimmt nicht“-Reaktionen → Schablone berücksichtigt Polung ▫ jede Übereinstimmung von Kreismarkierung der Schablone & Kreuz im FPI-Formular = 1 Punkt ▫ Anzahl der Punkte je Skala aufaddieren = Rohwert ▫ Normierung: Transformation in Stanine-Wert (μ= 5, σ= 1.96) ▫ Eintragen in Auswertungsbogen → FPIProfil  missing-data: ▫ ab mehr als 5% fehlender Daten (7 Items) von Testauswertung abzuraten ▫ einzelne Skalen: wenn mehr als 1 Item nicht beantwortet wurde  keine Auswertung von Item 1 ▫ „Ich habe die Anleitung gelesen und bin bereit, jeden Satz offen zu beantworten“  Auswertungsbogen → Beispiel Interpretation  nur durch testmethodisch qualifizierte Diplom-PsychologInnen  Prüfung Item 1 & Skala Offenheit (Stanine-Wert mind. 4) → Testmotivation und soziale Erwünschtheit  angelehnt an Dimensionsbeschreibungen  Auswertungsbogen: Stanine-Werte 4 bis 6 schraffiert = mittlere 54% der Normstichprobe  individuelle Interpretation abh. von Fragestellung & Zielen des Assessments 3.3 Eigene Erfahrungen Durchführung  Verfahren gut durchführbar  Dauer: 11 Minuten  als Versuchsleiter nicht viel bzw. keine Erfahrung nötig ▫ Testbogen wird nur ausgegeben ▫ im Gegensatz zu Intelligenz- & Konzentrationstests kein Stoppen der Zeit  Interaktion gering  Instruktion & Hinweise leicht verständlich  binäres Antwortformat: bei einzelnen Items schwierigere Entscheidung  einzelne verwirrende Items: ▫ Zufrieden in der Partnerschaft/Ehe ▫ Befriedigung im Beruf  Itemformulierung, z.B.: häufigKopfschmerzen  einzelne Items & Antwortformat verlockend, hinsichtlich sozialer Erwünschtheit zu antworten

Auswertung  kurze Dauer  Auszählen der Rohwerte & Nachschlagen des Stanine-Wertes in den Normen  Schablone gut anwendbar → Aufteilung der Items in Blöcken  empfehlenswert, doppelt auszuzählen Interpretation  fehlende Qualifikation zur tiefgreifenden, indiv. Beurteilung 3.4 Weitere relevante Informationen  Informationsdatenbank  anonymisierte Datensätze/Vergleichsdaten für Untersuchungen oder Metaanalysen  zukünftige Unterstützung durch andere Autoren wünschenswert Besonderheiten des Tests  Item 1  binäres Antwortformat  Persönlichkeitsdefinition → Anwendung im klin. Kontext 4. Gütekriterien Objektivität  Durchführungsobjektivität :) ▫ Standardisierte Instruktion auf Fragebogen ▫ minimale Interaktion ▫ Beeinträchtigung, wenn abweichende Bedingungen in Testsituation  Auswertungsobjektivität :) ▫ Eindeutige Auswertungsregel + Beispiel ▫ Auswertungsschablone oder computergestützt ▫ Vorgaben zum Umgang mit fehlenden Werten  Interpretationsobjektivität ? ▫ Normtabellen ▫ Empfehlung einer indiv. Begutachtung ▫ Sicherstellung → Item 1 u. Skala Offenheit ▫ Testmethodische Interpretationshilfen ▫ keine Interpretation des Auswertungsbeispiels Reliabilität  interne Konsistenz der Skalen ▫ Konsistenzkoeffizienten (Cronbachs α) zw. .73 und .83 → niedrig - mittel (Normstichprobe 1999) ▫ keine hohe Homogenität bei der Testkonstruktion angestrebt  Retest-Reliabilität ▫ Stabilitätskoeffizienten nur für spezielle Population (Fahrenberg et al., 1986; Myrtek, 1987; Myrtek et al., 1987) ▫ Untersuchung in der Rehabilitation von HerzKreislauf-Patienten, N = 103 männliche Patienten (T3: N= 80) ▫ Beginn (T1), 4 Wochen später (T2) & 1 Jahr nach Erstuntersuchung (T3) ▫ Koeffizienten niedrig (...


Similar Free PDFs