Fragen zu Philosophie der Neuzeit PDF

Title Fragen zu Philosophie der Neuzeit
Course Philosophie der Neuzeit
Institution Universität Rostock
Pages 16
File Size 156.1 KB
File Type PDF
Total Downloads 60
Total Views 140

Summary

Wiederholungsfragen für die Klausur...


Description

Freitag, 10. Mai 2019

Philosophie der Neuzeit Fragen aus der Vorlesung !

- 1. Charakterisieren Sie kurz fünf besonders häufig anzutreffende Merkmale der (frühen) Philosophie der Neuzeit! In der Antike wird der Mensch eingegliedert in die Gesellschaft, in der Neuzeit gibt es Prozesse der Entwurzelung, Dezentrierung, Subjektivierung, Individualisierung, dadurch nimmt die Unsicherheit und Verunsicherung zu, Philosophie ist eine Art der Menschen mit dieser Unsicherheit umzugehen. Daher wird die Frage nach der Sicherheit von Erkenntnis zentral in der Philosophie der Neuzeit. Die Subjektivierung greift auch im philosophischen Denken und bewegt sich weg vom Kosmophilosophischen. Das theoretische, mathematische und naturwissenschaftliche Denken gewinnt an Bedeutung, während die Religion systematisch ihre Bedeutung, besonders in der Philosophie, verliert. Philosophen der Neuzeit orientieren sich verstärkt an der Wissenschaft, eine theoretische Neugier auf die Welt wird legitim. Es gibt in der Neuzeit keine Alternativlosigkeit mehr. !

- 2. Erläutern Sie, was man in der Philosophie unter dem Bacon- Projekt versteht! Francis Bacon war ein britischer Philosoph und lebte von 1561-1626. Ihm ging es letztendlich um eine bessere Welt, eine Utopie. Für ihn war dieses Ziel, durch die Wissenschaft zu erreichen. Wissenschaft bedeutet für ihn Technik und Maschinen. Eine bessere Welt war im 16JH vor allem durch medizinische Fortschritte und eine längere Lebenserwartung geprägt. Als Kritikpunkt ist zu nenne, dass Wissenschaft auch den Glauben abbaut und somit zb auch das Gefühl der Liebe relativiert wird in wissenschaftlichen Prozessen. !

- 3. Problematisieren Sie die Epocheneinteilung ‚Neuzeit’!! Der Begriff wurde erst im Nachhinein geprägt und widerspiegelt ein geschichtliches Selbstbewusstsein dieser Epoche. Der Begriff „Neuzeit“ ist im dem Sinne problematisch, es kann aus dem nichts, nichts neues entstehen. Die Renaissance ist in dem Sinne ja auch nur eine Wiederentdeckung der Antike. !

- 4. Charakterisieren Sie am Beispiel Montaignes kurz, was ‚Renaissance’ in der Philosophie heißt!! Renaissance bedeutet übersetzt die Wiederentdeckung der Antike. Montaigne geht aber ein Schritt weiter und reproduziert die Philosophie der Antike nicht nur, er überwindet diese Wiederentdeckung und bezieht diese Text auf seine Arbeit, als 1

Freitag, 10. Mai 2019 eine produktive Renaissance benutzt. Montaigne ist ein Skeptiker und gegen die Arroganz der Wissenschaft und Wissenschaftler, die keine eigene Lebenspraxis aufweisen können. !

