Fragen zu Platon PDF

Title Fragen zu Platon
Course Einführung in die Geschichte der Philosophie
Institution Universität Stuttgart
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Fragen zur Platon....


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Platon (ca. 428-348 v. Chr.): Der Staat (507-518) 1. Es sprechen ja nur „Gl.“ und „So.“. Dies wirft folgende Fragen auf: Wer ist „Gl.“? (0,5P) ,,Gl“ ist die Abkürzung für den Namen ,,Glaukon“. Dieser war ein Bruder von Platon, welcher am Dialog beteiligt ist.

1.1 Wer ist „So.“? (0,5P) ,,So“ ist die Abkürzung für den Namen ,,Sokrates“. Dieser war Platons Lehrer und spielt die Hauptfigur in diesem Dialog. 2. Und wie erfährt man nun Platons Meinung zum fraglichen Thema? (1 P) Die Äußerungen des Sokrates sind die Kerngedanken von Platon zum fraglichen Thema. Dennoch darf man nicht vergessen, dass Platon der Schüler von Sokrates war und Platon somit einige Gedankengänge von ihm übernommen hat.

2.1 Was bedeuten die Ziffern am Rand des Textes? (1.5 P) Die Ziffern kennzeichnen die Seiten (entnommen aus Platons Werk ,,Der Staat“), die Buchstaben dienen vermutlich der näheren Unterteilung der Texte und als Zitationshilfe.

3. Welche Gleichnisse verwendet Platon wo im vorliegenden Text? (1.5 P) Im ersten Teil (S. 507b-511d) verwendet Platon das sogenannte ,,Sonnengleichnis“. Im zweiten Teil, beginnend im „Siebenten Buch“ (S.514 bis S.518c) verwendet er das ,,Höhlengleichnis“. Ebenfalls verwendet er kurz das „Liniengleichnis“ (S.509e). 3.1 Warum verwendet Platon überhaupt Gleichnisse? (1.5 P) Er benutzt Gleichnisse, um Etwas bildlich zu veranschaulichen und es somit nachvollziehbarer und verständlicher zu machen. Gleichnisse veranschaulichen

Platons Meinungen und Überzeugungen. Außerdem soll sich der Leser bzw. der Dialogpartner besser in eine andere Lage hineinversetzen, um ein bestimmtes Thema aus einer anderen Perspektive zu betrachten und womöglich seine Meinung zu ändern.

4. Was zeigt er anhand des Beispiels vom Sonnenlicht? (2 P) Das Sonnenlicht bzw. die Sonne symbolisiert seine Idee ,,des Guten“ an sich, insbesondere in Hinsicht auf Bildung, Wissen, Erkenntnis und Ähnliches. Dabei soll der Zusammenhang von Augen („Gesichtssinn“) und Sonnenlicht zu seinen Ausführungen über die menschliche Natur und ihre Haltung zu Wissen und verschiedene Herangehensweisen an wissenschaftliche Erkenntnisse überleiten (hier besonders die Geometrie und Dialektik). Dies gelingt ihm, idem er das Verhältnis zwischen Sonnenlicht und Augen mit dem Verhältnis zwischen Erkenntnis und dem menschlichen Geist (der ,,Seele“) vergleicht. Nach und nach führt er aus, dass es gravierende Unterschiede gibt zwischen ,,Verstand“ und ,,Vernunft“. Er ist der Meinung, dass Wissenschaften wie die Geometrie für ihre Forschungen von einer festen Basis ausgehen und selbige nicht hinterfragen. Die Dialektik hingegen auf den ursprünglichen Gedanken zurückgreift, diesen hinterfragt, untersucht und schließlich von ihm als Basis einen eigenen Zusammenhang herstellt, von welchem dann weitere, von den Voraussetzungen, den oberflächlichen Sinnen, unabhängige Erkenntnisse resultieren. Letztere Methoden, jene der Dialektik, stellt Platon als überlegen dar, da sie sich nicht auf oberflächliche Sinne und Voraussetzungen verlassen muss, sondern vollständig eigenständig denkt. 4.1 Inwiefern bedeutet die Sonne das gleiche wie das Feuer, inwiefern etwas anderes? (1,5 P) Sowohl die Sonne, als auch das Feuer spenden oberflächlich Licht, welches wir mit

unseren Augen und anderen Sinnenorganen wahrnehmen können. Allerdings wird von Platon die Sonne als Ursprung allen Lichts beschrieben, hat also symbolisch eine völlig andere Bedeutung als eine von ihr unabhängige Lichtquelle. Wo die Sonne als Quelle allen Lichts und somit symbolisch auch allen „Gutens“ beschrieben wird, bleibt das Feuer ein oberflächliches Element, welches lediglich die Augen anspricht und keine außergewöhnliche Bedeutung in Platons Gleichnis einnimmt. Man könnte das Feuer zwar als Abkomme der Sonne („sonnenhaft“) betrachten, als vergleichsweise winzige und somit auch limitierte Licht – und somit auch Quelle von Erkenntnis und Gutem betrachten, allerdings passt diese Vorstellung nicht ins große Ganze von Platons Idee.

