Fragen Drüsen PDF

Title Fragen Drüsen
Course Praktikum der Histologie und molekularpathologischer Untersuchungsmethoden
Institution Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
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Fragen Drüsen...


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FRAGEN DRÜSEN Was sind intraepitheliale Drüsen? Drüsenzellen, die innerhalb des Oberflächenepithels liegen. ! Die sezernierende Zellen sind immer noch Teil des Oberflächenepithels. Dies gilt häufig für Becherzellen, die Muzine (Schleimstoffe) sezernieren. Im respiratorischen Epithel oder im Darmepithel sitzen sie als einzellige Drüsen verstreut, in der Nasenschleimhaut und im Fornix conjunctivae bilden sie kleine Gruppen.!

Was sind extraepitheliale Drüsen? Drüsenzellen, die unterhalb des Oberflächenepithels liegen, von dem sie abstammen!

Was sind Drüsenendstücke und Ausführungsgänge, wie sind sie aufgebaut? Drüsenendstücke Definition Die Endstücke sind die kolbenartig aufgetriebenen, blind endenden Anteile der Drüse, die an die Ausführungsgänge angeschlossen sind und in denen die eigentliche Sekretproduktion stattfindet! Funktion Sekretproduktion und -abgabe ins Lumen des Endstücks (von dort drainiert das Sekret in den Ausführungsgang)!

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Formen Azinöse Drüse Beerenförmig , enges Lumen! Parotis, Pankreas! Alveoläre Drüse Bläschenförmig , weites Lumen! Apokrine Schweißdrüse! Tubulöse Drüse Schlauchförmig; weites, längliches Lumen! Glandulae gastricae (Foveolen im Magen), Colonkrypten! Unterarten Verzweigt tubulös (z.B. Meibom-Drüse)! Aufgeknäuelt tubulös (z.B. ekkrine Schweißdrüse)! Mischformen ! Tubuloazinös, tubuloalveolär!

! Ausführungsgänge Definition Von Epithelzellen ausgekleidete Gänge, die die Drüsenzellen (im Endstück) mit der Drüsenmündung verbinden! Funktion Sekretableitung, Veränderung der Sekretzusammensetzung (z.B. durch Zugabe/Entzug von Ionen)!

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Formen Da extraepitheliale Drüsen in der Regel durch Bindegewebssepten in Läppchen (= Lobuli) untergliedert sind, unterscheidet man mehrere Formen von Ausführungsgängen! Intralobuläre Ausführungsgänge! Schmale Gänge aus einschichtigem Epithel innerhalb der Lobuli, die die Endstücke in die größeren interlobulären Gänge drainieren. In einigen Drüsen kommen zwei Sonderformen vor (→ Schaltstücke und → Streifenstücke).! Interlobuläre Ausführungsgänge Weite Gänge aus einschichtigem iso- bis hochprismatischem Epithel, die zwischen den Lobuli in breiten Bindegewebssepten verlaufen und in den Hauptausführungsgang drainieren.! Hauptausführungsgang Dickster und letzter Abschnitt des Gangsystems aus ein- bis mehrschichtigem, iso- bis hochprismatischen Epithel, der das Sekret aller Endstücke sammelt und zur Drüsenmündung ableitet (in histologischen Präparaten nur selten enthalten)! Beispiel: Zweischichtiges, isoprismatisches Epithel in terminalen Drüsenausführungsgängen u.a. von apokrinen und ekkrinen Schweißdrüsen sowie Gll. oesophageae!

Wie erkenne ich eine sekretorisch aktive Zelle in elektronenmikroskopischen Aufnahmen? Viele Vesikel in der Nähe der apikalen Membran!

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! Welche elektronenmikroskopische Besonderheit gibt es bei Zellen mit endokrinem und solchen mit exokrinem Sekretionsmodus?

Kann ich die verschiedenen Sekretionsmechanismen (merokrin/ apokrin/holokrin) definieren? Wo kommen sie jeweils vor? Was ist der Unterschied zwischen Exozytose, Apozytose und Holozytose?