- 5. Weshalb schätzt Montaigne das Vorbedenken des je eigenen Todes?! Montaigne vertritt den Standpunkt, dass man sein Leben lebendiger und freier leben kann, wenn man die Angst vor dem Tod verliert. Der Tod würde eine Neuorientierung des eigenen Leben herbei führen. Er glaubt dass man sich mit dem Tod vertraut machen kann, um so seine Gruseligkeit aufzuheben und verweist auf die Ähnlichkeit von Schlaf und Tod. Des Weiteren führt er aus, dass menschliche Gefühle wie Schmerzen oder Leid Zeit brauchen um sich zu entfalten und der Tod sei so kurz und plötzlich, dass man ihn nicht spüren kann. Montaigne sieht im „vorbedenken des Todes“, das „vorbedenken der Freiheit“. ! 1) Erläutern Sie den Stellenwert des methodischen Zweifels bei Descartes für seine Philosophie? Durch die drei Stufen des methodischen Zweifels versucht Descartes eine Art Nullpunkt zu erreichen, um später in der zweiten Meditation vom Zweifel zur Gewissheit zu kommen. Descartes unterscheidet zwischen drei Stufen des methodischen Zweifel, die erste Stufe ist der Zweifel an den alltäglichen Wahrnehmung. Die Wahrnehmungen können einen drüben, wie zb bei Sinnestäuschung. Die zweite Stufen ist der Zweifel an den zusammengesetzten Dingen der Wissenschaft, das Argument hier ist dass man Traum und Wirklichkeit nicht unterscheiden kann. Die dritte Stufe ist der Zweifel am klaren und deutlichen der Mathematik, das Argument ist hier ein Gedankenexperiment. Die Frage ist ob es einen Täuschergott gibt. ! 2) Wie kommt Descartes in den „Meditationen“ zur Unerschütterlichkeit des Cogito ? Leibseele dualismus: denken kann nicht vom Geist getrennt werden und ist dadurch Stützpfeiler der Existenz -> cogito ergo sum. Was macht es aus dass ich bin ? Die Empfindung braucht den Körper, entsteht nur durch den Körper ! 3) Welche Rolle spielen Naturwissenschaft und Theologie für die Unterscheidung von res cogitans und res extensa?! Die Unterscheidung zwischen res cogitans, der Seele, und res extensa, dem Körper, ist ein Modell was die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des 17.JH und die katholische Kirche versöhnte. Es ist eine Zweiteilung der Welt in das Geistliche und das Körperliche. Die katholische Kirche war vorher für beides zuständig und konnte so der Wissenschaft keine Berechtigung zusprechen, durch Descartes Modell

2

Freitag, 10. Mai 2019 wurden wissenschaftliche Arbeiten wie zb Leichen Sezierung legitim, da der Körper durch diese klare Trennung nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Kirche fiel. ! Dualismus, Unsterblichkeit der Seele, diese theologische Lehre wird nicht angetastet, Körperwelt an sich geschlossen, These zur Selbstständigkeit der Naturwissenschaft, Kausalität der Seele, für ihn Verbindungspunkt im Gehirn für ihn zwischen Körper und Seele ! 4) Weshalb ist die klassische Einteilung von Rationalismus und Empirismus zweifelhaft und nur von begrenztem Wert?! Kant war der Sympathisant der beide Richtung miteinander vereinen wollte. Die Einteilung ist zweifelhaft, weil Kant diese Einstellung selber prägte. [?]! 5) Erläutern Sie den Unterschied von primären und sekundären Qualitäten bei Locke! Locke unterscheidet zwischen primären und sekundären Qualitäten. Die primären Qualitäten, sind objektive also sichtbare Qualitäten einer Sache und die sekundären Qualitäten sind die subjektiven Empfindungen, die man als Mensch fühlt. An dem Beispiel vom Feuer sind die primären Qualitäten also Ausdehnung des Feuers und die sekundären Qualitäten ist die Wärme des Feuers.! —————————————————————————————————————! 1) Charakterisieren Sie kurz Kants Forderung nach dem „Ausgang“ aus der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“, indem Sie die drei angebotenen Differenzierungen zum Aufklärungsbegriff nutzen! Aufklärung, als Licht im Gegensatz zum dunklen Mittelalter. Hinterfragen der christlichen Kirche, des Glaubens etc. Dauerhaftes Projekt der Aufklärung, Überwindung der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ ! Fremdaufklärung kann wieder zur hierarchischen Strukturen führen! 2) Erläutern Sie kurz die Unterschiede von analytisch – synthetisch und a priori – a posteriori! Analytisch ist ein rein erläuternder Satz, bei dem eine einfache Tatsache dargestellt wird. Um den Wahrheitsgehalt eines analytischen Satzes zu ergründen, muss man ihn einfach verstehen. Beim einem synthetischen Satz im Gegensatz muss man den Wahrheitsgehalt erstmal empirisch überprüfen. Ein synthetischer Satz ist ein erweiternder Satz. ! A priori bedeutet vor aller Erfahrung, also analytisch. A posteriori bedeutet erfahrungsbezogen. !

