Notizen Sozi Fragen zu Kundenorientierung Vereine[ 956] PDF

Title Notizen Sozi Fragen zu Kundenorientierung Vereine[ 956]
Author Ann-Kathrin Sommer
Course Organisationen des Sports im Vergleich
Institution Universität Paderborn
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WiSe 17/18...


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Notizen Sozi 8.1.18

Soziologie der Sportorganisationen – Mitgliederbindung im Sportverein durch Kundenorientierung -

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Mitgliederbindung – ein Problem des Sportvereins o Konkurrenz durch informelle Sportarrangements und kommerzielle Sportanbieter o Lösungsvorschläge  Service  Produkte gewährleisten Mitgliederzahl  … o These: Konzept der Kundenorientierung ist vll nur Lösung des Problems der Mitgliedergewinnung und Bindung für Sportvereine nicht nur ungeeignet, sondern es kann auch das Gegenteil bewirken. (siehe Text) Welche Varianten des Scheiterns werden im Text dargestellt? o Scheitern des Konzepts o Erfolgreiches Scheitern:  Organisation scheitert, weil das Konzept so erfolgreich war.  …  Scheitern der Implementation des Konzepts der Kundenorientierung  Erfolgreiches Scheitern  Orgas scheitern an ihren Zwecken und überleben dennoch als Ora (z.B. Frauenhäuser beherbergen Frauen, lösen aber nie das Problem der beknackten Männer – Orga bleibt aber deswegen bestehen)  Orgas sind erfolgreich in ihrer Zielverfolgung und scheitert deshalb als Orga (wenn sie keine Mitglieder haben sind sie auch keine Orga mehr – Bindung an den Verein löst sich schneller, wenn die Orga mehr auf Kunden aus ist … so ähnlich, brauche noch ein Bsp.) Raketenbeispiel Wie funktionieren das Konzept der Kundenbindung in der Wirtschaft? o Kundenorientierung hängt mit Globalisierung und veränderten Märkten (von Verkäufern zu Käufermärkten) zusammen  Früher gab es weniger Konkurrenz, z.B. DDR, da hatte der Trabbi immer seinen Absatz, es gab keinen Kunden der nicht einen wollte. o Semantik des Kunden reflektiert nicht lediglich einen marktbezogenen Richtungswechsel von Steuerungsmodi, sondern zugleich einen Kontextwechsel im Verhältnis von Wirtschaft und Orga o Konsumenten: Publikum der Wirtschaft (Anonymisierung) // Kunden: Publikum von Orgas (Individualisierung/Personalisierung) o Orgas können, was die Wirtschaft nicht kann: Mit ihrem Publikum kommunizieren (sie können nicht konkret fragen was sie jetzt am Auto stört, z.B. dass die Tür zu laut zuknallt…) Orgas sind strukturell nicht darauf begrenzt, ihre Kunden anhand generalisierter Bedürfnisunterstellungen auf mögliche Motive für Zahlungen abzusuchen. So können auch nach ihren individuellen Erwartungen an Leistungen Fragen. o Produzent – Befriedigung // (Konsument Bedürfnis o Verkäufer – (Angebot) // Käufer (Nachfrage)

Personal (Bedienung) // Kunde (Bedarf) LidL vs. kleiner Laden: Der Kunde ist König, es geht um Dienstleistung, Service und Personalisierung (bei LIDL weniger als beim Tante Emma laden). Denn der Kunde kann nicht gezwungen werden, sondern muss zur Bindung geführt werden. o Kundenorientierung Organisation hält die Geldvermitteltheit der Leistungsbeziehung latent o Es geht nicht um die Verwandlung von Kunden in Käufer, sondern umgekehrt: Um die Verwandlung von bloßen Käufern, die als solche preisbewusste Entscheidungen treffe, in Kunden, die von Preisvergleichen absehen und sich stattdessen an die Organisation binden.  Bsp.: Ich kaufe immer bei dem Fahrradhändler bei mir im Dorf! Egal wie viel es bei Fahrrad.de kostet! o Die Erwartung an den Kunden ist, dass sie kein Shopping around betreiben, sondern sich an diese und keine andere Organisation und ihre Leistungen sozial binden und vom Gesichtspunkt der Zahlung absehen o Zumutungsgehalt der Kundenorientierung Die Kundenbeziehung basiert nicht auf Leistung gegen Geld, sondern auf Leistung gegen Souveränität  Kundenbindung zielt darauf ab, preisbewussten ungebundenen Käufern in loyale und somit preisunbewusste Kunden zu machen. Wieso erscheint Sportvereinen Kundenbindung als eine attraktive Lösungsstrategie? o Management sind ein Reservoir an Selbstbeschreibungsangeboten für orgas:  Managementkonzepte versprechen die Lösung operativer Probleme. Vereine benötigen Mitglieder, um ihr sportliches Leistungsangebot sicherzustellen. Kundenorientierung als Anleitung zu freiwilliger Teilnahme  Managementkonzepte weisen oftmals eine Nähe zu bereits vorhandenen Strukturen auf. Kundenorientierung offeriert ein Strukturprinzip, das den Vereinen vertraut ist, da es auch auf „Voice“ setzt  Managementkonzepte greifen auf gesellschaftliche, anerkannte Werte und Semantiken zurück. Vereine als Non Profit orgas und die Latenz des Ökonomischen in der Kundenorientierung Wie unterschiedet sich die Rolle des Vereinsmitglieds von der des Kunden? o Mitglied ist im Verein drin, der Kunde ist nicht der Orga verpflichtet o Keine moralische Verpflichtung der Kunden  Interessendivergenz o Vereinsziele stimmt man mit überein bei Kunden, bei Mitglieder in Vereinen schon o o o