Sekretionsmechanismen exokriner Drüsen! Exokrine Drüsen sind intraepitheliale Drüsen oder extraepitheliale Drüsen, die ihr Sekret an innere (z.B. Darmlumen) oder äußere (z.B. Haut) Körperoberflächen abgeben.! Exozytose Einige Vesikel, die sich vom Golgi-Apparat abschnüren, werden zur Zellmembran transportiert, verschmelzen mit der Zellmembran und setzen dabei den Sekretinhalt (z.B. Proteine, Neurotransmitter) in den Extrazellulärraum frei. ! Apozytose das Sekret (z.B. Milch-Lipidtröpfchen) wird zusammen mit einem Stück des apikalen Zytoplasmas mitsamt der Zellmembran abgeschnürt, so dass die Drüsenzelle dabei ein Stück kürzer wird.! Holozytose das Sekret wird durch den sog. programmierten Zelltod (=Apoptose) der Drüsenzelle freigesetzt: Die Zelle produziert im

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Zuge ihrer Ausreifung unentwegt Talg, die Organellen und der Zellkern werden abgebaut und schließlich zerfällt die Zelle und ihr gesamter Inhalt wird zum Bestandteil des Sekrets.! Ekkrine Sekretion Definition ! Freisetzung von Ionen und kleinen Molekülen durch Transmembranproteine! Mechanismus Membranprotein-vermittelter Transport! Vorkommen In fast allen exokrinen Drüsenzellen!

Merokrine Sekretion Definition Freisetzung von typischerweise proteinreichen Sekreten durch Fusion von zytosolischen Vesikeln mit der Zellmembran! Mechanismus Exozytose! Vorkommen In fast allen exokrinen Drüsenzellen!

Apokrine Sekretion Definition

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Freisetzung von typischerweise lipidreichen Sekreten durch Abschnürung von apikalen Zytoplasmateilen! Mechanismus Apozytose! Vorkommen Nur apokrine Schweißdrüsen und laktierende Brustdrüse (Gl. mammaria)!

Holokrine Sekretion Definition Freisetzung des gesamten Zytoplasmainhalts durch Zerfall der Drüsenzelle! Mechanismus Apoptose der Drüsenzelle (= Holozytose)! Vorkommen Nur bei den Talgdrüsen!

Kenne ich den Unterschied zwischen serösen, mukösen und mukoserösen/seromukösen Drüsen? Kann ich histologische Merkmale und Beispiele im menschlichen Körper nennen?

Seröse Drüse Sekret Dünnflüssig und proteinreich/enzymreich! Histologische Merkmale!

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Endstücke: Meist azinös! Drüsenzellen: Basal reich an rauem endoplasmatischen Reticulum (basophile Anfärbung), apikal Sekretgranula (eosinophile Anfärbung)! Beispiele Parotis, Pankreas!

Mucöse Drüse Sekret Zähflüssig (= viskös) und mucinreich! Histologische Merkmale Endstücke: Meist tubulös! Drüsenzellen: Blasses, helles Zytoplasma! Beispiele Gl. sublingualis, Gll. oesophageales, Brunner-Drüsen, alle intraepithelialen Drüsen! Seromucöse Drüse Sekret Mäßig dünnflüssig und Mucin- sowie enzymhaltig! Histologische Merkmale! Endstücke: Meist tubuloazinös, zeigen oft Ebner-Halbmonde! Drüsenzellen: Merkmale seröser als auch mucöser Zellen! Beispiel Gl. submandibularis!