3

Freitag, 10. Mai 2019 3) Erläutern Sie den transzendentalen Grundgedanken der Kantischen Erkenntnistheorie in Abgrenzung zu Descartes und Locke! Transzendentale Erkenntnistheorie, eine vermittelnde Position zwischen Descarte und Locke, untersucht die Bedingung der Möglichkeit Erkenntnis zuhaben. Wahre Erkenntnis hängt vom Subjekt und seinem Erkenntnisapparat ab. Kant im Gegensatz zu Locke: wir bringen viel mit bei der Geburt, es gibt keine Tabulerase, weil wir Erkenntnis a priori nach Kant haben. Kant weist Descartes Theorie mit dem ich denke also bin ich zurück, reine Begriffe sind leer und reine Erfahrungen sind blind -> Erkenntnis braucht beides, Doppelbotschaft, keine Plausibilität reicht, nur weil etwas logisch klingt ist es nicht wahr. Menschliches Wesen ergreift die Welt als leeres Theater, Mensch kann Schauspieler und Zuschauer sein. ! Kants Grundausstattung hat jeder nach gleichen Maß, diesen Erkenntnisapparat. ! 4) Erläutern Sie in eigenen Worten den Kategorischen Imperativ Kants! Das man nach den moralischen Vorstellungen handeln sollst, so das es allgemeingültig gelten sollte. Kategorischer Imperativ: Maxime hat nur eine Berechtigung wenn eine Verallgemeinerung stand hält, Notlüge nicht berechtigt, wenn man sagt lügen ist immer verboten, aber zb im Nationalismus lügt um wen zu retten. Sowas muss man immer mit einberechnen! ! 5) Grenzen Sie die teleologische Ethik von Kants deontologischer Ethik ab! Teleologische Ethik beurteilt den Wert einer Sache von den Konsequenzen her, konsequenzialistische Ethik ! Deontologische Ethik: wert einer Sache aus sich selbst heraus !

1) Erläutern Sie, wie Hobbes die Lage des Menschen im Naturzustand charakterisiert und wie für ihn diese Lage überwunden werden kann! Naturzustand= krieg aller gegen aller, wieso haben Leute Interesse den Naturzustand zu verlassen ? Gleichheitsmotiv: „die Menschen sind von Natur aus gleich. = jeder hat die Chance andere umzubringen, es gibt kein Zustand dauerhafter Stärke der Menschen, Naturzustand: einsam, arm, roh und kurz. Die Menschen wollen aber in Sicherheit leben, ( Sicherheit starkes Motiv von Hobbes ), Frieden -> Motiv den Naturzustand zu verlassen. Bürgerkriegs Erfahrungen seiner Zeit. In dem man seine Macht den Staat abgibt. Leviathan, eine Verbindung zwischen kirchlicher und staatlicher macht, dass der Leviathan drüber steht, also über Kirche und Feudalherrschaft. Hauptsache Sicherheit !

