Title | Zusammenfassung Ständeklausel und Trauerspiel |
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Course | Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft |
Institution | Universität Osnabrück |
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Wintersemester 17/18...
Ständeklausel
Forderung der Poetik der Renaissance und des Barock sie entspringt einer absolutistischen Haltung das Trauerspiel ist den Schicksalen von Königen, Fürsten und anderen hohen Standespersonen vorbehalten weil nur ihnen eine erhabene Lebensform, Größe und Bedeutung zu eigen seien die fürstliche Stellung des Helden in der Tragödie ermöglicht eine überzeugendere Wirkung von der Ausweglosigkeit des tragischen Scheiterns (Fallhöhe) entspricht den Gewohnheiten des antiken Dramas noch zu Gottscheds Zeiten (um 1740/50) die Regel
bürgerliche Personen sollen hingegen Gegenstand der Komödie sein, und zwar indem ihre Schwächen gezeichnet werden die bürgerliche Sphäre ist geprägt durch geringe Bedeutung, Kleinigkeiten oder kleinliche Verhältnisse, die sich oft leicht durch ein machtvolles Eingreifen beheben lassen und nicht den Eindruck des Furchtbaren und auch keine tragische Erschütterung beim Zuschauer hervorrufen (Fallhöhe nicht gegeben)
Bürgerliches Trauerspiel
dramatische Gattung entstanden im 18. Jahrhundert (Aufklärung!); Voraussetzung: gesellschaftlicher Bedeutungszuwachs für das Bürgertum grenzt sich zur klassischen Tragödie ab: keine Ständeklausel, Umdefinierung der Fallhöhe (grundsätzliche Lebenstragik, die rein materiell nicht lösbar ist), Prosa statt Versform immer wiederkehrendes Motiv: bürgerliches Mädchen wird verführt, gerät in Konflikt mit der herrschenden Moral/Sittlichkeit und scheitert schließlich am eigenen Handeln in Deutschland wird es vor allem durch Gotthold Ephraim Lessing populär: Miß Sara Sampson (1755) und Emilia Galotti (1772)...