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Was sind Muzine? Wie lassen sie sich am besten histologisch darstellen? Was sind Hauptbestandteile seröser und muköser Sekrete? Schleimstoffe, die von Haut und Schleimhäuten zum Schutz gegen chemische und mechanische Einwirkung ausgeschieden werden.! Muzine gehören zu den Proteoglykanen und bestehen aus OligosaccharidSeitenketten und Sialinsäure-reichen Glykoproteinen. ! Muzine sind phosphorfrei und werden durch Essigsäure ausgefällt.! Histologisch darstellen In histologischen Routinepräparaten ist der Schleimteppich meist nicht erhalten, und die intrazellulär gespeicherten Muzine sind nicht angefärbt (muköse Zellen immer blass). Ihre histochemische Darstellung gelingt wegen des hohen Oligosaccharidgehaltes mit der PAS-Färbung, in Organen (z.B. Kolon) mit anionischen Muzinen (Sialyl- und Sulfatreste) auch mit kationischen Farbstoffen. ! Seröse Drüsen Sie bilden ein dünnflüssiges, proteinreiches Sekret (z.B. Pankreas, Parotis). Die Endstücke sind in der Regel azinös (Ausnahme: Tränendrüse, tubuloalveolär). Aufgrund des reich ausgebildeten rauen ER sind die serösen Drüsenzellen basal oft basophil (d.h. mit basischen=kationischen Farbstoffen anfärbbar), apikal liegen (nur bei guter Fixierung erkennbare) Sekretgranula. Der Zellkern ist rund. ! Muköse Drüsen Sie produzieren ein zähflüssiges (visköses), muzinreiches Se-kret (z. B. Glandula sublingualis; Drüsen von Speiseröhre, bestimmten Magenregionen, Duodenum). Die Endstücke sind tubulös. Das Zytoplasma muköser Drüsenzellen ist bei üblichen histologischen Färbungen blass und wirkt „schaumig“. Die Kerne liegen oft platt an der Zellbasis (kein verlässliches Kriterium, da abhängig vom

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Funktionszustand). Auch die intraepithelialen Becherzellen sind als mukös zu bezeichnen. !

Kann ich Myoepithelzellen definieren, ihre Funktion und ihr Vorkommen nennen? Wie sehen sie aus? Definition Spezialisierter Zelltyp, der Eigenschaften sowohl von glatten Muskelzellen als auch von Epithelzellen hat! Funktion Kontraktion (durch typische Proteine der glatten Muskulatur wie Aktin, Myosin- und Desminfilamente) → Austreibung des Drüsensekrets! Aussehen Sternförmig verzweigt! Vorkommen Sitzen in einigen Drüsen zwischen den Epithelien! Schweiß-, Speichel- und Tränendrüsen! Brustdrüsen! Oesophagusdrüsen! Respirationstrakt!

Kenne ich tubulöse Drüsen und kann ich sie zeichnen? Wo kommen sie vor? Schlauchförmig; weites, längliches Lumen! Seite 9 ! von 14 !

Glandulae gastricae (Foveolen im Magen), Colonkrypten!

Kenne ich alveoläre Drüsen und kann ich sie zeichnen? Wo kommen sie vor? Bläschenförmig , weites Lumen! Apokrine Schweißdrüse!

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Wie ist die Brustdrüse (Glandula mammaria) aufgebaut? Wie wird sie unterteilt und wie ist das Ausführungsgangsystem organisiert? bindegewebigen Septen, die die Drüse in Lappen und Läppchen teilen! Die Endstücke haben eine alveoläre Form! weites Lumen, in dem zum Teil Sekret (Milch) vorliegt! ausgekleidet mit isoprismatischem Epithel! apokrinen Sekretionsmodus! Die Ausführungsgänge besitzen in Alveolennähe zunächst ein ein- bis zweischichtiges iso- bis hochprismatisches Epithel. Im weiteren Verlauf gewinnt das Epithel immer mehr Zellagen. Kurz vor der Mündung an der Papilla mammae zeigen die Ausführungsgänge schließlich mehrschichtiges Plattenepithel.#!

Wie wird Milchfett sezerniert, wie Milcheiweiß? Nur das Milchfett wird apokrin sezerniert. Das Milcheiweiß wird dagegen merokrin sezerniert.!

Kenne ich den histologischen Aufbau der Glandula submandibularis des Menschen (tubuloazinös, seromukös)? Kann ich muköse und seröse Endstücke unterscheiden und zeichnen? meisten Drüsenendstücke haben eine azinöse Form (sie werden deswegen als Azini bezeichnet), das heißt sie sind kugelförmig mit schmalem Lumen.! Zwischen den Drüsenzellen und der Basalmembran liegen Myoepithelzellen.! Sehr viele Azini bestehen aus serösen Drüsenzellen! Die serösen Zellen sind stark gefärbt. Sie besitzen runde Zellkerne, die im unteren Drittel der Drüsenzelle liegen! Einige Azini bestehen aber auch aus mukösen Drüsenzellen!