4

Freitag, 10. Mai 2019 2) Charakterisieren Sie kurz, welche Einwände Locke gegen die Hobbistische Vertragstheorie erhebt und wie er Naturzustand und Vertrag bestimmt! Gewaltenteilung. Nicht so ein negatives Bild vom Naturzustand, aber dieser soll überwunden werden um Kooperation und Gewaltenteilung zu ermöglichen. Mischform zwischen Hobbes und Rousseau vom Menschenbild. ! 3) Erläutern Sie Rousseaus Unterscheidung vom Willen aller und dem Gemeinwillen! Wille aller= Mehrheitsprinzip, Abstimmung, Demokratie ! Gemeinwille = mehr als der Wille aller, Konsens, Guter Wille sich in alle hineinzuversetzen. Städte Staat Basis! 1. Charakterisieren Sie kurz fünf Einwände Hegels gegen die politischen Vertragstheorien! 1. Verträge werden zwischen Privatpersonen geschlossen; daher vermischen die politischen Vertragstheorien Privatrecht und öffentliches Recht.! 2. Sittlichkeit ist immer schon historisch gewachsen und muss nicht durch Verträge angefangen und begründet werden.! 3. Fiktionen wie der Naturzustand können keine Verpflichtungen schaffen.! 4. Ehe und Staat beruhen nicht auf Verträgen zwischen Individuen, sondern sind vorfindliche überindividuelle Institutionen, in die Individuen nur „eintreten“.! 5. In der Nachfolge von Aristoteles ( der Mensch ist ein politisches Wesen ) erscheinen die politischen Vertragstheorien als Ausdruck eines atomistischen bindungslosen Individualismus ( für Hegel ist der Mensch ein gemeinschaftswesen ) ! 2. Erläutern Sie Hegels Einwände gegen Kants Kategorischen Imperativ! ! 1. Lediglich Ausdruck der Moralität und daher die Sittlichkeit nicht erfassend,! 2. ahistorisch,! 3. einseitig verstandesorientiert und daher nicht den ganzen Menschen einbeziehend,! 4. bloß formal und daher inhaltsleer,! 5. bloß gewissensorientiert und auf die Innerlichkeit beschränkt,!

5

Freitag, 10. Mai 2019 6. reale Verhältnisse mit ihren Sitten und Gebräuchen nicht erreichend, ! 7. utopistisch,! 8. Aufruhr und historisch unreife Revolutionen begünstigend.! 3. Skizzieren Sie kurz die Entwicklung der Dialektik von Platon bis Adorno! Platon, Kant, Hegel, Marx, Bloch und Satre, Adorno.! - Platon: Wahrheitssuche durch Dialog! - Kant: Beruht auf Spekulation und ist erfahrungsunabhängig-->Thema= erklärbare, aber unauflösbare Widersprüche!

- Hegel: Seinsdialektik, die alle Teilwahrheiten erfasst, da das Wahre im Ganzen liegt--> Bedeutung der Historie!

- Marx: Er verdreht den Hegelschen Idealismus, indem er den Materialismus mit dem Aufbau des Kommunismus an die Stelle des Absoluten stellt. Fokus auf Materie, nicht mehr auf Geist!

- Adorno: Dialektik als Einspruch gegen ein falsches Ganzes sowie zur Aufdeckung von Ambivalenzen der Vernunft.! Es gibt viele unterschiedliche Richtungen der Dialektik. ! 4. Welche Einwände bringt Hegel gegen das Abstrakte vor! Nach Hegel ist denkt jemand abstrakt, wenn er den dreischritt nicht macht und sich daher nur auf Einzelpunkte konzentriert. Bsp.: Mörder, keine differenzierte Anschauung der Person, sondern nur die Tat als Mörder wird Beachtung geschenkt und die Vor- und Nachgeschichte vergessen. Jemand der abstrakt denkt, denkt also nicht dialektisch. ! 1) Charakterisieren Sie kurz, wie sich Schopenhauers Metaphysik von Hegels Systemphilosophie unterscheidet! Hegel: Welt ist rational ! Schopenhauer: Gegenposition zu Hegels die Welt ist rational, die Welt ist für ihn irrational, Willensfreiheit, ist eine Illusion, leben bedeutet im wesentlichen leiden, erst das erkennen anderen leid, Entwicklung von Mitleid ist der Schritt sich selber frei zu machen von dem WeltWillen. Solidarität der Leidenden ! 2) Erläutern Sie, was Kierkegaard unter Angst versteht und inwiefern sich dieses Verständnis gegen Hegels Philosophie richten lässt!