5. (*) Was ist – laut Text – eine Idee? (1 P) „… unter dem zweiten Abschnitt des Denkbaren meine ich das, was der Verstand selbst erfasst mit der Kraft der Dialektik.“ (S.511b) Platon bezeichnet hier eine Idee als einen Gedankengang, eine Erkenntnis, die man sich eigenständig und ohne Verwendung vorgegebener Umstände oder ,,Tatsachen“ („ohne irgendwie das sinnlich Wahrnehmbare dabei mit zu verwenden, sondern nur die Ideen selbst…“ , S.511c) erarbeitet bzw. „erdacht“ hat. 6. Sind Erkenntnis und Wahrheit dasselbe? (0.5 P) Nein, zwar entstehen Erkenntnis und Wahrheit auf eine ähnliche Weise, sind aber nicht ein – und dasselbe. Erkenntnis kann auch von statten gehen, ohne dass Wahrheit erkannt worden ist, obschon ein Zusammenhang zwischen Beidem besteht. Vielmehr ist die Erkenntnis ein möglicher „Weg“ zur Wahrheit.

6.1 Welcher Vergleich wird herangezogen, um ihrem Zusammenhang klarzumachen? (1 P)

Das Sonnenlicht als „Idee des Guten“ wird als Ursache von Erkenntnis und möglicherweise auch von Wahrheit dargestellt. Wenn sich die „Seele“ also auf ein „beleuchtetes“ Objekt richtet, entsteht Erkenntnis und unter Umständen auch Wahrheit. Dieser Prozess wird mit der menschlichen Wahrnehmung verglichen, insbesondere der des Auges, welches nur mit Lichteinfall Dinge erkennen kann, im Dunkeln aber praktisch nutzlos ist. 6.2 Wie hängen Erkenntnis und Wahrheit also zusammen? (2 P) Die Idee des Guten, in Platons Metapher das Sonnenlicht, verleiht dem Erkannten Wahrheit, sofern die denn vom „Betrachter“ als solche wahrgenommen wird. Die Erkenntnis ist also der Wegbereiter für die Wahrheit, die ohne Erkenntnis nicht den Weg in die menschlichen Köpfe finden könnte. Gleichsam sind beide nicht fest an einander gebunden, sondern Wahrheit wird lediglich von Erkenntnis ermöglicht. 7. Wofür steht das Bild der Höhle? (2 P) Die Höhle symbolisiert den geistigen Zustand eines Großteils der Menschheit. Die Insassen bzw. Bewohner der Höhle sind in ihrer Wahrnehmung, ihren Möglichkeiten, insbesondere aber in Sachen Bildung und Wissen stark eingeschränkt. Hierbei symbolisiert das Licht, das den Insassen nur sehr beschränkt, am Rande ihrer Existenz, zur Verfügung steht, Bildung und Wissen. Die Menschen in der Höhle sind sich der Abwesenheit dieser Privilegien allerdingst nicht bewusst, weshalb sie sie nicht vermissen, sondern von ihren eingeschränkten Überzeugungen und Eindrücken überzeugt sind. Sie wissen es schlichtweg nicht besser. Die Höhle steht also für den Bildungsstand der Menschheit, die sich laut Platon, größtenteils in selbiger befindet, im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln tappt. Sein Gleichnis hebt hervor, dass dieser Zustand keine Sache der Wahl ist, sondern die Höhlenbewohner zumeist nichts anderes kennen und diesem Zustand, einem Bildungsmangel, gefangen sind. Außerdem wird hervorgehoben, wie schwierig der Weg aus der Höhle und ins Licht des Wissens zu beschreiten und von wie vielen Problemen er gepflastert ist. Dabei ist nicht nur der Prozess für den Einzelnen zu bewältigen, sondern der Umgebung mit

dem ungebildeten Teil der Bevölkerung, der noch vom nunmehr überholten Wissenstand und Weltbild überzeugt ist. 8. (*) Warum spricht man bei Platons Vorgehen auch vom „Hebammenstil“? (3 P) Das Wort „Hebammenstil“ bezieht sich u.A. auf Platons Verwendung von Gleichnissen und Symbolik. Wie eine Geburt ist auch Platons erwählte Aufgabe, der Übermittlung von Wissen und Gedanken, ein schwieriger, zeitraubender Prozess. Im Zusammenhang dieser Metapher übernimmt der Leser die Rolle der Schwangeren, die sich inmitten einer langwierigen Geburt befindet. Hierbei wird allerdings nicht versucht, ein Kind, sondern Wissen auf die Welt zu bringen, ein Vorgang, der ohne Hilfe eine potentiell zu große Herausforderung für manch Einen darstellen könnte. Hier kommt Platon ins Bild, der die Rolle einer Hebamme, einer Geburtshelferin, einnimmt und versucht es dem Leser bzw. dem Betrachter seiner Werke leichter zu machen. Dies gelingt ihm insbesondere mit der Verwendung von Gleichnissen, Symbolik und Metaphern, aber auch mit dem generellen Aufbau eines Gesprächs zwischen Lehrer und Zuhörer. Diese Stilmittel dienen dazu, seine Gedanken und sein Wissen leichter zu vermitteln, ergo beim Entstehen von Wissen und Erkenntnis zu helfen. Sie nehmen die Rolle einer Geburtshelferin ein....


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