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Bezugsorganisation Rollentyp Anreize zur Rollenübernahme Formalisierung Verhältnis von

Vereinsmitglied Sportverein Assoziative Organisation Formale Mitgliedschaftsrolle Leistungs- und Publikumsrolle Zwecke und Leistungen der Organisation Beitrittserklärung Satzung Konvergenz

Kunde Unternehmen Keine Mitgliedschaft Publikumsrolle Leistungen der Organisationen Kaufvertrag AGB Divergenz

Organisationszwecken und Mitgliedsschafts-/Kundenorien tierung Formale Möglichkeiten zur Mitbestimmung über Ziele und Leistungen der Organisation Relation zu anderen Mitgliedern/Kunden

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Keine

Keine, lediglich bilateraler Tausch zwischen Unternehmen und Kunden

Welche Folgen können in Sportvereinen eintreten, wenn sie ihre Mitglieder als Kunden behandeln? o Entstehung des kompetent-findige Vereinsmitglied (Bei Mediamarkt beraten lasse und woanders kaufen // Verein finanziert meine Ausbildung, aber ich gehe danach zu einem anderen Verein, weil der besser ist) o Auseinanderfallen von Produkten und Konsum der organisatorischen Leistungen o Divergenz von Orgazweck und Mitgliedermotivation o Versachlichung des Verhältnisses zur Orga, assoziative Charakter der Mitgliedsbeziehungen wird schwächer o Verschärfung der Trittbrettfahrerproblematik, fehlende Solidarität (ich habe keinen Bock, konsumiere nur) o Oligarchisierungstendenzen, Verschiebung der Vereinszwecke o Overload- und Besetzungsproblemen bei Ehrenämtern o Teufelskreis von gesteigerter Leistungserbringung und -erwartung (immer mehr Service und Dienstleistung wird gefordert, steigert jedoch die Erwartungen als „Kunde“)

Strukturmerkmale des Sportvereins Freiwillige Mitgliedschaft Orientierung an den Mitgliederinteessen Demokratische Entscheidungsstruktur Ehrenamtliche Mitarbeit Unabhängigkeit von Dritte

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Demokratische Entscheidungsstrukturen (Wunsch kann, muss aber nicht erfüllt werden) Solidaritätsprinzip, Gesellschaftsvertrag, Poolfinanzierung

Vereinsmitglied

Kunde

Inklusion über formale Mitgliedsrolle Konvergenz von Zielen und Interessen Mitbestimmung

Publikumsrolle, gehört nicht derOrga an Divergenz von Zielen und Interessen Keine Mitbestimmung

Mögliche Folgen für den Sportverein Verringerung der formalen Bildung Zunehmende Divergenz Oligarchisierung

Identität von Leistungs- und Publikumsrolle Gesellschaftsvertrag Poolfinanzierung

Erbringt keine Leistungen

Trittbrettfahrer Hauptamtlichkeit11

Bilateraler Kaufvertag

Verlust der Solidargemeinschaft Geld-LeistungsOrientierung

Fazit: Verschlimmerung je perfekter ich die Kundenorientierung in den Verein implementiere Wird wohl besser sein, bei der Implementierung zu scheitern, als später Vereine haben einfach andere Strukturen, sie sind nicht auf Kunden ausgelegt...


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