6

Freitag, 10. Mai 2019 Abgrenzung von Furcht und Angst, Furcht hat immer ein konkretes Objekt, zb empfindet man Furcht wenn ein Tiger auf einen zukommt. Angst ist das ungewisse der vielen Möglichkeiten, im durchspielen der Möglichkeiten verliert man die Angst davor. ! Angst: Konfrontation mit den eigenen Möglichkeiten und sich selbst (positiv, Abgrenzung zu Furcht)! 3) Erläutern Sie Grundgedanken von Mills Freiheitsphilosophie! - Freiheit( stärkster Wille des Menschen) = Schutz vor Willkür, Zwang (Ausnahme bei Zwang= Kinder und geistig Behinderte)! - Einschränkung nur zum Schutze der Gesellschaft akzeptabel! - Schutz aller auch der Minderheiten( Toleranz)! - Staatl. Institutionen müssen sich immer wieder rechtfertigen! - Gleichstellung von Mann und Frau: Frauenwahlrecht ! 1) Charakterisieren Sie kurz drei Lesarten von Feuerbachs Projektionstheorie der Religion! Mehrdeutigkeit der Projektionstheorie bei Feuerbach: ! - Hat ein Mensch oder haben sich Menschen die Religion absichtlich – eventuell in betrügerischer Absicht („Priesterbetrug“) – ausgedacht?! - Haben Menschen sich unbewusst in die Göttergestalten der Religion projiziert? (Problem: Wie funktioniert eine solche Projektion psychologisch?) Projektion von Vaterfigur in den Himmel ! - Gäbe es Religion ohne Menschen? (Religion als menschliche Kulturleistung)! 2) Charakterisieren Sie kurz die Begriffe ‚Entfremdung’, ‚Basis’, ‚Überbau’, ‚Produktionsverhältnisse’ und ‚Produktivkräfte’ bei Marx!

- Entfremdung: des Menschen an sich und zu den Dingen, die er herstellt (seine Arbeit), oder wenn man sich mit seiner Arbeit nicht mehr identifizieren kann! -> 4 Formen/Dimension der Entfremdung:1) Verhältnis Arbeiter zum Produkt Arbeitsverhältnis, das Produkt gehört dem Arbeiter nicht. 2) Entfremdung in der Produktion, das die Arbeiter nur ein Teil des Produkts herstellen und nicht ganzheitlich handwerklich ein Produkt komplett herstellt, wegen Spezialisierung. 3) Entfremdung zu den Mitmenschen 4) Entfremdung vom Gattungswesen des Menschseins !

7

Freitag, 10. Mai 2019 - Basis: ökonomische Basis/ Gesellschaftspolitische Grundlage, Materialismus. bestimmt den Überbau! - Überbau: Alles ohne historische Selbstständigkeit (Rechtsordnungen, Weltanschauungen, Meinungen)! - Produktionsverhältnisse: Eigentumsverhältnisse der Produktivkräfte & Fortschritte in der Arbeit(-steilung), Bildungsstand, technischer Fortschritt! - Produktivkräfte: Arbeiter vs Management ! 1) Charakterisieren Sie auf der Basis des Vorbereitungstextes kurz Theodor W. Adornos Sicht auf das Schenken und Spielen in der Warenwelt! Schenken: „Die Menschen verlernen das schenken“ „wirkliches schenken hatte sein Glück in der Imagination des Glück des beschenkten“ Das schenken ist auf die soziale Funktion herunter gekommen und man schenkt nicht mehr um den anderen eine freunde zu machen. ! Spielen: „Lust an der Sache selbst“, Kinder können das noch aber erwachsenen verlernen richtiges spielen ! 2) Erläutern Sie, worin die „Dialektik der Aufklärung“ besteht! Verkürzung der Vernunft; In der „Dialektik der Aufklärung“ findet sich u.a. eine Analyse des Spätkapitalismus, die diesen systematisch ohne eine personal identifizierbare Kapitalistenklasse versteht und die eine instrumentell verkürzte Vernunft der Aufklärung als neue Mythologie diagnostiziert. ! Quasi immer nur schneller, höher, weiter aber nicht leben, Verkürzung des Lebens, Kapitalisten schauen quasi nur auf Effektivität, Verkürzung der Vernunft, lassen teile der Vernunft weg ! 1. Erläutern Sie den Unterschied von ‚apollinisch’ und ‚dionysisch’ in seiner kulturkritische Bedeutung bei Nietzsche! apollinisch: Apollo, Betonung des Maßgedanken ! dionysisch: Betonung des Rauschs ! Geburt der griechischen Tragödie aus der Musik, man darf die Tragödie nicht allein stehend sehen. Vom Fest ins Museum. Verhältnismäßigkeit ! 2. Worin liegt bei Nietzsche der Vor- und der Nachteil der Historie für das Leben? Die Historie ist ein toter Stoff, deswegen verlässt Nietzsche die Uni weil er nichts totes lernen. Drei Ansichten über Historie: Historie als das monomentalische ( mehr 8