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Das Zytoplasma der mukösen Zellen wirkt wabig und sehr hell. Der Zellkern ist abgeplattet und liegt basal. Die Zellgrenzen sind gut zu erkennen. Das Lumen ist in diesen Azini weiter.! Neben den azinösen Endstücken gibt es auch einige tubulöse Endstücke. Diese besitzen immer muköse Drüsenzellen. Am Ende solch eines Tubulus befindet sich zusätzlich ein azinöses Endstück mit serösen Zellen.! Die Glandula submandibularis besitzt sowohl tubulöse als auch azinöse Endstücke. Es handelt sich also um eine tubuloazinöse Drüse. Es ist außerdem eine gemischte Drüse, da sie sowohl muköse als auch seröse Endstücke besitzt. Da die serösen Anteile überwiegen, spricht man bei ihr von einer seromukösen Drüse.!

Was sind Ebner-Halbmonde? Halbmondförmig gruppierte, seröse Drüsenzellen, die innerhalb von gemischten tubuloazinösen Endstücken der Gl. submandibularis und Gl. sublingualis vorkommen. Diese Endstücke haben meist einen schlauchförmigen (tubulösen) Aufbau aus muzinösen Zellen. Am Boden des Schlauches sitzt zusätzlich die halbmondförmige Gruppe seröser Zellen. Diese verdünnen und spülen mit ihrem Sekret das eher zähe, schleimhaltige Sekret der muzinösen Zellen.!

Was ist der Unterschied zwischen konstitutiver und regulierter Sekretion? Konstitutive Sekretion Abschnürung von Vesikeln und Schläuchen, die nur die grünen der drei symbolisierten Proteinarten enthalten; Transport zur Plasmamembran, Ausschüttung durch Exozytose. Die Vesikelmembran kann Teil der Plasmamembran werden und ihr dadurch neue Proteine und Lipide zuführen (schwarze Punkte). !

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Regulierte Sekretion Abschnürung von Vesikeln, die durch Clathrin-vermittelte Abtrennung von Membranmaterial (→ zurück zum TGN) verkleinert werden und reifen. Dann weisen sie einen dichten Kern auf und werden als Sekretgranula (SG) bezeichnet. Transport zur Plasmamembran, Exozytose nur nach Stimulus. Rückgewinnung der Vesikelmembran. !

Kenne ich holokrine Talgdrüsen und kann ich sie zeichnen? Wo kommen sie vor? Sie haben jeweils eine alveoläre Form (im Präparat erscheinen sie länglichrund) und besitzen ein mehrschichtiges Epithel. ! Die äußerste Schicht der Drüsenzellen besteht aus platten, undifferenzierten Zellen, die einer Basalmembran aufliegen und sich dauernd teilen. Die hier neu gebildeten Zellen wandern langsam nach oben und lagern dabei immer mehr Talg in ihrem Zytoplasma ein, so daß sie sehr hell und wabig erscheinen. ! Der zunächst deutlich sichtbare Zellkern verschwindet (er wird pyknotisch). Schließlich platzt die Zelle und der Talg sowie die Zellreste werden über den Ausführungsgang an die Oberfläche der Haare und der Epidermis abgegeben. ! Obwohl laut Definition bei der alveolären Drüsenform normalerweise ein weites Lumen in den Endstücken vorliegt, besitzen die Endstücke der Talgdrüsen kein richtiges Lumen. Es wird durch die prall mit Talg gefüllten Drüsenzellen gefüllt, die immer weiter ins Drüsenzentrum vorrücken.!

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Ich kann den Begriff „Hormon“ definieren. Organische Verbindungen, die als interzelluläre Signalstoffe oft in endokrinen Organen produziert werden (Ausnahme Gewebehormone). Hormone gelangen mit dem Blut in freier oder gebundener Form zu ihren Erfolgsorganen und beeinflussen in extrem geringer Konzentration den Stoffwechsel charakteristisch.!

Ich weiß wo die Nebenschilddrüse zu finden ist und was ihre Aufgaben sind. Bildung von Parathormon!

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