Freitag, 10. Mai 2019 als Gesamtbild zu sehen würde dem Menschen gut tuen ), als antiquarische ( einzel Informationen, das hasst er am meisten weil man sich in Details verliert ) und dann die Historie als kritische ! Vorteilhaft für die menschen Gesamtbild: drei Funktionen, welche die Historie innehabe. Die monumentalische Historie treibe den Menschen zu großen Taten an, die antiquarische bewahre seine kollektive Identität, und die kritische beseitige schädliche Erinnerungen. Alle drei Funktionen könnten aber ins Krankhafte umschlagen, weshalb sie in einem Gleichgewicht zueinander stehen müssten. !

3. Charakterisieren Sie kurz die Verfallsformen der Bildung bei Nietzsche! Funktionalisierung der Bildung durch ökonomisches: Bildung wird vom Staat diktiert, die Bildung sollt auf die Berufsfindung ausgerichtet sein, man hat also eigentlich kein Vorteil in der Gesellschaft wenn man sich umfangreich bildet, da die Bildung nur auf Berufe zugeschnitten werden sollen. Erwerbsstreben und staatliche Bevormundung ! Reduktion auf ästhetisierende Bildung: Bildung wird gleichgestellt mit Hochkultur wie Museum gleichgestellt, aber nach Nietzsche ist die Lebendigkeit wichtig, hohe Künste wie Oper etc sind für ihn nicht die beste Bildung, zb Tischler ist am besten gebildet in seinem Bereich, erlebt seine Bildung ! Austrocknung der Bildung durch gelehrtenhafte und spezialisierte Wissenschaftsorientierung: spezialisierte Bildung als Feind der Wissenschaft, ist antiquarisch ! 4. Charakterisieren Sie kurz die sechs Etappen, die Nietzsche als Irrtumsgeschichte der Wahrheit rekonstruiert! 1. die wahre Welt ist erreichbar für den Weisen, er lebt in ihr ( auf Basis der platonischen Metaphysik, älteste Form der Idee ) ! 2. die währe Welt ist unerreichbar, aber versprochen für den Weisen ( das Christentum bringt die Mitleidsethik in die Welt )! 3. die wahre Welt unerreichbar, aber als Trost, als Verpflichtung und Imperativ ( Kritik an Kant, Christentum vernebelt die Wahrheit)! 4. die wahre Welt unerreichbar ? = unbekannt => wozu könnte uns etwas unbekanntes verpflichten oder uns trösten ? ( Beginn des Vernunftgedankens, Positivismus )! 5. die wahre Welt als eine unnütze Idee, folglich eine widerlegte Idee: schaffen wir sie ab. „Gott ist Tot“ ( Rückkehr der Vernunft) ! 9

Freitag, 10. Mai 2019 6. die wahre Welt haben wir abgeschafft -> mit der wahren Welt haben wir auch die scheinbare abgeschafft ! ( Ende des Irrtums, Höhepunkt der Menschheit) !

5. Erläutern Sie, weshalb Nietzsches Erörterung des Satzes „Gott ist tot“ weit über einen Vulgäratheismus hinausgeht! Vulgäratheist—> „Wieso braucht man dieses Gerümpel einer Religion“ —> so kann man das nicht sagen (Nietzsche) ! Säkularisierte Gottesvorstellung —> Fortschritt ( Geschichte auf einem steigenden einheitlichen Strahl) Fortschrittsgedanke ist ein Gottesrest. ! Gott ist tot—>...


Similar Free PDFs